Montag, 1. April 2019

Jedes Jahr beim Formel-1-Rennen in Bahrain: Der gefährlichste Streckenabschnitt ist der Eingang zum Folterzentrum




Was natürlich nicht wahr ist, die Rennstrecke liegt einige Kilometer 
entfernt von der berüchtigten Zentrale des Geheimdienstes NSA, der 
Muharraq-Polizeistation. Es ist dennoch insofern wahr, als die Gefahr 
für alle besteht, die dieses Show-Rennen im Dienste der Diktatur 
kritisieren, direkt dahin entführt zu werden. So wie Najah Yusuf. 
„„Jede Sekunde, die ich länger im Gefängnis verbringe, beschmutzt den 
Ruf der Formel 1“ – mit diesen Worten meldete sich Najah Yusuf, die 
2017 wegen ihrer Kritik am jährlichen Grand Prix in Bahrain inhaftiert 
wurde, per Brief. Das prestigeprächtige Rennen, das am Wochenende am 
Persischen Golf stattfindet, ist nach den Worten der Beamtin ein 
„Symbol für Reichtum und Glamour“, für sie und andere aber eine 
„alljährliche Erinnerung“ an den Kampf gegen Tyrannei und Repressionen 
in Bahrain. Nur 4 km vom Flughafen entfernt, an dem viele Fans 
ankommen, befinde sich die Polizeistation Muharraq, „Heimat der 
berüchtigten National Security Agency (NSA) in Bahrain“. Yusuf 
beschreibt in ihrem Brief Demütigungen und Drohungen, denen sie auf 
dieser Polizeistation ausgesetzt war, nachdem sie sich bei Facebook 
gegen staatliche Repression und den Grand Prix ausgesprochen hatte. 
Die Mutter von vier Kindern ist nach eigenen Worten geschlagen worden, 
auch wurde ihr mit dem Tod und sexuellem Missbrauch gedroht. Ein Jahr 
später sei sie schließlich wegen Diffamierung des Staates zu drei 
Jahren Haft verurteilt worden…“ – aus der Meldung „Junge Frau 
kritisiert Formel 1 aus dem Gefängnis heraus“ am 27. März 2019 beim 
Deutschlandfunk über das alljährliche Komplizentum der Geschäftemacher 
mit der bahrainischen Diktatur. Siehe dazu die Dokumentation des 
Offenen Briefes sowie Berichte über eine Pressekonferenz zum Thema und 
eine „überraschte“ Reaktion der Formel 1-Betreiber und die Hinweise 
sowohl auf unseren letzten Beitrag zur politischen Unterdrückung in 
Bahrain, als auch zum letztjährigen repressiven Propagandazirkus des 
Regimes
http://www.labournet.de/?p=146590

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen