Montag, 30. Juni 2014
Vor 73 Jahren überfielen die deutschen Faschisten die Sowjetunion – Der Anfang vom Ende der Hitlerbarbarei
23. Juni 1941:
Von Günter Ackermann
Welch eine Verwegenheit, welch eine Selbstüberschätzung, welch eine Großmäuligkeit der deutschen Konzernherren, der Krupps, Siemens, Quants, der Herrschaften vom Kohle und Stahl, von IG-Farben. Sie dachten, sie könnten das erreichen, was einst Napoleon vergeblich versuchte: das riesige Russland zu erobern. Wie einst der Franzosenkaiser mit seiner Grande Armee, besiegelten sie damit nur ihr eigenes Ende.
1939 unterzeichneten die deutschen Faschisten einen Nichtangriffsvertrag mit der UdSSR. Die sowjetische Regierung musste diesen Vertrag abschließen, die Westmächte, vor allem England, wollten, dass die Sowjetunion für sie die Kastanien aus dem Feuer holen sollte. Wie ihre Appeasement-Politik zeigte, hatten sie den Nazis immer wieder nach gegeben, Deutschland brach den vorgeschriebenen Verzicht auf Hochrüstung, auf Luftwaffe und Kriegsmarine, auf allgemeine Wehrpflicht und die Entmilitarisierung des Rheinlandes. Die Westmächte hatten dem tatenlos zugesehen.
Dann hatten sie sogar mit dem Münchner Abkommen der Zerschlagung der Tschechoslowakei zugestimmt, tatenlos zugesehen, dass die deutschen Faschisten Polen bedrohten und selbst dann dem Land keine dringend benötigten Waffen geliefert, als die polnische Regierung sogar den Staatsschatz an England verpfändete. Das war eine indirekte Aufforderung an Deutschland, Polen mit Krieg zu überziehen.
Aber die Westmächte meinten, das ginge ja nur gen Osten, gegen die UdSSR und, wie Churchill meinte, „die beiden tollen Hunde“ würden sich gegenseitig zerfleischen. Dem aber schob Stalin einen Riegel vor.
Mit dem Vertrag erreichte die UdSSR, dass die Wucht des Krieges sich erstmal nicht gegen die Sowjetunion richtet, sondern gegen den Westen – zum Entsetzen der Regierungen in London und Paris. Diesen Geniestreich Stalins haben die Herrschenden im Westen bis heute nicht verziehen.
Stalin war schon klar, dass Hitler letztlich auch Krieg mit der UdSSR anzetteln werde, aber das vorrangige Ziel war, dass sie UdSSR – die noch nicht kriegsfähig war – Zeit gewinnt. Und nicht nur das. Die SU schuf sich mit diesem Vertrag auch einen Abschnitt an ihrer Westgrenze. Wenn die Faschisten die UdSSR angriffen, mussten sie erst einige hundert Kilometer überwinden um ins Herz der UdSSR zu gelangen und das Gebiet überwinden, das bisher polnisch war, so z.B. die Stadt Lwów (westliche Ukraine) und die baltischen Staaten an der Ostsee. Später, als die Faschisten die UdSSR angriffen, zeigte es sich, wie richtig das war. Der Vormarsch der Nazi-Wehrmacht wurde erheblich behindert. Sie konnten z.B. Leningrad nie erobern und sie erreichten die Umgebung vor Moskau erst im tiefsten Winter.
Der Angriff auf die UdSSR
Man sagt, dass die Regierung der UdSSR von mehreren vor dem Angriff gewarnt worden sei. So von Mitgliedern der Widerstandsgruppe Rote Kapelle (Harro Schulze-Bunsen, Arvid Harnack) und vom Kundschafter Richard Sorge. Die Regierung der SU konnte aber nur verhalten darauf reagieren.
Sie konnte die Mobilmachung nicht ausrufen und die Rote Armee in Gefechtsbereitschaft versetzen. Das hätten die deutschen Faschisten als Provokation empfunden. Geändert hätte das wenig, denn die Generalmobilmachung geht nicht innerhalb von ein paar Tagen.
Stalin war wohl bewusst, dass die Nazis nun ihren Krieg Richtung UdSSR richten werden und rüstete auf. Es wurden im östlichen Teil der UdSSR neue Waffenfabriken errichtet. Die Waffen, die dann bei der Schlacht um Moskau eingesetzt wurden, stammen hiervon. So wurde der sowjetische Panzer T34 nicht nur in Stalingrad, sondern auch in Fabriken in Sibirien, gebaut.
Auch die Umsiedlung der Wolgadeutschen diente dazu. Man wollte den zukünftigen Aggressor von jeglicher Unterstützung durch die Bevölkerung abschirmen. Man musste aber damit rechnen, dass es unter den Wolgadeutschen einige Kollaborateure geben könnte. Das musste verhindert werden.
Und natürlich wusste die sowjetische Regierung vom deutschen Truppenaufmarsch an ihren Westgrenzen. Molotow machte das auch dem faschistischen Außenminister Ribbentrop klar und erklärte, dass die sowjetische Regierung darüber besorgt sei.
Am 22. Juni 1941 marschierten dann faschistische deutsche Truppen in das Gebiet der UdSSR ein. Viele Deutsche meinten, das werde einer der grandiosen Blitzkriege, Weihnachten sei man wieder zu Hause. Das schien auch vorerst so.
Stalin bediente sich der Taktik, die einst General Michail Illarionowitsch Kutusow-Smolenski gegen Napoleon angewendet hatte: Den Feind ins Land lassen, ihn vom Nachschub durch Störmanöver. Hinhalteschlachten und Partisanen abschneiden und schwächen und ihn dann im Winter schlagen. Die Wehrmacht kam zwar bis kurz vor Moskau, aber von der Siegeszuversicht zu Kriegsbeginn waren die faschistischen Soldaten inzwischen weit entfernt. Die Schlacht um Moskau wurde zum Debakel für die Wehrmacht: 500.000 faschistische Soldaten starben bei den Kämpfen um Moskau, weitere 100.000 erfroren in der eisigen Kälte des russischen Winters, die Wehrmacht verlor 1.300 Panzer, 2.500 Geschütze und 15.000 KFZ. Die Rote Armee gewann die Schlacht um Moskau.
Als sich die faschistische Wehrmacht zurück ziehen musste, verlor sie ihr gesamtes schweres Gerät. Entweder die Motoren der LKW und Panzer versagten oder es fehlte überhaupt der Treibstoff, die Pferde, denen man sich als Zugtiere bedienen konnte, waren längst dem Hunger geopfert worden und verzehrt. Der Rückzug musste zu Fuß angetreten werden – mit entsprechenden Verlusten. Die Rote Armee stieß ca 250 km nach Westen vor, die Gefahr der Einnahme Moskaus durch die Faschisten war gebannt – Hitlers Blitzkriegsträume wurden von der Roten Armee endgültig beendet.
Zum Tag der Roten Armee hielt die sowjetische Führung eine Truppenparade ab und Stalin sagte bei einer Ansprache anlässlich einer Festsitzung in einem U-Bahnhof
„Die Hitler kommen und gehen, das deutsche Volk aber, der deutsche Staat aber bleibt.“
Das sagte der Führer des Sowjetvolkes, das vor einem halben Jahr von den deutschen Faschisten angegriffen wurde, um dessen Hauptstadt noch eine blutige Schlacht tobte, zu Deutschland.
Solche großartigen Worte wären keinem Staatsmann des Westens über die Lippen gekommen.
Der An griff auf die UdSSR vor nunmehr 73 Jahren war der Anfang vom Ende der Hitlerschen Weltmachtträume. Am Ende standen sein Selbstmord und die Vernichtung des Faschismus.
Wenn heute ein Staatsoberhaupt Deutschlands wieder fordert, Deutschland solle sich an Kriegen beteiligen – er meint damit auch den Konflikt um die Ukraine – so soll er daran denken, wie es schon einmal war. Russland ist zwar nicht mehr sozialistisch, aber das russische Volk lässt sich nicht wegen seiner Bodenschätze versklaven. Wir müssen den Gaucklern und Obamas die Waffen aus der Hand schlagen:
Hände weg von Russland!
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