Montag, 30. April 2018

Packt den Marx aus!


Der Klassiker der Arbeiterbewegung lebt. Es gilt, ihn vor falschen Freunden zu schützen

Von Stefan Huth
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Wird am 5. Mai in Trier enthüllt: Die Bronzestatue des chinesischen Künstlers Wu Weishan
Ein Sinnbild: Am internationalen Kampftag der Arbeiterklasse steht die überlebensgroße Statue des Philosophen und Ökonomen Karl Marx (1818–1883), inzwischen restlos in Lumpen gewickelt, in der Innenstadt von Trier. Zu seinem 200. Geburtstag am Samstag soll die Skulptur des chinesischen Künstlers Wu Weishan ­– ein Geschenk der Volksrepublik an die Geburtsstadt des wichtigsten Theoretikers der Arbeiterbewegung – feierlich eingeweiht werden. In Anwesenheit sozialdemokratischer Prominenz, versteht sich. So wird neben der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Maria Luise »Malu« Dreyer auch Parteichefin Andrea Nahles bei der Zeremonie zugegen sein und dem Denker zu Leibe rücken. Das offizielle Programm zum Marx-Jubiläum mit über 300 Veranstaltungen allein in der Moselstadt ist, wen wundert’s, ebenfalls sozialdemokratisch weichgespült. Von Klassenkampf, von Revolution gar soll da nicht die Rede sein. Dem Klassiker wird der kritische Stachel gezogen, indem man ihn totfeiert.
Keine Frage: Die Kriegs- und Hartz-IV-Partei SPD hat sich gründlich von ihrer Geschichte emanzipiert. Nur konsequent also, dass selbst auf ihrer Website bis heute kein Hinweis auf Marx’ Geburtstag zu finden ist. Und nicht auf den 1. Mai, den der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) traditionell zum »Tag der Arbeit« verkleinert. Dass letzterer den 200. des revolutionären Denkers in seinem Internetauftritt ebenfalls komplett beschweigt, überrascht allerdings. Immerhin war es Marx, der sich nicht erst im Rahmen des Genfer Kongresses der Internationalen Arbeiterassoziation (IAA) 1866 für die Einführung des Achtstundentags ins Zeug gelegt hat – und damit das Fundament für die 1. Mai-Demonstrationen schuf, die mit dieser Kernforderung zwei Jahrzehnte später Kapitalisten in vielen Ländern das Fürchten lehrten. Er polemisierte gegen deren »Werwolfs-Heißhunger nach Mehrarbeit«, kämpfte in Gremien von Arbeiterorganisationen leidenschaftlich für die Beschränkung des Arbeitstags: »Denn von der Zeit hängt es ab, ob die Gesellschaft die Zeit hat, sich menschlich auszubilden«.
junge Welt, am Kiosk
In Zeiten von Digitalisierung, neuen Technologien und verschärftem Konkurrenzkampf stehen viele, über Jahrzehnte in harten Kämpfen errungene Rechte wieder zur Disposition. So plädierte Marx’ Gratulantin Nahles noch unlängst für mehr zeitliche »Flexibilität« der Beschäftigten, Lobbyverbände des Kapitals versuchen schon seit langem, am deutschen Arbeitszeitgesetz zu kratzen. Laut Angaben der Statistikbehörde Eurostat arbeiten Erwerbstätige in der Schweiz durchschnittlich bereits 43 Stunden pro Woche – ein Spitzenwert in Europa. In Österreich ist man unterdessen schon weiter. Die Regierung aus ÖVP und FPÖ möchte bis zum Sommer ein Gesetz auf den Weg bringen, um den Zwölfstundentag und die 60-Stundenwoche zu ermöglichen. Ihrem Klassenauftrag werden die Rechten damit in glänzender Weise gerecht. Hier wie dort und anderswo also: höchste Zeit für entschlossenen, organisierten Widerstand!
Im Zeichen neoliberaler Umverteilung von unten nach oben sinken die Lohnquoten, steigen die Profite – verschärft sich die Ausbeutung permanent. Warum das so ist, lässt sich in Marx’ Schriften nachlesen, man muss sie nur auspacken. Die menschlichen Verhältnisse menschlich zu machen bleibt Aufgabe der Arbeiterbewegung und ihrer Organisationen, wie schwach sie derzeit auch sind. Marx wusste: »Die Verkürzung des Arbeitstags ist dafür die Grundbedingung.«

Fotos von 1. Mai Mobi und Graffiti aus Köln







Am 1. Mai gegen Nazis stellen — Den Worten Taten folgen lassen

Aktelle Infos immer unter: https://erstermaichemnitz.noblogs.org/
Am 1.Mai 2018 mobilisiert der III. Weg nach Chemnitz. Diese rassistische-neonazistische Partei versucht den größten Neonaziaufmarsch am 1.Mai in Deutschland zu veranstalten.
Warum die Wahl auf Chemnitz als Aufmarschort gefallen ist, verwundert nicht. Schließlich ist hier der Rechtsruck noch stärker spürbar als in anderen Städten gleicher Größe. In der Stadt und dem Chemnitzer Umland sind die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre, infolge des „Sommer der Migration“, sichtbarer geworden.

