Mehr als 100 Rechtsradikale nach nicht angemeldeten Aufmarsch zeitweise festgenommen
Nazis in Apolda am Boden
Foto: dpa/Johannes Krey
Jena. Nach den Ausschreitungen von Anhängern der
Neonazi-Szene in Apolda stellt sich die Polizei auf langwierige
Ermittlungen ein. Es könne Monate dauern, bis alle Anzeigen abgearbeitet
seien, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag auf Anfrage. 103
Menschen waren am Montag vorläufig festgenommen worden. Deren
Personalien wurden aufgenommen und sie im Anschluss wieder auf freien
Fuß gesetzt. Es werde wegen Landfriedensbruch, Widerstand gegen
Polizisten und Sachbeschädigungen ermittelt, sagte die Sprecherin.
Verletzt wurde niemand. Drei Streifenwagen wurden beschädigt. Außerdem
ging die Scheibe eines Versicherungsunternehmens zu Bruch.
Die Polizei schätzt, dass die Gruppe aus bis zu 150 Menschen bestand.
Sie waren auf der Rückreise von Demonstrationen in Halle in
Sachsen-Anhalt aus dem Zug ausgestiegen und hatten sich teils vermummt
in die Innenstadt von Apolda begeben.
Die Polizei habe versucht, die Gruppe aufzuhalten, erklärte eine
Sprecherin. Sie habe aber die Anweisungen der Beamten ignoriert. Die
Polizisten forderten deshalb nach eigenen Angaben »massiv Verstärkung«
an. Bei der Festnahme hätten mehrere Teilnehmer zum Teil massiv
Widerstand geleistet. Weil einige »rechte Störer«, wie die Polizei sie
bezeichnete, über die Gleise flüchten wollten, sei es auch zu
Behinderungen im Bahnverkehr gekommen.
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Von: Eisenberg, Johannes u.a. (Hg.)
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Bei den rechten Teilnehmern der nicht angemeldeten
Demonstration soll es sich laut Polizei um Rechte aus Thüringen und
anderen Bundesländern handeln.
In der Vergangenheit war es bei Maikundgebungen immer wieder zu
Zwischenfällen gekommen. Vor zwei Jahren stürmten Neonazis eine
DGB-Kundgebung in Weimar.
Agenturen/nd
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