Montag, 29. Oktober 2012

DRAMATISCHE FOLGEN DER KRISE FÜR DAS SPANISCHE VOLK

In Spanien gibt es bereits über eine Million Arbeit suchende Bürger im Alter von 50-64 Jahren ohne Aussicht auf einen Arbeitsplatz, darunter ein Drittel studierte Menschen (El País) von Hugo Rius übersetzt von Jens-Torsten Bohlke Havanna, 28. Oktober 2012, Cubadebate. (auf Kommunisten-online vom 29. Oktober 2012) – Einer dieser Menschen ist Manuel Marín: "In meinem Haushalt gibt es nicht mehr als 426 Euro monatlich für alle Kosten des täglichen Überlebens." Und in seinem Haushalt wohnt Manuel nicht allein. Von diesem Geld müssen noch ein arbeitsloser Sohn mit dessen Frau und einem Kind sowie einem weiteren Baby unterwegs durchgebracht werden. Dann gibt es noch einen weiteren arbeitslosen Sohn sowie eine Tochter, die mit ihren 18 Jahren noch zur Schule geht. Als der Reporter ihn fragt, wie er es mit dem Essen für all diese Menschen hinbekommt, antwortet der alte Herr achselzuckend: "Wir tun, was wir können. Die Nachbarn helfen." Ein anderer Mann im Alter von 54 Jahren hatte sich das Leben genommen. Dies geschah eine halbe Stunde, bevor seine Wohnung zwangsgeräumt werden sollte. Seine Leiche wurde identifiziert, als ein Angehöriger ihn auf dem Innenhof im Stadtteil La Chana von Granada erhängt fand. Dies ist einer von zehntausenden Fällen von Zwangsräumungen mit dem Ergebnis des Obdachlosendaseins, weil von vielen Spaniern die Kreditraten an die Banken nicht mehr aufgebracht werden können. Die Politik kümmert sich bei all dem nur noch um profitrettende Steuergeldzahlungen an die großen europäischen Bankhäuser. Wer sich in jene Menschen hineinversetzt, die ihr Leben lang schufteten und am Ende ruiniert mit ihrer gesamten Familie vor einer menschenunwürdigen Zukunft stehen, wird nicht gleichgültig bleiben können. Die alltäglichen massenhaften menschlichen Tragödien im Spanien dieser Monate überführen König Juan Carlos der Lüge, wenn er auf einem Unternehmer-Banquette in Indien vollmundig lobt, in Spanien wären die Ergebnisse der Sparmaßnahmen und Sozialkürzungen zu sehen, welche die Regierung als Ausweg aus der Krise umgesetzt hat. Ein solches Ausmaß an Heuchelei bedarf keines Kommentars mehr. Quelle: http://www.cubadebate.cu/coletilla/2012/10/28/el-drama-del-paro/

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