Freitag, 12. Oktober 2012
DREI MILLIONEN ARBEITER STREIKEN IN INDONESIEN
Für mehr Lohn, gesicherte Arbeitsplätze und soziale Rechte - Gegen Profitgeier wie Adidas, Nike, Ara, Pelikan, Wella, Levy Strauss ...
von André Crespin
übersetzt von Jens-Torsten Bohlke
Brüssel, 9. Oktober 2012, Solidair. (auf Kommunisten-online am 11. Oktober 2012) – Wie in jedem Jahr protestierten auch jetzt wieder die indonesischen Gewerkschaften gegen Zeit- und Leiharbeit. Sie nennen dies ein ungerechtes System übler Ausbeutung und voller Entrechtung für die dort schuftenden Menschen. Aus dem Vorort Bekasi der indonesischen Hauptstadt Jakarta marschierten über 200.000 Menschen auf einer kämpferischen Massendemonstration in die Innenstadt. Unter einem Meer von roten Fahnen trugen sie Spruchbänder „Arbeiter vereinigt euch - Wir können nicht geschlagen werden“. Laut Angaben der Regierung blieben seit dem 3. Oktober 700 Betriebe und 80 Industriekomplexe in der Umgebung der Hauptstadt bestreikt.
Der Durchschnittslohn eines indonesischen Arbeiters liegt bei unter 150 Euro im Monat. In Indonesien leben noch über 30 Millionen Menschen in Armut.
Laut der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) haben 65% der indonesischen Lohnabhängigen einen prekären Arbeitsvertrag ohne Aussicht auf dauerhaften Arbeitsplatz. Die Rechte der Gewerkschaften in Indonesien sind sehr stark eingeschränkt. Ein Recht auf Streik gibt es nicht, sondern laut Gesetz muß jeder Streik vom Unternehmer genehmigt werden. Im öffentlichen Dienst gilt gesetzliches Streikverbot.
Die indonesische Wirtschaft stützt sich noch immer auf ein Sozialsystem aus den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts, welches unter der blutigen Suharto-Diktatur errichtet worden war. Die Arbeitsbedingungen und die sozialen Rechte sind auf niedrigstem Niveau, um ausländisches Kapital anzulocken.
Auf diese Weise investierten einige große multinationale Konzerne aus der Textil- und Elektronikbranche sowie namhafte Sportschuh-Hersteller wie Nike oder Adidas, welche seit Jahren immer wieder wegen ihrer üblen Ausbeutungspraktiken und der nachgewiesenen Beschäftigung von Kindern zu Hungerlöhnen angeprangert worden sind.
Quelle: http://www.pvda.be/
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