Sonntag, 15. Juni 2014
[Chiapas98] Kommunique der Generalkommandatur der EZLN
Worte der Generalkommandatur der EZLN, gesprochen von Subcomandante Insurgente Moisés, anlässlich der Ehrung des Compañero Galeano. Am 24. Mai 2014 in La Realidad, Chiapas, Méxiko
Compañeras und Compañeros Comandantes, Compañeras und Compañeros der Unterstützungsbasen, Milizionäre, alles Aufständische.
Compañeras und Compañeros der Sexta. Guten Morgen oder Guten Tag oder Guten Abend wünschen wir allen, je nachdem, wo sie gerade sind.
Compañeras und Compañeros, Brüder und Schwestern: Durch meine Stimme spricht die Stimme der zapatistischen nationalen Befreiungsarmee.
Durch meine Stimme sprechen der Schmerz und die Wut von Hunderttausenden von Indigenen, Männer, Frauen, Kinder und Alte der zapatistischen Nationalen Befreiungsarmee.
Wir sind hier bei den Compañer@s aus la Realidad, um sie mit all unserem würdigen Zorn zu unterstützen.
Die Compañeros und Compañeras der Sexta müssen etwas verstehen: die EZLN kann sich nicht ohne Weiteres in den Comunidades und autonomen Regierungen einmischen. Denn für uns, die EZLN ist das Wort ´Respekt´ kein leeres Wort sondern Teil unserer Praxis. Die EZLN als Kraft des Volkes kann sich der Angelegenheiten der zapatistischen Comunidades nur widmen, wenn die autonomen Autoritäten darum bitten. Dies deshalb, weil die Militärangehörigen, egal welchen Ranges, immer die Zivilbevölkerung respektieren und dienen müssen.
Als wir vom feigen und grausamen Mord an unserem Compañero Galeano hörten, empfanden wir Schmerz und Zorn. Aber wir können nicht tun, was wir wollen, ganz im Gegenteil, wir müssen unser Volk respektieren und ihm gehorchen, welches uns sagt, welchen Weg wir folgen müssen und was wir als EZLN zu tun haben.
Wie gesagt, der Respekt leitet uns, die nationale zapatistische Befreiungsarmee, wenn wir den Menschen oder autonomen zapatistischen Autoritäten gegenübertreten, oder wenn wir unseren Zorn und unseren Schmerz verbeißen.
So war das, bis die Junta der Guten Regierung aus La Realidad uns gerufen hat und sagte: ´wir sind bis hierhergekommen und möchten jetzt, dass die Generalkommandatur der nationalen zapatistischen Befreiungsarmee den Fall übernimmt, damit es zur Gerechtigkeit kommt, wegen des Angriffes samt einer Ermordung gegen uns und gegen unsere zapatistische Organisation´. Und da konnten wir dann kommen.
Voller Zorn kamen wir um die Compañeras und Compañeros zu begleiten, bei ihnen zu sein, um diesen feigen Mord aufzuklären, denn diese Menschen, die Kontras, Paramilitärs, Antizapatist*innen haben was sie haben durch uns, und sie geben sich als Zapatist*innen aus und dann bekommen sie Projekte, indem sie sich als Zapatist*innen bezeichnen. Wir wissen, wer sie sind und mit wem die schlechte Regierung spricht, und die saudumme schlechte Regierung glaubt ihnen, dass sie wir sind.
Neuerlich sagen wir diesen verdammten schlechten Regierungen:
Wir sind KEINE Almosenempfänger.
Wir brauchen keine Reste, die auf ihrem Tisch übrig bleiben.
Weder verlangen wir nach Brosamen, noch nehmen wir diese an.
Wir wollen uns regieren mit den Menschen von Mexiko, in Gerechtigkeit, Freiheit und Demokratie.
Wir sind NICHT die Zapatist*innen, die mit ihnen sprechen. Wir sprechen NICHT mit den schlechten Regierungen, weder heute noch morgen.
Wir haben KEIN bisschen Vertrauen zu diesen Kopflosen.
Es ist uns total egal, dass sie die schlechte Regierung verarschen, ein Haufen von denen, die käuflich sind, aber so sind die schlechten Regierungen allesamt: unwissende und dumme Menschen, die zu keinem guten Gedanken für das Regieren fähig sind und nur offene Hände haben, um zu stehlen. So haben es die Bürgermeister gezeigt und zeigen es weiterhin, die Gemeinderäte, der Manuel Velasco und der Peña Nieto. Sie alle, egal welcher Partei sie angehören, sind dumm und werden nur listig, wenn es etwas zu stehlen gibt und sie frisieren sich und richten sich schön her, wenn es darum geht, auf einem Foto der bezahlten Presse aufzuscheinen. So haben wir das mehr als 71 Jahre erlebt mit der PRI-Partei, dann 12 Jahre mit der PAN-Partei und jetzt ist wieder die PRI dran. Außerdem haben wir das Ganze auch in den Lokalregierungen gesehen , wo es noch die anderen Parteien gibt wie die ökologische Grüne, die demokratische revolutionäre, die Arbeiterpartei, die Bewegung der Staatsbürger und andere, jedwede Bewegung die es gibt oder geben wird und von professionellen Politikern angeführt wird.
Compañeras und Compañeros:
Die Wut die wir empfinden, ist gegen den Kapitalismus gerichtet.
Denn bei dem, was sie mit dem Compañero Galeano gemacht haben, sieht man die Hand des Kapitalismus, und sie hätten jedem anderen Compañero dieses Dorfes gleiches angetan und gleich ermordet, denn das ist der Plan der schlechten Regierung gegen uns, gegen die Organisation der EZLN.
Wenn wir den Compañero Galeano sehen, dann sehen wir die Mörder und auch die, die sich hinter diesen Mördern verbergen.
Das ist der Velasco, und wer hinter diesem Velasco steht ist der Peña Nieto, und hinter dem Vaterlandsverräter Peña Nieto ist das große Kapital, das wirkliche kriminelle, unmenschlich bis zum geht nicht mehr, der neoliberale Kapitalismus.
Sie waschen ihre Hände in Unschuld. Oder sie werden es noch tun, das ist alles eine Show, dass sie schon diesen oder jenen festgenommen haetten.
Denn sie tun das nicht deshalb, damit es Gerechtigkeit gäbe und die Mörder bestraft werden, sondern sie versuchen diese große Welle von Schmerz und Wut, die auf der ganzen Welt ausgelöst wurde zu beruhigen. Das heißt, sie tun es, um Menschen wie Euch zu beruhigen, Compañeras und Compañeros der Sexta und Schülerinnen und Schüler der kleinen Schule von überall auf der ganzen Welt.
Denn sie waren es, die alles organisierten, damit es möglich war, das auszuführen, was sie mit uns getan haben. Eine gewisse Florinda Santis von hier aus La Realidad, eine Antizapatistin, ist eine Gemeinderätin der PAN-Partei in Las Margaritas, sie war es, zusammen mit anderen, die diese gerufen haben und ihnen Geld der schlechten Regierung angeboten haben und diese gewisse Florinda trifft ein Abkommen mit diesem sogenannten Friedenskommissar und sie haben Meetings mit Ex – Gouverneuren, Bürgermeistern, Landesregierung und Abgeordneten und Senatoren und der Bundesregierung, sie haben das schon von langer Hand geplant, jener ruchlose Luis H. Alvares, der hat sich mit dieser Florinda getroffen und auch mit dem Carmelino, damit sie diese feige und grausame paramilitärische Aktion ausführen sollen, diese käuflichen Menschen aus La Realidad.
So haben diese Parasiten einen Schritt nach dem anderen geplant und am Ende der Reihe bleiben diese Exekutoren, Menschen aus La Realidad die nicht merken, wie sie gebraucht werden.
Denn seht mal her: diese Florinda Santis hat sie so instruiert und zwar: ´macht dass es Probleme mit den Zapatisten gibt, dann bekommt ihr mehr Geld, mehr Projekte, wir werden auch Waffen für euch besorgen und dann provoziert ihr sie und dann lockt ihr sie in den Hinterhalt und wen ihr erwischt, den bringt ihr um´.
Und so geschah es. Nachdem sie weiß, wer nicht mehr den Zapatisten angehört, hat sie diese zusammengerufen und organisiert, nachdem sie Gemeinderätin ist, trifft sie mit allen Regierungen ihre Abkommen, sie stellt die Autoritäten des Dorfes der Regierung vor, diese bekommen einen Haufen Geld, Projekte und Waffen, und die Dorfautoritäten werden immer dreister, denn sie wissen, dass sie von der schlechten Regierung gestützt werden.
Jetzt täuschte diese Florinda sie wiederum, jetzt, wo sie den Mord bereits begangen haben, müssen die schlechten Regierungen ihr Bild rein waschen, damit nicht sichtbar wird, dass sie alles geplant, organisiert und finanziert haben, sie müssen vortäuschen, dass sie die Mörder festnehmen damit es so aussieht, als wären sie es nicht gewesen.
Aber in Wahrheit sind sie es, es ist wie ein Faden oder eine Kette, einer nach dem anderen: Gemeinderätin Florinda, Anführer der Cioac, Bürgermeister, Gouverneur, Ex – Gouverneure, die bereits zugegeben haben, dass sie den Paramilitärs Geld zukommen ließen, die waren bisher sehr still, aber jetzt sprechen sie, aber sie sprechen, um Kriminelle zu verteidigen, und sicherlich macht der neue sogenannte Friedenskommisar dasselbe, er hat Leute geschickt, die den Dirigenten der EZLN Geld und Unterstützung anbieten, wenn sie dafür Informationen liefern ob der Subcomandante Insurgente Marcos krank ist oder vielleicht bereits gestorben ist, aber Ihr habt ja bereits mit Euren eigenen Augen gesehen, ob der Supmarcos sehr krank ist oder bereits tot. Und dasselbe machen auch Abgeordnete und Senatoren der Bundesregierung, alle Kräfte der schlechten Regierung haben sich vereint, bei diesem verbrecherischen Angriff, aber auch Menschen, die sich selbst als links bezeichnen oder als Progressisten oder Demokraten, machen da mit.
Compañeras und Compañeros:
Der Plan der Schlechten Regierung besteht darin, die nationale zapatistische Befreiungsarmee zu ermorden.
Die schlechte Regierung wollte und will, dass wir werden wie sie, sie, die mit dem Blut eines kämpferischen Compañero befleckt sind, einer, der sich nicht verkaufte, nicht aufgab, nicht vom Weg abkam.
Denn diese Männer und Frauen, die betrogen und manipuliert wurden, gehorchen den schlechten Regierungen der 3 Ebenen. Sie selbst bestätigen dies, als sie den Mord begingen sagten sie: ´kommt Frauen, nehmen wir etwas mit, Macheten, Stöcke, Steine, um unsere Männer zu unterstützen, vergesst nicht, so hat es unsere Regierung befohlen, und dafür erhalten wir das Subventions-Programm der ´Oportunidades´, so haben sie gebrüllt und gerufen.
Die schlechten Regierungen denken und möchten, dass wir Indigene uns gegenseitig umbringen.
Sie möchten, dass wir den Kopf verlieren, sie möchten, dass wir verrückter sind als sie, sie möchten dass wir schlimmere Mörder sind als sie, um in der gekauften Presse sagen zu können, dass es sich um ein internes Problem der Gemeinde handelt.
Die schlechten Regierungen wünschen und organisieren die Menschen und sagen, dass sie die Zapatisten ermorden sollen, unter jedwedem Vorwand, damit wir uns von unserem Kampf um die nationale Befreiung abwenden sollten, der Vorsatz von denen ist es, uns umzubringen, einzugraben, indem wir uns gegenseitig umbringen.
Und sie werden es weiterhin versuchen, ein ums andere Mal, und immer wieder.
Denn sie sagen, dass sie das Caracol besetzen werden und dass sie so in allen Caracoles vorgehen werden.
Sie glauben, wenn sie den Compañero Galeano ermorden, dann hört der Kampf unserer Organisation auf, aber NEIN.
Deshalb sind wir hier, um klarzustellen, dass der zapatistische Kampf NICHT ENDET.
Sie möchten, dass das Beispiel unseres Kampfes verschwindet, sie glauben, wir fürchten uns, dass sie uns umbringen.
Wir wissen, warum wir bereit sind zu sterben, wenn es nötig ist. Wie die gefallenen Compañeros im Jahr 1994 wussten, warum sie gestorben sind und wir setzten unseren Kampf fort und genau so hat der Compañero Galeano seinen Kampf fortgesetzt, denn er hat ihn fortgesetzt, hat seine Aufgabe erfüllt, ebenso wie die gefallenen Compañeros, jetzt also werden wir dem Beispiel des Compañero Galeano folgen, daher sind wir ein Beispiel für Mexiko und für die Welt.
Compañeras und Compañeros:
Unsere Hauptaufgabe als EZLN sind die zapatistischen Comunidades, unsere Compañeras und Compañeros der Unterstützungsbasen. Wenn sie ein Problem haben, dann ist es das wichtigste, das zu sehen und sie zu unterstützen. Wir sagen nicht, dass sie morgen wiederkommen sollen oder dass wir uns das später ansehen werden oder sonst einen Vorwand.
Daher haben wir den Austausch mit den Compañeros des Nationalen Indigenen Kongresses verschoben, ebenso auch die Ehrung des Compañero Luis Villoro.
Wir können nicht gleichzeitig an zwei Orten sein. Wir können uns nicht um dieses große Problem kümmern und gleichzeitig Tausende, die von überallher auf der Welt zu diesen Treffen kommen, betreuen. Daher mussten wir uns entscheiden und wir haben uns für unsere Menschen entschieden.
Wir sind nach La Realidad gekommen, ins Dorf des Compañero Galeano und seiner Familie und der Compañeras und Compañeros, wo Wut und Schmerz sind. Als Compañeros, die wir sind, und als echte Zapatist*innen müssen wir dort sein, wo die Compañeras und Compañeros sind und daher haben wir die Arbeiten unterbrochen. Wir sind nicht irgendwo auf Urlaub oder im Ausland, zum Beispiel um dort Reden zu halten.
Denn das Wichtigste für uns sind die Compañer@s in den Dörfern.
Sie sind unsere Kraft, unsere Nahrung, unser Schicksal.
Sie sind wird.
Compañeras und Compañeros:
Wir sind gekommen um den Compañero Galeano aus seinem Grab zu holen. In Kürze werdet ihr sehen wie.
Und die Personen, die ihn ermordet haben, sind allein, sind mit dem reinen und unbefleckten Blut eines Kämpfers befleckt, und davon werden sie sich niemals reinwaschen können, sie machen die schmutzige Arbeit der Dämonen Peña Nieto und Velasco, der Dämonen des neoliberalen Kapitalismus.
Sie gehorchen dem Befehl des obersten Befehlshabers, also dem Peña Nieto und dem Velazco, die das Volk verfolgen, Frauen und Männer, die kämpfen.
Sie verfolgen auch die Blonden die kämpfen, denn es gibt blonde Compañeras und Compañeros, die unten und links sind.
Denn es ist klar, was wir wollen, was wir suchen, für dieses Land, vielleicht sogar für diese Welt. Das was wir so nennen: ´das Volk befiehlt, die Regierung gehorcht´.
Langsam werden wir dieses kapitalistische System begraben, dieses System das ungerecht, verfault, veraltet, ungleich ist, das bereits stinkt und mit diesem Gestank die ganze Welt verpestet.
Wir sind Tausende und Abertausende, die Zapatistinnen und Zapatisten. In diesem Augenblick sind Compañeras und Compañeros in den Caracoles dabei, eine Ehrung für den Compañero Galeano zu halten, denn sie konnten nicht bis hierher kommen.
Es gibt auch Compañeros und Compañeras die sich mobilisieren und protestieren, in Mexiko und in den verschiedensten Städten auf der ganzen Welt. Denn sie sehen, dass es sich um eine Alternative handelt, bei dem, was wir errichten, sie sehen, dass das ein neues System ist, eine neue Welt. Sie sehen, dass wir wirkliche Antikapitalisten sind.
Daher diese maßlose Grausamkeit, mit der sie den Compañero Galeano ermordeten, denn so hat ihnen es die schlechte Regierung befohlen, die Regierung des Peña Nieto und Velazco und die Befehle müssen befolgt werden, dafür werden sie bezahlt.
Das Unglück besteht darin, dass es Menschen gibt, deren Hirn verfault ist, die nicht an ihre Söhne und Töchter denken, die sie verlassen um die Verbrechen für andere Kriminelle auszuführen. Aber es wird Gerechtigkeit geben.
Compañeras und Compañeros:
Die schlechten Regierungen respektieren uns nicht als Indigene, die wir sind, sie sehen uns wie Hunde und denken, wir sind Hunde, denn die Hunde beißen sich untereinander und sie töten sich gegenseitig, je nachdem wer stärker ist.
Wir sagen aber ganz klar dass wir keine Hunde sind.
Wir sind eine Organisation, die für die nationale Befreiung, eine antikapitalistische kämpft. Wir kämpfen für die Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie. Wir kämpfen für eine bessere Welt, eine Welt in der viele Welten Platz haben.
Wir werden nicht erlauben, dass wir von unserem Weg abkommen, das wollen nämlich diese Scheisskerle der schlechten Regierung.
Wir empfinden Schmerz und Traurigkeit über das, was sie mit unserem Compañero Galeano gemacht haben, aber wir werden Böses NICHT mit Bösem vergelten.
Denn wir kämpfen für Gerechtigkeit, für Millionen von Menschen in diesem Land und wir wollen und suchen Gerechtigkeit für alle Zeit und für immer und nicht wie die, diese kapitalistischen schlechten Regierungen, die nicht wissen, was Gerechtigkeit bedeutet, denn sie begehen die Ungerechtigkeiten.
Wir werden die Arbeiten fortsetzen, die der Compañero Galeano begonnen hat und wir werden es mit der gerechten und würdigen Wut machen, die er uns hinterlassen hat, das Volk befiehlt und die Regierung gehorcht.
So wie er es machte, mit dem Beispiel der 1994 gefallenen Compañeros und genauso müssen wir ihm folgen, wir werden das Beispiel jedes gefallenen Compañeros, jeder gefallenen Compañera folgen, ganz egal, ob er/sie ein Befehlshaber*in war oder nicht.
Wir sehen viele Wege und was wir tun müssen, um die Freiheit unseres mexikanischen Volkes zu erzielen. Nicht so wie sie sagen, dass es nur zwei Wege gibt. Wahlen oder Waffen.
Wir haben es in diesen 20 Jahren gesehen, in denen wir mit diesen Vaterlandsverrätern gesprochen haben, alles war nutzlos, keine der 3 parasitären Gewalten hat Wort gehalten.
Der Dialog, der uns weiter geführt hat, war der mit den Menschen von unten und links, jene, die jetzt die Compañer@s der Sexta sind und die Compañer@s der freien und alternativen Medien, einige sind hier, andere konnten nicht kommen.
