Mittwoch, 13. Juni 2012
Chile: 11. September 1973 - Tag des Terrors
Salvador Allende - am 11. September 1973 ermordet
Am 11. September 2001 hielt die Welt den Atem an. Ein durch nichts zu rechtfertigender Terroranschlag gegen das World Trade Center und das Pentagon stürzte 3000 Zivilisten in den Tod. Die Regierung der USA erklärte daraufhin den Krieg gegen den Terrorismus. Am 11. September 2002 fanden weltweit Trauerkundgebungen statt, um der unschuldigen Terroropfer zu gedenken.
29 Jahre vorher, am 11. September 1973 putschten mit Unterstützung der Regierung der USA und des Geheimdienstes CIA rechtsradikale Generäle in Chile, ermordeten den demokratisch gewählten Präsidenten Salvador Allende, stürzten die Regierung der Volkseinheit und errichteten ein blutiges Terror-Regime. Diktator Pinochet und der nach dem Muster der GESTAPO organisierte Geheimdienst DINA ließen viele tausend Demokraten verhaften, foltern und ermorden. Zweihunderttausend Chilenen mußten ins Ausland fliehen, um Tod und Terror zu entgehen. Mehr als 1000 chilenische Flüchtlinge fanden unter der Regierung Kreisky solidarische Aufnahme in Österreich.
Der damalige Bundesvorsitzende der Sozialistischen Freiheitskämpfer, unser unvergessener Genosse Josef Hindels, stellte sich an die Spitze der Solidarität mit den chilenischen Demokraten und im Kampf gegen die Pinochet-Diktatur. Der Druck der internationalen Chilesolidarität und der Kampf der chilenischen Demokraten in und ausserhalb Chiles zwangen die Diktatur in die Knie. Heute ist Chile wieder eine Demokratie, ihr Präsident ist der Sozialist Lagos. Aber noch immer ist das Schicksal hunderter, während der Diktatur "verschwundener" Chilenen nicht aufgeklärt und die Täter, allen voran der Exdiktator Pinochet, auf freiem Fuß.
Am 11. September 2002 fand beim "Allende-Hof" im Wiener Gemeindebezirk Simmering zum Gedenken an den Tod von Präsident Salvador Allende und der vielen anderen Opfer des Terrors der Pinochet-Diktatur eine Kundgebung der Österreichisch-Chilenischen Freundschaftsgesellschaft statt, an der Vertreter der Wiener Freiheitskämfer teilnahmen. Wir Freiheitskämpfer verurteilen jede Form des Terrors, von wem immer er ausgeht, von wem immer er unterstützt wird. Wir verurteilen gleichzeitig jene Politik, die im Zeichen des "Krieges gegenden Terror" die Demokratie aushöhlt und Menschenrechte verletzt.
Alfred Kohlbacher
Kurzbiografie Salvador Allendes
Salvador Allende
geboren am 26 Juli 1908 Valparaiso - gefallen im Kampf gegen Putschisten im Sold der USA am 11 Sep 1973 Santiago de Chile
-- Medizinstudium, Arzt
--1933 Mitbegründer der Sozialistischen Partei Chiles
--1937 Abgeordneter
--1939-1941 Gesundheitsminister
--1967-1970 Senatspräsident
-- 1970 Wahlbündnis "Union Popular" (Volksfront)
> chilenischer Sozialismus: u.a. Verstaatlichung der ausländischen Bergwerksgesellschaften
--1970 - 1973 Staatspräsident
-- 11.9.1973 Militärputsch durch General Pinochet:
Allende stirbt kämpfend gegen die Putschisten im Solde der USA.
CIA, Pentagon, State Department und der Putsch in Chile
Nordamerikanische Monopole, State Department, Pentagon und CIA haben sich wegen der hohen Zustimmung zur Regierung Allende in der chilenischen Bevölkerung und der kontinentalen Ausstrahlung wesentlich an der Vorbereitung und Durchführung des Putsches gegen die Regierung der Unidad Popular beteiligt. Darüber liegen inzwischen zahlreiche Veröffentlichungen und Dokumentationen vor. Bereits am 6. April 1972 war in der Washington Post zu lesen, dass von der US-Regierung Agenten der CIA und des State Departments nach Chile entsandt worden waren. Die »Agentur für internationale Entwicklung« (AID) der USA versorgte die CIA mit den notwendigen Mitteln für den Kampf gegen die Unidad Popular und für die Finanzierung der verschiedenen oppositionellen Gruppierungen in Chile.
