Montag, 17. November 2014
Tagesseminar: Glück für alle durch Rohstoffexporte? Extraktivismus in Lateinamerika
Wann? Samstag, 29.11.2014 (von 10:00 - 18:00 Uhr)
Wo? Kulturladen Westend, Ligsalzstr. 44, 80339 München
Lateinamerika hat in den letzten Jahren seine traditionelle Rolle als
Rohstofflieferant ausgebaut. Überall sind dort Exporte von Erdöl, Kohle,
Gas, Metallen oder Soja gestiegen. Dahinter steht das weltweite neoliberale
Wirtschaftssystem mit einer ständig steigenden Nachfrage nach Rohstoffen
in den europäischen, nordamerikanischen und inzwischen verstärkt in den
asiatischen Industrieländern. Dieser Extraktivismus in Lateinamerika mit
seinen offensichtlichen sozialen und ökologischen Konsequenzen wird dort
und weltweit diskutiert, heftig kritisiert, aber auch gerechtfertigt.
In dem geplanten Seminar sollen die Argumentationsstränge der Diskussion
skizziert und an zwei Ländern überprüft werden. Die beiden
Nachbarländer Venezuela und Kolumbien, die in ihrer Politik und Wirtschaft
sehr unterschiedlich sind, haben doch etwas gemeinsam. Die Regierungen
beider Länder setzen auf den Rohstoffexport als Entwicklungsmotor.
Die Regierung des Präsidenten Santos in Kolumbien hat den Bergbau als
"Lokomotive des Fortschritts" entdeckt. Für die Steigerung der
Fördermengen bei Erdöl, Gas, Steinkohle, Gold und Alliminium sollen 50
Milliarden US-$ in zehn Jahren investiert werden. Als Fortschritt gilt
dabei volkswirtschaftliches Wachstum, d.h. Steigerung des BIP. Die Folgen
liegen inzwischen klar auf der Hand. Gewachsen sind vor allem die
Menschenrechtsverletzungen, wobei besonders Teile der indigene Bevölkerung
betroffen sind. Auch die Umweltschäden haben stark zugenommen.
Ganz anders stellt sich das Bemühen Venezuelas dar, seinen Reichtum an
Erdöl für die Entwicklung zu nutzen. Hier ging und geht es zuerst darum,
die Gewinne aus dem Erdölexport für soziale Gerechtigkeit einzusetzen.
Damit ist das Land ein markantes Beispiel für den sogenannten
Neo-Extraktivismus. Die damit erzielten Erfolge bei der Armutsbekämpfung
sind eindrucksvoll. Aber viele weitergehende Hoffnungen haben sich nicht
erfüllt: Vor allem die extreme Abhängigkeit von dem einen Exportprodukt
Erdöl ist sogar in den letzten Jahren noch gestiegen.
Weiterhin ist geplant, die Rolle, die der globale Norden bei den Rohstoffen
spielt, durch einen Beitrag zu ergänzen, der sich beispielhaft und
kritisch mit dem Schweizer Rohstoffgiganten Glencore auseinander setzt.
Die konkrete Beschäftigung mit den Ländern Kolumbien und Venezuela soll
als Grundlage dienen für eine Diskussion zum Thema (Neo-)Extraktivismus:
Wie wird das Thema in Lateinamerika diskutiert? Welche konkreten
Möglichkeiten haben die Länder des globalen Südens weg zu kommen von der
Rolle der Rohstofflieferanten? Welche globalen Alternativen zur
„imperialen Lebensweise" gibt es?
Referenten:
Kolumbien: Jochen Schüller, Hamburg; Alejandro Rodríguez, Frankfurt
Venezuela: Wolfgang Ecker, München
Glencore: Stefan Suhner (Multiwatch, Bern), Autor des Buches
„Milliarden mit Rohstoffen"
Extraktivismus und Alternativen: Sebastian Matthes, Kassel
Am Samstag, 29.11.2014 (von 10:00 - 18:00 Uhr)
Im Kulturladen Westend, Ligsalzstr. 44, 80339 München
Anmeldung erbeten an:
praktikum@oeku-buero.de
Auf Wunsch vermitteln wir Übernachtungsplätze in München.
Eintritt: 20 Euro, ermäßigt 15 Euro
Kontakt: nica@oeku-buero.de
Web: www.oeku-buero.de
Veranstaltet von:
Öku-Büro München,
Bundeskoordination Internationalismus (BUKO),
Lateinamerika-Arbeitskreis (LAK) des Nord Süd Forums München,
Münchner AK Menschenrechte in Kolumbien,
Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL).
Finanziell gefördert von Engagement Global aus Mitteln des BMZ
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Oekumenisches Buero fuer Frieden und Gerechtigkeit e.V.
Oficina Ecumenica por la Paz y la Justicia
Pariser Str. 13
D-81667 Muenchen
Alemania
Tel: + 49 89 4485945 Fax: + 49 89 487673
EMail: info@oeku-buero.de
http://www.oeku-buero.de
Vereinsregister Nr. VR 11081
Registergericht: Amtsgericht Muenchen
Vertretungsberechtigter Vorstand: Miriam Stumpfe und Eberhard Albrecht
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