Der Dialog mit dem mexikanischen Volk sowie den Menschen aus anderen Ländern hat uns geholfen, zuzuhören und zu lernen. Und jetzt haben Tausende von Compañeras und Compañeros diesen Dialog des Zuhörens miterlebt, in unserer kleinen Schule, das heißt, wir haben alles umgedreht, wer der Dialogpartner ist, von dem der Befehlsgewalt inne hat zur Basis, mit denen von links und unten. Am Anfang waren die Befehlshaber die Gesprächspartner, jetzt sind unsere Compañeras und Compañeros aus den Dörfern die Gesprächspartner, das ist die Wahrheit, Compañeras und Compañeros, das heißt, wir alle werden alle zu guten Repräsentanten, wie wir sagen, das Volk befiehlt und die Regierung gehorcht.
Daher kämpfen wir Zapatisten nicht um die Machtergreifung: weder durch Wahlen noch durch Waffen. Sondern wir sind dazu da, damit das Volk seinen Weg wählt und das ohne politische Parteien, die dieses Volk betrügt und nicht respektiert und wir sind dazu da, um unser Volk zu verteidigen.
Compañeras und Compañeros:
Was machen die Leute der Cioac? Nichts anderes als die Arbeit von Paramilitärs. Und wem dient das? Den Reichen, sie verteidigen die, die sie ausbeuten, und verantwortlich sind ihre Führer, sowohl die bundesstaatlichen als auch die nationalen, die sie laut ihren eigenen Angaben sind.
Ja richtig, die bundesstaatlichen und nationalen Führer waren bei der Planung dabei und sie waren mit dem Unterstützungsprogramm des Nationalen Kreuzzuges gegen den Hunger einverstanden. Denn da gibt es Geld, und da können sie stehlen, was dem Volk zukommen sollte, und einen kleinen Rest vom Diebstahl, das geben sie den Menschen, so leben sie und von dem leben sie, ihre Anführer. Es ist kein Plan gegen den Hunger, sondern ein Plan der Aufstandsbekaempfung.
Alle großen und kleinen Leader lernen dort, die Menschen irrezuführen, sie lernen dort Mafia-Praktiken, Betrug und Manipulation.
Hört her was die Cioac ist: sie haben die Compañeros vom Dorf 10 de Abril, Caracol Morelia vor einigen Monaten angegriffen, es handelte sich um Cioac-Mitglieder aus dem Dorf 20 de noviembre. Cioac-Mitglieder drangen in zurückerobertes Land ein, dort wo die Grenze zu den Compañeros vom Caracol La Realidad ist, das geschah vor ca. 1 Jahr. Cioac-Mitglieder griffen die Menschen des Gpe los Altos, in der Nähe des Euseba-Flusses mit Waffen an, das war vor ca. 1 Monat. Cioac-Mitglieder griffen die Menschen von San Jose las Palmas, in der Nähe von Las Margaritas mit Waffen an, das geschah ebenso vor ca. 1 Monat. Cioac-Mitglieder haben vor ca. 14 Tagen mit den Leuten aus dem Ejido Miguel Hidalgo, Gemeinde Las Margaritas einen Streit vom Zaun gebrochen.
Cioac-Mitglieder haben untereinander Scharmützel begonnen, in der Gemeinde Rayon, im Norden von Chiapas, es gab sogar Tote.
Cioac-Mitglieder haben am 2. Mai aus dem Hinterhalt Compañeros aus La Realidad angegriffen und dann den Compañero Galeano grausam ermordet.
Das ist die Cioac: Paramilitärs, von paramilitärischen Leadern angeführt, den Luises, und ihre obersten Befehlshaber sind Peña Nieto und Velazco, denn so schreibt es denen ihr neoliberaler Herr und Gebieter vor, dem sie ausgeliefert sind.
Daher fragen wir uns: Was lehren diese Menschen der Cioac ihren Söhnen und Töchtern für die Zukunft? Dass auch sie Paramilitärs werden? Oder Mörder? Um gegen Geld das eigene Volk zu ermorden.