Vom 5. Stockwerk des Gebäudes des US-Botschaft in der Calle Augustinas 1343 in der Hauptstadt Santiago organisierte die Zweigstelle der United States Information Agency (USIA) unter direkter Leitung von James J. Halsema, Botschaftssekretär und Direktor für Kultur und Presse, einen gezielten ideologischen Kampf gegen die Unidad Popular Regierung unter allen Bevölkerungsschichten in Chile. Zu diesem Zweck unterhielten die USIA-Mitarbeiter engen Kontakt zu chilenischen Rundfunk- und Presseeinrichtungen sowie zu einzelnen Journalisten, mit denen sie bereits unter der konservativen Frei-Regierung zusammengearbeitet hatten. Solche Personen wurden bevorzugt zu Kursen und Informationsreisen in die USA eingeladen. Bei der Vorbereitung des Umsturzes gingen die CIA und das State Department mit wissenschaftlicher Gründlichkeit zu Werke. Weitgehend stützten sie sich auf soziologische Studien (lies Spionageergebnisse), die in Chile wie in anderen lateinamerikanischen Ländern im Auftrag des Pentagon vom »Special Operations Research Office« (SORO) der Universität Washington durchgeführt worden waren.
Studie über das chilenische Militär
Bereits Anfang 1966 (!) veröffentlichte der Nordamerikaner Ray Allen Hansen mit Unterstützung der Ford-Stiftung Studien über die Situation in der chilenischen Armee. Nach dieser Studie waren die chilenischen Streitkräfte »eine Organisation in Dekadenz, was ihre Befehlsstäbe in einen Konflikt (mit den inneren Verhältnissen, d. Autor) führen, und sie veranlassen wird, sich politisch zu engagieren.« Der Verfall trage zu steigendem Misstrauen der Armee gegenüber den politischen Organisationen und Institutionen des Systems bei und zu den Überzeugung, die Führung der Nation sei bei den Militärs in besseren Händen.
Hansen stellte eine ganze Reihe von Ermittlungen an, die für die Aktionen der CIA unmittelbare Bedeutung hatten, so z.B. über die Frage, ob das Militär für das Land als Hüter der Verfassung auch notwendig sei, wenn kein Kriegszustand herrsche. Von einer repräsentativen Anzahl chilenischer Offiziere bejahten 86% die Frage. 14% dagegen sagten nein. Entsprechend verhielt sich auch das Offizierskorps im September 1973, indem es als »Hüter der Verfassung« (obwohl es ihr zuwiderhandelte) ausgab, teils offen gegen die bürgerlich-demokratische Ordnung (Parlamentarismus, Gewerkschaften, Bildungswesen, Pressefreiheit usw.) zu Felde zog.
Nach Hansen hatten 55% des höheren chilenischen Offizierskorps eine Ausbildung in den USA erhalten. 13% verfügten über eine sogenannte Ranger-Spezialausbildung, die sie in der früher von den USA kontrollierten Panamakanalzone erhalten hatten. Seit 1968 mussten alle Absolventen der chilenischen Militärakademie »Bernardi O-Higgins« einen zweimonatigen Lehrgang unter Kontrolle der »Boinas Verdes« (US-Green Baretts) besuchen.
Der nordamerikanischen Presse zufolge haben die USA in den 60er und 70er Jahren für die Ausbildung chilenischer Offiziere mehr Geld ausgegeben, als für die Ausbildung in irgendeinem anderen Land der Welt. Allein 1972 betrugen die Mittel hierfür eine Million US-Dollar. Dieser Tatsache Rechnung tragend hatte das Pentagon eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Offiziere und Spezialisten der einzelnen Waffengattungen nach Chile entsandt, die wie folgt in der Botschaft eingegliedert waren: Defence Attaches Office, United States Military Group, Army Section, Navy Section, Air Section - mit etwa 50 (!) Mitarbeitern.
Was die »demokratische Stabilität« der chilenischen Streitkräfte anlangt, so kam nach Hansen weder der Luftwaffe noch der Marine eine auch nur annähernd gleiche Bedeutung zu wie dem Landheer. Damit bestätigte er, was in der chilenischen Öffentlichkeit ohnehin bekannt war, dass vor allem die Kriegsmarine das traditionelle Zentrum der reaktionären Strömungen und Tendenzen innerhalb der chilenischen Militärkaste verkörperte.
Die CIA war wichtiger Verbündeter
Dass für diese Kräfte die CIA ein wichtiger Verbündeter zur Durchsetzung ihrer Bestrebungen war, wird schlagartig durch die Tatsache erhellt, dass auf jeder schwimmenden Einheit der chilenischen Marine, die »zufällig« am Tag des Putsches kombinierte Flottenmanöver durchführte, CIA-Offiziere anwesend waren.
Aus den verschiedenen CIA-»Studien« ergab sich, dass es notwendig war, den rechten Kräften in der chilenischen Armee Vorwände zum militärischen Eingreifen als »Hüter der Verfassung« zu liefern, um vorhandene Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Streitkräfte zu überwinden und bei dem geplanten Putsch ein einigermaßen einheitliches Vorgehen zu sichern.
Dazu erarbeitete der Wirtschaftsberater der chilenischen Junta im Außenministerium, Orlando Sáez (Präsident der Sociedad de Fomente Fabril - Gesellschaft zur Förderung des Handwerks) ein Dokument, in dem angesichts des »institutionellen Patts«, wie er die Unfähigkeit der chilenischen Großbourgeoisie bezeichnete, mit legalen Mitteln der demokratischen Entwicklung entgegentreten zu können, ein »Militärputsch als Alternative zum Bürgerkrieg« ins Auge gefasst wurde. Dieser Plan ging unmittelbar auf ein gemeinsames Projekt des nordamerikanischen Mammutkonzerns ITT und der CIA zurück, auf das Ende September 1973 der US-Senator Fulbright hinwies, nämlich einen regelrechten Wirtschaftskrieg gegen die chilenische Regierung zu organisieren, dessen erklärtes Ziel der Sturz der Regierung Allende war.
Die reaktionären Kräfte begannen, Maßnahmen einzuleiten, mit deren Hilfe die Staatsstreichpolitik »gerechtfertigt« werden sollte. Im Mai 1973 kam es zur Gründung des »Commando Unico Gremial« der Transportunternehmer, Grundbesitzer, Industriellen, Kaufleuten, beruflichen Körperschaften und Berufsständen zur Organisierung des wirtschaftlichen Chaos. Zuvor war eingeschätzt worden, dass, wenn die Unidad Popular bei den Wahlen über 42% der Stimmen erringen würde, selbst die Staatsstreichvariante zur Beseitigung Allendes scheitern müsste, da der Argumentation der rechten Kräfte, die Unidad Popular Regierung verletze die Verfassung, bei einem solchen Wahlausgang jede Grundlage entzogen würde.
Zu den Vorbereitungen für den Sturz Präsident Allendes äußerte sich später der Chef der Junta, General Pinochet, in einem Interview mit der Zeitschrift »Ercilla«: der Generalstab der Armee habe schon im April 1972 die »Materialisierung des unüberwindlichen Konflikts zwischen der exekutiven und legislativen Gewalt als nicht verfassungsmäßige Lösung« bezeichnet und am 23. Mai 1973 eine defensiv-offensive Planung beschlossen. Dazu gehörte - laut Pinochet - der sogenannte Plan Albora und der die Nachrichtenverbindungen betreffende Plan Silencio.
An der Ausarbeitung des Plans Silencio beteiligten sich in besonderem Maße Pinochet selbst sowie der Operationschef des Heeres und Konteradmiral Patricio Carvajal - später Außenminister der faschistischen Junta. Dazu reisten der ehemalige Direktor der Militärakademie Bernardo O'Higgins, Oberst Alberto Labbé sowie General Alfredo Canales (ehemaliger Direktor der Militärinstitute des Heeres) mit Flugzeugen der brasilianischen Luftwaffe nach Brasilien. Beide Offiziere waren wegen aufrührerischer Aktivitäten und ihrer Verbindungen zur CIA von Präsident Allende in den Ruhestand versetzt worden.
Direkte Verbindungen mit Washington
Für direkte Verbindungen mit US-amerikanischen Institutionen (vor allem der CIA und dem State Department) sorgten in dieser Phase der Entwicklung die Führer der Unternehmerverbände wie Jorge Fontaine (Präsident der Confederación de la Producción y el Commercio - Verband für Produktion und Handel), der bereits erwähnte Orlando Sáez, Benjamin Matte (Präsident der Sociedad Nacional de Agricultura - Großgrundbesitzervereinigung), Pablo Rodríguez (Generalsekretär der offen faschistischen Partei »Patria y Libertad«), Sergio Onofre Jarpa (ehemaliger Senator der PN - Nationalpartei) und vor allem Eduardo Frei (ehemaliger Senator und Präsident der Republik, Parteiführer der christdemokratischen Partei PDC).
Mit diesem Personenkreis erschöpften sich die Verbindungen zur CIA jedoch nicht. Der spätere Consejero e Difusión (Propagandarat, Pressechef) der Militärjunta, Alvaro Puga, war bis zum Tage des Staatsstreiches Direktor von Radio Sociedad Nacional de Agricultura und Leitartikler der Zeitung »La Segunbda« von der Publikationskette »El Mercurio«. Der Edwards-Clan dieses mehrere Zeitungen und Zeitschriften umfassenden Zeitungsmonopols unterhielt und unterhält enge Verbindungen zu einflussreichen nordamerikanischen wirtschaftlichen und politischen Kreisen. Puga ist Rechtsanwalt und Jurist, lebte in den Jahren 1967 bis 1970 in Kolumbien, wo er für die Botschaft der USA an verschiedenen Projektes des Geheimdienstes gearbeitet hatte. Seit 1964 in den Diensten der US-Regierung erfolgte sein erster Einsatz unter dem Presseattaché der USA-Botschaft in Santiago. Die Presseaktivitäten der Botschaften waren eng mit den Projekten der nordamerikanischen Kupferkonzerne Anaconda Copper, Kennecott Copper, Chile Exploration etc. gekoppelt. Puga beteiligte sich auch an der Organisation von Vereinigungen, die später die Unternehmerstreiks gegen die Regierung Allende durchführten. Erste zu diesem Zweck erforderliche Kontakte und Zusammenkünfte erfolgten auf Landgütern in der Nähe Santiagos unter Beteiligung von »Gremilalistas« (Angehörige von Berufsverbänden), darunter Jaime Guzmán (Rechtsanwalt der UC - Universidad Católica in Santiago), Jaime del Valle, Fernando Maturana (ehemalige Senatoren des PIR), Julio Durán Neumann, Raúl Morales Adriasolo, Sergio Onofre Jarpa, Sergio Diez, Rafael Moreno, Arturo Matte Larraín, Mario Arnello, Francisco Bulnes, General i.R. Alberto Labbé und Oberst i.R. Alfredo Canales.
Andere in die Pläne einbezogene Personen hielten ständig Kontakt zu den genannten, vor allem aus Kreisen der christdemokratischen PDC über den Mittelsmann Claudio Orrega, Abgeordneter und ehemaliger Propagandarat der Regierung Frei (PDC). Orrega war Verbindungsmann zwischen Frei und den chilenischen Mitarbeitern der US-Botschaft. Später fanden die Zusammenkünfte im »Club de la Unión«, dem gesellschaftlichen Zentrum reicher Industrieller und Großgrundbesitzer, statt. In diesem Club versammelten sich jeden Freitag die Führer der Putschisten (»Club de los Viernes«) zur Koordinierung der politisch-militärischen Aktionen. Anwesend waren dabei auch der US-Botschaft Harry W. Shlauderman, der US-Generalkonsul und CIA-Agent Frederik D. Purdy oder Franklin Ponini, der vom Kulturattaché zum Presseattaché avancierte. Gelegentlich erschien auch der US-Botschafter, Nathaniel Davis, höchst persönlich. Der Priester Raúl Hazbun, Direktor der Fernsehstation Universidad Católica, nahm an den letzten Besprechungen im August 1973 ebenfalls teil. In Abstimmung bzw. in direktem Auftrag der USIA hetzte Hazbun in entsprechenden Fernsehprogrammen gegen die »Kräfte des Bösen« unter offener Anspielung auf die Unidad Popular und bereitete die Zuschauer auf die »Teilnahme an einem blutigen Gefecht« vor. Man müsse von Null an unter einem »christlichen Himmel beginnen«.
US-Diplomaten involviert
Die US-Diplomaten Davis, Shlauderman, Tonini, Villarearl sowie Purdy koordinierten die Aktionen der CIA mit chilenischen Politikern und Unternehmern, unter ihnen Benjamin Matte von der Sociedad Nacional de Agricultura, Orlando Sáenz von der Sociedad de Fomento Fabril, Julio Bazán von der Confederación de Colegios Profesionales de Chile, Jorge Fontaine von der Confederación de la Producción y el Comercio, León Vilarín von der Confederación de Dueos de Camiones, Rafael Cumsille von der Cámara de Comercio Detaillista sowie weitere Funktionäre chilenischer Berufsverbände.
Die Journalisten Mario Carneyro und Rafael Otero nahmen aktiv am Putsch teil. Beide hatten direkten Kontakt zu Claude Villareal, ein US-«Diplomat«, der zuvor gleichartige Funktionen in Tunis (1979) und Brasilien (1962 bis 1967) ausübte, wo er aktiv am Sturz des Präsidenten Coulart beteiligt war. Sie hielten auch Verbindung zu Franklin Tonini, einem Sowjet«experten« bzw. »Sowjetologen« des State Department. Zusammen mit dem späteren Pressesekretär der Junta und Beauftragten für ausländische Korrespondenten, Frederico Willoughtby-Macdonald, installierte Rafael Otero mit nordamerikanischer Beratung und Unterstützung Abhörapparaturen im Präsidentenpalais und in Privatwohnungen von Funktionären der Unidad Popular Regierung. Willoughby-Macdonald hatte sich seine Qualifikationen als ehemaliger Geschäftsführer der Abteilung Public Relations der Ford Motor Company in Chile, als Redakteur der Zeitschrift »Diario Ilustrado« und Presseberater Allessandris bei dessen Präsidentschaftskandidatur erworben. Während der Vorbereitungen des Putsches unterhielt er ebenfalls enge Kontakte zur US-Botschaft. Er gehörte zudem einem Geheimkommando der faschistischen Organisation »Patria y Libertad« an.
Zu den Vorbereitung des Militärputsches gehörte auch die Stationierung eines unmittelbar mit der Durchführung beauftragten Sonderteams in der US-Botschaft in Santiago. Allein zehn Personen, die im September 1973 in der Botschaft Dienst taten, waren Mitarbeiter der CIA. Zwei von ihnen hielten sich »natürlich rein zufällig« 1954 in Guatemala auf, als die Regierung Arbenz gestürzt wurde. Zwei weitere befanden sich 1965 während des Überfalls der USA auf die Dominikanische Republik im Lande. Spezialisten also.
Am 11. Oktober 1973 bestätigte der damalige CIA-Direktor William Colby vor dem Unterausschuss für interamerikanische Fragen, dass während der Zeit der Vorbereitung und Durchführung des Putsches CIA-Agenten in Chile tätig waren.
