Montag, 22. Oktober 2012

Griechenland: Organisierte Arbeiterbewegung kämpft ungebrochen weiter

PAME ANTWORTETE MIT STREIK AUF GRAUSAME MASSNAHMEN übersetzt von Jens-Torsten Bohlke Athen, 18. Oktober 2012, KKE-Website. (auf Kommunisten-online am 20. Oktober 2012) – Die Demonstrationen von PAME in Athen, Thessaloniki, Piräus und Dutzenden Städten in ganz Griechenland am 18. Oktober 2012 sind die entschlossene Antwort auf die grausamen Maßnahmen und den politischen Kurs der Regierung, der EU und des Kapitals. PAME veranstaltete eine machtvolle Kampfdemonstration im Herzen der griechischen Hauptstadt Athen. Sotiris Poulikogiannis, Vorsitzender der Metallarbeitergewerkschaft von Piräus, erklärte auf der zentralen Streikkundgebung in Omonia: „Wir gehen den Spielen nicht auf den Leim, mit denen das griechische Volk wegen sogenannter Verhandlungen irregeführt, getäuscht und in die Falle gelockt werden soll.“ Und er setzte hinzu: „Die Dreiparteienregierung aus ND, PASOK und Demokratischer Linker haben das Maßnahmepaket fertig gestellt, wie es von den Monopolen diktiert worden ist.“ Der Gewerkschaftssprecher von PAME erklärte: „Von dem Tag an, als das Kapital die EU bildete, war es nur darauf aus, seine Profite durch Entrechtung der Arbeiter und mehr Freiheit für das Kapital zu maximieren (...) all jene, die da von einem schlechten Verhandeln sprechen, von Unterwürfigkeit faseln, von ausländischer Besatzung labern usw., spielen gegenwärtig eine schmutzige Rolle. Auf der einen Seite machen sie eine Menge Lärm und bedienen sich einer harten Sprache. Und andererseits helfen sie bei dem Versuch, die Wahrheit vor dem Volk und der Arbeiterklasse zu verbergen. Dies nur, um die großen Konzerne zu entlasten, damit sie ihr zerstörerisches Treiben unbeachtet fortsetzen können. Sie haben der faschistischen Bande von Goldene Morgenröte in diesem Plan eine Rolle gegeben. Das ist eine dreifache Rolle: a) die griechischen Arbeiter gegen die Einwanderer aufzubringen; b) ihre sklavenhandelsähnlichen Jobvermittlungen zum Unterbuttern der griechischen Arbeiter als Billiglöhner für die Unternehmer zu gebrauchen; c) als para-staatlicher Unterdrückungsapparat gegen die klassenbewusste Arbeiterbewegung zu agieren. Um die Kämpfe wirksam führen zu können, müssen die rassistischen Nazi-Auffassungen von Goldene Morgenröte verurteilt werden. Wir rufen die Arbeiter und das Volk dazu auf, die faschistischen Ansichten massenhaft und entschlossen abzulehnen. Damit die Faschisten keine Betriebe oder Versammlungen haben, wohin sie gehen und wo sie sprechen und ihr Gift des Rassismus und der Ausländerhetze versprühen können sowie sich über angeblich gute patriotische Kapitalisten auslassen können.“ S. Poulikogiannis erklärte: „Wir bringen ihre Pläne durcheinander, denn wir decken ihre Rolle und die eigentlichen Ursachen der Krise auf. Weil wir einen Vorschlag und einen Plan zum Sturz ihrer Herrschaft haben. Sie sind alle wütend, wenn sie uns mit Klassenhass den folgenden Sprechchor rufen hören: ‘MANN DER ARBEIT AUFGEWACHT - UND ERKENNE DEINE MACHT - ALLE RÄDER STEHEN STILL - WENN DEIN STARKER ARM ES WILL - WIR ARBEITER SCHAFFEN ES OHNE DIE BOSSE’. Ihre Pläne für Löhne von 580 Euro und möglichst noch darunter (...) drehen sich nicht nur um den Mindestlohn, denn jeder im öffentlichen Dienst und in der privaten Wirtschaft soll auf dieser Grundlage entlohnt werden. Das ist das Leben, welches sie derzeit für uns und unsere Kinder vorbereiten. Schuften von früh bis spät für Hungerlöhne! Keine Hoffnung auf Freizeit, keine Chance auf Universitätsbildung für uns und unsere Kinder, kein Zugang für uns zu gesundheitlicher Betreuung und Sozialleistungen, statt dessen Arbeiten bis zum Umfallen im möglichst hohen Alter für kümmerliche Almosen anstelle einer Rente. Und all dies wird in der verheißungsvollen Entwicklungsphase stattfinden, von der sie alle uns derzeit was einreden. Und wenn wir da sagen ALLE, dann meinen wir jene, die die EU bejubeln und unsere Zukunft an die Profite der Monopolgruppen ketten. Für uns ist diese Aussicht keine sogenannte Entwicklung, sondern die Umwandlung der Arbeiter in die Sklaven des 21. Jahrhunderts. Es gibt nur einen Entwicklungsweg für die klassenbewusste Arbeiterbewegung Die Entwicklung zugunsten des Volkes und nicht zugunsten der Monopole, wobei das gesamte produktive Potential Griechenlands eingesetzt wird. Diese Entwicklung kann nur mit der Macht und der Wirtschaft in den Händen des Volkes durchgesetzt werden, mit dem Austritt aus der EU erfolgen, mit der Vergesellschaftung der Monopole geschehen, damit sie zum Eigentum der Arbeiter und des Volkes werden, welches auf der Grundlage der landesweiten Planwirtschaft für die vollständige Nutzung der Produktionskapazitäten des Landes zugunsten der Volksmassen genutzt werden wird. Nur die Macht in den Händen der Arbeiter und des Volkes, was nicht nur reine Umwandlung des derzeitigen Staatseigentums in gesellschaftliches Eigentum heißt, sondern auch die großen Konzerne und Großbetriebe einschließt, kann die Produktion auf der Grundlage der zentralen Planwirtschaft organisieren sowie die gewaltigen Produktionskapazitäten Griechenlands bestmöglich einsetzen. Das Volk kann so seine Zukunft selbst entscheiden und nur dann in Wohlstand leben, wenn die Menschen das Joch der herrschenden Schmarotzer abwerfen.“ Er rief die Arbeiter auf, den Kampf an allen Arbeitsstellen zu organisieren, um die Maßnahmen zu blockieren, die bereits ausgetüftelt worden sind und von den Monopolen diktiert wurden. Er prangerte den reaktionären Plan für die Umstrukturierung der Gewerkschaftsbewegung an, welcher von SYRIZA betrieben wird, und rief die Arbeiter auf, in den Reihen der klassenbewussten Arbeiterbewegung unter den Bannern von PAME zu kämpfen. Die Streikdemonstration beinhaltete auch Grußansprachen von Christos Marganelis vom Volkskomitee in Peristen, einem Arbeiterwohnviertel in Athen, sowie Stathis Sachinidis, dem Vorsitzenden der Kämpferischen Vereinigung der Selbständigen und Kleinhändler Athens (PASEVE). Des Weiteren blieben alle kleinen Läden, die am Streik teilnahmen, überall im Land geschlossen. Eine Schweigeminute wurde für den vor einem Jahr bei einem brutalen Angriff der anarchistisch-faschistischen Gruppen gegen PAME im Oktober 2011 getöteten Bauarbeiter Dimitris Kotzaridis eingelegt. Es gab einen langen Demonstrationszug durch die zentralen Straßen der griechischen Hauptstadt. Als die Führungsspitze der PAME-Demonstration am Parlament auf dem Syntagma-Platz vorbeikam, war das Ende des Demonstrationszuges noch auf dem Omonia-Platz, wo die Kundgebung von PAME stattgefunden hatte. Auf der zentralen Streikdemonstration von PAME gab Genossin Aleka Papariga, die Generalsekretärin des ZK der KKE, gegenüber Journalisten die folgende Erklärung ab: „Wichtig ist, ein starkes Bündnis des Volkes aufzubauen, damit das Volk dem Weg zum Durchbrechen und zur Überwindung der Machtverhältnisse für den Austritt aus der EU und die Streichung der Schulden und die Vergesellschaftung folgt. Es gibt keinen anderen Weg.“ Tod eines Demonstrationsteilnehmers Nach dem Ende der Demonstration von PAME folgte die Demonstration der kompromisslerischen Gewerkschaften GSEE und ADEDY, wo es zu einigen kleineren Zwischenfällen zwischen der Einsatzpolizei und den vermummten Gestalten kam. Die Polizei setzte dabei Tränengas ein. Dies mit dem Ergebnis, dass später ein Demonstrationsteilnehmer, der durch jenen Ort kam, Übelkeit verspürte und bewusstlos wurde. Die momentan verfügbare Information ergibt, dass dieser Mann ein 67 Jahre alter Seemann war, der seit vielen Jahren unter Arbeitslosigkeit gelitten hat, und der laut Zeugenaussagen zuvor an der Demonstration von PAME teilgenommen hatte. Die Informationen ergeben derzeit des Weiteren, dass der tote Demonstrationsteilnehmer einen Herzstillstand erlitt... Quelle: http://inter.kke.gr/News/news2012/2012-10-18strike

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