Montag, 18. November 2019
Ein gesellschaftlicher Dialog wäre gut für Bolivien: Aber nicht mit einer Bande rassistischer Teufelsaustreiber und ihren militärischen Partnern
Alles ruft jetzt zum „Dialog“ in Bolivien, am lautesten die
EU-Kommissarin – die im vertrauten Gespräch mit Diktatoren ja von Riad
bis Kairo viel Erfahrung hat – aber es stellt sich die Frage „wer mit
wem?“ da reden soll. Die selbsternannte angebliche Präsidentin – ihr
wesentlicher Unterschied zu Evo Morales ist, seine Manipulation hin
oder her, dass sie in jedem Fall viele Millionen Stimmen weniger hat
als er. Niemand hat sie gewählt, niemand hat sie ernannt, nicht einmal
das Restparlament. Nur die fanatischen,
christlich-fundamentalistischen Gruppen der „Oppositionshochburg“
Santa Cruz (im Flachland gelegen, einzige Region Boliviens, wo es
Plantagen geben kann – und gibt) haben sie „gewählt“ und das machte
sie auch seit langem deutlich: „Die satanischen Indianer-Riten müssen
aufhören, die Bibel muss wieder in der Präsidentenpalast“ (was die
Camacho & Co auch als erstes getan haben). Und während die
uniformierten Banden Jagd machen auf alles, was nach indigener
Selbstorganisation aussieht, wird zum Widerstand mobilisiert, und dies
keineswegs vor allem von der bisher regierenden MAS. Gewerkschaften,
Bauernverband und Basiskollektive – in den letzten Jahren sehr oft und
zunehmend auch miteinander im Widerspruch über das Verhältnis zur
MAS-Regierung - mobilisieren und organisieren militanten Widerstand.
Zur aktuellen Entwicklung in Bolivien nach dem Putsch unsere kleine
Materialsammlung „Wir sind nicht die MAS, wir sind El Alto“ vom 15.
November 2019
http://www.labournet.de/?p=157330
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