Dienstag, 30. Juni 2020

.ausgestrahltNews | AKW Neckarwestheim im Dauer-Störungs-Modus

„Flicken bis zum Super-GAU“ warf .ausgestrahlt mit Blick auf die gefährlichen Risse im AKW Neckarwestheim 2 dem Energiekonzern EnBW schon vor zwei Jahren vor. Nun belegt eine aktuelle Expertise des renommierten Reaktorsicherheitsexperten Professor Manfred Mertins, dass der fortgesetzte Betrieb des Reaktors, in dessen Dampferzeugern sich seit Jahren immer neue Risse bilden, nicht nur nationale, sondern auch grundlegende internationale Sicherheitsstandards missachtet.
Denn die Ursache der Risse, die einen komplizierten Kühlmittelverluststörfall bis hin zum Super-GAU zur Folge haben können, ist bis heute nicht behoben. Die Dampferzeuger sind vielmehr irreparabel vorgeschädigt. Weitere Risse können jederzeit entstehen, das räumt selbst die Atomaufsicht im grün geführten Umweltministerium in Stuttgart ein. Damit aber befindet sich das AKW seit Jahren in einem gestörten Zustand – in dem es nicht betrieben werden darf. Das Rissproblem wäre der Expertise zufolge nur durch einen – sehr teuren und zeitaufwendigen – kompletten Austausch aller vier Dampferzeuger zu beheben.
.ausgestrahlt hat deshalb am vergangenen Freitag gemeinsam mit dem Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar (BBMN) und dem BUND Landesverband Baden-Württemberg einen formellen Antrag an das Umweltministerium gestellt, EnBW den Reaktorbetrieb ohne einen Austausch der Bauteile zu untersagen.
Die Presse im Südwesten hat darüber ausführlich berichtet. So zum Beispiel der SWR in einem Radiobeitrag.
Aktuell ist das Kraftwerk wegen Revisionsarbeiten, die voraussichtlich noch bis Mitte Juli andauern werden, nicht am Netz. In den kommenden Wochen wird sich im Rahmen der Anlagenprüfung also auch zeigen, ob sich der Zustand des Rissreaktors weiter verschlimmert hat. .ausgestrahlt hält Dich weiter auf dem Laufenden.
Informiere Dich jetzt umfassend über die Geschehnisse im AKW Neckarwestheim. Auf der .ausgestrahlt-Website findest Du neben der aktuellen Pressemitteilung und einem kurzen Videoclip umfassende Hintergrundinformationen zum Thema.
» Webseite „Gefahr in Neckarwestheim“ besuchen

Herzliche Grüße
Angela Wolff
und das ganze .ausgestrahlt-Team

1. .ausgestrahlt protestiert gegen Atom-Bilfinger in Mannheim

Gestern hat .ausgestrahlt gemeinsam mit Atomkraftgegner*innen anlässlich der Jahreshauptversammlung des Bilfinger-Konzerns vor dessen Firmenzentrale in Mannheim protestiert. Der Industriedienstleister macht Geschäfte mit dem Bau von Atomkraftwerken im Ausland. Das steht nicht nur im Widerspruch zum deutschen Atomausstieg, es verletzt obendrein auch die eigenen Leitlinien des Unternehmens. Gemeinsam mit dem Dachverband der Kritischen Aktionär*innen hat .ausgestrahlt die gestrige Jahreshauptversammlung genutzt, um den Konzernverantwortlichen kritische Fragen zu stellen und Bilfingers Ausstieg aus der Nukleartechnik zu fordern. Den gemeinsamen Fragenkatalog sowie den Antrag auf Nichtentlastung des Vorstands und des Aufsichtsrates kannst Du online einsehen. Weitere Informationen findest Du außerdem in der Pressemitteilung zur Aktion.
» Pressemitteilung „Bilfinger“ lesen

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2. Atommüll-Bundesamt trickst Betroffene aus

Seit fast drei Jahren findet die Standortsuche für das deutsche Atommüll-Lager hinter verschlossenen Türen statt. Das soll sich in diesem Herbst ändern. Dann wird die „Bundesgesellschaft für Endlagerung“ (BGE) in einem Zwischenbericht erstmals die Gebiete benennen, die für die weitere Suche infrage kommen. Zeitgleich startet das Atommüll-Bundesamt ein „Beteiligungsverfahren“ bei dem die Betroffenen jedoch garantiert auf der Strecke bleiben. Warum das so ist, erfährst Du in der aktuellen Pressemitteilung.
» Pressemitteilung „Standortsuche“ lesen

3. AKW Fessenheim: Abschied mit Kusshand

In der Nacht vom kommenden Montag auf Dienstag schaltet Frankreich sein mit 43 Jahren ältestes Atomkraftwerk endgültig ab. Jahrelang hatte die französische Regierung die Stilllegung des AKW Fessenheim trotz häufiger Störfälle und niedrigster Sicherheitsstandards immer wieder verschoben. Im Februar schließlich ging der erste von insgesamt zwei Reaktorblöcken vom Netz; Montagnacht folgt Block 2. Aktivist*innen aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz haben jahrzehntelang unermüdlich für das Aus des grenznahen Atomkraftwerks gekämpft, jetzt ist es geschafft. Im aktuellen .ausgestrahlt-Blogbeitrag verabschiedet Eva Stegen den gefährlichen „Nachbarn“ mit Kusshand an alle, die sich unermüdlich gegen Atomkraft einsetzen. In der .ausgestrahlt-Pressemitteilung zur Fessenheim-Abschaltung erfährst Du außerdem, warum sich deutsche Politiker*innen allerdings mit allzu lauten Freudenbekundungen über das Fessenheim-Aus zurückhalten sollten.
» Pressemitteilung „Fessenheim-Abschaltung“ lesen
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