Freitag, 23. August 2013
DIE CIA GIBT DIE EXISTENZ DER „ZONE 51“ ZU, VON WELCHER DIE U-2 EINST STARTETEN
übersetzt von Jens-Torsten Bohlke
Havanna, 17. August 2013, Cubadebate. – Aha! Die „Zone 51“ gibt es doch. Für viele gut informierte Menschen hat dies seit über 50 Jahren auf der Hand gelegen. Aber stellt man in Rechnung, dass die Bestätigung dafür nun amtlich seitens der CIA erfolgt, dann ändert dies die Umstände schon ganz erheblich, denn damit wird jahrzehntelangen Beteuerungen über die Nichtexistenz jener „Zone 51“ ein Ende gesetzt und aus einem Mythos endlich eine amtlich zugegebene Tatsache.
Die CIA gab zu, dass die „Zone 51“ als Testgebiet für die Überwachungsflüge der U-2 und OXCART diente. Diese Spionagetechniken wurden seit 1955 speziell für Handlungen im Kalten Krieg entwickelt.
Auch für die Spionageflüge gegen Kuba vor, während und nach der Oktoberkrise 1962 diente die „Zone 51“, von welcher aus jene Flugzeuge starteten.
Die U-2 wurde in den 1950er Jahren von der Firma Lockheed Skunk Works entwickelt. Sie kann in einer Höhe von 72.000 Fuß (ca. 22 Kilometern bzw. 13 Meilen) fliegen. Firmenchef Clarence L. „Kelly“ Jonson gestaltete ihr Design. Sie betätigt sieben Fotokameras und kann damit fotografische Aufzeichnungen von einem Gebiet von 125 Seemeilen Größe machen.
In der „Zone 51“ liegen auch die Reste eines Globus für das Erkennen aus der Distanz, dessen Existenz im Kalten Krieg geheim gehalten wurde. Der im Volk verbreitete Glauben, dass es sich bei dieser Basis um eine Art Bunkersystem mit außerirdischem Leben handeln würde, stammt aus vielen inoffiziellen Berichten, in welchen über eine mysteriöse Einrichtung auf die Erde nach Zerbersten ihres Raumschiffes gekommener außerirdischer Wesen spekuliert wird.
Die US-Regierung bewahrte langjährig Schweigen zur „Zone 51“, die sie als Sperrzone betrachtete, über die zu sprechen vermieden werden sollte. Dennoch berief sich der Forscher Jeffrey T. Richelson 2005 auf das Gesetz über die Informationsfreiheit und beantragte bei der CIA die Offenlegung etlicher Unterlagen, um die Wahrheiten ans Licht zu bringen.
DER ABSCHUSS DER U-2 -ÜBER KUBANISCHEM TERRITORIUM
Im Oktober 1962 dehnte die taktische Luftaufklärung der USA ihre Flüge über Kuba rasant aus. Dies ging so weit, dass die kubanische Revolutionsregierung am 26. Oktober 1962 ab darauffolgenden Tag die Feuereröffnung gegen diese feindlichen Flugzeuge in großer Höhe über kubanischem Territorium befahl. Wegen der fortgesetzten Unverschämtheit der US-Regierung wurde am 27. Oktober 1962 eine U-2 im Norden der Provinz Oriente abgeschossen. Dieses Ereignis wurde zu einem der dramatischsten Momente der Kubakrise bzw. Oktoberkrise.
Das gesamte Spionageflugzeug fiel um 10:17 Uhr auf eine Landstraße zwischen Zuckerrohrfeldern im Gebiet Veguitas Tres, was seinerzeit in der Presse veröffentlicht wurde.
Major Rudolph Anderson junior als Pilot der abgeschossenen Maschine, musste den Verlust eines abgeschossenen Flügels bewältigen. Die Maschine stürzte dann in Hochgeschwindigkeit auf die Erde. Der Leichnam des US-Kampfpiloten Rudolph Anderson, wie sein amtlicher Name lautete, fand sich einige Meter vom in drei Teile geborstenen Flugzeugwrack entfernt. Er war am Schleudersitz noch fixiert und lag zwischen der Landstraße und den Gleisen der Bahnlinie. Er besaß einen Einsatzplan, auf dem zu sehen war, dass er über der KDVR und Kuba geflogen war. Außerdem fand sich eine schwarze Geldbörse mit 20 Dollars, zwei Blanko-Schecks mit den Nummern 232 und 233 sowie ein Ausweis als Major der Luftwaffe der USA. Er war 35 Jahre alt und wog 90 kg.
Des Weiteren hatte der Kampfflieger auch eine manuell zu betätigende Kamera, ein Funkgerät, eine Fallschirmausrüstung, ein kleines Sturmgepäck mit Medikamenten, Tarnnetz, Scheren, Trinkwasser, einer Feuerwaffe Kaliber 22 mit einer größeren Menge Munition, mehreren Messern und sogar einem Steinbrecher dabei.
Mit einem Traktor und einem Kran wurde das Flugzeug auf Eisenbahnwaggons gehievt und dort für den Abtransport befestigt. Dann wurden die Flugzeugteile nach Veguitas Seis verbracht, wo ein Lastauto und zwei weitere Fahrzeuge darauf warteten, sie nach Ojo de Agua in Bijarú zu befördern.
Der Kadaver des Piloten wurde in das Krankenhaus der Zuckerrohrfabrik Nicaragua gebracht. Dort nahmen der 24 Jahre alte Krankenpfleger Abel Tarragó López und der kubanische Arzt Victor Pupo die Herrichtung des Leichnams von Major Anderson vor. Sie versorgten seine Verletzungen und spritzten ihm 40%iges Formaldehyd.
