Sonntag, 12. Oktober 2014
Andreas Krebs in Isolation
Andreas von allem „abgesondert“, weil er sich „respektlos“ gegenüber einem Beamten benommen hat. Kein Auf- oder
Umschluss, kein Fernseher, keine Kontakte zu anderen Gefangenen, weil Andreas nach dem Duschen auf die Frage eines Beamten woher er denn kommen würde, angepisst reagiert habe: Er sei bei Aldi gewesen und es habe geregnet. Daraufhin hat der Beamte ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet. Ein zweites Diszi hat er direkt danach bekommen, weil er einem Beamten die Wurst vor die Füße pfefferte, die er mehrere Tage hintereinander fressen sollte. Über das Essen der Aschaffenburger JVA hat Andreas sich schon des Öfteren sowohl schriftlich als auch mit Hungerstreiks gewehrt und beschwert, doch Veränderungen diesbezüglich waren, wenn überhaupt, nur von kurzer Dauer.
Nach einem Beschluss des Gerichts auf eine Beschwerde von Andreas hin, ist die JVA Aschaffenburg verpflichtet worden eine ausreichende Entlassungsvorbereitung zu gewährleisten. Doch die Anstaltsleitung entledigt sich einfach der Verantwortung, indem sie Andreas 4 Wochen vor seiner Entlassung in einen anderen Knast verlegen lässt. D. h. 1 Woche Absonderung, 1 Woche Transport und in den 2 Wochen in der anderen JVA wird er schon nichts mehr anstellen können, vor allem wenn auch sie die Absonderung aufrecht erhält. Es ist ganz klar, entweder er hält die Zeit über die Füße still und er hat es geschafft oder er tickt in der Absonderung noch einmal komplett aus und sie können ihn „sicherheitshalber“ noch länger verwahren. Denn klar ist so kurz vor der Entlassung nach vielen Jahren des Eingesperrtseins, dass Andreas alles andere als entspannt in seine Zukunft blickt.
Viele Entwicklungen der letzten Jahre kennt er nicht und auch hat er kaum noch eine Vorstellung vom Leben draußen, da er seit Jahren in die Realität Knast gepresst wurde.
Niemals werden wir Respekt vor euch möchte-gern Autoritäten haben!
Für uns ist die ganze Zeit, in der wir Andreas unterstützen nur eines noch viel klarer geworden: Diese Gesellschaft der Knäste gehört zerstört. Auf dass wir eines Tages auf deren Trümmern tanzen!
Soliwerkstatt
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