Montag, 25. Juni 2012

Russland: VW greift zur Gründung einer Spalter-Gewerkschaft

25.06.12: Mit einem Extra-Artikel in ihrer Hauszeitschrift warb die Werksleitung von VW Kaluga für eine neue, so genannte „innovative“ Gewerkschaft im Kalugaer Werk. In diesem Werk ist die MRPA (Überregionale Gewerkschaft der Automobilarbeiter) die größte Gewerkschaft. Daneben gibt es die ASM (Gewerkschaft der Auto- und Landmaschinenbaubeschäftigten). Diese hat in den letzten Monaten stets die Aktionen der MRPA unterstützt. Die Aufgabe der „innovativen“ Gewerkschaft, so die Geschäftsleitung, soll sein, Verhältnisse „zum gegenseitigen Nutzen“ zwischen Unternehmer und Belegschaft zu schaffen, die „der Entwicklung unseres Unternehmens und der Erweiterung der sozialen und Arbeitsmöglichkeiten jedes Mitarbeiters dienen.“ Die MRPA entlarvt diese Machenschaften: „Es überrascht doch sehr, dass der Arbeitgeber, (für den die Gewerkschaft ursprünglich ein unversöhnlicher Feind ist), Reklame für diese Gewerkschaft macht. Das wirft die Frage auf: Für wen ist die Gewerkschaft Freund, für wen Feind? Und die weitere Frage: Wofür wurde sie gegründet? Der Vorsitzende dieser Gewerkschaft ist ein hoher Vorgesetzter im Karosseriebau. Daraus ist zu schlussfolgern, dass die Gewerkschaft auf Vorgabe der Werksleitung gegründet wurde.“ Hintergrund der Gründung der gelben Gewerkschaft ist nicht zuletzt der Plan von VW, hier in nächster Zeit einen Betriebsrat zu gründen, der, wenn es nach dem Konzern geht, voll unter der Kontrolle der Werksleitung stehen soll. MRPA-Mitglieder erklären dazu: „Bei der gegenwärtigen Lage würde die Gewerkschaft MRPA die Mehrheit der Sitze im Betriebsrat haben und wäre nicht unter der Kontrolle der Werksleitung. Um Verwirrung und Durcheinander zu stiften, aber auch um der MRPA so viel wie möglich Sitze zu nehmen, wurde diese neue Gewerkschaft gegründet.“

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