Der AFD-Direktkandidat scheiterte mit 24 % nur knapp an der CDU und die bis dato stattfindenden rassistischen Demonstrationen der rechten Bürgerbewegungen konnten in ihrer Hochphase 2015/2016 mehrere Hundert „besorgte Bürger“ mobilisieren.

Der Wunsch nach Ausgrenzung des als fremd Wahrgenommenen und der Ruf nach einem starken Staat macht es dem III.Weg leicht, mit seiner menschenverachtenden Ideologie auf Zustimmung zu stoßen.
Auch (sub)kulturell kann man sich hier als Neonazi pudelwohl fühlen: In Chemnitz ist das rechte Plattenlabel PC-Records ansässig und es gibt diverse Neonaziläden mit einem breitem Angebot an Marken, wie beispielsweise Thor Steinar.
Wenn rechte Parteien an Zuspruch gewinnen, Faschisten versuchen einen Stadtteil für sich zu beanspruchen, Angriffe auf Geflüchtete, Migrant*innen und linksalternative Projekte alltäglich werden, können wir nicht tatenlos danebenstehen. Nur ein kleiner Teil der ansässigen Zivilbevölkerung zeigt sich ablehndend gegenüber rechten Positionen, deshalb müssen wir selbst eine geeignete Antwort auf den Rechtsruck finden.
Spätestens jetzt heißt es, nicht mehr nur zu schauen, sondern aktiv zu werden!
Worum geht es ?
Der III.Weg, ist eine Partei deren Reihen gefüllt sind mit Ex-NPD-Kadern, Mitgliedern des verbotenen „Freien Netz Süd“ und anderen militanten Gruppierungen aus der Neonazi-Szene. Sie versucht schon seit Monaten auch in Mittelsachsen Stützpunkte auf– und auszubauen.
Am traditionellen Arbeiter*innenkampftag, dem 1. Mai, versuchen Neonazis und andere reaktionäre Gruppen schon seit langem, die Bedeutung dieses symbolträchtigen Tages umzudeuten. Ähnliches versuchte auch schon die NSDAP, die Arbeiter*innen nur schwer für ihre Ideologien begeistern konnte, und sie deshalb als Bedrohung wahrnahm.
Die Anliegen der Arbeiter*innen standen dabei aber immer im Hintergrund, vielmehr ging es um den Versuch, faschistische Ideologien in einem großen Teil der Bevölkerung zu etablieren.
Wir wollen an diesem Tag gemeinsam mit den aufständigen Arbeiter*innen überall auf der Welt kämpfen – für eine befreite Gesellschaft, ein lebenswertes Dasein und Haltung zeigen gegen kapitalistische Ausbeutung.
Wir rufen dazu auf am 1.Mai nach Chemnitz zu kommen, um die Aktionen und lokalen Strukturen in Chemnitz zu unterstützen. Wir werden es nicht hinnehmen, dass Neonazis demonstrieren, vorallem nicht am 1. Mai! Wir werden uns dem Neonazi-Aufmarsch gemeinsam und entschlossen entgegenstellen!
Wir sagen, was wir tun, wir tun, was wir sagen!
1. Mai 2018 nach Chemnitz
Alle aktuellen Infos bekommt ihr hier: https://erstermaichemnitz.noblogs.org/ haltet Euch auf dem laufenden!

Den Worten Taten folgen lassen!


Am 1.Mai 2018 mobilisiert der III. Weg nach Chemnitz. Diese rassistische-neonazistische Partei versucht den größten Neonaziaufmarsch am 1.Mai in Deutschland zu veranstalten.
Den Worten Taten folgen lassen!
Am 1.Mai 2018 mobilisiert der III. Weg nach Chemnitz. Diese rassistische-neonazistische Partei versucht den größten Neonaziaufmarsch am 1.Mai in Deutschland zu veranstalten.
Warum die Wahl auf Chemnitz als Aufmarschort gefallen ist, verwundert nicht. Schließlich ist hier der Rechtsruck noch stärker spürbar als in anderen Städten gleicher Größe. In der Stadt und dem chemnitzer Umland sind die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre, infolge des „Sommer der Migration“, sichtbarer geworden.
Der AFD-Direktkandidat scheiterte mit 24 % nur knapp an der CDU und die bis dato stattfindenden rassistischen Demonstrationen der rechten Bürgerbewegungen konnten in ihrer Hochphase 2015/2016 mehrere Hunderte „besorgte Bürger“ mobilisieren.
Der Wunsch nach Ausgrenzung des als fremd wahrgenommenen und der Ruf nach einem starken Staat macht es dem III.Weg leicht, mit seiner menschenverachtenden Ideologie auf Zustimmung zu stoßen.
Auch (sub)kulturell kann man sich hier als Neonazi pudelwohl fühlen: In Chemnitz ist das rechte Plattenlabel PC-Records ansässig und es gibt diverse Neonaziläden mit einem breitem Angebot an Marken, wie beispielsweise Thor Steinar.
Wenn rechte Parteien an Zuspruch gewinnen, Faschisten versuchen einen Stadtteil für sich zu beanspruchen, Angriffe auf Geflüchtete, Migrant*innen und linksalternative Projekte alltäglich werden, können wir nicht tatenlos danebenstehen. Nur ein kleiner Teil der ansässigen Zivilbevölkerung zeigt sich ablehndend gegenüber rechten Positionen, deshalb müssen wir selbst eine geeignete Antwort auf den Rechtsruck finden.
Spätestens jetzt heißt es, nicht mehr nur zu schauen, sondern aktiv zu werden!
Worum geht es ?
Der III.Weg, ist eine Partei deren Reihen gefüllt sind mit Ex-NPD-Kadern, Mitgliedern des verbotenen „Freien Netz Süd“ und anderen militanten Gruppierungen aus der Neonazi-Szene. Sie versucht schon seit Monaten auch in Mittelsachsen Stützpunkte auf- und auszubauen.
Am traditionellen Arbeiter*innenkampftag, dem 1. Mai, versuchen Neonazis und andere reaktionäre Gruppen schon seit langem, die Bedeutung dieses symbolträchtigen Tages umzudeuten. Ähnliches versuchte auch schon die NSDAP, die Arbeiter*innen nur schwer für ihre Ideologien begeistern konnte, und sie deshalb als Bedrohung wahrnahm.
Die Anliegen der Arbeiter*innen standen dabei aber immer im Hintergrund, vielmehr ging es um den Versuch, faschistische Ideologien in einem großen Teil der Bevölkerung zu etablieren.
Wir wollen an diesem Tag gemeinsam mit den aufständigen Arbeiter*innen überall auf der Welt kämpfen – für eine befreite Gesellschaft, ein lebenswertes Dasein und Haltung zeigen gegen kapitalistische Ausbeutung.
Wir rufen dazu auf am 1.Mai nach Chemnitz zu kommen, um die Aktionen und lokalen Strukturen in Chemnitz zu unterstützen. Wir werden es nicht hinnehmen, dass Neonazis demonstrieren, vorallem nicht am 1. Mai! Wir werden uns dem Neonazi-Aufmarsch gemeinsam und entschlossen entgegenstellen!
Wir sagen, was wir tun, wir tun, was wir sagen!
1. Mai 2018 nach Chemnitz!
Neonaziaufmarsch vom III. Weg?
Verhindern. Entgegensetzen, Blockieren!

weitere Infos unter:
http://erstermaichemnitz.noblogs.org
https://twitter.com/chemnitz1mai

Nieder mit der imperialistischen Aggression gegen Syrien!


Es ist soweit. Die verschiedenen westlichen Imperialisten legen eine Eskalationsstufe zu. Sie wollen das Syrien nicht zur Ruhe kommt, sondern die Völker im langandauernden Blutbad eines ungerechten, zwischenimperialistischen Stellvertreterkrieges gegen Russland und seine Untergebenen untergehen.

Die kriegstreiberischen NATO-Staaten Frankreich und Großbritannien und allen voran die USA - Hauptfeind der Völker der Welt - haben mit Bombenterror auf Syrien begonnen! Auch Israel mischt fleißig mit, während die BRD, Türkei und andere NATO-Staaten Schützenhilfe leisten.

Egal was für Lügen und Rechtfertigungen sich diese bürgerlichen Mörderstaaten aus dem Arsch ziehen um jetzt Syrien nach ihrem mit Marionetten gescheiterten Regime-Change offen anzugreifen: Wir wissen, die Völkermörder, die mit Napalmteppichen, Uranmunition und Drohnen überall auf der Welt für Tod, Elend und Leid sorgen um ihre verfaulte ausbeuterische Weltordnung aufrecht zu erhalten, haben kein moralisches Recht auf nichts!

Mehr gibt es nicht zu sagen. Lasst euch nicht verarschen, glaubt den Lügnern kein Wort. Wir wissen genau, wer wirklich unsere Feinde sind. Die Zeit in der sie für ihre Verbrechen büßen werden, wird kommen. Wehrt euch und kämpft gegen den imperialistischen Krieg!

Alle Imperialisten raus aus Westasien - Tod den Besatzern!
Nieder mit der imperialistischen Aggression gegen Syrien!

1. Mai - 13 Uhr - Karl-Marx-Platz: Fest an der Seite Palästinas!


Die palästinensischen und palästina-solidarischen Genossen der Demokratischen Komitees Palästinas e. V. und FOR-Palestine werden sich am 1. Mai an unserer antiimperialistischen 13-Uhr-Demonstration in Neukölln beteiligen.

Sie werden dort einen Palästinensischen Block stellen. Wir freuen uns darüber und begrüßen das sehr!

Der heroische und gerechte Kampf des palästinensischen Volks arabischer Nation gegen den Zionismus ist ein fester Bestandteil des internationalistischen Kampfs um Befreiung und immer präsent in den Herzen all jener, die wirklich gegen den Imperialismus und Unterdrückung sind.

Mehr gibt es nicht zu sagen. Freiheit für Palästina!
1. Mai - 13 Uhr - Karl-Marx-Platz - Berlin-Neukölln

Massaker an über 40 Kommunisten in Indien


Persönliche Gegenstände der Ermordeten
Wie auch die ZEIT und verschiedene andere bürgerliche Medien berichten, wurden am 22. und 23. April in Gadchiroli in Indien 39 Genossen der Volksbefreiungsguerillaarmee der Kommunistischen Partei Indiens (Maoistisch) ermordet. In diesem angeblichen "Gefecht" im westlichen Maharasthra an der Grenze zu Chattisgarh hat angeblich kein einziger der Mörderbullen des hindufaschistischen Modi-Regimes auch nur eine Schramme abbekommen.

Noch Tage später wurden Leichen aus dem angrenzenden Fluss gefischt. In Videos sieht man die Polizei des völkermörderischen Staats um die Leichname der ermordeten Genossen tanzen und auf diese perverse Art ihren "Sieg" zelebrieren - den Sieg der "Größten Demokratie der Welt" wie Indien hierzulande oft beschrieben wird.

7 weitere Genossen sollen heute früh - ebenfalls ohne verletzte Mörder - im Bijapur Distrikt in Chattisgarh ermordet worden sein.

Es ist mehr als offensichtlich: Diese Fake-Gefechte waren weitere Massaker des indischen Staats am revolutionären Volk! 

Ein Großteil der Ermordeten waren Frauen, es sollen mehrere lokale Führer der Bewegung unter den Toten sein. Ob der indische Staat wieder ländliche Zivilbevölkerung ermordet und im nachhinein als "Maoisten" und Volksbefreiungssoldaten verkleidet hat, ist noch unklar. Vor einer genauen Beurteilung dieses abscheulichen, reaktionären Massakers warten wir auf die Stellungnahme der Kommunistischen Partei Indiens (Maoistisch). Die Parallelen zum Massaker des indischen Staats in Malkangiri von vor eineinhalb Jahren sind offenkundig.

Die Gegenden aller drei Fake-Gefechte bzw. Massaker liegen in der sogenannten "Roten Zone", in der die Kommunisten mit den Volksmassen die Neue Macht der vormals Unterdrückten aufbauen und damit direkt im Widerspruch zu den imperialistischen Konzernen stehen, die die reichen Bodenschätze und Ressourcen der Region plündern wollen. Die "Rote Zone" oder der "Rote Korridor" der Neuen Macht in Indien hat in etwa die Größe Österreichs und demonstriert eindrucksvoll, wie die Revolution lebt und kämpft - allem Terror der Herrschenden zum trotz.


Die revolutionäre Bewegung der KPI (Maoistisch) und der von ihr geführte Volkskrieg wird von den landesverräterischen Herrschenden Indiens seit Jahren als größte Bedrohung für die innere Sicherheit ihres verrotteten, volksfeindlichen Systems erkannt.

Im Rahmen der seit Jahren andauernden Aufstandsbekämpfungsstrategie "Operation Green Hunt" führt der indische Staat mit hunderttausenden Bullen, Soldaten, Paramilitärs und anderen bewaffneten Banden einen brutalen Krieg gegen das eigene Volk. Dabei kommt es ganz systematisch zu willkürlichen Durchsuchungen, Vertreibungen und Zwangsumsiedlungen ganzer Dörfer, Vergewaltigungen, Massakern, dem Verschwindenlassen von Aktivisten, massiven Verhaftungswellen, sowohl auf dem Land als auch in den Städten, gegen die Aktivisten der Volksbewegung, die den mittlerweile 10 000 politischen Gefangenen des Staats immer weitere zuführen. Es gibt dabei natürlicherweise massive Verletzungen aller Menschenrechte.

Diese Operation Green Hunt wurde von us-amerikanischen und zionistischen konterrevolutionären "Beratern" des indischen Staats entwickelt, die über einen massiven Erfahrungsschatz und technisches Know-How in der Niederschlagung von revolutionären Bewegungen in den von ihnen besetzten Gebieten und Halbkolonien verfügen.

Ob mit der Unterdrückung des nationalen Widerstands in Kashmir oder all den anderen unterdrückten nationalen Minderheiten, mit dem Elend und den hunderttausende Hungertoten im Klassen- und Kastensystem oder eben der Operation Greent Hunt gegen die neudemokratische Revolution des Volks. Der indische Kompradorenstaat hat bereits unzählige Liter Blut an seinen Händen. Es wird immer mehr werden, bis das Volk dem ein Ende setzt und Rechenschaft fordert. Es bleibt den indischen Massen nur ein Weg, eine Option, eine Lösung: die Revolution intensivieren, den Volkskrieg entwickeln und vorantreiben.

Die deutsche Arbeiterjugend steht nicht teilnahmslos daneben, während unsere indischen Genossen ermordet werden. Ihr Kampf ist der unsere. Und wenn wir in wenigen Tagen am 1. Mai auf den Straßen unserer Viertel sind, dann lassen wir ihr Opfer auch in unserem Kampf hochleben. Die Entwicklung unserer Bewegung ist der größte und beste Beitrag den wir den Genossen geben können. Lasst uns die Aufgaben angehen.

Ruhm und Ehre den Märtyrern von Gadchiroli und Bijapur in Chattisgarh!
Nieder mit der „Operation Green Hunt“ – dem Krieg gegen das Volk!
Verteidigt die Kämpfe der Volksmassen - Freiheit für alle politischen Gefangenen in Indien!
Unterstützt den Volkskrieg in Indien!

Heraus zum 1. MaiI! Nieder mit ihrem System der Ausbeutung und Unterdrückung!



Entstanden ist der 1. Mai als der Tag der Arbeiter – der Tag, an dem sie sich zusammenschließen, auf die Straßen gehen und ihre Stärke, ihren Zusammenhalt, ihre Solidarität und ihren Kampfgeist zeigen. Angefangen hat die Geschichte dieses Tages mit einem Streik tausender Arbeiter in Chicago, die sich gegen die unmenschliche Ausbeutung aufgelehnt hatten, wofür einige von ihnen mit ihrem Leben bezahlen mussten.
Seit damals zu heute hat sich grundlegend nichts verändert. Es gibt immer noch die Reichen und Mächtigen, die in Firmen- und Regierungssitzen über unsere Arbeitskraft und über unsere Leben verfügen und es gibt uns hier unten, die sich für jeden Cent abrackern und um die Miete, um einen Job, eine Aufenthaltserlaubnis – um eine Chance auf ein mehr oder weniger sorgenfreies Leben kämpfen.
Der deutsche imperialistische Staat führt immer noch Kriege auf dem Rücken der Völker und schaufelt Profite aus der Waffenindustrie. Beim Morden in Jemen kann man jetzt per Livestream zusehen, im Irak soll wieder mehr „Verantwortung übernommen“ werden, unsere Marine sichert vor Afrika jene Handelsrouten, welche die Länder dort in Armut halten und auch Afghanistan ist noch immer von der Bundeswehr besetzt. Und wenn die Menschen nun vor diesen blutrünstigen Zuständen nach Deutschland fliehen, werden sie zusehends mit Repression und Rassismus konfrontiert. Die eine Fratze der herrschenden Klasse möchte mit ach so sozialer „Flüchtlingshilfe“ vor dem Volk gern seine Weste reinwaschen und damit seine Rolle als Kriegstreiber und Profiteur verdecken. Die andere möchte uns erzählen, wir müssten gemeinsam mit ihnen unser Abendland verteidigen, gegen jene, die hierher fliehen. Beide meinen, nur im Bunde mit ihnen könne man die andere Fratze wirklich bekämpfen. Bei der nächsten Bundestagswahl.
Wir werden für dumm verkauft und wie Nutztiere ausgebeutet. Wir sollen unpolitisch aufwachsen und wie brave Marionetten alle paar Jahre unser Kreuz neben die eine oder die andere Partei setzen, die am Ende alle Teil des gleichen Schauspiels sind, welches sich bürgerliche Demokratie nennt.
Die Wahrheit ist, es ist egal wen wir wählen. Ob liberale Demokratie mit „Mütterchen Merkel“, oder AfD Faschismus und Abschiebung. Die Chefsessel in der Wirtschaft bleiben gleich belegt. Die Villen wechseln nicht den Eigentümer und die Fabriken, Konzern- und Bankenvorstände tun es ebensowenig. An unserer Ausbeutung und unserer beschissenen Lage ändern wir durch Wahlen rein gar nichts.
Und wenn wir wirklich mal unbequem werden, wenn die Jugend rebelliert, wenn die Migranten gegen die Zerstörung ihrer Heimatländer und die Ermordung ihrer Landsleute, Familien, Freunde für imperialistische Interessen demonstrieren; wenn Jugendliche Gras ticken, weil sie keine Ausbildung oder keine Arbeitserlaubnis bekommen – dann schicken sie ihre Bullen vor. Dann fängt die BRD-Maschine an zu mahlen. Dann kommen junge Leute in den Knast, weil sie sich keine Fahrkarte leisten können oder weil sie Wände besprüht haben. Dann steht der Gerichtsvollzieher vor der Tür, weil du deine Miete nicht zahlen kannst und Platz für einen zahlungskräftigeren Nachmieter machen sollst. Dann wird auf Demonstrationen auf Frauen und Kinder eingeprügelt, weil sie sich gegen das  menschenverachtende Regime in ihrem Heimatland auflehnen, mit dessen Präsidenten Frau Merkel aus taktischen Gründen die Hände schüttelt.
Solange das deutsche Kapital andere Länder ausbeutet und das Volk einigermaßen in Zufriedenheit und Dummheit halten kann, bleibt es auch nur bei vereinzelten spontanen Ausbrüchen der Rebellion, bei den aller Ärmsten der Armen. Aber so wird es nicht immer bleiben. Die Völker kämpfen überall auf der Welt gegen ihre Ausbeutung, die Unterdrückung ihrer Kultur, die Ausblutung der Natur und der Ressourcen für den Profit.
Schaut über den Tellerrand der üblichen ARD-ZDF-Bild-Spiegel & Co. Suppe hinaus und ihr seht, dass wir von vorne bis hinten verarscht werden und weder in der Schule noch sonst wo etwas über die Welt lernen, wie sie wirklich ist. Und wenn die imperialistische Weltordnung wackelt, werden wir hier nicht mehr vom Elend anderer profitieren können.
Und dann – wenn es den Menschen hier an den Kragen geht – werden sie rebellieren. Wenn sich das imperialistische System als das offenbart, was es ist – verfault, korrupt, schwach – werden sich die Menschen wehren und für eine andere Gesellschaft kämpfen. Und dann wird auch wieder geschossen werden – wie damals am 1. Mai 1929, als die Berliner Polizei das Schussfeuer auf die Arbeiterbevölkerung – vor allem in den Armenbezirken Neukölln und Wedding – eröffnete, die gegen unmenschliche Ausbeutung, Armut und den aufkommenden Faschismus protestierte.
Die Geschichte wiederholt sich und die Demokratie, wie wir sie kennen, ist nur eine Maske, ein Mittel, die Menschen „friedlich“ auspressen zu können – am Ende geht es darum, Macht und Geld zu erlangen und zu halten. Auf unsere Kosten und auf die Kosten der Völker der Welt.
Wir werden nicht still sitzen und abwarten. Es ist klar: Dass unsere Kieze „verschönert“, die Wohnungen saniert und „Kriminalität“ mit erhöhter Bullenpräsenz bekämpft wird, passiert, damit man aus unseren Vierteln Prenzlauer Berg 2.0 machen und mehr Geld daraus pumpen kann. Wir wissen: Wenn unser Chef ein Arschloch ist und Überstunden schieben lässt, Frauen und Migranten schikaniert, einen mickrigen Lohn zahlt – dann ist er es, weil dieses System und diese Gesellschaft auf Profit für die Herrschenden und Konkurrenz unter den Ausgebeuteten baut.
Wir wissen: Wenn die Frauen für die gleiche Arbeit weniger Geld bekommen, sich zusätzlich zur Lohnarbeit mit Haushalt und Kids abrackern und im schlimmsten Fall noch von ihrem Ehemann verprügelt werden – dann liegt es daran, dass die Frauen in dieser Gesellschaft seit jeher als minderwertige Wesen betrachtet werden und das Kapital einfacher seine Herrschaft sichern kann, wenn Männer und Frauen Konkurrenten anstatt Verbündete sind und die Frauen brav ihre untergeordnete Rolle spielen. 
Bloß nicht nachdenken, bloß nicht auflehnen. Schluss damit! Wenn wir blind bleiben und uns nicht im Kampf gegen das herrschende System zusammenschließen, werden wir für immer ausgebeutet, verarscht, ruhig gestellt oder in den Bau gesteckt und weiterhin für die Interessen der Bonzen und Mächtigen missbraucht werden.
Auch du bist ein Teil der Arbeiterklasse und des Volkes!
Organisier dich – Wehr dich – Kämpf!
Vereint euch im Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung!

GEMEINSAM MIT UNS AUF DIE STRASSE! 
1. MAI 2018 | 13:00 UHR | KARL-MARX-PLATZ | BERLIN-NEUKÖLLN

Todo apoio à resistência dos Guarani e Kaiová e dos Terenas contra as reintegrações de posse! Unir camponeses, indígenas e quilombolas, conquistar a terra e os territórios!


A Comissão Nacional das Ligas de Camponeses Pobres, em nome de todas as coordenações regionais das LCP´s, saúda os povos Terena e também os Guarani e Kaiowá que, sob forte ameaça, resistiram e derrubaram as reintegrações de posse em favor de latifundiários contra seus territórios tradicionais.
As reintegrações de posse contra os Terenas, em favor da empresa Vinepa Agropecuária e da latifundiária Yvone Alves Correa, haviam sido determinadas pelo TRF da 3.º Região, envolvendo as áreas dos latifúndios Agua Branca e Capão das Araras, no município de Aquidauana (MS). Estas terras fazem parte dos territórios tradicionais dos Terenas já reconhecidos pelo Estado brasileiro através da FUNAI.
A reintegração de posse contra os Guarani e Kaiowá havia sido expedido em favor do latifundiário José Odonel Vieira da Silva e da “empresa” Penteado Participações e Investimentos.
Como destacou o 2.º Encontro de Camponeses do Sul e Sudeste do Pará:
Reafirmamos também nossa irrenunciável decisão de seguir lutando pela conquista da terra e pelo fim do latifúndio, custe o que custar, para libertar nosso povo camponês da secular exploração e opressão que o submete à classe dos senhores de terra, latifundiários e seus aliados grandes burgueses, através do seu velho e genocida Estado, o que com o aprofundar da crise aponta como fundamental para libertar a Nação Brasileira da subjugação e rapina de nossas riquezas naturais, que o imperialismo, principalmente o norte-americano, sucessor do colonialismo português e inglês, tem perpetrado de modo continuado.
Denunciamos o sinistro propósito dos latifundiários e grandes burgueses, de seu velho Estado e seus governos de turno, bem como de seus amos imperialistas, de afogar nossa luta em sangue, proclamando em alto e bom som, que muito ao contrário do que pretendem, o precioso sangue derramado de nossos heróis e heroínas regam a nossa luta e faz maior e mais gloriosa nossa causa de uma nova sociedade sem exploração e opressão, sem ricos e sem pobres, de igualdade e solidariedade! E afirmamos serenamente que, se assim como ao longo dos séculos a nossa luta pela terra nunca parou, cada vez mais, está chegando a hora do acerto de contas, em que o povo do campo, sofrido e mil vezes pisoteado e humilhado, com o apoio dos pobres da cidade, se levantará para acabar de vez com todo o latifúndio tomando todas as suas terras, parte por parte, através da revolução agrária, entregando a terra aos camponeses pobres sem terra ou com pouca terra e unido com o povo da cidade irá por fim a este sistema de exploração e opressão sobre o nosso povo e de subjugação e rapina das riquezas de nossa Pátria, para conquistar a nova democracia, nova economia, nova cultura e o novo Brasil!
Conclamamos todo o apoio e mobilização dos camponeses brasileiros junto aos povos indígenas. Sua luta por território e nossa luta pela terra estão, como em nenhum outro momento da história, na mesma trincheira. E muito em breve estaremos juntos com os nossos irmãos quilombolas, os operários e estudantes, para conquistar a terra e o território, e libertar o Brasil do julgo imperialista.
Terra para quem nela vive e trabalha!
Morte ao latifúndio!
Viva a Revolução Agrária!
Viva a aliança operário, camponesa, indígena e quilombola!
Comissão Nacional das Ligas de Camponeses Pobres
Belo Horizonte, 19 de abril de 2018

EINLADUNG ZUM FEST DER VÖLKER


11.05.17
grup yorum.1jpgMit Grup Yorum-Konzert
Wir möchten FreundInnen/GenossInnen herzlich einladen, mit uns das Festival der Völker, gegen Rassismus, zu feiern.
Ort: Fulda
Datum: 17.06.2017
Einlaß: 10.00
Konzert: 18.00
Busse fahren aus verschiedenen Städten, u.a. Hamburg ab.
Tickets kosten 15 Euro.
Busfahrt ist im Preis inbegriffen
Kontakt:
E-Mail: festdervolker@yandex.com
Telefon: 0049-162 87 93 445

Statement: Bullen im Conne Island


28.04.18
ausageverweigerungEnde 2017 kam es, so sang es von den Szenedächern Leipzigs, zu einem Gespräch zwischen dem Polizeipräsidenten Bernd Merbitz und dem autonomen Jugendzentrum Conne Island. Das Conne Island, wohlgemerkt eines der relevantesten linken Zentren der Stadt, hat sich bisher nicht öffentlich zu dem Treffen mit dem Chef der größten Schlägertruppe der Stadt geäußert. Es erschienen zwei kritische Plakate im Stadtteil Connewitz und es gingen eine Menge Getuschel, Gerede und Gerüchte durch den Kiez. Der Inhalt des Gesprächs ist nicht abschließend geklärt.
Da wir der Überzeugung sind, dass sich der Dialog mit der Staatsgewalt für eine Linke, die ihre Sache ernst meint, nicht gehört, möchten wir das Ereignis dokumentieren und bewerten.
Zunächst: Die Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte sind die politischen Gegner aller Linken. Ihre Aufgabe im kapitalistischen System aus Ausbeutung und Unterdrückung ist es, die bestehenden Machtverhältnisse aufrecht zu erhalten und sie mit allen Mitteln zu verteidigen. Wir haben mit diesen Leuten keine gemeinsamen Ziele. Auch Diskussionen oder ein Gespräch auf Augenhöhe erübrigen sich in dieser Lage.
Die Macht der Staatsgewalt zeigt sich an den bekannten Stellen: Der knüppelnde Bulle, die Genoss*innen hinter Gittern, die Wanzen in unseren Handys, die Hetze gegen unsere Proteste. Sie sind nicht unsere Freunde und wir werden sie nicht zu unseren Helfern machen.
Denn das Gesprächsangebot von Merbitz, um eine mögliche Einstellung der Kulturförderung für das Conne Island abzuwenden, passt ebenfalls in diese Reihe. Sich an diesem Punkt mit den Bullen an den Tisch zu setzen unterstützt sie in ihrer Strategie sich als eigenständiger politischer Akteur darzustellen.
Das Treffen im Conne Island normalisiert diesen Umgang mit den Schweinen – hier ein Kooperationsgespräch, dort ein Plausch über die politische Lage – das Ziel darf jedoch nicht die Kooperation sein. Eine Linke muss sich der politischen Rolle der Staatsgewalt bewusst sein und einen Antagonismus bewahren. Wenn unser Protest mit den Herrschenden klüngelt anstatt sie zu kritisieren ist er nicht mehr ernst zu nehmen.
Falls für Kulturzentren und andere Akteure solche Gespräche unvermeidbar scheinen, so muss nach unserem Dafürhalten eine Transparenz gegenüber einer linken Öffentlichkeit gewährleistet werden. Doch auch hier vom Conne Island nur tristes Ausschweigen. Befremdlich obendrein, dass die linke Öffentlichkeit dann nur aus einem LVZ Interview von den Gesprächen erfahren durfte. Das Conne Island, der Spaltung belegterweise nicht ganz abgeneigt, entfernt sich hier wohl ganz im Sinne der Bullen von den widerständigen Linken in Leipzig.
Besonderes Unverständnis haben wir für das Conne Island, da auch gerade ihr Zentrum ins das Fadenkreuz der Hetze nach dem G20 Gipfel von Presse, Regierung, Parteien und Bullen geriet. Dass Gruppen im Conne Island im Vorhinein des Gipfels zwar antikommunistische und demobilisierende Texte verfassten – geschenkt! In einer medialen Kampagne wurde die Schließung des Zentrums gefordert, gleich einer Hexenjagd nach Linken nach dem G20 Gipfel. Einer der Protagonisten hier: Bernd Merbitz mit dem CDU Parteibuch. Er und sein Hampelmann Loepki nutzten in den letzten Jahren jede Gelegenheit um linken Strukturen das Leben schwer zu machen.
Denn abseits der Pressearbeit der laberfreudigen Oberbullen sei nicht vergessen dass sie in Persona die Entscheidungen trafen, die zu massiver Repression führen und führten. Ob die Einführung der Sonderdezernate und Ermittlungsgruppen gegen sogenannten Extremismus, politische Sonderkarteien, die brutalen Einsätze gegen Antifaschist*innen bei LEGIDA, die Schnüffelei durch die §129 Ermittlungen,…die Liste nimmt kein Ende.
Ob das Gespräch mit dem Conne Island wie bei sonstiger politischer Justiz gegen sie verwendet wird, bleibt bisher ein Geheimnis des Dezernat 5, Staatsschutz. Vielleicht wurden die aktuellen Geschäftsführer*innen ja auch mal durch die Gesichtserkennungssoftware gejagt.
Die Zusammenarbeit mit den Bullen, ob am Kaffeetisch oder sonstwo darf nicht normal werden. Weder haben die Bullen was in der Jugendsozialarbeit mitzureden, noch als politischer Akteur über unsere Strukturen zu entscheiden. Lasst euch nicht bequatschen und quatscht nicht mit ihnen.
Weiterhin:
Wir fordern Transparenz über Gespräche mit den Bullen, das Conne Island ist es den Freund*innen schuldig, die unter der Gewalt und Bespitzelung der Bullen zu leiden haben.
Wir fordern Linke auf, immer zu sagen was die Bullen sind – die Schlägertruppe des Kapitals.
United we Stand!
Rote Hilfe OG Leipzig, April 2018

