Samstag, 22. November 2014
Herbizid Glufosinat vom Markt nehmen!
Wirkstoff von neuer EU-Pestizidgesetzgebung betroffen / Zulassungs-Stopp auch für glufosinat-resistentes Saatgut gefordert
Die Coordination gegen Bayer-Gefahren fordert ein sofortiges Verbot des Herbizids Glufosinat und einen Zulassungs-Stopp für glufosinat-resistentes Saatgut. Das von dem Chemie-Unternehmen Bayer verkaufte Unkrautvernichtungsmittel gehört zur Gruppe der 22 Pestizide, die nach der neuen EU-Pestizidgesetzgebung vom Markt verschwinden sollen. Die Verordnung des Europaparlaments sieht vor, dass krebserregende, erbgutschädigende und fortpflanzungsgefährdende Substanzen keine neue Zulassung erhalten dürfen.
Philipp Mimkes von der Coordination gegen Bayer-Gefahren: „Pestizide wie Glufosinat, deren Gefährlichkeit für Anwender und Verbraucher erwiesen ist, müssen sofort vom Markt genommen werden. Das Verbot des Wirkstoffs muss zudem Konsequenzen für die Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen haben. Es darf in der EU keine weiteren Anbau- oder Import-Genehmigungen für glufosinat-resistentes Saatgut geben!“
Glufosinat wird von Bayer unter den Namen BASTA und LIBERTY vertrieben. Der Wirkstoff ist als reproduktionstoxisch klassifiziert und verursacht Missbildungen bei Föten. Studien zeigen, dass Glufosinat auch die Entwicklung des menschlichen Gehirns beeinträchtigen und Verhaltensstörungen hervorrufen kann. Schwedische Gesundheitsbehörden hatten schon 2006 ein Verbot der Substanz gefordert.
Glufosinat wird seit den 80er Jahren im Obst-, Wein-, Getreide- und Gemüsebau eingesetzt und gehört weltweit zu den meistverwendeten Herbiziden. Im vergangenen Jahr setzte Bayer 241 Millionen Euro mit dem Wirkstoff um. Gegenwärtig baut der Konzern in Hürth bei Köln die Produktions-Kapazitäten aus.
Das Herbizid wird von Bayer auch in Kombination mit gentechnisch verändertem Saatgut (Raps, Reis, Zuckerrüben, Mais, Soja) angeboten. Die Gen-Pflanzen sind resistent gegen den Wirkstoff, das heißt, das Pestizid kann in großen Mengen verwendet werden, ohne die „Nutzpflanze“ zu schädigen. Aktuell hat Bayer eine EU-Zulassung für glufosinat-resistenten Reis (Liberty Link Reis 62) beantragt. Eine ebenfalls von Bayer entwickelte Reis-Sorte, Liberty Link Reis 601, hatte im Jahr 2006 zur bislang größten Gentech-Kontamination weltweit geführt.
Die Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG) fordert den Bayer-Konzern zudem auf, die toxischen Analysen aller Chemikalien und Pestizide offen zu legen: „Die Industrie darf unliebsame Studien-Ergebnisse nicht in der Schublade verschwinden lassen. Notfalls müssen die Unternehmen gezwungen werden, alle Forschungsergebnisse frei zugänglich zu machen. Es kann nicht angehen, dass Chemikalien über Jahrzehnte verkauft werden, ohne dass die Öffentlichkeit deren Risiken kennt“, so Jan Pehrke vom CBG-Vorstand. Bayer ist Weltmarktführer für Pestizide und hat eine Reihe von Wirkstoffen der höchsten Gefahrenklasse im Sortiment.
Quelle: Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG)
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