Menschenrechte sind unteilbar
Protest gegen das bayerische Polizeiaufgabengesetz (München, 10.5.2018)
Foto: Michael Dalder /REUTERS
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Demonstration gegen das PAG, 3.10.2018, 13 Uhr, München, Odeonsplatz
www.nopagby.de
Demonstration: »Unteilbar. Für eine offene und freie Gesellschaft – Solidarität statt Ausgrenzung«, 13. Oktober, 12 Uhr, Berlin, Alexanderplatz
www.unteilbar.org
In
immer mehr bundesdeutschen Städten setzen sich die Menschen gegen die
Verabschiedung repressiver Polizeigesetze und die gegen Flüchtlinge und
Migranten gerichtete Hetze zur Wehr. So wollen am kommenden Mittwoch –
und damit kurz vor der bevorstehenden bayerischen Landtagswahl am 14.
Oktober – in München erneut mehrere tausend Menschen gegen das bereits
eingeführte bayerische Polizeiaufgabengesetz (PAG) auf die Straße gehen.
Es gilt als Grundlage für die Verschärfungen der Polizeigesetze im Gros
der anderen Bundesländer. Jedoch soll der Protest sich keineswegs nur
gegen das PAG wenden, wie die Demonstrationsorganisatoren in ihrem im
Internet veröffentlichten Aufruf schreiben. »Wir verstehen den
Widerstand gegen das Polizeiaufgabengesetz als Teil einer tiefgreifenden
gesellschaftspolitischen Auseinandersetzung, die nicht nur Bayern,
sondern Deutschland und ganz Europa erfasst hat«, konstatieren die
PAG-Gegner darin und warnen, dass unter anderem Nationalismus,
Rassismus, Islamfeindlichkeit, Antisemitismus und Antifeminismus
»Facetten eines rechtsautoritären Gesellschaftswandels« seien. Ähnlicher
Auffasung sind auch die Vertreter des Bündnisses »Unteilbar«, die für
Sonnabend, den 13. Oktober, zu einer Großdemonstration nach Berlin
mobilisieren, zu der nicht weniger als 100.000 Menschen erwartet werden.
Mittlerweile wird der Aufruf zu den Protesten von 500 Personen und
Verbänden unterstützt. Darunter finden sich neben Gewerkschaften,
Parteien, Bürgerrechtlern und Menschenrechtsorganisationen auch
Gruppierungen wie der Deutsche Kinderschutzbund, Amnesty International,
Flüchtlingsräte, der Deutsche Mieterbund sowie Künstler, Schauspieler
und Wissenschaftler. Der Aufruf wird mittlerweile von so vielen
mitgetragen, dass wohl das gesamte politische Spektrum links der CDU
dahinter versammelt ist. »Was gestern noch undenkbar war und als
unsagbar galt, ist kurz darauf Realität. Humanität und Menschenrechte,
Religionsfreiheit und Rechtsstaat werden offen angegriffen. Es ist ein
Angriff, der uns allen gilt«, schreiben die Organisatoren der Proteste
in ihrem Aufruf und kündigen an, nicht zulassen zu wollen, dass
»Sozialstaat, Flucht und Migration gegeneinander ausgespielt« würden.
Zugleich sprechen sie sich für Investitionen »etwa in Pflege,
Gesundheit, Kinderbetreuung und Bildung« aus. Der Bürgerrechtsverein
»Digitalcourage«, der ebenfalls zu den Protesten aufruft, will mit einem
eigenen Block unter dem Motto »Freiheit statt Angst – Stoppt die
Polizeigesetze!« an der Demonstration teilnehmen. Damit solle ein
Zeichen »gegen Wahrscheinlichkeitsjustiz, Prognosepolizei, Politik der
Angst und die Verschärfung der Polizeigesetze« gesetzt werden, heißt es
auf der Internetseite von »Digitalcourage«.
www.nopagby.de
Demonstration: »Unteilbar. Für eine offene und freie Gesellschaft – Solidarität statt Ausgrenzung«, 13. Oktober, 12 Uhr, Berlin, Alexanderplatz
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