Sonntag, 12. Oktober 2014
[Chiapas98] MEXIKO-Kundgebung Mi 19h Klingelhöferstr. 3
Mexiko ist kein Touristenparadies, Mexiko ist ein Massengrab!
Berlin: Kundgebung vor der mexikanischen Botschaft [siehe unten]
Als wir vor über drei Jahren unseren Kampf in Berlin begannen, waren wir
über die Entdeckung der Massengräber in San Fernando Tamaulipas erschüttert.
Dort waren im Oktober 2010 die Leichen von 72 Mittelamerikanischen
ImmigrantInnen ausgegraben worden. Sie wurden von Drogenhändlern, die
mit der örtlichen Regierung zusammenarbeiteten, ermordet. Im selben
Bundesstaat wurden, nur sechs Monate später, weitere 193 Leichen
entdeckt. Im April 2011 wurden täglich Erdstücke freigelegt und
menschliche Überreste gefunden. Es war ein Alptraum.
In Berlin wurde aus unserer Trauer Wut und Zorn. Dann Organisation.
Später Recherche. Aus diesem Grund haben wir am 8. Mai 2011 demonstriert
und uns entschieden eine Gruppe zu bilden, die gegen die Indifferenz und
die Mittäterschaft der mexikanischen Regierung kämpft. Seitdem hat sich
wenig verändert: am 30. Juni dieses Jahres wurden in Tlatlaya, im
Bundesstaat Mexiko, wieder 22 Personen vom Militär und der Polizei
umgebracht. Niemand wurde zur Verantwortung gezogen.
Heute kehrt die Entrüstung zurück. In der Nacht des 26. Septembers
wurden 43 StudentInnen in Ayotzinapa, Guerrero, von der Polizei des
Bundesstaates Guerrero entführt. Es handelt sich um junge Männer und
Frauen zwischen 18 und 23 Jahren, die sich unter ständiger staatlicher
Verfolgung für den Erhalt der öffentlichen Bildung einsetzten. Zum
Zeitpunkt, zu dem diese Pressemitteilung verfasst wird, ist bekannt,
dass mindestens 17 der Vermissten verstümmelt und ermordet wurden. Von
den Restlichen fehlt jede Spur. Nach der aktuellen Informationslage ist
es sehr wahrscheinlich, dass auch sie getötet wurden.
Angesichts der Lage, ist die Antwort der Regierung dieselbe wie immer:
das "organisierte Verbrechen" wird beschuldigt, für die Geschehnisse
verantwortlich zu sein. Als würden die Drogenkartelle nicht durch die
Polizei gestärkt, als wäre der Bürgermeister nicht im Bilde, als wäre
der Gouverneur nicht Mittäter eines anderen Massakers gewesen (Aguas
Blancas, 1996). Bereits die ersten Untersuchungen deuten direkt auf den
Bürgermeister und den Gouverneur als Verantwortliche hin.
Das, was in Ayotzinapa geschah, ist das schlimmste an StudentInnen
verübte Massaker seit den Ereignissen des 2. Oktobers 1968 in Tlatelolco.
Es handelt sich um ein staatliches Verbrechen, zu dem man nicht
schweigen kann. Auch nicht in Berlin.
Diesen Mittwoch, den 8. Oktober 2014, wird in ganz Mexiko zu
Demonstrationen aufgerufen, um Gerechtigkeit zu verlangen.
Dementsprechend ruft México vía Berlín e.V. unter dem Motto "Mexiko ist
kein Touristenparadies, Mexiko ist ein Massengrab!" alle MexikanerInnen
in Deutschland, aber auch alle Deutschen und Gruppen, die sich für die
Situation in Mexiko engagieren wollen und alle BürgerInnen dieser Welt
dazu auf, friedlich vor der mexikanischen Botschaft in Berlin
Gerechtigkeit zu fordern.
a.. Wir sagen der mexikanischen Botschaft: Hört auf, Mexiko als
Touristenparadies zu vermarkten. Mexiko ist ein Massengrab! Wir fordern
Gerechtigkeit!
b.. Von der mexikanischen Regierung fordern wir das sofortige
Auftauchen der verschwundenen 26 StudentInnen. Wir fordern den
sofortigen Rücktritt sowie die strafrechtliche Verfolgung des
Gouverneurs Ángel Aguirre.
c.. Der deutschen Regierung sagen wir: Stoppt den Waffenexport nach
Mexiko! Schluss mit den Verhandlungen zum Polizeiabkommen zwischen
Deutschland und Mexiko!
Termindaten
Datum: 08.10.2014, 19:00
Stadt: Berlin
Veranstaltungsart: Demonstration
Veranstaltungsort: Mexikanische Botschaft, Klingelhöferstr. 3, 10785 Berlin
Veranstalter: México vía Berlín
Links: http://mexicoviaberlin.org/
URL: https://amerika21.de/termin/2014/10/108373/mexiko-kundgebung
_______________________________________________
Chiapas98 Mailingliste
JPBerlin - Mailbox und Politischer Provider
Chiapas98@listi.jpberlin.de
https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/chiapas98
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen