Montag, 30. Juni 2014
Sergej Glasjew: Ausschnitt einer Rede am 10. Juni 2014
Übersetzung: Karol Sowjetski
Faschisten zerbomben im Donbass Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen…
Ich würde noch einige Worte über die Politik Kiews sagen. Es ist wirklich so, daß Kiews Politik den Genozid der ganzen Bevölkerung vom Donbass (Donezker-Lugansker Regionen) betreibt. Sie schämen sich nicht mal dafür, daß sie dort soziale Einrichtungen zerbomben, einschließlich Europas bester Flughafen in Donezk, haben sie dem Erdboden gleich gemacht. Von den schrecklichen Opferzahlen, die bei diesen Bombardements ums Leben kamen, rede ich hier nicht. Der Flughafen von Donezk war eigentlich ein gigantisches Infrastrukturprojekt, auf den die Region stolz war. Sie zerstören Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen und so weiter.
Ziel: Versklavung und Ausbeutung der Ostukraine
Das heißt, sie bereiten für das Volk vom Donbass die Rolle der Sklaven vor. Und sie verheimlichen das auch nicht. Es genügt die Reden der Ideologen der Kiewer Nazis anzusehen, um es zu verstehen. Zum Beispiel Herr Ljaschko. Aber auch Poroschenko (Präsident) mit seinen Aussagen liegt nicht weit von ihm. Das heißt, faktisch betrachten sie den Donbass als reine Einnahmequelle, als einen Ort, aus dem Profit gepumpt werden soll, und das auf Kosten der massiven Ausbeutung der dortigen Bevölkerung.
Die USA treiben die Ukraine in den Krieg
Es ist offensichtlich, daß die USA, die die Kiewer Nazis kontrollieren, und zwar den Präsidenten Poroschenko persönlich und die komplette Regierung vollständig kontrollieren, die USA treiben sie zum Krieg gegen den Donbass bis zum Ende. Und in diesem Zusammenhang würde ich meinem Vorredner widersprechen, der erklärt hat, es gäbe ein Limit, es gäbe für Kiew Schranken für den Einsatz des Militärs. Nein, es gibt für sie keine Schranken. Sie setzen schon das Mehrfachraketensystem „Grad“ ein.
Sie werden auch Atombomben einsetzen!
Timoschenko hat gedroht, Atombomben einzusetzen. Und das sind nicht nur etwa Emotionen von ihr, diese Reaktion hat positive Wellen bei den ukrainischen Nazis hervorgerufen. Hätten sie über eine Atombombe verfügt, würden sie sie auch abwerfen, über Slawjansk, z.B. eine Neutronenbombe (tötet nur Lebewesen, Gebäude bleiben unversehrt), da habe ich keine Zweifel, daß sie die Bombe einsetzen würden. Das heißt, sie setzen alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel ein, alle! Und sie werden diese Mittel bis zum siegreichen Ende einsetzen bis der Widerstand im Donbass vollständig vernichtet ist.
Man kann und darf nicht abwarten, was geschieht!
Und warum setzt Kiew alle Mittel ein? Weil dieser Krieg von den USA geführt wird, und zwar gegen uns, gegen Rußland! Die Vereinigten Staaten lassen Kiew diesen Krieg führen, die USA beliefern Kiew mit Waffen und Geld, die USA koordinieren militärische Handlungen von Kiew. Und in diesem Sinne möchte ich meinem anderen Vorredner, Herrn Remizow, Recht geben. Er hat gesagt, die Zeit arbeitet für die Kiewer Nazis. Das klingt seltsam, aber es ist so. Weil einerseits viele denken, das Kiewer Nazi-Regime würde demnächst unter der Bürde der gigantischen sozialen Probleme der Ukraine zusammenbrechen. Doch das Regime von Saakaschwili brach nicht zusammen. Und das, obwohl man es in Georgien geschafft hat, Saakaschwili hinauszuwerfen, doch es ist nicht durch soziale Revolten geschehen, sondern durch demokratische Technologien, die in der Ukraine heutzutage absolut ausgeschlossen sind.
Das ukrainische Regime mobilisiert zum Krieg gegen Rußland
Also, warum arbeitet die Zeit (in der Ukraine) gegen uns, und insbesondere gegen das Volk vom Donbass? Weil die USA und ihre Kiewer Marionetten einen Militarisierungskurs in der Ukraine eingeschlagen haben, weil die USA in der Ukraine ein diktatorisches nazistisches Regime installieren wollen, weil die USA in der Ukraine eine totale Mobilisierung der Bevölkerung gegen Rußland verfolgen. Und das, obwohl diese Mobilisierung zur Zeit keine große Begeisterung bei den Ukrainern hervorruft.
… ein halbe Million bewaffneter Männer!
Sehen Sie sich doch die Dynamik an: Im Dezember 2013 waren es noch 2.000 Nazis in Kiew, im Februar 2014 zählte man schon 20.000 bewaffnete Nazis. Im Mai sind es schon 50.000, einschließlich der Nationalgarde und anderer freiwilliger Rekruten. Bis Mitte des Sommers werden es 100.000 sein, im September 200.000 – ich meine damit Kiewer Mobilisierungspläne für Dienstfähige. Und gegen Ende des Jahres wird Kiew eine halbe Million bewaffneter Männer haben.
Die Reserve-Bestände an schwerer Kriegstechnik
Es wird gerade die Militärtechnik aus ukrainischen Reserve-Beständen wieder in Betrieb genommen, repariert und wiederhergestellt (noch aus UdSSR-Beständen). Die Ukraine verfügt über große Bestände an Kriegsgerät. Zur Zeit wird alles in Reserve in Lagern aufbewahrt. Aber z.B. die industriellen Anlagen in Charkow im Osten der Ukraine arbeiten jetzt mit voller Kraft, die Kapazitäten der dortigen Industrie sind jetzt darauf ausgerichtet, diese alte Militärtechnik aus der Reserve wieder instand zu setzen. Die schweren Panzer und Panzerfahrzeuge aus der Reserve werden repariert. Dieser Vorgang benötigt nicht viel Zeit und Aufwand, und schon heute haben sie mindestens 200 Panzerwagen aus der Reserve geholt und in den Kampf geschickt. Und täglich steigt die Anzahl der gepanzerten Fahrzeuge der ukrainischen Armee wegen dieser Belebung der Reserve-Bestände. Das gleiche gilt für Militärflugzeuge. Die Industrie im Donbass arbeitet jetzt mit voller Wucht, um möglichst schnell und viele alte Flugzeuge aus der Reserve wieder kampfbereit zu bekommen.
Ein von Nazis durchtränktes Militärmonster
Was bedeutet das für uns? Das bedeutet, daß wir hier demnächst mit einer mächtigen Militärmaschine zu tun haben werden, die gegen uns aufgestellt wird. Und dieses ganze Militärmonster wird mit Nazis durchtränkt, die ideologisch gegen Rußland indoktriniert sind und als Bestrafungseinheiten auftreten. Und diese aktivsten Nazis zwingen normale Soldaten, in den Kampf zu gehen. Und das Endziel von allen diesen Handlungen und Vorbereitungen ist der Krieg gegen Rußland. Das bedeutet: wir können diesem Krieg nicht entweichen, weil wenn der Donbass fällt, wird es keinen Frieden geben, denn als nächstes wird die Krim angegriffen. Und das ist kein Scherz, Kollegen! Kiew hat diesen Krieg bereits offiziell angekündigt. Sie (die USA) drängen hartnäckig und konsequent zum Krieg gegen Rußland, und der Kriegsvorwand wird die Krim sein.
Kriegsziel der USA ist die Krim!
Der neue Präsident Poroschenko hat offiziell erklärt, er wolle Krieg mit Rußland, obwohl er das nicht direkt gesagt hat, aber er sagte, sein Ziel ist die Krim – und das geht nur mit Krieg gegen Rußland. Auch Nuland (Vizeaußenministerin der USA) sagte gestern klar und deutlich, sie erwarte von ihren ukrainischen Agenten, daß sie die Krim zurückerobern sollen. Und diese halbe Million starke Nazi-Armee wird auf die Krim einfallen. Da kann kein Zweifel sein.
Dem Genozid in Donbass ein Ende setzen!
Ich möchte in diesem Zusammenhang an einen bekannten Spruch von Winston Churchill erinnern, der gesagt hat: „Wer bei der Wahl zwischen Krieg und Schande sich für die Schande entscheidet, der bekommt sowohl den Krieg als auch die Schande.“ Das bedeutet nicht, daß wir unsere Panzer nach Kiew losschicken sollen. Nein wir haben es mit einem modernen Krieg zu tun, und dem Genozid im Donbass ein Ende zu setzen, dazu haben wir das Recht – und das Völkerrecht erlaubt es auch.
…in einem halben Jahr wird es zu spät sein!
Und dafür genügt, wenn wir den Himmel über dem Donbass schließen, eine flugfreie Zone einführen. Und dann können wir denselben Mechanismus anwenden, den auch die Amerikaner in Libyen angewandt haben. Zuerst flugfreie Zone – und dann aus der Luft schweres Militärgerät des Gegners neutralisieren – Panzer, Artillerie, Flugzeuge zerbomben – auf diese Weise haben die USA das libysche Regime kampfunfähig gemacht. Und wir haben noch die Möglichkeit, diesen Mechanismus anzuwenden – in einem halben Jahr wird es eine solche Möglichkeit nicht mehr geben.
Ich kann jetzt ausführlich erklären, warum die Amerikaner diesen Krieg zwischen der Ukraine und Rußland brauchen, falls es jemanden interessiert.