Das hat die schlechte Regierung vorbereitet. Sie werden dasselbe in allen Caracolen machen, sie haben sich gegen uns verschworen, denn sie haben gemerkt, dass ihr Leben, dieses System und sie als schlechte Regierung nicht mehr lange überdauern wird, daher werden sie vor nichts zurück schrecken, vor keiner Brutalität, die gegen uns Zapatisten und Zapatistinnen gerichtet ist.
Hier in La Realidad hat es die schlechte Regierung geplant und ausgeführt, den Versuch, die EZLN zu ermorden, denn wir errichten EIN ANDERES REGIERUNGSSYSTEM, gegen das schlechte kapitalistische SYSTEM.
Für sie sind wir der große und wichtige Feind und das stimmt schon, wir sind ihre Feinde, denn Es reicht! Und zu unserem: ´Es reicht!´ kommt unser gehorchend regieren, wo die Regierung nicht regiert sondern das Volk, und die, die in der Regierung sind, sind dazu da, um dem Volk zu dienen.
Daher planen und organisieren die schlechten Regierungen, sie geben Millionen aus, kaufen Menschen, damit sie kommen und uns ermorden.
Daher dürfen wir uns nicht täuschen, der Feind ist der von oben, erst wenn wir ihn herunter geholt haben, dann gibt es keine Feinde mehr.
Die beschwindelten Mörder sollen herhören, es wird Gerechtigkeit geben. Aber das erklären wir später.
Wir rächen uns nicht, wir werden uns rächen, aber gegen den Kapitalismus.
Compañeras und Compañeros:
Es ist wahr, wir können nicht richtig spanisch sprechen, wir können nicht gut schreiben, wir können nicht gut Bücher lesen, denn es gibt Bücher, die gut sind aber es gibt auch andere, die nichts wert sind, anstatt für dich lehrreich zu sein, verwirren sie dich.
Aber wir können sehr gut die aktuelle Situation lesen, wie schlecht, wie sauschlecht sie ist, die Situation in der wir leben, die Mexikaner und Mexikanerinnen unseres Landes und die Menschen aus den anderen Teilen der Welt.
Wir lesen indem wir nachdenken, die Menschen von unten und links anhören, und dabei denken wir nach, wie ein besseres Leben aussehen müsste, das heißt, ein besseres anderes System.
Spanisch sprechen wir mit großer Anstrengung, um die von unten und links aufzuwecken, um unsere Gedanken mit ihnen auszutauschen, wie wir uns regieren, wir vom Land und in der Stadt.
Um zu zeigen, was wir sind und um von den Beispielen der Kämpfe anderer zu lernen.
Manche tun so, als ob sie viel schreiben würden, weil sie nichts gelernt haben, dort, durch das Unterrichtsministerium, sie stecken sich nur einen Kuli in die Hemdtasche, nur das haben sie gelernt.
Aber wir schreiben mit dem Beispiel und der Praxis unserer Compañeras und Compañeros, natürlich, jetzt können bereits alle schreiben, denn sie haben ja ihre autonomen Schulen errichtet.
Daher sagen wir, dass es kein Problem ist, ob wir spanisch schreiben können oder nicht, ob wir spanisch lesen können oder nicht, ob wir gut oder schlecht spanisch sprechen, denn wir suchen das Wie und die Gedanken und die Praxis schreiten voran und so verbessern und korrigieren wir.
So ist es, wie die Compañer@s der zapatistischen Basisgruppen in der Praxis schreiben, indem sie ein neues Regierungssystem kreieren, gegen das andere schlechte System, das ist die ganze Wahrheit, Compañeras und Compañeros der Sexta.
Ohne zu wissen, wo ein Komma, ein Akzent oder ein anderes Zeichen gesetzt werden muss, aber wir wissen dagegen wohl, welches neue System dieses Land braucht. Oder etwa nicht Compañeras und Compañeros?
