Freitag, 12. Oktober 2012
Einschätzung der KP Venezuelas nach der Wahl
STRATEGISCHE NIEDERLAGE FÜR DEN IMPERIALISMUS UND DEN INTERNATIONALEN ZIONISMUS
übersetzt von Jens-Torsten Bohlke
Caracas, 8. Oktober 2012, Tribuna Popular (TP). (auf Kommunisten-online am 11. Oktober 2012) – Auf einer Pressekonferenz teilte das Politbüro des ZK der KP Venezuelas (PCV) seine Einschätzung zur Präsidentschaftswahl mit. Genosse Oscar Figuera, Generalsekretär der KP Venezuelas, hob hervor, daß das Volk und die revolutionären Kräfte Venezuelas unter Führung des wiedergewählten Präsidenten Hugo Chávez dem Imperialismus und dem international agierenden Zionismus sowie jenen das Rad der Geschichte zurückdrehen wollenden reaktionären Kräften mit dem großartigen Wahlsieg vom 7. Oktober eine strategische Niederlage beibrachten: „Wie ich gesagt habe, am gestrigen Wahltag stand nicht nur die Präsidentschaft von Hugo Chávez Frías, sondern das Schicksal unserer venezolanischen Heimat, unserer lateinamerikanischen Heimat und die Möglichkeit der weiteren Sammlung der antiimperialistischen Volksbewegung auf unserem Kontinent auf dem Spiel.“
Genosse Figuera beglückwünschte das gesamte venezolanische Volk und insbesondere all jene, die mit ihrer Stimmabgabe unabhängig von ihrer politischen Position zu diesem Ergebnis beitrugen.
Die Wahlergebnisse verlangen von den Kommunisten eine kritische Prüfung
Die KP Venezuelas ist mit dem erzielten Wahlsieg und der Wiederwahl des Präsidenten Chávez zufrieden, jedoch „sind wir nicht glücklich“, so Genosse Figuera. „Das war ein hart erkämpfter Sieg des Volkes. Die Ergebnisse stehen für viel Unterstützung und Verbundenheit mit dem gesellschaftlichen Umgestaltungsprozess. Sehen wir uns die Ergebnisse unter dem Aspekt ihrer Verteilung auf das antiimperialistische Bündnis an, gibt es eine kritische Botschaft.“
Genosse Figuera ruft die antiimperialistischen Kräfte zu „einer sehr kritischen Bewertung auf, um herauszufinden, wo unsere Erfolge liegen, von denen es viele und ganz enorme gibt, um sie zu vervielfachen und zu vertiefen. Aber es muß auch herausgefunden werden, wo unsere Fehler sind.
Diese Fehler 'verdienen' es, erkannt zu werden und mit den Arbeitern, den Gemeinschaften der indianischen Völker und den christlich beeinflussten Volksmassen sowie allen, die sich mit dem Umgestaltungsprozess identifizieren, korrigiert zu werden. Sie sind mit den Vorschlägen zu korrigieren, die von der Arbeiterklasse eingebracht werden, welche Übereinstimmung mit dem Weg Richtung Aufbau des Sozialismus mit den Formen nicht nur in der Produktion, sondern auch beim Leiten der Produktionszentren fordert.
Eine andere Schlussfolgerung, die wir aus dem Wahlergebnis ziehen, ist die immer wieder von uns bekräftigte Notwendigkeit, eine kollektive Führung des bolivarischen Umgestaltungsprozesses einzurichten, die zusammen mit Präsident Chávez die Entwicklung zu einer vor uns liegenden höheren Etappe festlegt.“
KP Venezuelas bleibt der venezolanischen Revolution verpflichtet
Die Kommunistische Partei Venezuelas bekräftigte ihre historische Verpflichtung gegenüber der Revolution auf der Landesebene Venezuelas, im kontinentalen und im Weltmaßstab. Sie bekundet ihre Treue als konsequente Kraft im antiimperialistischen Kampf für den Sozialismus. Genosse Figueroa definierte den Platz der KP Venezuelas als „eine politische und revolutionäre marxistisch-leninistische und bolivarische Organisation, die ihrem eigenen politischen Profil einer kritischen und völlig eigenständigen Partei verpflichtet ist.
Dies sind wir gewesen und bleiben wir auch weiterhin. Wir sind eine mit den revolutionären Umgestaltungen in Venezuela, auf dem Kontinent und in der Welt verbundene Kraft. Wir sind solidarisch, kommunistisch. Und wir sind bereit, unsere Anstrengungen einzubringen, damit die Revolution vorankommt. Dies fordert uns die Verpflichtung ab, eine kollektive Führung bei unserem politischen Kurs und seiner Umsetzung auf souveräne Art völlig selbstständig, kritisch und mit unseren eigenen Vorschlägen zu praktizieren. Dieser politische Kurs ist Teil der breitestmöglichen antiimperialistischen Einheitspolitik, die derzeit im Großen Patriotischen Pol (GPP) und beim Aufbau eines entwickelteren Revolutionären Block des Volkes besteht, was den Kampf für die Errichtung des Sozialismus ermöglicht.
DIE STIMME FÜR DIE KP VENEZUELAS IST DIE QUALITATIV HÖCHSTE STIMME
Die Kommunistische Partei Venezuelas kam laut vorläufigen Ergebnissen des Zentralen Wahlrats CNE auf fast eine halbe Million Stimmen im ganzen Land und einen Prozentwert von 3,28%. „Unsere richtige Politik des Bündnisses der breiten antiimperialistischen Einheit des Volkes muß uns zur Stärkung unserer Partei führen“, so Genosse Figuera. „Mit der Konzeption der einseitigen Führung, der vertikalen Unterordnung, wie es der Führungsstil des Kapitalismus und des Imperialismus ist, muß gebrochen werden, damit wir wirklich in die Richtung neuer Produktionsverhältnisse vorankommen, die eine neue Qualität des politischen Prozesses in Venezuela ausmachen würden.“
Die KP Venezuelas schätzte insbesondere auch die durch die Kommunistische Partei gewonnenen Stimmen ein. Sie erkennt an, daß außer den Stimmen durch die Mitglieder der Partei das Ergebnis auch Ergebnis der Stimmen aus verschiedenen Strömungen der Arbeiter- und Volksbewegung ist, die bewusst ihre Stimme für die KP Venezuelas abgaben.
„Wir wollen dies anerkennen und dazu sagen, daß dies nicht nur für die Wahlen vom 7. Oktober gilt, sondern Teil unseres politischen Kurses der revolutionären Einheit ist, welchen wir weiterentwickeln müssen“, so Genosse Figuera. „Gemäß der Einschätzung der KP Venezuelas trugen die Kommunisten im Jahr 2000 mit einer von 67 Stimme für die Kandidatur von Chávez bei. Im Jahr 2012 ist es einer von 17 Wählern. Das bedeutet Anerkennung von breiten Kreisen, die in der Kommunistischen Partei eine konsequente revolutionäre Kraft, einen der revolutionären Sache treu ergebenen Kämpfer sehen. Diese Treue zur Revolution besteht auch darin zu sagen, wo die Dinge korrigiert werden müssen, wo es Fehler gibt. Treue zur Revolution heißt nicht bedingungsloses Gutheißen von allem. Ein treuer Revolutionär ist kritisch und selbstkritisch.“
Quelle: http://tribuna-popular.org/l
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