Montag, 10. Dezember 2012

Spezialdemokratischer Zynismus: Die Kinder von Noske, Scheidemann und Ebert gedenken derer Mordopfer

Von Günter Ackermann Kommunisten-online vom 9. Dezember 2012 – Der selbst ernannte Bluthund und Sozialdemokrat Gustav Noske gab den Befehl als Kriegsminister an die reaktionären Militärs: „Ermordet Rosa und Karl!“ Das taten sie auch willfährig und freudig. Die deutsche Revolution von 1918, die den Kaiser hinweg fegte, drohte auch die kapitalistische Gesellschaftsordnung abzuschaffen. Dem mussten die rechten sozialdemokratischen Führer einen Riegel vor schieben. Die Linken, also die späteren Kommunisten, hatten inzwischen den Fehler erkannt, sich nicht rechtzeitig von den Sozialdemokraten zu trennen und eine eigene Partei, wie sie Lenin und die Bolschewiki seit 1905 hatten, gebildet zu haben. In der Spartakusgruppe wurde für Ende 1918 die Gründung der KPD geplant und dann vollzogen. Ebert, Noske und Scheidemann, mit ihnen auch Krupp, Thyssen, Stinnes, AEG, Siemens und Konsorten mussten, wie auch die reaktionären Großagrarier, um ihren Reichtum bangen, wenn es der KPD gelang, sich an die Spitze der revolutionären Bewegung zu setzen. Man meinte, wenn man die Führer der jungen KPD ermordete, könne man diese revolutionäre Partei nachhaltig schwächen. Gustav Noske, der Kriegsminister der neuen sozialdemokratischen Reichsregierung, erklärte zynisch: „Jede Person, die mit der Waffe in der Hand, gegen Regierungstruppen kämpfend angetroffen wird, ist sofort zu erschießen.“ Noske schreibt selbst in seinen Memoiren: „Ich forderte, daß ein Entschluß gefaßt werde. Darauf sagte jemand: ‚Dann mach du doch die Sache!‘ Worauf ich kurz entschlossen erwiderte: ‚Meinetwegen! Einer muss den Bluthund machen! Ich scheue die Verantwortung nicht!‘“ Das tat er tatsächlich nicht. Neben der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg war er auch verantwortlich für die Niederschlagung der Münchner Räterepublik, die von Noskes Militär im Blute erstickt wurde. Und nun versuchen die politischen Urenkel jenes Noske, Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs zu gedenken? Unter dem Deckmantel des Gedenkens haben sie etwas ganz anderes vor. Schon in den letzten Jahren erschienen sie mit antikommunistischen Parolen, die die angeblichen Verbrechen des Kommunismus, anprangerten. Wie gehabt, bedienten sie sich des Anti-Stalinismus. Es handelt sich hier um die verschiedenen sozialdemokratischen Organisationen, wie Juso, Falken, Naturfreunde und Gewerkschaftsjugend. Mit von der Partie ist aber auch der Jugendverband der Gysi-Truppe „Links“partei, die „Linksjugend-Solid“, die sich bekanntlich einen Pro-Kriegs-Flügel, der die Aggressionen der Zionisten in Nahost rechtfertigt, leistet. Dieser illustre Kreis von Noske-Nachkommen will also das Andenken von Karl und Rosa beschmutzen. Gäbe es eine starke revolutionäre kommunistische Partei, würden sie das nicht wagen. Man kann gar nicht so viel fressen, wie man kotzen muss. G.A. Sozis gedenken ihrer Opfer Bündnis sozialdemokratischer Organisationen plant »Rosa und Karl«-Demo parallel zur traditionellen Demonstration Von Wladek Flakin Quelle: Junge Welt vom 05.12.2012 Auf Kommunisten-online am 8. Dezember 2012 – Berlin am zweiten Sonntag im Januar: Schon in den 1920er Jahren fand an diesem Tag eine Demonstration statt, um Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts zu gedenken. Zur Erinnerung an die beiden Gründer der KPD, die am 15. Januar 1919 von Offizieren des Deutschen Heeres – mit dem Einverständnis der SPD-Regierung – ermordet wurden, ziehen bis heute Zehntausende Menschen zum Denkmal der Sozialisten auf dem Friedhof Berlin-Friedrichsfelde. Darunter Mitglieder verschiedener linker Organisationen und Einzelpersonen. In den letzten Wochen sind in der Hauptstadt dunkelblaue Plakate mit den Porträts von Rosa und Karl aufgetaucht. Erst auf den zweiten Blick fällt auf, daß ein Bündnis vorwiegend sozialdemokratischer Organisationen zur Demonstration aufruft: die Jusos, die Falken und die Naturfreundejugend, dazu die Linksjugend-Solid (der parteinahe Jugendverband der Linkspartei) und die DGB-Jugend. Erst auf den dritten Blick wird klar, daß das Plakat für den 13. Januar nicht zum Frankfurter Tor aufruft, wo die traditionelle Demonstration anfängt, sondern zum Olof-Palme-Platz, tief im Westen der Stadt. Die Sozialdemokraten machen also eine eigene Gedenkdemonstration? Ein Sprecher des Bündnisses behauptete gegenüber jW, eine »emanzipatorische Alternative zur traditionellen LL-Demonstration« veranstalten zu wollen. Ansonsten verwies er auf den Aufruf. Bereits voriges Jahr hatte eine kleine Gruppe am Rande der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration ein Transparent mit den Gesichtern von Lenin, Stalin und Mao sowie der Losung: »Nein, nein, nein, das ist kein Kommunismus« gezeigt. Unterschlagen wird dabei, daß auch das Gesicht von Stalins prominentem Widersacher Leo Trotzki alljährlich auf Transparenten und Schildern während der Demonstration gezeigt wird. In diesem Sinn bestreitet der SPD-Nachwuchs in seinem Aufruf, daß »solche menschenverachtenden Ideologien etwas mit den Ideen von Rosa und Karl zu tun haben«, und nennt den etablierten Marsch deswegen einen »Ausdruck des Scheiterns«. Verschiedene Antifa-Gruppen, die die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration mitorganisieren, schäumten vor Wut im Gespräch mit jW. »Zum Kotzen«, sagt Jonas Schießer von der Antifaschistischen Revolutionären Aktion Berlin über die Initiative der »zukünftigen Sozialabbaukader«. »Puren Zynismus« sieht Ina Laumeyer von der Antifaschistischen Linken Berlin, wenn die »Kinder der Mörder von Rosa und Karl das Erinnern an diese Revolutionäre zu instrumentalisieren versuchen«. Obwohl Sozialdemokraten wie Gustav Noske, Friedrich Ebert und Philipp Scheidemann, die die Novemberrevolution von 1918/19 im Blut ertränkt haben, im Aufruf zur »Rosa und Karl«-Demo nicht erwähnt werden, so lebt ihr Geist weiter. Scheidemann erklärte seinerzeit, warum er als entschiedener Gegner der Revolution trotzdem für einen Generalstreik und für die Republik eintrat: »Jetzt heißt es, sich an die Spitze der Bewegung zu stellen, sonst gibt es doch anarchistische Zustände im Reich«. Versuchen die Sozialdemokraten von heute, sich an die Spitze des Gedenkens zu stellen, um der Erinnerung an die beiden Revolutionäre die Spitze abzubrechen? Es deutet wenig darauf hin, daß sie damit Erfolg haben werden. Der richtige Aufruf zur LL-Demo http://www.ll-demo.de/download/aufruf1.pdf

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