Montag, 1. April 2019

Solidarität mit Riesa Teigwaren gefragt: Tarifvertrag für Riesa NUDELN! Keine Repressalien gegen den Betriebsrat!



[DGB-Kampagne] Stop Union BustingBeim bekannten ostdeutschen Unternehmen Riesa NUDELN haben sich die Kolleginnen und Kollegen vor etwa einem halben Jahr angefangen gewerkschaftlich zu organisieren. Vor einigen Monaten wurde dort erfolgreich ein Betriebsrat gewählt. Nun streiten sie für einen Tarifvertrag, um ihre Arbeitsbedingungen und Löhne zu verbessern. Bei den Teigwaren Riesa GmbH sind 145 Arbeitnehmer/-innen beschäftigt, zwei Drittel davon arbeiten knapp über dem Mindestlohn. Das Unternehmen ist nach eigenem Bekunden Marktführer in den neuen Bundesländern. Bisher lehnen die Geschäftsleitung und die Eigentümerfamilie Freidler Tarifverhandlungen ab. (…) Am 6. Dezember hat nun das Unternehmen den Betriebsratsvorsitzenden und engagierten Gewerkschafter Daniel freigestellt und Hausverbot erteilt. Dieses Vorgehen des Unternehmens ist völlig inakzeptabel…” Aufruf der NGG Landesbezirk Ost externer Link um Solidaritätsfotos und –schreiben für die Gewerkschaftsmitglieder und den mit Hausverbot belegten Betriebsratsvorsitzenden Daniel. Siehe dazu:
  • »Du kannst Teil der Lösung oder Teil des Problems sein«. Belegschaft von Teigwaren Riesa setzt Betriebsratsgründung durch und kämpft für Tarifvertrag 
    “… Unsere Fabrik ist in Ostdeutschland, und wir haben im Schnitt über fünf Euro weniger Stundenlohn. Aber wir waren gewerkschaftlich ziemlich schnell ziemlich erfolgreich. Andere Gewerkschaften und der DGB überlegen nun, wie sie unseren Fall auf andere Betriebe im Osten übertragen können. (…) Es gibt viele offene Stellen, die mit Leiharbeitern besetzt sind. Das führt zu Unzufriedenheit der festen Mitarbeiter, weil jede Woche jemand neues eingearbeitet werden muss und die Qualität der Arbeit darunter leidet. Der zweite Punkt betraf die unterirdischen Löhne. Zwischen 10,50 und 11,50 Euro pro Stunde. (…) Wir haben jetzt einen Organisationsgrad von ca. 90 Prozent bei 150 Festbeschäftigten. Das ist das Ergebnis von ungefähr acht Monaten. Wir haben die Leute aktiv angesprochen und sie vor die Wahl gestellt: Du kannst Teil der Lösung oder du kannst Teil des Problems sein. Du kannst dich selbst für eine Seite entscheiden. Du kannst, wie die letzten Jahre, deinen Frust an deinen Kollegen auslassen oder an deiner Frau und deiner Familie zu Hause – was natürlich nicht toll ist – oder etwas ändern. Aber wir müssen jetzt handeln und nicht irgendwann. Danach sind immer mehr Kollegen in die Gewerkschaft eingetreten. Und dann hatten wir auch die Kraft: Wenn wir streiken, steht alles still! (…) wir hatten die erste Verhandlungsrunde. Das Resultat ist erst einmal eine Lohnerhöhung von sieben Prozent für alle Angestellten. Die Verpflichtung, an weiteren Verhandlungen teilzunehmen, und die Erklärung des ernsthaften Willens, einen Tarifvertrag abzuschließen, haben wir schriftlich. Wir wollten nach der ersten Verhandlungsrunde nicht ohne ein Zwischenergebnis gehen. Um den Kollegen zu zeigen, es tut sich was. Im März geht es in die nächsten Runden…” Interview von Susanne Knütter in der jungen Welt vom 12.03.2019 externer Link mit Daniel Zielke, dem Betriebsratsvorsitzenden bei Teigwaren Riesa
  • Großer Erfolg der Beschäftigten bei Teigwaren Riesa: Arbeitgeber sagt Aufnahme von Tarifverhandlungen zu 
    Die Geschlossenheit und Tatkraft der Beschäftigten von Teigwaren Riesa hat sich ausgezahlt. Heute Nachmittag gab das Unternehmen seine Blockadehaltung auf. Geschäftsführer Martin Steidl sagte zu, Tarifverhandlungen aufzunehmen. Ein erster Termin soll in der ersten Hälfte Januar 2019 vereinbart werden. „Das ist ein großer Erfolg der Beschäftigten bei Teigwaren Riesa. Sie haben nicht lockergelassen, zusammengestanden und keinen Zweifel daran gelassen, dass sie auch bereit sind, einen längeren Kampf für einen Tarifvertrag aufzunehmen. Wir können vor ihnen nur den Hut ziehen. Solche Beispiele müssen bei uns im Osten mehr Schule machen“, erklärt Thomas Lißner, Gewerkschaftssekretär der NGG Dresden-Chemnitz. Lißner weiter: „Nun geht es darum, ernsthaft in Verhandlungen einzusteigen. Die Beschäftigten werden auch diese aufmerksam begleiten und ihre Tarifkommission unterstützen. Wenn es gelingt, erfolgreich Tarifverhandlungen zu führen und abzuschließen, schmecken die Riesa NUDELN noch besser. Wir gehen zudem davon aus, dass das Hausverbot und die Arbeitsfreistellung des Betriebsratsvorsitzenden aufgehoben wird.“  Der für morgen geplante Streik wurde abgesagt. (….) Bei der Teigwaren Riesa GmbH sind 145 Arbeitnehmer/-innen beschäftigt, zwei Drittel davon arbeiten knapp über dem Mindestlohn. Der traditionsreiche Betrieb mit seiner bekannten Produktmarke „Nudeln Riesa“ ist nach den Angaben der Unternehmensleitung „unangefochtener Marktführer“ in den neuen Bundesländern. Er gehört als einer von drei Betrieben zu der familiengeführten ALB-GOLD-Gruppe.“ Pressemitteilung von NGG Ost vom 11.12.2018 externer Link
  • Die Solidaritätsfotos und –schreiben bitte schicken an:

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