Dienstag, 30. Mai 2017

Ein Kniefall der kanadischen Baugewerkschaften? Die Provinzregierung von Quebec will den Streik der 175.000 Bauarbeiter verbieten – das Kampfprogramm der Unternehmerverbände soll diktatorisch verwirklicht werden



Am Montag, 29. Mai 2017, ist die Provinzregierung von Quebec zu einer 
Sondersitzung geladen. Der Chef dieser Truppe meint, die „Wirtschaft“ 
der Provinz könne die täglichen Verluste nicht ertragen, die seit 
Streikbeginn am Donnerstag auflaufen. Es soll der Streik der 175.000 
Bauarbeiter durch ein Sondergesetz untersagt werden. Ein Streik, der 
sich gegen ein ebenso dreistes wie selbstentlarvendes Kampfprogramm 
der Unternehmerverbände der Bauindustrie Quebecs richtet, und von der 
Alliance Syndicale, dem Zusammenschluss der Baugewerkschaften, 
durchaus auf den Druck hin organisiert wurde, der von der 
Stimmungslage in den Betrieben ausgeht. Die Gewerkschaftsvertreter 
haben nun beteuert, man werde das ganze Wochenende über verhandeln, um 
das Gesetz zu verhindern… Das Programm, gegen das sich die Empörung 
der Baubeschäftigten richtet, ist knapp und eindeutig. 5 Jahre 
Tarifvertrag – jährliche Erhöhung jeweils 0,7% (bei einer 
Inflationsrate von gegenwärtig 1,6% im Jahr, mit Tendenz zur 
Steigerung dürfte das geschätzt auf 10% Lohnkürzung hinauslaufen). 
Punkt 2: Samstagarbeit soll nicht mehr als Überstunden bezahlt werden. 
Und: Die "Flexibilität" soll weiter erhöht werden, sprich das 
Unternehmen soll kurzfristig diktieren können, wann, zwischen 5 und 11 
Uhr die Arbeit aufgenommen werden muss, eine Ausdehnung der bereits 
bestehenden Regelung. Siehe dazu vier aktuelle und einen 
Hintergrundbeitrag
http://www.labournet.de/?p=116805

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen