Donnerstag, 22. September 2016
"Ein anderes Europa" (?) und die Linke
Wege aus dem neoliberalen Europa. Während die EU ihre Selbstzerstörung
vorantreibt, können europaweite solidarische Bündnisse erste Erfolge
verzeichnen
"… Aus einem Konflikt zwischen Arbeitnehmern und neuen Strategien des
Kapitals wurde ein Konflikt zwischen Nationalitäten, der um die Frage
kreist, welche Bevölkerungsgruppen in Europa wo leben und arbeiten
dürfen. Für die EU ist der Konflikt in dieser Form existenzgefährdend
geworden. Dabei war es die EU selbst, die diese Entwicklung mit ihrer
Liberalisierungspolitik zielstrebig herbeigeführt hat. Wegweisend war
die im März 2000 beschlossene "Strategie von Lissabon". Sie sollte
Europa bis 2010 zur "wettbewerbsfähigsten und dynamischsten
wissensbasierten Wirtschaft der Welt" machen. Die damaligen Beschlüsse
waren jedoch der Auftakt einer europaweiten Strategie des
Sozialabbaus, der "Strukturreformen" auf den Arbeitsmärkten und der
Schwächung von Arbeitsrechten. Gerhard Schröders Agenda 2010 hatte
hier ihre Wurzeln. (…) Die Suche nach linken Alternativen zur
neoliberalen EU-Agenda scheint in einem doppelten Dilemma
festzustecken. Während die Forderung nach einem demokratischen Europa
an den Machtverhältnissen und der Konstruktion der EU abprallt, führen
linke Exit-Strategien zu einer größeren Schutzlosigkeit und geringeren
Handlungsmöglichkeiten gegenüber dem global agierenden Kapital. Kehren
wir deshalb noch einmal zum Ausgangspunkt zurück: zum ursprünglichen
Konflikt zwischen den europäischen Gesellschaften und den neuen
Strategien des globalisierten Kapitals, die erreichten Sozialstandards
und Lohnniveaus zu untergraben. Theoretisch gibt es darauf eine
einfache Antwort. Wenn Unternehmen global produzieren und agieren,
dann müssen sich die Strukturen der Solidarität entsprechend
erweitern..." Artikel von Gabriela Simon in telepolis vom 19.09.2016
http://www.heise.de/tp/artikel/49/49421/1.html
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