Montag, 3. Dezember 2012

STUDENTEN DER USA MIT 1 MILLIARDE DOLLAR SCHULDENBERG

Zensierte Information Nummer 17 / BAFÖG-relevant von Ernesto Carmona übersetzt von Jens-Torsten Bohlke Havanna, 1. Dezember 2012, Cubadebate. (auf Kommunisten-online am 3. Dezember 2012) – Die Kreditschulden der Studenten in den USA überstiegen eine Milliarde US-Dollars. Die bürgerlichen Konzernmedien verbreiteten diese Erhöhung. Sie spielten jedoch ihre Bedeutung herunter und brachten keinen Lösungsvorschlag. Diese Kreditschulden für Verbraucher sind die einzige Verbraucherdarlehensart, die seit 2008 in den USA weiterhin wesentlich angewachsen ist. Das drohende massenhafte Nichtbedienen dieser Studentenkredite erfordert eine weitere vordringliche Unterstützung seitens des Staates, denn das Risiko ist genauso schwerwiegend wie beim Zusammenbruch der Banken im Jahr 2008, als es beinahe zu einem völligen Kollaps für die Wirtschaft der USA gekommen ist. Die Notenbank Fed müsste ein neues Hilfsprogramm ähnlich dem GI-Gesetz einleiten, um den verschuldeten Studenten ebenso auszuhelfen wie einst der anzukurbelnden Wirtschaft oder sie staatlich zu finanzieren wie die Absolventen der Militärakademien. "Der Studentenkredit von einer Milliarde Dollar wurde zu einem gigantischen Geldgeschäft. Wie konnte eine ganze Generation betrogen werden, um dermaßen hohe Schulden anzuhäufen, die nur die Banken bereichern sollen", prangert Alex Pareene auf Alternet am 20. Oktober 2011 bereits an. "Die jungen Menschen ließen sich auf eine schmerzliche Hypothek auf der Grundlage von allein ein paar falschen Versprechungen ein, wonach sie eines Tages über ein regelmäßiges gutes Einkommen verfügen würden." Bis auf die konkrete kolossale Summe von einer Milliarde Dollar könnte derselbe Hergang auch perfekt auf das heutige Chile und viele andere Länder zutreffen, wo die Studenten für das Ende des zum Luxus gewordenen Bildungswegs im Hochschulwesen, Banken- und Konzernbereich kämpfen und fordern, dass der Staat seiner Verantwortung für das Bildungswesen gerecht zu werden hat. Diese Bedeutung der Meldung wird bei den großen bürgerlichen Massenmedien völlig ignoriert und vom Zensurprojekt der unabhängigen Publikationen Alternet und der Zeitschrift Yes! herausgestellt. Die Schulden der heute Studierenden verdoppeln den bereits aufgelaufenen Berg an Bildungsschulden, welchen der anerkannte Journalist Felix Salmon auf ca. 550 Milliarden Dollar weltweit schätzt. Das Problem steckt darin, dass die Gesamtschuldensumme der Studenten sich in dem Maß weiter erhöht, in welchem die Summen in den anderen Schuldenarten sinken, wobei die Anfälligkeit für die Volkswirtschaft und das Finanzwesen unter den Bedingungen der allgemeinen kapitalistischen Krise weiter zunimmt. Die Streichung der Studentenkredite wurde zu einer vordringlichen Forderung auf den Fahnen der Besetzer der Wall Street und der Bewegung der 99% in den USA. Oftmals denken mittlerweile selbst jene, die zu ihren Schul- und Studienzeiten durch selbstaufgenommene Kredite ihre akademischen Abschlüsse erreichen konnten, dass die Einforderung des Rechts auf kostenlose Bildung zeitgemäß ist, weil derzeit niemand davon ausgehen kann, dass sein gerade erworbenes Diplom hinreichend dafür ist, eine überdurchschnittlich bezahlte Arbeit zu bekommen und eine lebenslange berufliche Karriere vor sich zu haben. Besonders übel ist es, dass die jungen Studierenden Kredite aufgenötigt bekamen zu einem Zeitpunkt, an welchem sie über keinerlei regelmäßiges Einkommen verfügen konnten, sondern lediglich vom Alter her für geschäftsfähig erklärt worden waren. Gelockt wurden sie mit falschen Versprechungen, während ihre Schulden unabhängig von den Risiken und ihrem Lebensweg oder ihrer absehbaren Zahlungsfähigkeit oder Zahlungsunfähigkeit anwuchsen. Bei all dem gehen die Gläubiger kein Risiko ein und müssen die Vergabe von Studentenkrediten nicht einstellen. Dank des Konkursgesetzes von 2005, welches als modernes Beispiel für die offene Korruption des Kongresses und der öffentlichen Verwaltung gegenüber den Interessen der Gläubigerbanken und Renditemacher gilt, hat letztlich der Staat in diesem Fall zu bürgen. Die Regierung soll also die Risiken tragen, während die Gläubiger lediglich das Profitgeschäft machen und keinerlei Beitrag zur Bewältigung der jetzt eingetretenen prekären Situation zu leisten brauchen. Wie Pareene schreibt, handelt es sich im Klartext um ein beispiellos einschneidendes Problem für eine ganze Generation junger Menschen, die gerade erwachsen wird. "Da wächst eine ganze Generation von Lohnsklaven heran", schildert es Nick Pardini, Absolvent der Finanzwissenschaften an der Universität Villanova, der in seinem Blog weiter ausführt: "Die Studentenkredite sind die nächste Spekulationsblase, mit den Kreditnehmern als Verlierern anstelle der nichts zahlenden Kreditgeber." Selbst wenn alle arbeitslosen und im Niedriglohnbereich berufstätigen Absolventen durch ein Wunder schon morgen früh überdurchschnittlich entlohnte Arbeitsplätze hätten, müssten sie ihren guten Verdienst zu so großen Teilen in die Rückzahlung der Bildungskredite stecken, dass für einen produktiven Teil zugunsten der Volkswirtschaft nichts mehr übrig bleibt. Wieder einmal wären es nur die Banken, die gewaltigen Nutzen hätten. Aus der Unmöglichkeit des Entfliehens aus der Schuldenlast heraus entstand eine Schattenwirtschaft von Kredithaien, die die dafür anfälligen verschuldeten Studenten und Absolventen in noch schlimmere Kreditabhängigkeiten verstrickten. Das ist dann bereits Betrug, aber dennoch rentabel und hinreichend profitbringend für die Finanzmagnaten, die sich bei diesem sozialen Gemetzel in ihren Bilanzen wohl fühlen. Kaplan University ist eine Firma mit einer Kette von Universitäten als Parntern, die ein Geschäft mit dem durch die Regierungsbürgschaften für die Studentenkredite leichten Gelder macht und noch für etliche kleinere und größere Extraprofite bei diesem Luxusgeschäft sorgt. "Die Diebe handeln schamlos", so Alex Pareene. Er zeigt dabei auf Elisabeth Morris "Lally" Graham Weymouth in der Washington Post, die auch Miteigentümerin der Washington Post und Eigentümerin der Gesellschaft der Universitätskette Kaplan ist, die das Geschäft mit der Bildung auch mit Zuwendungen aus der dabei Geld verlierenden Tageszeitung Washington Post betreibt: "Wenn man eines tun kann, dann die Sicherstellung der Zukunft der Bildungsunternehmen für die Elite, die diese Regierung abschaffen zu wollen scheint. Die Washington Post Company hat hart dafür gekämpft, um eine gute und anständige Firma dabei zu sein, aber unser Elite-Anspruch bei der Teilung des Bildungswesens steht durch diese Regierung unter Feuer, wie auch andere Unternehmen für die Top-Bildung, so Apolo und Strayer. Die Mehrheit der Studenten in den Bildungsunternehmen der Top-Bildung sind Minderheiten, was unsereins fragen lässt: Wie kann man diese Hilfsunternehmen für das Bildungswesen schließen wollen, wenn man das Ziel des Präsidenten erreichen will, mehr Universitätsabsolventen in den Vereinigten Staaten zu erreichen?" Notwendiger Zusatz: Sie und ihre Familie haben Eigentumsanteile an der Washington Post Company (WPO). Die Schlussfolgerung von Pareene dazu besagt, dass "Lally" lediglich darauf abzielt, die "Steuerkrise" der USA so zu lösen, dass ihr weiterhin ermöglicht bleibt, sich selbst zu bereichern und die in Armut durch die Schulden Hinterlassenen mit Regierungsmitteln begraben zu lassen. Das Profil der Washington Post Company (WPO) auf http://quote.morningstar.com/ besagt: "Was macht diese Firma? Washington Post ist ein Medienkonzern mit Geschäftsfeldern im Bildungsbereich (58% seiner Einkommen im Wirtschaftsjahr 2011), in der Ausstrahlung des Kabelfernsehens (18%), im Fernsehbereich (8%), im Pressewesen (15%) und weiteren. Die Einkommen und Gewinne aus dem Bildungsbereich erfolgen vor allem im Segment der Spitzenbildung von Kaplan, welches zum Großteil mit (indirekten) Regierungskrediten finanziell abgesichert ist. Kabel 1 stellt Dienstleistungen für das Kabelfernsehen, das Internet und VoIP auf relativ kleinen Märkten bereit." (Gestützt auf Argenpress.info) Quelle: http://www.cubadebate.cu/

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