Sonntag, 14. Mai 2017

Türkei: Putschversuch im Juli 2016 und die Folgen


a) Journalisten in der Türkei können sicher arbeiten. Sagt ein Minister…

Natürlich nur, wenn sie Erdogan nicht kritisieren – weil das ist ja 
Terrorismus. Wie auch: Auf Beerdigungen gehen, wie sich im Fall der 
deutschen Journalistin Mesale Tolu zeigt:  „Die einzige konkrete Tat, 
die der Verhafteten bisher angelastet wurde, ist die Teilnahme an 
einer Gedenkfeier für die in Rojava (den kurdischen Gebieten in 
Syrien) getötete deutsche Internationalistin Ivana Hoffmann. Außerdem 
soll sie an einer Beerdigungszeremonie für zwei durch die Polizei in 
Istanbul erschossene Kommunistinnen teilgenommen haben. Eine Antwort 
auf die Frage, wie dadurch der Straftatbestand der Mitgliedschaft oder 
Propaganda für eine »terroristische Organisation« erfüllt worden sein 
soll, blieb das Untersuchungsgericht schuldig“ -  so werden die 
„Vorwürfe“ der Erdogan-Bande und ihrer willigen Richter in dem Artikel 
„Linke Journalistin im Knast“ von Kevin Hoffmann am 12. Mai 2017 in 
der jungen welt zusammengefasst.
https://www.jungewelt.de/artikel/310543.linke-journalistin-im-knast.html

Siehe dazu auch eine Materialsammlung über Mesale Tolu
http://www.labournet.de/?p=116179

Und wir erinnern an den Spendenaufruf für unsere KollegInnen von sendika
http://www.labournet.de/?p=115900

b) Nicht nur Erdogans Armee schießt, um zu töten: Auch bei 
Polizeirazzien sterben Menschen

„Am 6. Mai wurde bei Razzien gegen die linksradikale DHKPC in Istanbul 
die 18jährige Sila Abalay von Polizisten erschossen. Bei der 
Beerdigung der jungen Frau fand erneut ein Polizeieinsatz statt, bei 
dem mehrere Personen in Gewahrsam genommen wurden. Das passt zu den 
Worten von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bei seiner Rede 
anlässlich des Wiedereintritts in seine Partei. Er sagte: "Es kann 
sein, dass ihr Menschen trefft, die Tränen vergießen. Zeigt ja nie 
Gnade mit diesen Winslern! In dem Moment, in dem wir Gnade zeigen, 
verwandeln wir uns selbst in Menschen, die der Gnade bedürfen!" 
Kayapali und Abalay sind nicht die einzigen Todesopfer der massiven 
Säuberungen. Seit Beginn der Massenentlassungen, durch die mehr als 
150.000 Menschen ihre Arbeit verloren, haben 37 Betroffene sich das 
Leben genommen. In der Türkei laufe "eine Art Großversuch, wie weit 
man die Grausamkeit noch treiben kann", kommentiert Yavuz Baydar in 
der Süddeutschen Zeitung“ – aus dem Artikel „Tödlicher Krieg gegen die 
türkische Opposition“ von Gerrit Wustmann am 10. Mai 2017 bei 
telepolis, worin auch weitere Verbrechen des Gnadenlosen berichtet 
werden
https://www.heise.de/tp/features/Toedlicher-Krieg-gegen-die-tuerkische-Opposition-3710330.html

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