Die Schüler des 13. Jahrgangs der Anne-Frank-Gesamtschule (AFG) besuchten im Rahmen ihrer Studienfahrt nach Prag auch die Gedenkstätte in Lidice. Diese erinnert an das Massaker der Nationalsozialisten vom 9. Juni 1942.
Donnerstag, 25.10.2018, 11:00 Uhr
Am 27. Mai 1942 wurde ein Attentat auf SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich verübt. Auf der Suche nach einem Schuldigen fanden die Nationalsozialisten eine wage Verbindung zwischen Attentätern und den Bewohnern des kleinen Dorfes und beschlossen ein Exempel zu statuieren: „Ein ganzes Dorf von euch für einen von uns“, so lautete der Befehl der Nationalsozialisten. Von 503 Einwohnern wurden 123 Männer erschossen, 195 Frauen und 98 Kinder in Konzentrationslager deportiert. Das Dorf wurde dem Erdboden gleichgemacht, heißt es in einer Mitteilung der Anne-Frank-Gesamtschule.
„Die Unschuldigen wurden schuldig gesprochen“, so Lehrer Jürgen Götte, der mit seinem Projektkurs Geschichte die Gedenkstätte besuchte.
Die Jugendlichen, die bereits im Unterricht darauf vorbereitet wurden, erhielten vor Ort einen konkreten Einblick in die bewegte Geschichte von Lidice, die jede beliebige Gemeinde auf dem Gebiet des Protektorats Böhmen und Mähren hätte treffen können. Sie wurden konfrontiert mit dem schroffen Betonraum, in dem die Gesichter und Namen der Dorfgemeinde abgebildet waren.
„Diese Kühle des Betons und die Menschen, die der Kälte des Nationalsozialismus zum Opfer fielen, werden mir im Gedächtnis bleiben“, sagt stellvertretend für ihren Kurs Schülerin Ann-Kathrin. Auch die Besichtigung des alten Dorfgeländes, des Massengrabes der Lidicer Männer war für die Teilnehmer der Fahrt sehr bewegend. Mit einer Schweigeminute hielten die Schüler inne und gedachten der Opfer dieses Verbrechens.
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