Montag, 30. Juni 2014
Einbruch bei kritischer mexikanischer Wochenzeitung “Contralínea”
Freitag, den 27. Juni 2014
Logo-contralinea(Berlin, 27. Juni 2014, poonal).- In der Nacht vom 23.
auf den 24. Juni brachen Unbekannte in die Büroräume der Wochenzeitung
„Contralínea” ein. Die Diebe entwendeten neben 19 Computern Teile des
Zeitungsarchivs, Fernseher sowie weitere Geräte. Alle
Redaktionsschreibtische wurden offenbar systematisch durchsucht, mehrere
Fenster und Türen aufgebrochen. Die JournalistInnen fanden die Kabel der
Überwachungskameras zerschnitten vor. Die Zeitschrift sprach in einer
ersten Stellungnahme von einem „Einschüchterungsakt im Kontext
permanenter Attacken gegen das Team von Contralínea”.
Erst am 18. April war in die Privatwohnung des Chefredakteurs Miguel
Badillo eingebrochen worden. Die Redaktion von Contralínea hat sich seit
der Gründung der Zeitschrift 2002 mit investigativem Journalismus über
Korruptionsfälle in der Privatwirtschaft und Regierungseinrichtungen
einen Namen, aber auch viele Feinde geschaffen. Einbrüche, Drohungen und
Gerichtsverfahren gehörten in den vergangenen Jahren fast schon zum
Alltag des Redaktionsteams.
Auf Drängen der UNO und der Interamerikanischen Menschenrechtskommission
(CIDH) hatte das mexikanische Innenministerium zuletzt Vorsorgemaßnahmen
nach dem Protokoll für Schutzmechanismen für
MenschenrechtsverteidigerInnen und JournalistInnen getroffen. Dazu
gehörte auch die ständige Bewachung des Büros. „Die neue Aggression
belegt die fehlende Effizienz des Innenministeriums, um die
journalistische Arbeit zu garantieren und zu schützen“, so Contralínea
in seiner Stellungnahme.
URL: http://www.npla.de/de/poonal/4755
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