Montag, 17. November 2014
Kissinger plante Luftangriffe gegen Kuba
New York Times enthüllt geheime Pläne
Quelle: Granma vom 2. Oktober 2014
WASHINGTON – Aus jetzt freigegebenen Dokumenten geht hervor, dass der ehemalige Außenminister Henry A. Kissinger geheime Pläne hatte, im Jahr 1976 Luftangriffe gegen Kuba durchzuführen, wie die New York Times heute enthüllte.
In den Dokumenten wird ausgeführt, wie Kissinger eine Gruppe von hochrangigen US-Funktionären zusammenrief, um an möglichen Repressalien gegen Kuba zu arbeiten, weil das Land auf Bitten der Regierung Angolas dort ein Militärkontingent stationiert hatte.
In der New York Times heißt es weiter, dass die um Kissinger versammelten Funktionäre Pläne für Angriffe auf Häfen und Militäranlagen in Kuba entwarfen. Dazu gehörte auch der Plan, ein Marinebataillon zu dem auf kubanischem Gebiet liegenden Stützpunkt Guantánamo zu entsenden, ein Territorium, das die Vereinigten Staaten seit 1902 illegal besetzt halten.
Der vom Außenminister unter der Regierung des Präsidenten Gerald Ford eingefädelte Plan sah den Einsatz von Dutzenden von Kampfflugzeugen und die Verminung der kubanischen Häfen vor.
Die New York Times fügte hinzu, dass die Gruppe gewarnt habe, die USA würden dabei das Risiko eingehen, ihren Stützpunkt in Kuba zu verlieren, der bei einem Gegenangriff der kubanischen Streitkräfte verwundbar sei.
Man schätzte außerdem die Kosten für die Wiederinbetriebnahme des Luftwaffenstützpunktes Ramey in Puerto Rico, wo man die Jagdflugzeugstaffeln stationieren wollte, auf 120 Millionen Dollar.
Kissinger arbeitete Vorschläge für eine etwaige Militärblockade der kubanischen Küsten aus, obwohl man sich bewusst war, dass diese Aktionen einen Konflikt mit der damaligen Sowjetunion, einem engen Verbündeten Kubas, mit sich bringen würde.
„Wenn wir beschließen militärisch vorzugehen, müssen wir Erfolg haben”, sagte Kissinger bei einem Treffen. „Es soll nicht eine Maßnahme nach der anderen geben. Wenn wir uns für eine Blockade entschließen, so muss sie unerbittlich, schnell und effizient sein”, unterstrich der ehemalige Außenminister vor 40 Jahren.
Kissinger, der inzwischen 91 Jahre alt ist, wollte dazu nicht Stellung nehmen.
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