Anschließend kamen die sterblichen Überreste nach Antilla, wo es auch eine funktionierende Kühlung für die Aufbewahrung des Leichnams gab. Später wiederum verlegte man den Kadaver nach Holguín und dann nach Santiago de Cuba, wo er dann für das amtliche Sezieren den Fachkräften überlassen wurde.
Anderson war in Greenville, Südkalifornien, USA, am 15. September 1927 geboren worden. Sein Leichnam wurde den USA zurückgegeben. Bei der Sargübergabe und Übergabe seiner persönlichen Hinterlassenschaft am 4. November 1962 um 15 Uhr auf dem Flughafen Rancho Boyeros nahmen der Botschafter der Schweiz Emil A. Stadelhofer und Dr. Antonio Carrillo Carreras, Protokollchef des Außenministeriums Kubas, teil. Anderson wurde auf dem Boden seiner Heimat am 6. November 1962 beerdigt.
AUS DEM SCHÜTZENGRABEN IN HÖCHSTER GEFAHR
„Niemals glänzte ein Staatsmann stärker als er in jenen Tagen“, schrieb Che Guevara in seinem berühmten Abschiedsbrief über die Haltung von Fidel in der Oktoberkrise. Im Interview 100 Stunden mit Fidel kommentiert der Comandante en Jefe gegenüber Ignacio Ramonet die wesentlichen Aspekte jenes historischen Geschehens:
„Die US-Amerikaner spürten die Raketenstellungen zwischen dem 14. und 15. Oktober auf (…) Am 16. Oktober wurde Kennedy informiert. Sechs Tage später beginnt die Oktoberkrise (…) die Überflüge mit den Spionageflugzeugen verhalf dem Gegner zu einem außerordentlichen Vorteil (…) Am 20. Oktober (…) wurde die Seeblockade gegen Kuba mit dem Einsatz von 183 Kriegsschiffen von der US-Regierung beschlossen. Unter diesen Kriegsschiffen befanden sich 8 Flugzeugträger mit 40.000 Marine-Infanteristen an Bord (…) in Florida wurden 579 Kampfflugzeuge zusammengezogen. 5 Divisionen der Landstreitkräfte der USA befanden sich in Alarmbereitschaft, ebenso die Elite-Einheiten für Lufttransport mit den Nummern 82 und 101 (…) Kennedy sprach im Fernsehen am 22. Oktober um 19 Uhr und verkündete die Seeblockade gegen Kuba (…) er sagte, dass die UDSSR ihre Raketen abziehen muss oder den Krieg riskiert (…) Am 21. Oktober waren schon 21 Raketenabschuss-Stellungen fertig gestellt“.
Die Seeblockade gegen Kuba durch die US-Kriegsflotte wurde ab 24. Oktober wirksam. Fidel hatte im Fernsehen die volle Alarmbereitschaft und die allgemeine Mobilmachung unserer Kämpfer der revolutionären Streitkräfte Kubas verkündet. 300.000 Kubaner standen unter Waffen.
„ (…) sie machten mit ihren Spionageflugzeugen U-2 weiter“, erinnert sich Fidel bei Ramonet. „und sie begannen auch mit Aufklärungsflügen, auch in großer Höhe. Wir entschieden, auf die schnell fliegenden US-Flugzeuge zu schießen. Beim Hochgeschwindigkeitsflug kann man im Vorfeld nichts aufspüren, und dies erleichterte einen Überraschungsangriff. Dies wurde den sowjetischen Militärberatern bei uns vor Ort vorgeschlagen. Wir sagten, dass diese Hochgeschwindigkeitsflüge nicht hingenommen werden müssen. Wir informierten sie vorab, dass wir schießen würden. Und wir gaben den Feuerbefehl für die Luftabwehr-Geschütze. (…) Am 27. Oktober feuerte eine von den sowjetischen Spezialisten bediente Batterie der SAM-Luftabwehrraketen in der Provinz Oriente und schoss ein Spionageflugzeug des Typs U-2 ab. Damit kam es zu einem Moment höchster Spannungen. Der US-Beamte Rudolph Anderson verstarb.“ (Seite 313-314 des og. Buches)
In seinem Brief an Chruschtschow schrieb Fidel am 26. Oktober: „Der moralische Zustand des kubanischen Volkes ist insgesamt hoch, und es wird dem Aggressor heldenhaft widerstehen.“
Chruschtschow erklärte in seinem Brief vom 28. Oktober an Fidel: „ (…) gestern wurde eins von ihren abgeschossen, während sie zuvor nicht abgeschossen wurden, als sie Euer Territorium überflogen.“
Am gleichen Tag antwortete ihm Fidel noch: „Weil wir die Risiken des Überraschungsangriffs vermeiden wollten, war es notwendig, dass die Artillerie die Feuerbefehle erhielt. Das Kommando der sowjetischen Streitkräfte wird Ihnen zusätzliche Informationen liefern können, was mit dem abgeschossenen Flugzeug passiert ist (…) wenn Sie die Boden-Luft-Raketen installieren, dann können Sie nicht zulassen, dass die US-Amerikaner über das zu verteidigende Territorium fliegen (…) die USA würden nicht zulassen, dass ein sowjetisches Aufklärungsflugzeug über ihren Raketenstellungen in Italien und der Türkei fliegt.“
Quelle:
http://www.cubadebate.cu/noticias/2013/08/17/la-cia-reconoce-finalmente-la-existencia-del-area-51-de-ahi-salieron-los-u-2-contra-cuba/
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