Die Ukraine ist ein von den USA okkupiertes Territorium
Die Donezker und Lugansker haben bereits ein gemeinsames Föderationsparlament gebildet, und das ist ihr Machtorgan. Und daß die Kiewer Junta mit diesem Machtorgan keine Verhandlungen führen will, das erklärt sich aus dem Grunde, daß Kiew nicht souverän ist. Denn, faktisch gesehen, befinden sich die Kiewer Machthaber unter Kontrolle der USA. Und deswegen müssen wir – und das ist sehr wichtig! – das Territorium der Ukraine als ein von den USA okkupiertes Territorium betrachten! Ausgenommen das Gebiet des Donbass, wo Widerstand geleistet wird. Wenn wir das Koordinatensystem richtig bestimmen, wird es uns klar, was wir zu tun, und wie wir zu reagieren haben: Die Ukraine wird zur Zeit von den USA und deren Söldnern okkupiert, die das ukrainische Marionetten-Regime dazu nutzen, die ganze ukrainische Bevölkerung zu indoktrinieren und gegen Rußland aufzustacheln.
Ukrainer, befreit euch von den US-amerikanischen Okkupanten!
Die USA wollen zuerst einen Bürgerkrieg in der Ukraine organisieren, um dann zum Weltkrieg überzugehen. Und da wollen sie ganz Europa und Eurasien involvieren. Und deswegen ist es wichtig, die reale Situation zu sehen und die richtigen Begriffe zu benutzen. Wir rufen andere Regionen der Ukraine dazu auf, sich nicht im Sinne der Unabhängigkeitsbestrebungen dem Donbass anzuschließen, nein – wir rufen sie dazu auf, sich von der US-amerikanischen Okkupation zu befreien.
Die Ukraine unter Kontrolle der USA
Ich bestehe darauf, das Koordinatensystem für uns richtig zu bestimmen, und zwar: die Kiewer Machthaber sind nicht selbständig, sie sind im Grunde genommen die US-amerikanischen Agenten. Sie sind US-amerikanische Marionetten. Poroschenko hat die Präsidentschaftswahlen in der Ukraine nicht gewonnen, die Experten schätzen, daß er maximal 40 % der Stimmen bekommen hat. Das ist ein Thema für sich, wie diese Zirkus-Wahlen dort abgehaltne wurden. Drittens, das Territorium der Ukraine ist okkupiert, es ist unter der Kontrolle der USA. Und dazu gibt es eine Menge von Tatsachen, die davon zeugen. Die Amerikaner haben in der Ukraine den Aufenthalt ihrer Berater und Militärinstrukteure legalisiert. Der ukrainische Geheimdienst SBU ist vollständig unter der Kontrolle der CIA.
Warum haben die USA den Nazismus gezüchtet?
Also, insgesamt ist die Ukraine von den USA okkupiert, und wir müssen hier über die UN-legitimierte Befreiung der Ukraine von der Okkupation reden. Und die USA nutzen die ukrainischen Massenmedien, um eine nazistische Psychose im Land zu erzeugen. Mit Hilfe der ukrainischen Nazis wollen sie einen dritten Weltkrieg – nein, einen vierten Weltkrieg entfesseln, wenn wir den alten Kalten Krieg als dritten Weltkrieg mitzählen. Und ich würde vorschlagen, unsere nächste Sitzung den Gründen zu widmen, warum die USA diesen Krieg wollen, warum sie den ukrainischen Nazismus gezüchtet haben. Die USA haben die ukrainischen Nazis dafür gezüchtet, um in der Ukraine diesen Bürgerkrieg auszulösen, der dann als Vorwand dazu dienen soll, die Ukraine in einen direkten Militärkonflikt gegen Rußland zu verwickeln.
Ein vierter Weltkrieg?
Damit wollen sie zuerst einen regionalen Konflikt in Europa schaffen, um ihn dann zu einem vierten Weltkrieg entflammen zu lassen. Diese Aggression richtet sich nicht nur gegen Rußland, sie richtet sich in erster Linie auch gegen Europa. Die Amerikaner haben aus allen Kriegen in Europa profitiert. Vom ersten Weltkrieg haben sie profitiert, vom zweiten Weltkrieg haben sie profitiert, und auch vom Kalten Krieg. Alle Kriege in Europa waren traditionell für die USA wirtschaftlich von Vorteil. Der Krieg in Europa ist der Weg der USA zum Wirtschaftswunder, zum Aufblühen der US-Wirtschaft. Es war immer so. Dieser Krieg richtet sich auch gegen China, weil wir sehen, wie sich Japan und Südkorea intensiv aufrüsten. Die USA haben offiziell verkündet, man werde in Japan und Südkorea neue Raketen-Schutzschilder aufbauen, und das richtet sich nicht nur gegen uns, sondern auch gegen China.
Deswegen sollten wir verstehen, daß der Schlüssel zur Lösung der ukrainischen Katastrophe in Washington liegt. In Washington sollte man sagen: „Tod dem Faschismus“. Daher schlage ich vor, die nächste Sitzung mit diesem Thema zu machen.
Wir brauchen ein breite Antikriegs-Koalition.
Sergej Glasjew: ukrainischer Wissenschaftler, Professor, promovierter Ökonom und Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine, Berater des russischen Präsidenten Putin in Fragen der regionalen ökonomischen Integration.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen