Montag, 29. Oktober 2012

Eine Briefinitiative zu Kolumbiens Friedenverhandlungen

Unterschriften werden bis 31.10.2012 gesammelt von: mex@oeku-buero.de Liebe FreundInnen, GenossInnen und AnhängerInnen des Friedens, Das Schreiben, das wir euch schicken, damit ihr es unterzeichnen könnt, geht auf die Initiative einer Gruppe von BürgerInnen und sozialer Organisationen zurück. Damit wollen wir einen humanitären Aufruf starten, der sich an die Beteiligten der in Oslo/Norwegen beginnenden und danach in Havanna/Cuba fortzuführenden Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und den Aufständischen richtet. Um unseren Beweggrund klarzustellen: Wir wollen keine weitere Liste mit den angerichteten Schäden der fünf Jahrzehnte währenden Konfrontation zwischen der kolumbianischen Armee und den aufständischen Gruppen veröffentlichen. Wir denken, dass die Zeugenaussagen, die Anklagen mit Beweisen, die Anzahl der Toten, der politischen bzw. der Kriegsgefangenen, der internen Vertriebenen und politischen Flüchtlinge, die allesamt in den Tausenden von veröffentlichten Berichten genannt werden, ausreichend Beleg für die dramatische Situation sind, in der sich die kolumbianische Bevölkerung befindet. Von daher soll dieser Aufruf keine weitere Anklage der Probleme und Begebenheiten in Kolumbien sein, sondern ein Weckruf, damit die beteiligten Parteien am Verhandlungstisch wissen, dass sie begleitet, beobachtet und in die Verantwortung genommen werden, in Folge dieser hoffnungsvollen Geste, die mit der Ankündigung, die Verhandlungen wieder aufzunehmen, gemacht worden ist. Gleichzeitig bitten wir die internationale Gesellschaft darum, dass sie mit ihrer Unterschrift ihre Bereitschaft kundtut, den ganzen Dialogprozess mit Hilfe der Medien und aller anderen möglichen Informationsquellen zu beobachten und zu begleiten, um – falls notwendig – reagieren zu können. Dieser Aufruf mit den Unterschriften wird den am Dialog beteiligten Parteien zugesandt, sei es in Oslo oder in Havanna. Gleichzeitig verpflichten wir uns dazu, euch auf dem Laufenden darüber zu halten, wie der Aufruf angenommen wird. Wir bedanken uns im Voraus für eure Solidarität mit Kolumbien und dem Frieden. BITTE UNTERSCHREIBT DEN FOLGENDEN AUFRUF Frieden in Kolumbien: Ein Prozess, der unterstützt werden sollte Die sozialen Organisationen, politischen Parteien, Gewerkschaften, Bewegungen und Personen, die wir dieses Schreiben unterzeichnen, sind davon überzeugt, dass der Dialogbeginn zwischen der kolumbianischen Regierung und den Aufständischen Revolutionären Streitkräften Kolumbiens, FARC-EP, unter der Beteiligung der Regierungen Kubas und Nikaraguas als Bürgen sowie Venezuelas und Chiles als Begleiter, in politischer, sozialer und humanitärer Hinsicht äußerst wichtig ist. Wir begrüßen die Erklärung der Armee der Nationalen Befreiung, ELN, in der sie ihre Bereitschaft kundtut, an dem Dialog sowie an den Verhandlungen für eine politische Lösung des sozialen und bewaffneten Konflikts, der seit mehr als fünf Jahrzehnten in Kolumbien vorherrscht, teilzunehmen. Unserer Meinung nach ist der neue Verhandlungsprozess zwischen der kolumbianischen Regierung und den Aufständischen ein echter und positiver Beitrag zur Stabilität und normalen Entwicklung der Zukunft der südamerikanischen Gemeinschaft sowie ein Beitrag zur Lösung der regionalen Konflikte, die den Weltfrieden bedrohen. Deshalb starten wir einen humanitären Aufruf, damit die Dialogpartner, Aufständische und kolumbianische Regierung, der Welt ihren Wunsch und ihre Sehnsucht nach Frieden zeigen, indem sie einen beidseitigen Waffenstillstand verkünden; was wiederum dazu beitragen würde, besser miteinander zu reden und Vereinbarungen abschließen zu können. Damit könnte auch vermieden werden, dass sich der bewaffnete Konflikt weiter verschärft, dessen Folgen die Zivilbevölkerung zu tragen hat, die nichts mit dieser Konfrontation zu tun hat. Wir ermahnen die Verhandlungsrunde dazu, dass sie in ihren Beratungen und Entscheidungen die Vorschläge berücksichtigt, die von der kolumbianischen Zivilgesellschaft gemacht worden sind, und sie zu Elementen einer demokratischen Legitimation von Seiten der Bevölkerung macht. Wir sind davon überzeugt, dass der Frieden stabil und dauerhaft sein wird, wenn sich die ganze kolumbianische Gesellschaft dazu verpflichtet fühlt, zum Aufbau eines neuen Landes beizutragen. Und wenn der Staat über die kolumbianische Regierung die demokratischen Garantien für eine politische und soziale Beteiligung sicher stellt, damit Genozide vermieden werden, wie sie mit der Unión Patriótica, mit A luchar sowie mit anderen Organisationen zur Verteidigung der Menschenrechte geschehen sind. Es ist unerlässlich, dass die internationale Gemeinschaft die am Verhandlungstisch erzielten Vereinbarungen begleitet und verfolgt, bis die Grundlage dafür geschaffen ist, den sozialen, politischen und bewaffneten Konflikt in Kolumbien zu beenden. Vor diesem Hintergrund rufen wir die Regierungen, die sozialen und politischen sowie die Friedensbewegungen dazu auf, diesen Prozess zu begleiten, ihn zu schützen und sowohl von der Regierung als auch von den Aufständischen zu verlangen, so lange im Dialog zu bleiben, bis der Weg hin zu einer wirklichen Lösung für den kolumbianischen Konflikt gefunden worden ist. Es unterzeichnen: -- Oekumenisches Buero fuer Frieden und Gerechtigkeit e.V. Oficina Ecumenica por la Paz y la Justicia Pariser Str. 13 D-81667 Muenchen Alemania Tel: + 49 89 4485945 Fax: + 49 89 487673 EMail: info@oeku-buero.de http://www.oeku-buero.de Vereinsregister Nr. VR 11081 Registergericht: Amtsgericht Muenchen Vertretungsberechtigter Vorstand: Karl Schuhbauer, Miriam Stumpfe

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