Montag, 23. Januar 2017

"Für eine andere, konsequent ökologische Landwirtschaft!"

                     
"Für eine andere, konsequent ökologische Landwirtschaft!"
Heute in Berlin: Demonstration von mindestens 18.000 Menschen "Wir haben es satt!" (rf-foto)
21.01.17 - Unter dem Motto "Agrarkonzerne: Finger weg von unserem Essen!" kamen heute nach Angaben der Veranstalter 18.000 Bäuerinnen und Bauern mit ihren Traktoren, 130 an der Zahl, Umweltschützer, Lebensmittelproduzenten, kritische Verbraucher und andere massenhaft zur 7. "Wir haben es satt!"-Demo nach Berlin. Sie setzen sich für den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft und des regionalen Lebensmittelhandwerks ein. "Wir wollen gesundes Essen! Aber Pestizide wie Glyphosat belasten unsere Lebensmittel, Mega-Mastanlagen quälen Nutztiere und übermäßiger Gülleeinsatz verschmutzt unser Wasser. Chemieriesen versuchen neuartige Gentechniken durch die Hintertür auf die Äcker und Teller der Welt zu bringen." 
Mit einem Block aus Jungbäuerinnen und -bauern und einem Jugendblock an der Spitze der Demo vom Potsdamer Platz zum Brandenburger Tor fordern sie eine Perspektive auf dem Land. Eine Demonstrationsteilnehmerin aus den USA, Karen Hansen-Kuhn vom International Institute für Agriculture and Trade Policy, sagte in einer kurzen Ansprache: "Die Demonstration ist für mich wie eine frische Brise. Ich bin auch hier, weil ich es nicht aushalten konnte, in Washingten bei der Amtseinführung von Trump zu sein. ... Wir sind immer noch erschüttert, aber wir stehen nicht still. Hunderttausende versammeln sich gerade zum Frauenmarsch in Washington und in anderen Städten. Auch hier in Europa gibt es Proteste. Wir sind gegen Rassismus, für die Gleichberechtigung. Trump behauptet, das Handelsabkommen TPP gestoppt zu haben. Tatsächlich war es die Zivilgesellschaft, die dieses unfaire Handelsabkommen gestoppt hat. Der Kampf ist wichtig, wir müssen weiter zusammen kämpfen."
Arnold Blum aus Glövniz, Milchbauer, Diplom-Agraringenieur, Mitglied im Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) und Bundestagskandidat für Brandenburg auf der Internationalistischen Liste/MLPD, wendet sich gegen die Ruinierung von weltweit Hunderten von Millionen Bauern durch die Diktatur des internationalen Finanzkapitals. In seiner Erklärung "Für eine andere, konsequent ökologische Landwirtschaft!", die das Internationalistische Bündnis bei der Demo in Berlin breit einsetzte, schreibt er:
"Die Agrarpolitik des europäischen Finanzkapitals treibt immer mehr Höfe in den Ruin. Allein 2015 betraf dies 3.460 Milchviehbetriebe. Das sind fast fünf Prozent Höfe weniger. Für die Verbraucher bedeutet dies nicht zuletzt eine schlechtere Lebensmittelqualität, die ihnen mit niedrigen Milchpreisen schmackhaft gemacht wird ... Schluss mit der staatlichen Subventionierung der umweltschädigenden Massenproduktion von Großagrariern und Agrarkapitalisten! Stattdessen Förderung umweltschonender Anbaumethoden und artgerechter Tierhaltung in der Landwirtschaft. Um kostendeckend wirtschaften zu können, brauchen die rund 75.000 Milchbauern in Deutschland einen Erzeugerpreis von mindestens 0,40 Euro pro Liter. Der Bund Deutscher Milchviehhalter fordert eine flexible Mengenreduzierung auf eine dem Bedarf der EU entsprechende Produktion. Das bekämpft gleichzeitig das Agrardumping auf dem Weltmarkt. Reduzierung der Transportwege vom Milchproduzenten zur Molkerei durch Schaffung regionaler Molkereien und Kreisläufe. Die jetzt von der Regierung zugesagte geringfügige Unterstützung der Milchbauern ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Umgerechnet auf den Liter Milch sind dies gerade einmal 0,4 Cent. Kämpferische Milchbauern waren in den letzten Jahren bei den großen Demonstrationen 'Wir haben es satt' und gegen TTIP dabei. Wir beteiligten uns auch an Aktivitäten der bundesweiten Montagsdemo-Bewegung gegen die Hartz-Gesetze und suchen als bäuerliche Familienbetriebe den Zusammenschluss mit der Arbeiter-, Umwelt-, Jugend- und Frauenbewegung."
Arnold Blum hat sich konsequenterweise dazu entschieden, den Aufbau des internationalistischen Bündnisses fortschrittlicher und revolutionärer Organisationen und Einzelpersonen zu unterstützen. Er kandidiert auf der Internationalistischen Liste/MLPD zu den Bundestagswahlen auf der Landesliste Brandenburg und engagiert sich in der Wählerinitiative Berlin-Brandenburg. Denn er will "Dem Übel an die Wurzel gehen!", wie es in seiner Erklärung heißt: "Ohne Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse kann in der heutigen Zeit kein einziges grundlegendes Problem gelöst werden. Doch das schafft keine Organisation, keine Partei oder Bewegung alleine ... Kämpfen wir gemeinsam für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, in der die Einheit von Mensch und Natur Leitlinie ist! Ein starker linker und fortschrittlicher Zusammenschluss ist die richtige Antwort auf den Rechtsruck der Merkel/Gabriel-Regierung, die AfD und die Gefährdung unserer Existenzgrundlagen."

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