Dienstag, 30. Mai 2017

Monatelanger Protest im tunesischen Süden auch durch Militäreinsatz nicht zu stoppen




„Alles begann am 23. April, als 1.200 Demonstranten aus dem 
südtunesischen Gouvernement Tataouine einen Sitzstreik auf den größten 
Ölfeldern Tunesiens in der Sahara veranstalteten. Der Funke des 
zivilen Ungehorsams sprang auf die Stadt Tataouine über, wo Männer, 
Frauen und arbeitslose junge Leute die Demonstranten in der 120 
Kilometer weiter südlich gelegenen Region El Kamour unterstützten. Die 
Region grenzt an ein Militärgebiet und ist Standort internationaler 
Öl- und Gasunternehmen. So sind dort u. a. die österreichische OMV und 
das kanadische Unternehmen Winstar vertreten“ – so beginnt der Beitrag 
„Tunesiens Rebellion der Entrechteten“ von Houda Mzioudet am 19. Mai 
2017 bei Qantara, worin zur Kursänderung der Regierung noch hervor 
gehoben wird: „Unter anderem sollten 350 Arbeitsplätze bei den 
Ölgesellschaften geschaffen und der Gouverneur von Tataouine abgelöst 
werden. Das Angebot wurde abgelehnt. Präsident Beji Caid Essebsi trat 
daraufhin am 10. Mai vor die Fernsehkameras und kündigte den Einsatz 
von Militärkräften zum Schutz der Ölfelder an, während er gleichzeitig 
das verfassungsmäßige Recht der Demonstranten auf Protest anerkannte. 
Der plötzliche Umschwung der Regierung von einer 
"Beschwichtigungspolitik gegenüber den Demonstranten" durch 
unzureichende Angebote hin zu einer "offenen Eskalation" des Konflikts 
löste unter den Tunesiern landesweit Schockwellen aus“
https://de.qantara.de/inhalt/von-el-kamour-nach-karthago-wir-werden-nicht-weichen-tunesiens-rebellion-der-entrechteten

Siehe dazu vier  weitere aktuelle Beiträge – über die Drohungen des 
Kriegsministeriums und Stellungnahmen und Einschätzungen von 
Gewerkschaften und Linken
http://www.labournet.de/?p=116848

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