Donnerstag, 2. März 2017

IS-Kämpfer Denis Cuspert: "Aus dem Schützengraben"

Der Berliner Jihadist Denis Cuspert hat sich mit einer möglicherweise neuen Tonbandaufnahme zurückgemeldet. In einem Video des deutschen IS-Medienkanals "al-Hudhud" geißelt er die fehlende Unterstützung für die Angehörigen gefallener Jihadisten.
"Nachricht gegen diejenigen, die es unterlassen haben"
Ein neues Lebenszeichen scheint es vom Berliner Jihadisten Denis Cuspert zu geben. Der deutsche IS-Medienkanal "al-Hudhud" veröffentlichte gestern ein Video mit dem Titel "Habt ihr gewusst?", in dem die Stimme des IS-Kämpfers unverkennbar zu hören ist. "Diese Nachricht ist von einem Löwen für die Unterstützung der Familien, derjenigen, die ausgewandert sind und eine Nachricht gegen diejenigen, die es unterlassen haben."
Cuspert kritisiert in dem Video die fehlende finanzielle Unterstützung für zurückgebliebene Angehörige ausgereister oder toter Jihadisten. Diese würden sich fragen, wo die Unterstützung der "Ummah" bleibe, würden sie doch "tagein, tagaus" gequält und gefoltert werden. "Habt ihr das gewusst?", stellt Cuspert in der Aufnahme immer wieder die vorwurfsvolle Suggestivfrage. "Löwen" würden fallen und eingesperrt werden, ließen ihre Familien zurück und niemand habe sich zur Aufgabe gemacht, sich um sie zu kümmern. Stattdessen müssten sie sogar bei den "Kuffar" um Hilfe betteln. Dabei gewähre Allah denjenigen, die sich um die Witwen und Waisen kümmerten, den gleichen Lohn eines Mujahids, also das Paradies. 
"Aus dem Schützengraben"
"Vom Boden der Ehre; aus dem Schützengraben; von einem Löwen an seine Geschwister", setzt Cuspert an und verspricht denjenigen, die helfen würden, Allahs Lohn zu ernten. "Für das Vergessen der Geschwister in den Gefängnissen. Für das Vergessen und Unterstützung der Familien der Mujahideen. Für das Vergessen für diejenigen, die diese Dawa tragen und Allah gehorchen - und dem Ruf der Verzweifelten und Unterdrückten. Bittet um Vergebung dafür, dass ihr in Darul Kufr (Land der Ungläubigen) lebt."
Theatralisch und in holpriger Grammatik fährt Cuspert fort: 
"Meine Klage geht an denjenigen, der mich erschaffen hat und mir erlaubt hat für ihn auszuwandern. Um für ihn mein Leben zu geben, der mich erschaffen hat. Sehend und euch blind. Mich hörend und euch taub. Mich schreiend und euch stumm. Mich lebendig und euch tot. Tot im Herzen, um sich für die Ummah zu bewegen. Auszugeben, vom Blut bis zum Leben."
Ob es sich tatsächlich um eine neuere Aufnahme Cusperts handelt - das Video ist datiert auf den Januar dieses Jahres - konnte bislang nicht geklärt werden. Eindeutige Verweise auf den Islamischen Staat, für den er seit 2014 kämpft, fehlen. Der Berliner wurde in den vergangenen Jahren immer wieder für tot erklärt. Zuletzt irrtümlich im Oktober 2015.

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