Sonntag, 14. Mai 2017
2,7 Milliarden für Aktionäre – Null für die Opfer beim Zulieferer Lonmin in Marikana. Was vom BASF-Verantwortungsgeschwätz übrig bleibt
„Um sich einen Überblick über die Bock so fern erscheinenden Zustände
bei Lonmin zu verschaffen, hatten die Ludwigshafener 2015 gar eine
Untersuchung in Auftrag gegeben, im Marketingsprech »Audit« genannt.
Deren Ergebnisse veröffentlichte BASF allerdings nie, nur selektiv
berichtete man daraus. Das ARD-Magazin Panorama zitierte im
vergangenen Jahr, dass BASF »Verbesserungspotential« beim
»Brandschutz« in den Bergwerken festgestellt habe. »Wir sehen es als
unsere Pflicht an, denen zu helfen, besser zu werden«, stellte der
Vorstandschef demnach fest – und schickte die Werksfeuerwehr. In
Sachen Menschenrechte und Arbeitsbedingungen konstatierte BASF beim
Zulieferer jedoch keine Probleme.Die Streikenden, die bleibende
Schäden davontrugen, und die Hinterbliebenen sehen das fundamental
anders. Sie leben noch immer unter denselben Bedingungen wie 2012. Von
den 5.500 Häusern, die Lonmin seinem Sozialplan zufolge hätte bauen
müssen und wollen, stehen heute gerade einmal 500. Gebaut wurden sie
mit staatlichen Mitteln auf dem Land des Bergbaukonzerns, der zudem
Mieten verlangt, die sich die meisten Kumpel nicht leisten können. Und
während Südafrikas Regierung im März dieses Jahres erstmals
Entschädigungszahlungen ankündigte, wenn auch nicht für alle Opfer, so
sträuben sich Lonmin und BASF noch immer, sich ihrer Verantwortung zu
stellen“ – aus dem Artikel „Kein Cent für die Opfer“ von Christian
Selz am 12. Mai 2017 in der jungen welt, in dem auch nochmals auf die
Protestaktion des Marikana Netzwerkes bei der Hauptversammlung am
heutigen 12. Mai hingewiesen wird (siehe auch unten den Verweis auf
unseren Bericht vom 10. Mai)
https://www.jungewelt.de/artikel/310557.kein-cent-f%C3%BCr-die-opfer.html
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen