Montag, 17. Dezember 2012

AUFRUF ZU EINEM AKTIONSTAG FÜR DIE MENSCHEN VON LINKSUNTEN IN MEXIKO UND DIE ZAPATISTAS FRANKFURT/MAIN AM 21.12.2011

Schon oft haben wir protestiert gegen die Angriffe auf soziale Bewegungen, Menschenrechtsaktivist_innen und Journalist_innen durch Staat, Polizei und Armee in Mexiko. Schon oft haben wir zu Solidarität mit den Zapatistas und Gruppen der “Anderen Kampagne” aufgerufen. Schon oft waren sie in schwierigen Situationen und sind von Paramilitärs, Polizei und/oder Armee bedroht und angegriffen worden. 15. Jahrestag des Massakers von Acteal So jährt sich zum Beispiel am 22.Dezember der Tag des Massakers an den “Abejas” (eine soziale Bewegung mit ähnlichen Zielen wie die Zapatistas) in Acteal zum fünfzehnten Mal. Am 22.12.1997 wurden 45 Menschen, Männer, Frauen, Kinder, die in einer Kirche zum Gottesdienst waren, brutal abgeschlachtet. Mit Gewehren und Macheten. Selbst schwangere Frauen wurden ermordet und ihre ungeborenen Kinder getötet. Heute werden die „Abejas“ erneut bedroht. Sie sind organisiert in der “Anderen Kampagne”. In diesem Jahr hat sich die Situation erneut zugespitzt. Im September sind zwei zapatistische Gemeinden angegriffen worden. Ihre Felder wurden von Paramilitärs abgeerntet und danach verwüstet, die Menschen wurden vertrieben. Sie haben jetzt nichts mehr zu essen und nichts, was sie auf den Märkten verkaufen könnten. Sie leben als Flüchtlinge in zapatistischen Gemeinden, die Hütten und Essen mit ihnen teilen, obwohl sie selbst nicht viel haben. Zwei weitere Gemeinden leben unter der ständigen Bedrohung, vertrieben zu werden. Biopiraterie made in Germany All das spielt sich in einem Urwaldgebiet ab, das wegen seiner Vielfalt in der Flora und Fauna auch die Begehrlichkeiten der deutschen Gentechkonzerne geweckt hat. Im August wurde ein Abkommen der mexikanischen Regierung mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit geschlossen, das den “notwendigen institutionellen Rahmen sowie legale und administrative Prozesse zur Sicherung der indigenen Territorien, den Zugang zu den genetischen Ressourcen sowie die gerechte Verteilung ihres Nutzens” sicherstellen soll. Indigene Gruppen, Organisationen oder Einzelpersonen wurden dazu nicht gehört, obwohl das im Nagoyaprotokoll so festgelegt ist. Im November 2011 schloss die mexikanische Regierung mit der Bundesregierung ein Abkommen über die Ausbildung und Ausrüstung von Polizei und Militär. Die Durchführung dieses Projektes liegt in den Händen der staatlichen GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit), die ihrerseits eng mit sämtlichen Organisationen der deutschen Wirtschaft verbandelt ist. Indigene Gruppen haben uns auf diese Verträge Anfang diesen Jahres aufmerksam gemacht. Sie befürchteten die Patentierung von Heil- und kosmetisch nutzbaren Pflanzen, was ihnen den Zugriff darauf verwehren würde (wer das Patent auf eine Pflanze hat, dem gehört sie). Sie befürchteten Vertreibungen von Gemeinden der Zapatistas und der “Anderen Kampagne”, die in betreffenden Gebieten liegen. Diese Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen. Die Bedrohung der zapatistischen Gebiete, die Vertreibung der Menschen und die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen sind für uns nicht hinnehmbar, schon gar nicht mit deutscher Beteiligung. am 21.12. 2012 werden wir einen Protesttag in Frankfurt am Main auf dem Opernplatz gestalten. 11:30: Aufbau Von 12 Uhr bis 14 Uhr: Kundgebung vor dem Konsulat 14 Uhr bis 17 Uhr: Kurzfilme und Infostand

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