Montag, 29. April 2019

Weiterbildung: 10-Punkte-Plan des DGB – von Kurzarbeitergeld bis zu betrieblichen Mentoren


Andreas Hellgermann: Kompetent, flexibel, angepasst. Zur Kritik neoliberaler Bildung. Edition ITP-Kompass, Münster 2018“Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat in einem 10-Punkte-Plan Vorschläge zur Nationalen Weiterbildungsstrategie vorgelegt. Unter anderem fordern die Gewerkschaften ein “Transformationskurzarbeitergeld”. Dieses Kurzarbeitergeld soll Beschäftigte und Betriebe dabei unterstützen, den in vielen Branchen bevorstehenden Strukturwandel zu bewältigen. (…) Das Transformations-KuG “schafft die Möglichkeit, Kurzarbeit und Qualifizierung bei Erhalt des Beschäftigungsverhältnisses und der Chance auf eine Weiterbeschäftigung nach dem Umbau zu verknüpfen”, heißt es im 10-Punkte-Plan. “Zudem würde durch ein gemeinsames Handeln der Betriebsparteien ein kollektiver Rahmen gestärkt und die Bundesagentur für Arbeit in den Prozess einbezogen.” (…) Ein weiterer Vorschlag der Gewerkschaften: Auf Arbeitnehmerseite könnten Betriebs- und Personalräte oder gewerkschaftliche Vertrauensleute die Ausbildung betrieblicher Weiterbildungsmentorinnen und -mentoren organisieren. (…) Die weiteren Vorschläge aus dem 10-Punkte-Plan: Bessere Rechte für Betriebsräte: Einführung eines generellen Initiativ- und Mitbestimmungsrechts bei Personalplanung, Beschäftigungssicherung und Qualifizierung / Fortführung der Sozialpartner-Richtlinie / Förderung von tariflichen Weiterbildungsvereinbarungen / Transfermaßnahmen verstärkt für Weiterbildung nutzen / Recht auf Weiterbildung stärken / Lernzeitansprüche neu regeln und ausweiten / Aufstiegs-BAföG (AFBG) ausbauen / ESF-Bildungsprämien weiterentwickeln” DGB-Vorschlag vom 23. April 2019 externer Link und weitere Infos:
  • Weiterbildung: Neuer OECD-Bericht gibt Gewerkschaften recht
    “… Der neue “OECD-Beschäftigungsausblick 2019: Die Zukunft der Arbeit” stützt die Forderung des DGB nach mehr Weiterbildung. (…) “Um eine Arbeitswelt zu schaffen, die für alle lohnender und inklusiver wird, bedarf es ausreichender Finanzmittel – insbesondere zur Verbesserung der Erwachsenenbildung”, heißt es im OECD-Bericht. Außerdem sieht die OECD eine Stärkung der Tarifpartnerschaft von Gewerkschaften und Arbeitgebern als ein Instrument, die Weiterbildung in den OECD-Ländern voranzubringen. (…) Ein weiteres Problem beim Thema Weiterbildung: In Deutschland gilt in vielen Unternehmen noch zu oft der Grundsatz “Wer hat, dem wird gegeben”. Während bereits gut qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer regelmäßig an Weiterbildungen teilnehmen, fehlen oft Angebote für die Beschäftigten, für die Weiterbildung besonders wichtig wäre – zum Beispiel Geringqualifizierte oder Arbeitslose. Deutschland ist damit im OECD-Vergleich leider kein Einzelfall. “In allen OECD-Ländern ist die Teilnahme an Weiterbildung unter denjenigen am niedrigsten, die sie am dringendsten benötigen”, heißt es im OECD-Bericht. “Hierzu zählen insbesondere gering qualifizierte Kräfte, ältere Erwachsene, Menschen, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, sowie atypisch Beschäftigte.”…” DGB-Mitteilung vom 25. April 2019 externer Link und die deutsche Zusammenfassung des OECD-Beschäftigungsausblick 2019 – Die Zukunft der Arbeit externer Link 

  • Link zu den Details externer Link  des DGB-10-Punkte-Plans: Recht auf Weiterbildung. 10-Punkte-Plan zur Nationalen Weiterbildungsstrategie für mehr Investitionen in eine solidarische Gestaltung des Wandels der Arbeitswelt

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen