Fabian Lambeck über die jüngsten Vorfälle bei der Bundeswehr
Foto: dpa/Stefan Sauer
Im nd-Shop
Von: Hebel, Stephan
Westend
254 Seiten
broschürt
18.00 €
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Was ist da los bei der Bundeswehr? Zuerst häufen sich die
Meldungen über Schikane und die sexualisierte Herabwürdigung von
Soldaten, dann wird bekannt, dass Vorgesetzte über die rechtsradikalen
Einstellungen des wegen möglicher Anschlagspläne verhafteten Franco A.
hinweg sahen. Die Verteidigungsministerin kritisiert nun den falsch
verstandenen Korpsgeist bei der Truppe und attestiert der Bundeswehr
Führungsschwäche auf verschiedenen Ebenen.
Zumindest in einer Hinsicht scheint von der Leyen einem Fehlschluss
zu erliegen. Nur weil in letzter Zeit viele Fälle von Schikane und
Herabwürdigung ans Licht kommen, heißt das nicht, dass es diese früher
nicht gegeben hat. Herabwürdigung von Rekruten und Soldaten niedriger
Ränge gehört zum festen Repertoire jeder Armee. Es wäre schön, wenn die
deutsche Parlamentsarmee hier eine Ausnahme bilden würde, doch offenbar
ist dem nicht so. Hier müssen Ausbilder besser geschult und überwacht
werden. Auch wenn die Truppe bemüht ist, sich ein hippes, irgendwie
modernes Image zu geben: Letztlich geht es doch vor allem um Uniformen,
Waffen und »Patriotismus«. Damit zieht man automatisch viele
Rechtsradikale an. Der MAD allein ist hier überfordert, auch weil viele
Rechtsradikale von Vorgesetzten gedeckt werden. Hier liegt das wahre
Führungsproblem.
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