Gewaltsame
Vertreibungen im Hochland von Chiapas, Mexiko halten an
In
den Landkreisen Aldama und Chenalhó, in der Nähe vom
zapatistischen
Regierungszentrum Oventic, werden mehrere Gemeinden seit
Februar
angegriffen, seit Mitte April verstärkt mit hochkalibrigen
Schusswaffen. In diesen Gemeinden leben auch Zapatistas, in
der
Region zudem Produzenten der Kaffeekooperative Yachil
Xojobal.
Man
schätzt, dass seit Anfang April rund 700 Personen vertrieben
wurden. Die
Familien leben verstreut in den Bergen, ohne Zugang zu
Gesundheitsversorgung oder Lebensmitteln. In Aldama schwelt
der
Landkonflikt schon seit Jahren, im Mai 2016 wurden dort 7
Familien
vertrieben.
Der
Aggressor ist eine paramilitärische Gruppe aus Manuel
Urtilla,
Chenalhó. Es
existieren Zeugenaussagen, dass diese Gruppe Verbindungen
zum
organisierten Verbrechen hat und sie von Chenalhós
Gemeindepräsidentin Rosa Pérez Pérez kontrolliert wird.
Dieselben
Paramilitärs sind auch für die Vertreibungen von mehr als
5000
Personen in Chalchihuitán vom 24./25. Nov. 2017
verantwortlich.
All
dies vor dem Hintergrund der anstehenden Wahlen vom 1. Juli in
Chiapas, bei welchen die PRI und die Partido Verde um die
Macht
konkurrenzieren. Es zeichnet sich ab, dass sich
paramilitärische
Gruppen im Hochland von Chiapas weiter ausbreiten und es zu
weiteren
Konflikten kommen wird.
Die
Urgent Action des Menschenrechtszentrums Frayba in San
Cristóbal samt e-mail Adressen zum Versand unter:
Forderungen
der Urgent Action auf Deutsch
Wir
fordern den mexikanischen Staat auf:
-
das Leben, die Integrität und die Sicherheit der Personen der indigenen Gemeinden Tabak, Koko´, Cotsilnam und des Gemeindehauptsitzes Aldama zu garantieren.
-
Sich sofort und umfassend der Situation der Vertriebenen der von der Gewalt betroffenen Gemeinden anzunehmen, wobei die Hauptrichtlinien von intern Vertriebenen der UNO berücksichtigt werden müssen. Ebenso sollen präventive Massnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass weitere Personen aufgrund der gewalttätigen Lage in der Region vertrieben werden.E
-
Eine effektive Aushebung, Entwaffnung, Festnahme und Bestrafung der bewaffneten zivilen Gruppen umzusetzen, sowie eine Untersuchung einzuleiten, welche die Autoritäten, die die bewaffneten Gruppen organisiert und angestiftet haben, zur Verantwortung zieht.
-
Den Gouverneur Manuel Velasco Coello fordern wir auf, seine Verantwortung als solcher wahrzunehmen und sich der zunehmenden Gewaltspirale in der Region, den Menschenrechtsverletzungen und der Notlage der Bevölkerung von Aldama auf umfassende Weise anzunehmen.
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