Sonntag, 12. Oktober 2014
14 totgeglaubte Studenten kehren zurück
Bei Schießereien im mexikanischen Unruhe-Staat Guerrero hatten Polizeikugeln drei Studenten getötet. Danach fehlte von 57 weiteren Studenten jede Spur. Nun gibt es Hoffnung für die Angehörigen.
Im Südwesten Mexikos sind 14 nach Schießereien vermisste Studenten wieder aufgetaucht. Es gebe große Hoffnung, dass auch die übrigen 43 Vermissten gefunden würden, sagte der Vorsitzende der staatlichen Menschenrechtskommission, Ramón Navarrete, am Dienstag.
Am Wochenende waren bei Feuergefechten in Iguala im Staat Guerrero insgesamt sechs Menschen getötet worden, darunter drei Studenten. Die Polizei hatte auf Busse geschossen, in denen die Studenten entführt wurden. 25 Menschen wurden dabei verletzt. Einige der Hochschüler seien offenbar vor den Schüssen geflohen, andere vorübergehend von der Polizei festgenommen, dann aber wieder freigelassen worden, berichtete Navarrete. Man habe mehrere der Studenten in ihren Wohnungen und andere in der Hochschule wiederentdeckt, sagte der Staatsanwalt Inaky Blanco.
Die Suche nach den 43 weiteren Studenten des Lehrerkollegs Ayotzinapa, das in Mexiko für radikalen Aktivismus bekannt ist, gehe weiter. 22 am Montag festgenommenen Polizisten wird Mord vorgeworfen, wie Blanco berichtete. Die Beamten hätten an zwei verschiedenen Attacken teilgenommen, bei denen es zu den Todesopfern gekommen war. Sie hätten jegliche Verantwortung abgestritten, seien jedoch von Studenten identifiziert worden. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die organisierte Kriminalität in die Taten involviert gewesen sei, sagte der Staatsanwalt.
Der Bürgermeister von Iguala, Jose Luis Abarca Velazquez, erklärte am Dienstag im Zuge der Brutalität in seiner Stadt seinen Rücktritt. Er wolle es den Behörden damit ermöglichen, um die Ermittlungen nach den Gewaltausbrüchen voranzubringen. Wer für die Schießereien verantwortlich sei, müssten die Ermittler klären. Der Gouverneur des Staates Guerrero, Angel Aguirre, nahm nach eigenen Angaben Kontakt zu den Bundesbehörden auf, damit diese dabei helfen könnten, für Frieden in Iguala zu sorgen. "Eine Mehrheit der Polizei in Guerrero ist von der organisierten Kriminalität infiltriert worden", sagte Aguirre.
Guerrero wird von Armut, sozialen Unruhen und Kriminalität geplagt. Der Staat ist zudem Schauplatz blutiger Kämpfe zwischen Drogenbanden.
URL: http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Panorama/d/5486736/14-totgeglaubte-studenten-kehren-zurueck.html
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