Mittwoch, 18. Januar 2017

Koreanisches Sicherheitsgesetz dient als Vorwand zur Festnahme eines linken Verlegers




Das nationale (eher nazionale) Sicherheitsgesetz der Republik Korea 
(bedeutet: Alles Oppositionelle ist nordkoreanisch infiltriert) war 
die Grundlage dafür, dass am 05. Januar 2017 der Webseitenbetreiber 
und Verleger Lee Jin-young, der unter anderem die Text-Austauschseite 
Labor Books betreibt, festgenommen wurde. Im Juli 2016 war das Büro 
von Labor Books durchsucht worden, wobei 107 Bücher, 10 Broschüren, 
und eine Festplatte beschlagnahmt wurden – wegen eben Verstoßes gegen 
das nationale Sicherheitsgesetz. Jetzt wurde der Koordinator des 
Projektes, eben Lee Jin-young – fünf Monate später – festgenommen. 
Nicht wenige meinen darin – und in mehreren ähnlichen Vorgängen – eine 
Reaktion der rechtesten Kreise der südkoreanischen Gesellschaft auf 
die Massenbewegung gegen die Präsidentin Park und ihre Hyundai, 
Panasonic, Samsung & Co „Sponsoren“ zu sehen. Denn hinter Park sammeln 
sich jetzt nur noch VertreterInnen der extremen Rechten, nachdem ihre 
Partei sich gespalten, ihr die Gefolgschaft aufgekündigt hat und die 
bürgerlich-konservativen Kräfte die extremen Strömungen (unter anderem 
die VerteidigerInnen des Vaters Park, von denen es nicht so wenige 
gibt) ausgeschlossen haben. Gerade solche besonders rechten  Kräfte 
sind aber in Südkoreas (wo nicht?) Justiz und Polizei überproportional 
vertreten. In dem Solidaritätsaufruf „Free Lee Jin-Young! Stop the 
repression of Labor Books“ der Joint Action against the Oppression on 
Labor Books under National Security Law am 14. Januar 2017 bei Links 
dokumentiert (und auf sehr vielen anderen Webseiten in der Region 
Asiens) wird nicht nur zur Solidarität aufgerufen – das sowieso – 
sondern auch Argumente dafür vorgebracht, warum diese Aktion gerade 
jetzt organisiert wurde
http://links.org.au/free-lee-jin-young-stop-repression-labor-books

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