Dienstag, 23. Mai 2017

Immer mehr Hartz-IV-Darlehen

21.05.2017

Weil die Hartz IV Leistungen nicht ausreichen, müssen immer mehr Betroffene einen Kredit aufnehmen. Das zeige, wie unzureichend die Regelleistungen sind, kritisieren die LINKEN.
Viele Hartz IV Bezieher müssen zusätzlich zu den Regelleistungen ein Darlehen beantragen, um dringend notwendige Anschaffungen wie Kühlschrank, Waschmaschine oder Kleidung anschaffen zu können. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit wurden allein im letzten Monat 15.289 Hartz-IV-Beziehern einen Kredit für sogenannten "unabweisbaren Bedarf zur Sicherung des Lebensunterhalts" gewährt. Im Jahre 2007 waren es im Schnitt noch durchschnittlich 11.500 Personen je Monat, die ein solches Darlehen gewährt bekamen. Zur Abzahlung wird ein vorgegebener Betrag vom Regelsatz abgezogen.

Die BA hatte die Zahlen aufgrund einer kleinen Anfrage der Arbeitsmarktexpertin der Partei „Die Linke“, Sabine Zimmermann, herausgegeben. Für die Politikerin stellte demnach fest: „Die Hartz IV Leistungen sind zu niedrig angesetzt. Das beweise die hohe Zahl der Darlehen. „Es geht nicht um die Anschaffung von Luxusgütern, sondern um wichtige Dinge des Überlebens.“ Weil zur Abzahlung des gewährten Darlehens ein monatlicher Betrag abgezogen wird, werde „die Belastung der Betroffenen zusätzlich erhöht“:

Der zinslose Jobcenterkredit ist eine sogenannte „Kannleistung“ und wird nur für absolut notwendige Anschaffungen gewährt, die die Leistungsberechtigten nicht aus eigener Tasche bezahlen können. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit lag der durchschnittliche Darlehensbetrag 2016 bei 434 Euro.

Die Linkenpolitikerin forderte daher, dass die Leistungen so gestaltet werden, dass auch Ausgaben für unabdingbare Anschaffungen möglich seien, ohne sich verschulden zu müssen. Dies ist auch eine Frage der Würde und des Anstands", betonte sie. (wa)

Bild: Michael Staudinger / pixelio.de

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