Dienstag, 30. Juni 2020
Polizei-Debatte in den US-Gewerkschaften - und wer mit konkreten Forderungen und Aktionen darüber hinaus geht
In den USA entwickelt sich eine Debatte zur regelrechten
Auseinandersetzung: Wie sich der Gewerkschaftsbund AFL-CIO zu den
Polizei-Bruderschaften verhalten soll, die oft genug auch Gewerkschaft
genannt werden. Was daran wichtig ist? Weniger die Feststellung, dies
könnte (und sollte) auch in der BRD Thema sein – das ohnehin, aber es
geht um Anderes. Während der Internationale Gewerkschaftsbund seine
verzweifelten Anstrengungen fortsetzt, die Sachlage so darzustellen,
als ob die Gewerkschaften in den USA einheitlich hinter der
BLM-Bewegung stünden, wird in Wirklichkeit deutlich, wie tief die
Verbindungen der amerikanischen Gewerkschaften zum Polizeisystem sind
– und denen, die diese Verbindungen pflegen und praktizieren bleibt
nicht viel übrig, als mehr oder minder versteckte Wahlempfehlungen zu
verbreiten. Was aber erst recht deutlich wird: Wie sowohl unabhängige
Gewerkschaften – die Docker-Gewerkschaft ILWU hat es ja mit ihrem
Streiktag am 19. Juni 2020 sehr deutlich gemacht, wie man sich
verhalten kann und wer dabei an ihrer Seite stand – wie etwa die
Basis-Gewerkschaft UE sich sehr deutlich positionieren, als auch eine
wachsende Zahl von Belegschaften sich um diese Haltungen nicht
kümmern, sondern von den Unternehmen und Behörden schlicht fordern,
ihre Zuarbeit für die Polizei zu beenden. Wie es sowohl Beschäftigte
von Google gerade tun, als auch eine Initiative von Mathematikern an
den Universitäten... (Die alle auch wissen, dass ihre Unternehmen
„spenden“, damit die Polizei jene Waffen kaufen kann, die der
jeweilige Stadtrat nicht genehmigt hat...) Siehe dazu unsere aktuelle
Materialsammlung vom 29. Juni 2020: Gewerkschaftsvorstände in den USA
versuchen, die Debatte um die Verbindungen zur Polizei abzuwehren –
während Belegschaften (selbstständig) handeln und Unternehmen illegale
Waffenkäufe finanzieren
https://www.labournet.de/?p=174724
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