Es kann also kein Zweifel daran bestehen, dass die von der CIA und ihren chilenischen Helfern organisierte verdeckte nordamerikanische Aggression gegen das chilenische Volk in jeder Phase ihrer Entwicklung mit Wissen und Billigung der US-Regierung erfolgte. Der faschistische Militärputsch war zu keinem Zeitpunkt eine innere Angelegenheit der Republik Chile, sondern das Produkt der Machenschaften der USA gegen ein Land, das versucht hatte, sich der Ausbeutung durch übermächtige Konzerne wie ITT, Kennecott und Anaconda zu entziehen. Gegen die Unidad Popular Regierung hatten nordamerikanische Monopole, State Department, Pentagon und CIA von Spionen, Terror, Sabotage, Desinformationskampagnen bis hin zur ökonomischen Destabilisierung alle Register gezogen, um diese zu diskreditieren und schließlich mit Gewalt zu beseitigen. Wenn Pinochet angeklagt werden sollte, dann gehören die nordamerikanischen Drahtzieher seines Putsches sowie ihre chilenischen Helfershelfer mit auf die Anklagebank!
Enrique Bermudez
aus:
http://www.infolinks.de/medien/geheim/1999/03/005.htm
Vor 25 Jahren: Putsch in Chile
Der Verräter im Fauteuil
Von Heinz Moll
Der Verrat steht ihm ins Gesicht geschrieben. Noch nach 25 Jahren. Seine Kastratenstimme ist brüchig geworden. Die Augen, die keinem Blick standhalten, strömen die alte Kälte aus. Seine Klasse hat ihn - halb aus Dankbarkeit, halb aus Schiss - zum Senator der Republik auf Lebenszeit gemacht, den Ermordeten zum Hohn. Da sitzt er nun, im prunkvollen Palast zu Valparaiso, seine Inkontinenz im hohen Fauteuil verbergend: Pinochet, Lateinamerikas niederträchtigster General. Mit ihm wird im Orkus verschwinden die schäbigste Verfassung der westlichen Hemisphäre. Bald. Das Volk wird siegen. Venceremos!
Der Verrat kommt ohne Lüge nicht aus. Die Mörder des vom Volk gewählten Präsidenten - feige, wie sie sind - verbreiten bis heute die falsche Botschaft vom Suizid Salavdor Allendes. Dabei hat der Präsident gekämpft. Die Photo ist um die Welt gegangen: Allende mit umgehängtem Schnellfeuergewehr, den Stahlhelm auf dem Kopf, inmitten einer Gruppe Getreuer auf dem Balkon von La Moneda während eines Luftangriffes am Vormittag des 11. Septembers 1973.
Sieben Stunden leisteten die paar Handvoll Verteidiger im Präsidentenpalast den übermächtigen Angreifern Widerstand. Um 13.30 Uhr schliesslich brechen Panzer das Haupttor in den Palast ein. Ihnen folgen Infanteristen. Auf der Haupttreppe entbrennt ein erbitterter Kampf. Von den 40 Verteidigern überlebt nur die Hälfte diesen Angriff, aber sie kämpfen wie die Löwen weiter.
Um 14.00 Uhr bricht der Gegner in das Obergeschoss durch. Die Verteidiger verbarrikadieren sich im Roten Saal. Die von Hauptmann Roberto Garrido geführten Angreifer rammen die Tür ein. Sie werden mit heftigem Feuer empfangen. Präsident Allende erhält einen Bauchschuss, aber er schiesst, auf einen Sessel gestützt, weiter. Garrido feuert aus einer Maschinenpistole auf den Präsidenten. Allende fällt in die Brust getroffen zu Boden. Aka, seine Lieblingshündin, stürzt sich auf den Mörder. Garrido erschiesst das Tier. Dann ziehen sich die Putschisten zurück - als seien sie selbst durch die Ungeheuerlichkeit ihres Verbrechens in Schrecken versetzt.
Die Verteidiger verfolgen sie durch die Korridore. Andere tragen den toten Präsidenten in sein Amtszimmer. Sie setzen den Leblosen in den Präsidentensessel und streifen ihm - ein Akt aussergewöhnlicher Würde - die Präsidentenschärpe über die Brust, das Wahrzeichen seiner Macht. Seine Schultern bedecken sie mit der Nationalflagge.
Als die Mörder zwei Stunden später in das Arbeitszimmer des Präsidenten vordringen, sehen sie vor sich Allende an seinem Schreibtisch sitzen. Hauptmann Garrido tritt auf ihn zu - und jagt aus nächster Nähe eine MP-Garbe auf den toten Präsidenten.
Noch am selben Nachmittag frohlockt der Putschistensender «Agricultura»: «Hauptmann Garrido, dieser tapfere Offizier, hat den Marxisten Allende mit eigener Hand durch Kopfschuss getötet.»
Selbstmord mit 17 Kugeln
Am folgenden Tag führt General Javier Palacios, der Kommandeur der Angreifer, ausgewählte Journalisten siegesstolz durch die schwer beschädigte La Moneda. Über den ermordeten Präsidenten sagt der General: «...er, der bewaffnet war und der geschossen hatte - das konnten wir feststellen, seine Hände waren voller Pulver und alles war voller Hülsen - also er hat bis zuletzt auf uns geschossen, und wir haben ihn aufgefordert, sich zu ergeben... Ein Offizier wird Ihnen nun das automatische Gewehr des Ex-Präsidenten zeigen, Sie können filmen und fotografieren.»
Der Putschisten-Junta passten die Nachrichten von Allendes Heldentod nicht ins Konzept. Sie erteilten den Zeitungen und Sendern den Befehl, die Lüge vom Selbstmord zu verbreiten. So geschah es. Und so geschieht es bis auf den heutigen Tag. Die Junta-Lüge ist heute sogar noch stärker verbreitet als zu ihrer Entstehungszeit. Obwohl sie doch längst widerlegt ist. Kein Selbstmörder jagt sich 17 Kugeln verschiedenen Kalibers in den Leib.
Wie ist es aber zu erklären, dass die Lüge vom Selbstmord immer neue Auferstehung feiert? Es ist dies eine Frage der fast totalen Dominanz der USA auf dem globalen Nachrichtenmarkt. Zum andern ist es eine Folge der mangelnden beruflichen Kompetenz, die bei vielen Journalisten zu beobachten ist - vor allem in den Nachrichtenredaktionen. Für erschreckend viele Journalisten sind amerikanische Nachrichten so gut wie sakrosankt; dass eine US-Quelle hinterfragt würde, kommt kaum vor. Es herrscht eine völlige Kritiklosigkeit.
Über die Hintergründe des Militärputsches und die wirkliche Anzahl seiner Opfer wird heute vielfach kaum oder nur sehr verfälscht informiert. Die amtierende chilenische Regierung nennt offiziell die Zahl von 6'000 Menschen, die während der militär-faschistischen Diktatur ermordet wurden. Diese Opferzahl ist das Produkt eines von allerhand Drohungen begleiteten zähen Ringens zwischen der demokratischen Regierung und den einstigen Putschisten. Sie steht in krassem Widerspruch zu früheren Berichten von Menschenrechtsorganisationen und der UNO, die weit höhere Opferzahlen nannten (zwischen 30'000 und 80'000).
US-Verantwortung
Die Vereinigten Staaten tragen eine direkte Verantwortung für den blutigen Putsch und die nachfolgenden schweren Menschenrechtsverletzungen in Chile. US-Präsident Nixon, dieser alte Gauner, und sein «Sicherheitsberater» Kissinger unternahmen erst buchstäblich alles, um einen Wahlsieg der Unidad Popular (UP) und ihres Kandidaten Allende zu verhindern. Sie konferierten wiederholt mit CIA-Boss Richard Helms, erteilten ihm Carte blanche und machten Millionen Dollars locker.
Nach dem Wahlsieg der UP zahlte die CIA Bestechungsgelder an Parlamentsabgeordnete, damit sie Allende die - verfassungsmässig verlangte - Zustimmung zum Präsidentenamt versagen. Seit September 1970 beteiligte sich die CIA - in direktem Auftrag Nixons - an Planungen für einen Militärputsch gegen Allende.
Nach dessen Amtseinsetzung am 21. Dezember 1970 setzen die USA ein ganzes Arsenal geheimdienstlicher Mittel ein, die zum Ziel hatten, Chile innenpolitisch zu destabilisieren und seine Wirtschaft zu zerrütten. Abermillionen Dollars wurden hierfür eingesetzt und ungezählte «Spezialisten» ins Land geschleust. Die USA finanzierten regierungsfeindliche Radiosender und Zeitungen ebenso wie die Blockaden von Fuhrunternehmern. Selbst faschistische Killerkommandos durften der finanziellen und logistischen Unterstützung der CIA sicher sein.
Es erübrigt sich fast zu betonen, dass diese Aktivitäten auf den nachhaltigen Sukkurs grosser US-Konzerne wie z. B. ITT (Telekommunikation) zählen konnten.
Wir zitieren nicht etwa aus einer kubanischen Propagandaschrift. Unsere Quelle ist ein Untersuchungsbericht des US-Senats über Geheimaktionen in Chile: 94. Kongress, 1. Session, Dokumentennummer 052 070 031450. Man wird es auf Internet wohl vergeblich suchen...
