Montag, 3. Dezember 2012
Energiewende Made in Germany by Angie Merkel und ihrem Philipp (Rösler)
Die ach so erfolgreichste Bundesregierung aller Zeiten wendet die Energie
Eine Glosse
Von Günter Ackermann
Kommunisten-online vom 2. Dezember 2012 – Man stelle sich mal vor, ein reicher Aussteiger käme zum Ergebnis, auf Helgoland sei der Anbau von Kohl besonders günstig. Man brache keinen Dünger, den liefern die zahlreichen Seevögel, die beim überfliegen des Kohls dem ihren Darminhalt opfern, der Kohl sei damit auch noch aus ökologischem Anbau. Dieser Mensch hätte spätestens bei der Ernte ein Problem: Wie den Kohl zu den Verbrauchern an der Küste zu bringen? Nehmen wir mal an, es gäbe für den Kohltransport von Helgoland nach z.B. Hamburg, nicht genügen Schiffskapazitäten. Also bliebe der Kohlanbauer von Helgoland auf seinen Köpfen sitzen, denn soviel in Sauerkraut umgewandelten Kohl futtern die knapp 1500 Helgoländer nicht. Was macht unser wackerer Kohlanbauer? Er fährt nach Berlin zum Wirtschaftsminister Rösler. Dem sagt er, wie wichtig die ökologische Wende beim Kohlanbau sei, er, der Kohlanbauer auf Helgoland, habe ja auch das Mitgliedsbuch der FDP und spende auch für die Partei. So sei es nicht zuletzt sein Geld, das der FPD auf Helgoland zur zweitstärksten Partei gemacht habe.
Der Mann hatte erkannt, dass man mit dem Schniermittel Euro schon manches erreicht hatte und die FDP, mehr noch als die anderen bürgerlichen Parteien CDU/CSU, SPD, Gründe, immer sehr entgegenkommend ist.
Es wird eine Idee geboren: So lange es keine Transportkapazität von Kohl von Helgoland auf des Festland gibt, bekommt der Helgoländer Kohlanbauer Staatsknete. Um aber das Geld reinholen zu können, wird auf den Einzelhandelspreis der Kohlköpfe insgesamt eine Umlage gelegt, sagen wir von 1 Cent. Das Geld bekommt der Helgoländer Kohlanbauer. Der kann jetzt seinen Kohl direkt nach der Ernte entweder einfach ins Meer kippen, oder den kompostieren lassen, ggf. Biomasse gewinnen, damit die Helgoländer Biostrom und Biogas haben. Keine gute Idee und nicht realistisch?
Wie man es nimmt.
Herr Rösler, der Lenker unserer Wirtschaft in Berlin meinte, solch ein Projekt diene der Sicherheit von Investitionen. Wörtlich meinte er: „Wir machen den Weg frei für Milliardeninvestitionen.
Trotzdem ist das nicht realistisch. Kohlanbauer sind kleinere und mittlere Betriebe, keine Superkonzerne, die kleineren haben nicht den Einfluss um solche Regelungen zu erreichen.
Aber dennoch ist das real: Die Energiekonzerne, die in der Ost- und Nordsee auf hoher See Offshore-Windparks bauen wollen, haben das Problem, dass weit und bereit keine oder nicht genug Stromleitungen vorhanden sind.
Die Firma TenneT, ein Konzern, dem in Deutschland Höchstspannungsnetz (220 kV und 380 kV) mit einer Gesamtlänge von rund 10.700 Kilometern gehört und das 40% Deutschlands indirekt mit Strom versorgt, kommt mit dem Bau neuer Leitungen nicht nach. Die wollen Geld machen und keins ausgeben. Jedenfalls so wenig wie möglich. Also wird nur das gebaut, was unbedingt erforderlich ist.
Da sagt sich natürlich RWE/EON, Watenfall und Co, dass es sich nicht lohne, hier Geld reinstecken zu wollen, dann auch die wollen Geld machen, aber wenig ausgeben.
Bekanntlich haben die Stromkonzerne einen guten Draht zur Bundesregierung. Das sah man schon vor ein paar Jahren, als die Merkles beschlossen, die ollen Schätzchen der Atomkraftwerke am Netz zu lassen. Das aber ist seit Fukushima nicht mehr dem deutschen Michel zu verkaufen. Also Energiewende!
Jemand kam auf die Idee, unweit der Küste jede Menge Windmühlen zur Stromerzeugung zu bauen. Aber die Firma TenneT hinkte hier nach, baute nur schleppend das Netz aus und verdiente somit auch nicht schlecht, denn ihre Hochspannungsleitungen wurden voll ausgelastet und glühten fast.
Deshalb beschloss die beste Bundesregierung aller Zeiten jetzt die Angelegenheit zu regeln. Sie zahlt den Erbauern der Offshore-Windparks, wenn weit und breit keine Drähte von TenneT zu finden sind, dass sie nun Strom für den Müll produzieren können und auch noch Geld dabei verdienen. Die können ihre Windparks meinetwegen bei Grönland oder mitten des Atlantiks bauen, hinten nen Draht raushängen lassen und den Strom durch Blitze entsorgen und trotzdem sprudelt die Geldquelle.
Das Geld wird aufgebracht durch eine Umlage auf die Stromrechnung – natürlich nicht von der Großindustrie, die zahlen da nichts. Aber das stammt nicht aus der Merkel-Regierung, sondern ist schon von der SPD/Grüne-Regierung von Herrn Schröder erfunden worden.
Jetzt setzen die Betreiber der Windenergieanlagen TenneT nicht mehr unter Druck, sie doch ans Netz anzuschließen, sondern sie sind zufrieden und TenneT kann weiter langsam Kapazitäten erweitern. Die Drähte können weiter glühen, die Gewinne steigen und alle sind zufrieden.
Die Zeche für diese Art Marktwirtschaft zahlen wir und das ganze nennt sich Energiewende – schönes Wort!
G.A.
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