Mittwoch, 3. Juli 2019
Die japanische Polizei greift an: Eine alternative Bauarbeitergewerkschaft – über 60 Festnahmen wegen „Aktivität außerhalb des Betriebes“ - Aufruf zu Protesten
Die „Kansai District Ready-Mixed Concrete Branch“ in der All Japan
Construction and Transport Workers Solidarity Union (Kan'nama) ist
eine alternative Gewerkschaft in der Baubranche in der westjapanischen
Region um Kansai (die vor allem die Fahrer von Betonmischern
organisiert). Seit mehreren Monaten führen Polizei und
Staatsanwaltschaft der Region eine regelrechte Kampagne gegen die
Gewerkschaft: Mehr als 60 Mitglieder und Funktionäre wurden in diesem
Monaten teilweise mehrfach festgenommen, eine ganze Reihe von Anklagen
sind in Vorbereitung, einige Verfahren haben schon begonnen, einige
Kollegen befinden sich nach wie vor – ohne Recht auf Besuch (!) - in
Haft. Das Verbrechen der Baugewerkschafter: Gewerkschaftliche
Aktivitäten außerhalb des Unternehmens. Was zwar keineswegs gesetzlich
verboten ist, wohl aber sozusagen in Japan nicht üblich –
Betriebsgewerkschaften sind der Regelfall und Kann’nama will dies ganz
bewusst verändern, wie es auch etwa die mit ihr seit langem zusammen
arbeitenden alternative Eisenbahngewerkschaft Doro Chiba tut. „Special
Appeal and Request for Support“ Mitte Juni 2019 bei der General Union
ist der Solidaritätsaufruf des alternativen Verbandes mit der
Bauarbeiter-Gewerkschaft, in dem die Entwicklung der letzten Monate
nochmals berichtet wird und die Aktivitäten der Gewerkschaft, die
kriminalisiert werden sollen, dargestellt („voll normal“) und dazu
aufgerufen, eine Protest-Petition an die zuständigen Behörden zu
unterzeichnen – ein Aufruf, dem LabourNet Germany bereits gefolgt ist,
und denkt, das sollten möglichst viele tun… Siehe dazu auch den
direkten Link zur Petition und einen Link für Solidaritätsmails, die
die General Union an die Bauarbeiter-Gewerkschaft weiterleiten wird
http://www.labournet.de/?p=150892
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