Mittwoch, 18. April 2018

Der Schwur von Buchenwald gilt weiterhin!

Wir teilen hier eine Erklärung zum 73. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald am 11. April 1945:

"Unsere Sache ist gerecht- Der Sieg muss unser sein!"
Der Schwur von Buchenwald gilt weiterhin!
Als die „lebend gebliebenen“ Buchwaldhäftlinge am 19.04.1945 auf dem Apellplatz antraten, um gemeinsam den Ermordeten zu gedenken, hoben sie am Ende die Hand zum Schwur.
Sie schworen Rache für die Gefallenen. Sie schworen aber auch, ihr Leben nach der Maxime weiterzuführen: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel“.
Sie schworen Rache für die über 50.000 ermordeten Frauen und Männer, Mädchen und Jungen, Kommunisten, Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen, sogenannten Asozialen, Sozialdemokraten, Christen, kriegsgefangenen Soldaten und Pazifisten.
Sie schworen Rache für die über 50.000 Mütter, Väter, Töchter, Söhne, Brüder und Schwestern.
Sie schworen Rache für die über 50.000 Menschen, die zu Schädlingen in einer angeblich harmonisch-arischen Volksgemeinschaft verklärt wurden; in der jeder "Volksgenosse" - unabhängig seiner Klassenzugehörigkeit - seinen Teil für Führer, Volk und Vaterland verrichten sollte.
„Wer vom Kapitalismus nicht reden will, der muss vom Faschismus schweigen!“
Mit dem oben genannten Ausspruch, hat Max Horkheimer auf eine Wahrheit hingewiesen. Die Wurzel des Nazismus, die sich die befreiten Buchenwaldhäftlinge schworen zu vernichten, lag – und liegt noch heute – in der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft. Als die Faschisten um die Macht kämpften, belogen sie das Volk. Sie schoben deren Armut auf böse Mächte im Hintergrund.
Die Juden, welche mit ihren Krediten, die angeblich ehrlichen und schaffenden deutschen Kapitalisten kontrollieren würden. Die Kommunisten, die den bürgerlichen Staat als Werkzeug der Kapitalisten ablehnten und so dem Vaterland und der geschätzten Klassengesellschaft in den Rücken fielen. Die Sozialdemokraten, welche die Novemberrevolution verrieten und - trotz aller Bemühungen - die Kommunisten nicht ausmerzen konnten; selbst nachdem sie ihre Führer ermorden ließen.
Der Faschismus war – und ist noch heute – weder das Produkt Adolf Hitlers oder einer kleinen Gruppe von Verrückten, sondern er war und ist die Konsequenz aus einem enttäuschten Nationalismus und falschen Hoffnungen auf ein gerechteres und besseres Leben in einer demokratisch verwalteten, bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft. Nachdem die Bourgeoisie und die Junker das Volk im brutalen Weltenbrand des Ersten Weltkriegs für ihren imperialistischen Nutzen verheizt hatten, lebte vor allem die Arbeiterklasse weiterhin in himmelschreiender Armut. Während die Kapitalisten sich auf Kosten des Volks fett fraßen, kämpfte das Proletariat, eingepfercht in schlechten Wohnungen, immer noch ums Überleben. Diese Ungerechtigkeit war damals und ist heute Ergebnis eines unversöhnlichen Klassenwiderspruchs – in der Hauptsache zwischen Proletariat und Bourgeoisie. Auf der einen Seite jene, welche die Produktionsmittel besitzen und durch fremde Arbeit ihren privaten Reichtum mehren. Auf der anderen die Lohnabhängigen, die in ihrer Existenz darauf hoffen müssen, dass sich jemand von der Benutzung ihrer Arbeitskraft einen Profit verspricht. Das Elend der Massen resultierte nicht aus einer jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung – wie die deutschen Faschisten behaupteten – sondern es war das notwendige Resultat der kapitalistischen Produktionsweise und des Imperialismus auf Weltebene.
„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung!“
Dies sind die tatsächlichen Wurzeln des Faschismus, die sich die Antifaschisten an diesem 19.04.1945 zu beseitigen vornahmen, als sie auf dem Appellplatz des Konzentrationslagers Buchenwald standen. Ihr Schwur ist weiterhin unsere Verpflichtung! Auch 2018 stürzt der Imperialismus die Völker dieser Welt in Armut und Verderben; fordert der Kapitalismus Tag für Tag unzählige Menschenleben!
Nieder mit der Klassenherrschaft des Kapitals!
Zum Teufel mit dem bürgerlichen Staat und seinen Parteien, die nur unterschiedliche Seiten derselben Medaille anzubieten haben!
Die Wurzel des Faschismus zu vernichten heißt dem Kapitalismus unversöhnlich den Kampf anzusagen! Die überlebenden Antifaschisten in Buchenwald konnten ihre Befreier mit der Waffe in der Hand begrüßen - weil sie sich organisierten. In der schwersten Stunde, in der sie sich auf ihr eigenes Überleben hätten konzentrieren können, trafen sie sich unter widrigsten Umständen und reichten einander die Hand. Wenn wir ihren Schwur als unsere Pflicht begreifen; wenn die Vernichtung des Nazismus weiterhin unsere Losung sein soll, heißt das, dass auch wir uns organisieren müssen, um die Wurzel des Nazismus zu beseitigen! Um diesem Zweck gerecht zu werden brauchen wir eine schlagkräftige und starke Organisation! Wir brauchen die Kommunistische Partei - um „alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist."
Unsere Sache ist gerecht – Der Sieg muss unser sein!

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