Montag, 16. April 2018

Rundbrief Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen

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NEWSLETTER 15. - 30. April 2018


Chemnitz, 18. April, Mittwoch, 18.00 Uhr
Workshop
Einführung ins Versammlungsrecht***
mit Tim Detzner (Chemnitz)
Eine gemeinsame Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen und des Rothaus
Rothaus, Lohstraße 2, 09111 Chemnitz

Das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit gehört zu den wichtigsten Grund- und Abwehrrechten in unserer Demokratie. Gerade heute, wo autoritäres Gedankengut im Aufwind ist und die Grundrechte von vielen Seiten unter Druck geraten, muss die Versammlungsfreiheit immer wieder erstritten und erkämpft werden. Daher möchten wir in die Grundzüge des Versammlungsrechts einführen und u.a. klären, welche Rechte und Pflichten Veranstalter und Teilnehmer von Demonstrationen auf der einen und welche Eingriffsbefugnisse Versammlungsbehörden und Polizei auf der anderen Seite haben.


Leipzig, 24. April, Dienstag, 18.00 Uhr
Vortrag und Diskussion
Marx und Aristoteles über Reichtum
REIHE: PHILOSOPHISCHE DIENSTAGSGESELLSCHAFT
Mit Prof. Dr. Klaus-Dieter Eichler (Philosoph), Moderation: PD Dr. Peter Fischer
RLS Sachsen, Harkortstraße 10, 04107 Leipzig

Der erste Band des „Kapitals“ von Karl Marx beginnt mit dem Satz: »Der Reichtum der Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht, erscheint als eine ›ungeheure Warensammlung‹, die einzelne Ware als seine Elementarform.“ Marx unterstellt mit dieser Feststellung, dass der Reichtum und seine begrifflichen Bestimmungen in nichtkapitalistischen Gesellschaften auf eine andere Art und Weise erscheinen könnten. Zu dieser Einsicht führten ihn u. a. seine intensive Beschäftigung mit der Antike und die Lektüre der aristotelischen Schriften. Diesen Spuren seiner Aristoteles-Lektüre möchte ich durch einen Vergleich der Marxschen und der Aristotelischen Bestimmungen des Reichtums nachgehen.
Dresden, 25. April, Mittwoch, 19.00 Uhr
Vortrag und Diskussion
Marx global. Die Marxismen der Gegenwart
REIHE: „An allem ist zu zweifeln!“ Marx‘ Motto heute
Mit Jan Hoff (Gesellschaftswissenschaftler und Historiker)
WIR-AG, Martin-Luther-Straße 21, 01099 Dresden

„Ich bin keine Marxist“ sagte Marx von sich selbst. Aber sein Ansatz war allzu wirkungsmächtig, als dass ein „-ismus“ zu vermeiden gewesen wäre. Trotzdem ließ seine Lehre Interpretationsspielräume zu und „Marxismus“ wurde zum Label einer breiten Vielfalt von Theorien und Bewegungen in aller Welt. Welche Grundlinien mit welchen Unterschieden haben sich entwickelt? Und was bedeutet „marxistisch“ in seinem Kern heute?
Die Reihe beleuchtet die Aktualität Marx’ Schriften und die Beschreibung ihrer Grenzen in der Gegenwart, aber auch die Inspiration und Faszination, die nach wie vor von ihnen ausgehen.

Leipzig, 26. April, Donnerstag, 18.30 Uhr
Vortrag und Diskussion
Vernichtung und Vertreibung als Teil einer türkischen Homogenisierungspolitik
Mit Ismail Küpeli (Politikwissenschaftler)
Theologische Fakultät, Uni Leipzig, Hörsaal 1 (EG), Nonnenmühlgasse 1, 04109 Leipzig

Der Politikwissenschaftler Ismail Küpeli wird aktuelle Konflikte der Türkei im Zusammenhang mit der geschichtlichen Homogenisierungspolitik der 1920er und 1930er Jahre bringen.
Er thematisiert in seinem Vortrag die Vernichtung, Vertreibung und Marginalisierung der betroffenen großen Bevölkerungsgruppen, von denen die christliche Bevölkerung die erste und die kurdische die letzte war. So stellt er eine bestehende Kontinuität dar, die für ein Verständnis der Unterdrückung innerhalb der Türkischen Republik heute unabdingbar ist.


