Dienstag, 9. Juni 2020

Proteste gegen das rassistische System in den USA ungebrochen - ohne eine Rolle des Gewerkschaftsbundes AFL-CIO. Die Ausgangssperren dagegen werden parteiübergreifend verhängt



„... In einer Endlosschleife läuft die Durchsage über die 
Außenlautsprecher: „Gehen Sie nach Hause. Ab 20 Uhr heute Abend darf 
niemand mehr auf der Straße sein.“ Es ist die erste nächtliche 
Ausgangssperre New York Citys seit dem Jahr 1943. Damals galt die 
Ausgangssperre nur in Harlem – dieses Mal gilt sie in der ganzen 
Stadt. Beide Male waren der Anlass Unruhen nach Polizeigewalt gegen 
einen schwarzen Mann. An diesem Dienstagabend verbarrikadiert sich das 
einstige Zentrum der afroamerikanischen Kultur gegen die befürchteten 
Zerstörungen. Weiter südlich in Midtown und in Downtown haben viele 
Geschäfte dies schon vor einigen Tagen getan. Hier waren ein paar 
Läden ausgeplündert worden. Wie auch in anderen Städten quer durch das 
Land – von Philadelphia über Washington und Chicago bis nach Los 
Angeles – sollen die Menschen ihre Wohnungen nicht verlassen. Da sind 
sich der Bürgermeister der Stadt, Bill de Blasio, und der Gouverneur 
des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, ausnahmsweise einig. Sie 
haben gemeinsam die Ausgangssperre angeordnet. Sie soll Plünderungen 
verhindern und zunächst bis Sonntag gelten. (...) „No justice, no 
peace“ – Ohne Gerechtigkeit kein Frieden – skandieren Zigtausende 
Menschen am Dienstagabend an zahlreichen Orten Manhattans und 
Brooklyns. Ein anderer Singsang aus den Menschenmengen lautet: „Sagt 
seinen Namen“ und die Antwort: „George Floyd“. Binnen acht Tagen ist 
der 46-jährige Afroamerikaner, den ein Polizist am 25. Mai in 
Minneapolis getötet hat, eine nationale Figur geworden...“ – aus dem 
Beitrag „„Gehen Sie nach Hause““ von Dorothea Hahn am 03. Juni 2020 in 
der taz online über die – vergebliche – Ausgangssperre der Amtsträger 
der Demokratischen Partei in New York. Über den ungebrochen wachsenden 
Protest – gegen Trumps Rassismus und auch gegen Vertreter der 
Demokratischen Partei (in bundesdeutschen Medien eher selten ein 
Thema) sowie Wirkungen und Hintergründen eine weitere aktuelle 
Materialsammlung (und die Verweise auf unsere bisherigen)
https://www.labournet.de/?p=173537

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