Montag, 30. Juni 2014
FÜR RUSSLAND KANN ES KEINEN GRUND GEBEN, DIEJENIGEN ZU VERRATEN, DIE IN RUSSLAND IHREN BUNDESGENOSSEN VERMUTEN
Aus der Volksrepublik Donezk (Südostukraine)
von Viktor Kamenew
übersetzt von Jens-Torsten Bohlke
Donezk, 24. Juni 2014, Novorussia. – Im „Friedens“-Ultimatum vom Präsidenten der Junta Poroschenko heißt es „ihre Waffen niederlegen“. Somit kreist der Maidan in den Köpfen der Kiewer Regime-Behörden. Dasselbe wie der Totschlägerjargon derer vom Maidan: „Wir sind friedlich, aber wer ein Wort gegen uns sagt – Kopf ab!“ Poroschenko verspricht zu „zerstören“, wer seinen „Friedenspan“ nicht annimmt.
„Peacemaker“, verflucht seien sie … ihre „entscheidende Offensive“ ist eine Strafexpedition und im Sande verlaufen, ohne jedes Ziel zu erreichen: Bei Lugansk wurden bis jetzt alle Angriffe zurückgeschlagen. Am wichtigsten ist es, die Stellungen an der Grenze zu Russland zu halten. Jetzt Verstärkungen, Menschen und Material, auch Panzer zu bekommen. Bei all dem bleibt das Ziel des „Friedensplan“ der Junta immer noch, alle zum Narren zu halten und von den westlichen Medien erneut Schläge gegen Russland führen zu lassen.
Russland versteht sehr wohl, dass „Faschington“ (Wortkonstrukt aus „Faschist“ und „Washington“) durch seine unterwürfige Bandera-Banden die Seele der Ukraine im Würgegriff hält, solange auch die strategische Verteidigung angesichts Russlands Weigerung der raschen Entsendung von Friedenstruppen noch halten mag. Allerdings kann die mögliche humanitäre Katastrophe in Lugansk und Donezk Moskaus Haltung gegenüber der aktuellen Situation zu ändern.
Das Ende des Krieges ist im Donbass längst nicht in Sicht, die Gefahr der völligen Zerstörung von Donezk und Lugansk durch die Strafbataillone besteht akut, und auch die Slawjansker sind sich treu geblieben. Aber weil sie ihrer Sache treu bleiben, sollte Russland rasch Truppen entsenden, um das Volk des Donbass vor den Bandera-Strafbattaillonen der „Nationalgarde“ zu retten.
Viele erwarteten im Donbass „die zweite Krim, auf dass sich das Kriegsgeschehen 08.08.08 wiederholen sollte, als Russland die Republik Südossetien gegen die Aggression auch einer Junta verteidigte, der von Sakaschwili, eines weiteren US-amerikanischen Lakaien mit Auftrag. Obwohl Russland heute stark genug ist, durch den Einsatz seiner Armee in der Südostukraine die Befreiung der neurussischen Republiken von der Bandera-Armee zu vollbringen, lässt es die Sache Neurusslands im Stich und bleiben seine Truppen lieber in der Verteidigung der eigenen Grenzen Russlands stecken. Kommen sie im Herbst oder im Winter, dann wird mit ihnen der Waffenstillstand kommen.
Der Westen fällt in Hysterie und Schizophrenie mit seinem Refrain, wonach „die russischen Panzer in die Ukraine kommen“, „eine russische Invasion in der Ukraine stattfindet“. Frenetisch wird gebellt, dass „die russischen Panzer in der Ukraine rollen“. Und die Begleitmusik der antirussischen Sanktionen stürzt die Welt in die Zeit des Kalten Krieges.
Vielfach ist schon gesagt worden, dass die USA die Ukraine als Sprungbrett und Raketenbasis gegen Russland brauchen. Allerdings sind die „Ereignisse in der Ukraine“ für die USA auch die Gelegenheit, Russland den Kalten Krieg zu erklären, um Russlands Wachstum zu stoppen und die Interessen der nichtwestlichen Weltmarktführer und Staatsführer anzutasten. Daher gehen die so unnachgiebigen USA über zum Liebesspiel mit der Ukraine, denn ihre „globale Führungsrolle“ steht auf dem Spiel.
Aber wenn sie dich vor die Entscheidung stellen, dass sie dir den „Kopf abschlagen“, dann kommt der Aufschrei wegen der verlorenen Haare zu spät. Und Russlands Angst vor den westlichen Sanktionen ist heute kontraproduktiv. Sie werden diese Sanktionen sowieso verhängen. Sie wünschen sich nur noch reine Satellitenstaaten, die sie dressieren und denen sie ihre Bedingungen aufdrücken.
Angesichts der unvermeidlichen Konfrontation mit dem Westen kann es für Russland keinen Grund geben, Verrat an denen zu verüben, die in Russland ihren Verbündeten vermuten, und die Verpflichtung nicht zu übernehmen, die Neurussische Republik zu verteidigen, wo Volksabstimmungen zugunsten der Selbstbestimmung erfolgten. Referenden sind legitim für diese Bereiche und eine Präsidentschaftswahl von einem Poroschenko ist illegitim, zumal sie unter der Macht der Propaganda und auch unter dem Druck der Bandera-Faschisten stattfanden. Kommt es anders, wird die Bevölkerung von Neurussland in den Konzentrationslagern der Nazis und Bandera sein, und dies wäre eine politische Katastrophe für Russland.
In diesem absehbaren Zeitraum endet und beginnt das grenzenlose Terra incognita … Doch welche strategische Entscheidung zur Ukraine Putin auch immer trifft, er wird sich stets im Recht sehen, und er wird von der Bevölkerung unterstützt werden. Das sind die Umstände heute in Russland und in der Welt.
Der kollektive „Putin“ – ist heute im weiten Sinne die politische Grundlage für Russland und sogar für die gegen die US-Herrschaft protestierende Welt. Ein weiteres derartiges „Fundament“ ist auf absehbare Zukunft nicht möglich zu errichten. Und nein: Dass in Nord- und Südamerika, Europa und der Ukraine der Euro-Faschismus wieder den Kopf hebt.
Das heißt, auch wenn „Putin“ irrt, wird dies immer noch richtig sein: Er hat das Recht, Fehler zu machen, es ist unsere kollektive Schuld. Denn heute, „Putin – das Gewissen Russlands“, – sagte der Musiker Juri Baschmet.
Quelle: http://novorossia.su/ru/node/3095
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