Leipzig, 26. April, Donnerstag, 18.30 Uhr
Vortrag und Diskussion
„Freiheit wird nie geschenkt, immer nur gewonnen.“ Heinrich Böll zum 100. Geburtstag
REIHE: Rosa L. in Grünau***
Mit Jens-Eberhard Jahn (Publizist)
Wahlkreisbüro Grünau, Stuttgarter Allee 18, 04207 Leipzig (Örtlichkeit barrierefrei)

Wenige Autoren beeinflussten die (west)deutsche Literatur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts über Jahrzehnte so wie Heinrich Böll. Der Literatur-Nobelpreisträger prägte die literarische Auseinandersetzung mit dem Zweiten Weltkrieg in der jungen BRD und war als politisch engagierter Künstler und Intellektueller, vor allem in den 70er und früher 80er Jahren aktiv. Der Vortrag würdigt die verschiedenen Facetten seines Schaffens.

Chemnitz, 27. April, Freitag, 18.00 Uhr
Vernissage
Das “Kapital” als Comic
REIHE: Marx 200***
mit Jari (Zeichner)
Eine Veranstaltung der RLS Sachsen in Kooperation mit der VHS Chemnitz
VHS Chemnitz, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz
Marx' »Kapital« lehrt nicht nur Kapi­talisten das Fürchten. Sondern oft auch jene, die es verstehen wollen. Der JARICOMIC schafft Abhilfe: Die lockerste Einführung in das »Kapital« seit seinem Erscheinen.


Chemnitz, 27. April - 15. Juni, ganztägig
Ausstellung
Das “Kapital” als Comic
REIHE: marx 200***

Marx‘ »Kapital« lehrt nicht nur Kapi­talisten das Fürchten. Sondern oft auch jene, die es verstehen wollen. Der JARICOMIC schafft Abhilfe: Die lockerste Einführung in das »Kapital« seit seinem Erscheinen.

Leipzig, 27.-28. April, Freitag/Sonnabend, 10.00-18.00 Uhr
Workshop
“Doppelte Vergangenheit” und Totalitarismusparadigma. Geschichtspolitische Diskurse und Entwicklungen seit 1990 im Land Sachsen
Mit Cornelia Siebeck (Historikerin), Enrico Heitzer (Historiker) und Jonas Kühne (Historiker/Politikwissenschaftler)
Eine Veranstaltung der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig mit Unterstützung der RLS Sachsen

KUBUS, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Wissenschaftspark, Permoserstraße 15, Leipzig
Der Workshop strebt eine Bestandsaufnahme der Erinnerungskultur in Sachsen anhand authentischer Orte mit “doppelter Vergangenheit” an und will deren gesellschaftspolitische Implikationen thematisieren. Dabei wird eine kritische Perspektive auf die Konsequenzen geworfen, die jenes Paradigma für das Geschichtsbewusstsein und die historisch-politische Bildungsarbeit besitzt.
So sollen zum einen die Gefahren einer Entdifferenzierung von Geschichte für deren pädagogische Vermittlung vor Augen geführt werden, durch die die Spezifik beider Vergangenheiten verloren zu gehen droht. Zum anderen soll die geschichtspolitische Zielsetzung des Totalitarismusansatzes hinterfragt werden.

Der Workshop richtet sich an Multiplikator*innen und Akteur*innen im gedächtniskulturellen Feld in Sachsen. Entsprechende inhaltliche Vorkenntnisse werden erwartet. Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt.
Teilnahme nur mit Anmeldung.
Teilnahmegebühr: 10,00 EUR
Kontakt: jonas.kuehne(at)zwangsarbeit-in-leipzig.de

Leipzig, 28. April, Sonnabend, 11.00-19.00 Uhr
Konferenz
„Marx und Marxismus. Zum Verhältnis von Theorie und Praxis“
Mit Prof. Dr. Peter Porsch (RLS), Prof. Dr. Manfred Neuhaus (Mitarbeiter MEGA), Dr. Urs Lindner (Philosoph, Universität Erfurt), Prof. Dr. Silke van Dyk (Soziologin, Friedrich-Schiller-Universität Jena), Rüdiger Mats (Autor), Prof. Dr. Erika Maier (Ökonomin, Expertin Geld- und Preistheorie), Dr. Christoph Jünke (Historiker), David Bebnowski (Sozialwissenschaftler, Autor), Jana König (Politikwissenschaftlerin, Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung), Prof. Dr. Ulrich Brieler (Institut für Philosophie Universität Leipzig); Moderation: Dr. Antonella Muzzupappa (RLS), Katrin Gerlof (Journalistin), Thomas Land (Max-Weber-Kolleg Erfurt)
Eine gemeinsame Veranstaltung von Marx200, Marx Expedition Leipzig (AK des StuRa Leipzig) und der RLS Sachsen
Vortragssaal der Universitätsbibliothek (Albertina), Beethovenstr. 6, 04107 Leipzig

Die Konferenz rekonstruiert die Verbindung von Marx und dem Marxismus und analysiert die daraus folgenden Verknüpfungen von Theorie und Praxis: Angefangen bei der Durchdringung von Theorie und Praxis bei Marx und in den aktuellen Debatten der akademischen Linken, über die unterschiedlichen Wege der Marx-Rezeption und -kritik in der DDR bis hin zu den Auseinandersetzungen der Neuen Linken in der BRD. Abschließend werden die unterschiedlichen Zugänge, Strategien und Perspektiven zusammengeführt und auf ihre gegenwärtige Relevanz hin befragt.


Niesky, 28. April, Sonnabend, 10.00-12.00 Uhr
Vortrag
Noch immer ein Sprengsatz. Eine Hommage an Karl Marx zum 200. Geburtstag
Mit Dr. Volker Külow
Bürgerhaus Niesky, Muskauer Str. 31, 02906 Niesky

So viel Marx wie heute gab es noch nie. Der globalisierte Kapitalismus der Gegenwart verbreitet Angst und Schrecken. Und noch immer liefert der bärtige Denker aus Trier die besten Erklärungen für jene Mechanismen, die zu einem großen Teil unser Schicksal bestimmen. Es ist daher kein Zufall, dass im Vorfeld des 200. Marx-Geburtstages am 5. Mai 2018 eine Vielzahl neuer Literatur über ihn erschienen ist. Darüber hinaus kommen wir mit jedem neuen Band der Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA) dem großen theoretischen Erbe ein Stück näher.


RosaKunstpreis


Die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen vergibt im Zweijahresrhythmus alternierend zum Wissenschaftspreis den RosaKunstpreis für kontinuierliche Arbeit auf dem Gebiet der politisch engagierten, zeitgenössischen Kunst. Er umfasst die Bereiche Literatur, bildende Kunst, Musik, Theater und deren kunstbasierte und kunstnahe interdisziplinäre Formen: Wissensaustausch, -produktion und Bildung sowie weitere anspruchsvolle popkulturelle Projekte in Sachsen.

Der Preis wird an Künstler*innen, an „kunstnah“ Tätige und Kollektive verliehen. Ein Schwerpunkt soll auf der Förderung von spartenübergreifenden und interdisziplinären Projekten liegen, wobei besonders Frauen* und aus Frauen* bestehende Gruppen und Kollektive berücksichtigt werden. Eine Altersbeschränkung gibt es nicht.

Der Preis wird 2018 zum ersten Mal vergeben.

Zur Ausschreibungsseite.

Bildnachweise:
Karikatur: Reiner Schwalme
Allgemeine Hinweise:
*** Gemeinsam mit Rosa-Luxemburg-Stiftung. Gesellschaftsanalyse  und Politische Bildung e.V.
- Gemäß §6 des Versammlungsgesetzes haben Mitglieder rechtsextremer Parteien und neonazistischer Freier Kameradschaften sowie Personen, die bereits rechtsextrem oder rassistisch aufgetreten sind, keinen Zutritt. Der Veranstalter macht von seinem Hausrecht Gebrauch, wenn sich Besucherinnen bzw.Besucher rechtsextrem oder rassistisch äußern.

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