aus:
http://homepage.sunrise.ch/homepage/comtex/uw4988.htm
Salvador Allendes letzte Reden
Ich werde mit meinem Leben die Verteidigung von Prinzipien bezahlen, die diesem Land teuer sind. Es wird ein Mantel der Schande auf die fallen, die ihre Pflicht verletzt, ihr Wort gebrochen und die Doktrin der Streitkräfte zerstört haben. Das Volk muss wachsam sein, es darf sich nicht provozieren und auch nicht massakrieren lassen. Aber es muss seine Errungenschaften verteidigen. Es muss das Recht verteidigen, mit seinen Kräften ein menschenwürdigeres und besseres Leben aufzubauen. Ein Wort für die, die sich Demokraten nennen, den Aufstand schürten, für die, die sich Vertreter des Volkes nennen, die grob und schmutzig gehandelt haben, um diesen Schritt zu ermöglichen. Sie bringen Chile an den Rand des Abgrunds. Im Namen der heiligsten Interessen des Volkes, im Namen des Vaterlandes rufe ich euch dazu auf, Zutrauen zu haben. Die Geschichte wird nicht aufgehalten, weder mit der Repression noch mit dem Verbrechen. Dies ist eine Etappe. Sie wird überwunden. Dies ist ein Moment hart und schwer. Es ist möglich, dass sie uns zerschmettern, aber der Morgen wird des Volkes sein, der Arbeiter. Die Menschheit schreitet voran, um ein besseres Leben zu erringen. Landsleute, es ist möglich, dass dieser Abschied endgültig ist. In diesem Augenblick fliegen die Flugzeuge über uns, es ist möglich, dass sie uns niederschiessen. Aber ihr sollt wissen, dass wir zumindest mit unserem Beispiel zeigen, dass es in diesem Land Menschen gibt, die ihre Aufgabe zu erfüllen wissen. Ich werde es tun mit dem Mandat des Volkes und mit dem bewussten Willen eines Präsidenten, der die Würde seines Amtes wahrt.
Mitbürger, dies wird höchstwahrscheinlich die letzte Gelegenheit sein, dass ich mich an Sie wenden kann. Die Luftwaffe hat die Sendetürme von Radio Portales und Radio Corporaciôn bombardiert. Meine Worte enthalten keine Bitterkeit, jedoch Enttäuschung. Sie werden die moralisch Strafe sein für diejenigen, die ihren Schwur gebrochen haben. Soldaten Chiles! Ernannte Oberbefehlshaber, Admiral Morino, der sich selbst ernannt hat, der Herr Mendoza, dieser niederträchtige General, der noch gestern der Regierung seine Treue und Ergebenheit bekundete, und sich heute zum Generaldirektor der Carabinieros ernannt hat! Angesichts dieser Tatsachen bleibt mir nichts anderes, als vor den Werktätigen zu bekräftigen:
Ich werde nicht zurücktreten. In eine Periode historischen Übergangs gestellt, werde ich die Treue des Volkes mit meinem Leben entgelten. Und ich sage Ihnen, ich habe die Gewissheit, dass die Saat, die wir in das würdige Bewusstsein Tausender und Abertausender Chilenen gepflanzt haben, nicht herausgerissen werden kann. Sie haben die Gewalt, sie können uns unterjochen, aber die sozialen Prozesse kann man weder durch Verbrechen noch durch Gewalt aufhalten. Die Geschichte ist unser, sie wird von den Völkern geschrieben.
Werktätige meines Vaterlandes, ich danke Ihnen für die stets bekundete Treue, für das Vertrauen, das Sie in einen Mann gesetzt haben, der nur die Verkörperung der Sehnsucht nach Gerechtigkeit war, der sein Wort gab, Verfassung und Gesetz zu achten - und der das tat.
In diesem entscheidenden Moment, dem letzten in dem ich mich an Sie wenden kann, mögen Sie diese Lehre beherzigen: das Auslandskapital, der Imperialismus vereint mit der Reaktion, schufen das Klima, damit die Streitkräfte mit ihrer Tradition brachen, die sie General Schneider lehrte und die Comandante Araya bekräftigte. Sie wurden Opfer des gleichen sozialen Sektors, der heute darauf lauert, die Macht mit fremder Hilfe zurückzuerobern, um so seinen Besitz und seine Privilegien zu verteidigen. Ich wende mich vor allem an die einfache Frau unseres Landes, an die Bäuerin, die an uns glaubte, an die Arbeiterin, die noch mehr schuf, an die Mutter, die um unsere Sorge um die Kinder wusste, ich wende mich an die Vertreter der wissenschaftlich-technischen Intelligenz unseres Landes, an alle die Patrioten unter ihnen, die seit Tagen gegen die Verschwörung der Berufsverbände arbeiteten, jener Klassenverbände, die nur die Vorteile, die die kapitalistische Gesellschaft einigen wenigen einräumt, verteidigen.
Ich wende mich an die Jugend, an die, die sangen, die sich mit Fröhlichkeit und Kampfgeist einsetzten. Ich wende mich an die Männer Chiles, die Arbeiter, Bauern, Intellektuellen, an diejenigen, die verfolgt sein werden, denn in unserem Lande wütet der Faschismus schon seit vielen Stunden mit vielen Terroranschlägen, sprengt Brücken, blockiert Eisenbahnlinien und zerstört Öl- und Gasleitungen. Demgegenüber steht das Schweigen derjenigen, die die Verpflichtung gehabt hätten, dagegen vorzugehen. Die Geschichte wird sie richten. Sicherlich wird Radio Magallanes zum Schweigen gebracht, und der ruhige Klang meiner Stimme wird nicht zu Ihnen gelangen. Das macht nichts. Sie werden mich weiter hören. Ich werde immer unter Ihnen sein, zumindest die Erinnerung an mich, an einen würdigen Menschen, der der Sache des werktätigen Volkes die Treue hielt.
Das Volk soll sich verteidigen, aber es soll sich nicht opfern. Das Volk darf sich nicht unterjochen und quälen lassen, aber es kann sich auch nicht erniedrigen>lassen.
Werktätige meines Vaterlandes, ich glaube an Chile und seine Zukunft. Andere nach mir werden auch diese bitteren und dunklen Augenblicke überwinden, in denen der Verrat versucht, sich durchzusetzen. Sie sollen wissen, dass eher früher als später wahre Menschen auf breiten Strassen marschieren werden, um eine bessere Gesellschaft aufzubauen.
Es lebe Chile! Es leben die Werktätigen! Es lebe das Volk! Das sind meine letzten Worte. Ich habe die Gewissheit, dass mein Opfer nicht umsonst sein wird. Ich habe die Gewissheit, dass es zumindest eine moralische Lektion sein wird, die die Feigheit und den Verrat strafen wird.
Letzte Proklamation von Radio Magallanes, 11. 9.1973
Hier spricht Radio Magallanes, die Stimme des Vaterlandes, die Stimme des Volkes, die Stimme der Chilenen. Wir übertragen im Verbund mit einem Netz patriotischer Stationen, die dem faschistischen Putsch, einem Sektor der Streitkräfte und der politischen Parteien widerstehen, die nicht verstanden haben, ihre erste Pflicht gegenüber dem Vaterland zu erfüllen, die Verfassung zu achten. Wir rufen die Arbeiter, die Siedler, die Studenten dazu auf, die Volksregierung zu verteidigen, den Präsidenten Allende zu verteidigen, die Moneda zu umgeben, um den Putsch aufzuhalten. Wir rufen die patriotischen Soldaten, die Soldaten, die Kinder des Volkes sind, dazu auf, sich dem Lager der Arbeiter anzusch1iessen. Jede Minute, die vergeht, ist wichtig, jede Sache, die wir tun, ist dringend. Radio Magallanes, die Stimme des Volkes, die Stimme des Vaterlandes, die die Werte der Verfassung vertritt, ist im Äther und kann jede Minute aus dem Äther verschwinden. Dem Putsch widersteht man mit Gewalt, mit Standhaftigkeit, ohne sich einschüchtern zu lassen. Wir sind 3 Millionen Arbeiter gegen 50000 Putschisten. Unsere Waffen sind die Fäuste, die Kugeln, die Maschinen, die Werkzeuge! Volk von Chile: lassen wir uns nicht einschüchtern vom Faschismus! Kämpfen wir für das in drei Jahren fieberhafter Kämpfe Erreichte. Lassen wir uns nicht besiegen noch entmutigen!
Jede Minute, die vergeht, zählt zu unseren Gunsten. Viva Chile! Die ständige Konspiration, vor der die Volkskräfte gewarnt haben, wird heute vor aller Welt offensichtlich. Uniformierte, die ihren Eid - die Verfassung und die Gesetze zu verteidigen - verraten, versuchen das uniformierte Volk zu gebrauchen, um die Eroberung des Volkes von oben zu beseitigen. Die Soldaten und Unteroffiziere dürfen keine Instrumente dieser putschistischen Militärs sein. Ihr Kampfposten ist auf der Seite der Arbeiter und Angestellten, an der Seite des Fortschritts, an der Seite der Marinesoldaten, die sich dem Putsch widersetzen. Die verfassungsmässige Regierung wird schon von patriotischen Militärs, Carabinieros und vor allem von dem chilenischen Volk verteidigt, die auf ihren Arbeitsplätzen bleiben, die Fabriken besetzen und sich darauf vorbereiten müssen, den Faschismus zu bekämpfen. Der bedeutet Tod, Rückständigkeit und Rückkehr zur Vergangenheit, was niemand in Chile erwartet oder wünscht. In diesem Augenblick müssen diejenigen, die sich Demokraten nennen, erwägen, wohin sie ihre politische Blindheit geführt hat. Sie haben das Land der antidemokratischen Gewalt ausgeliefert, sie haben zugelassen, dass alle Grundsätze verletzt wurden, die sie zu verteidigen vorgaben. Der Präsident der Republik hat gesagt: er werde nicht zurücktreten. Denn sein Mandat ist das Symbol der Anstrengungen aller Arbeiter durch viele Jahre des Kampfes hindurch. In jeder Fabrik beginnen die Arbeiter ein heroisches Kapitel ihres Kampfes für die Niederlage des Faschismus zu schreiben. In dieser Minute ernten die Führer der demokratischen Opposition die Früchte ihres Mangels an Weitsicht. Jetzt ist es Zeit, dass sie jene Militärs zur Ordnung rufen, die versuchen, dem Land ein illegales Regime aufzuzwingen, das historisch seine Unfähigkeit bewiesen hat, die elementarsten Erwartungen der Bedürftigen zu erfüllen. Die ewig Ausgebeuteten stehen in Kampfbereitschaft. Sie dürfen sich ihre Errungenschaften nicht entreissen lassen. Der Kampf hat gerade erst begonnen.
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