Compañeras und Compañeros der Sexta, kämpfen wir, arbeiten wir, sprechen wir miteinander, wir von unten, schauen wir nicht mehr nach oben, dort gibt es weder Augen noch Gehör, und schon gar keinen Respekt.
Schaut, das ist wie mit den bezahlten Medien, wenn du eine Information suchst, wie das schlechte System des Landes ist, dann findest du nichts, denn von dort kommt diese Information nicht.
Aber es erscheinen wohl täglich Berichte von den schlechten Regierungen, weil sie dafür Tausende von Pesos bezahlen. Da heißt es, dass es in Mexiko mit dieser neuen Regierung immer besser wird, aber wenn du herum schaust um die von unten zu sehen und zu sehen, ob das wahr ist, was die bezahlten Medien sagen, dann entdeckst du, dass das Gegenteil der Fall ist.
Daher müssen wir unten schauen.
Das heißt, wenn wir wissen wollen, wie unsere Brüder die wo anders leben, kämpfen, dann musst du die alternativen oder freien Medien lesen und hören, die ´Hörer´ nennen wir sie, denn sie hören und veröffentlichen ohne etwas zu verändern was sie gehört haben und versenden das überall hin, damit andere so wie wir Zapatist*innen aus anderen Kämpfen lernen, wir hören und unterstützen sie.
Das heißt, macht so weiter, Compañeros der freien Medien von unten und links.
Es ist wie jetzt, wenn wir wissen wollen, was die Compañer@s der Sexta jetzt machen, dann erfährt man darüber nur aus den alternativen Medien. In den bezahlten Medien erscheint nichts darüber. Warum? Weil bei diesen Nachrichten kein Geld abfällt und selbst wenn sie sehr links und revolutionär sind, und dann gibt es noch immer die, die mit einem Fuß hier sind und mit dem anderen auf der anderen Seite, aber na ja gut, lassen wir das. Würde ist das, was ihnen fehlt.
Wir haben aus den alternativen Medien über die Mobilisationen der Compañeros der Sexta erfahren, wie sie der Familie des Compañero Galeano umarmen, sie grüßen und umschlingen die Compañeros aus La Realidad, mit Würde und mit Zorn, sowohl Compas aus Mexiko wie auch aus anderen Teilen der Welt. So haben wir auch von den Mobilisationen überall auf der Welt erfahren, Mobilisationen zur Unterstützung und als Zeichen des Mitleidens mit der Familie und den Compañeros des Compa Galeano.
In Mexiko gab es noch viele andere Proteste in den Städten und viele andere Formen des Protests, wie auf Internet-Seiten und mit tuiteo, wie sie das heute nennen und so finden sie sich von überall.
Compañeros, wir alle sind in La Realidad wegen der Realität, die die schlechten Regierungen verwirklicht haben. Die, die uns ermorden wollen, die zerstören wollen, was wir hier in La Realidad errichtet haben, wir sagen der schlechten Regierung, das zapatistische Volk aus La Realidad, wir werden die Zerstörung nicht erlauben, und eines Tages wird in diesem Land Realität werden, was in La Realidad aufgebaut wird. Wenn sie uns am 1. Jänner 1994 nicht erledigen konnten, noch viel weniger schaffen sie das jetzt. Denn unser Kompromiss ist die Befreiung dieses Landes, egal was passieren wird, egal wie schwierig es sein sollte, egal was kommen wird.
Aus den Bergen des Südostens von Mexiko.?Für das Geheime Revolutionäre Indigene Komitee?Generalkommandatur der Nationalen Zapatistischen Befreiungsarmee.
Subcomandante Insurgente Moises.
Mai 2014. La Realidad, für die Realität in diesem Land und eines Tages wird es die Realität auf der ganzen Welt sein. Heute, im 20. Jahr nach dem Krieg gegen das Vergessen.
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