„Mutuale und reziproke Solidarität als Axiom Politischer Prozessführung“



29.04.18
Genosse DandlEin Beitrag zur Debatte um Politische Prozessführung
 
 Michael Dandl
 
Da es zum zentralen, auch satzungsmäßigen Charakteristikum der Roten Hilfe e.V. gehört, für all jene Menschen materielle und politische Unterstützung zu leisten und zu organisieren, die wegen ihres emanzipatorischen Engagements staatlich-repressiv vor Gericht gestellt und zu Geld- oder Gefängnisstrafen verurteilt werden, bildet die konsequente Umsetzung einer Politischen Prozessführung den konkreten Aktionsrahmen der davon Betroffenen. Sich als Angeklagte*r in einem „konkreten Aktionsrahmen“ politischer Prozessführung zu bewegen, bedeutet dabei nicht nur, dem in die komplexe bundesrepublikanische Sicherheitsarchitektur eingebauten, extremismustheoretisch grundierten Feindstrafrechtssystem selbstbestimmt - als politisches Subjekt, das Teil sozial bewegter Aufhebungsperspektiven ist -, entgegentreten und seine regulative Funktionalität entlarven zu können; es ist zugleich das konzessive Rekurrieren auf die mutuale und reziproke Solidarität der parteiunabhängigen, strömungsübergreifenden Organisation Rote Hilfe.
 
 
 
Die Rote Hilfe e.V. als Schutz- und Solidaritätsorganisation
 
Denn die Rote Hilfe e.V. schützt die Personen, deren politisches Engagement im emanzipatorischen Sinne über die derzeit herrschenden Verhältnisse hinaus weist, nicht nur vor den extremen Zumutungen staatlichen Repressionsgebarens; sie solidarisiert sich auch mit den Betroffenen.
 
Der Schutz findet im Idealfall vor den konkreten Repressionsmaßnahmen eines repräsentativdemokratisch verformten Staates statt, der die Reproduktion eines konstitutiv inegalitären Systems von Ausbeutungs- und Dominanzbeziehungen garantieren und legitimieren muss; er „arbeitet“ kontinuierlich und unabhängig mit allen jeweils zur Verfügung stehenden, gesellschaftlich durchsetzbaren gegeninformationspolitischen Mitteln. Ziel aller diskursfähigen beziehungsweise diskursmächtigen Schutz„maßnahmen“ ist die möglichst umfassende, nachhaltig wirkende Erzeugung eines subjektiv internalisierbaren Bewusstseins darüber, dass, welche*r den Makel „politisch linksmotivierter Devianz und Dissidenz“ angeheftet bekommt, mit allen Facetten staatlicher Repression konfrontiert werden kann. Ist dieses aufgeklärte Bewusstsein dann einmal in den „Träger*innen devianter und dissidenter Motivationen“ verankert, dann können diese so effektiv wie nur möglich versuchen, staatliche Repressionsmaßnahmen ins Leere laufen zu lassen und den bewegungsbinnenstrukturellen Zusammenhalt zu stärken.
 
Die Solidarität wiederum gilt den schließlich konkret von staatlicher Repression Betroffenen (bei denen also die prärepressiven Schutz„maßnahmen“ nicht mehr gegriffen haben oder nicht greifen konnten). Und da die Rote Hilfe e.V. ihrem Selbstverständnis nach weder eine karitative Einrichtung noch eine auf dem „Markt der Möglichkeiten“ wählbare Rechtsschutzversicherung ist, fußt ihr solidarisches Agieren eben nicht auf dem „Prinzip Einbahnstraße“, sondern auf einem mutualen und reziproken Verhältnis, also einem auf Gegen- und Wechselseitigkeit beruhenden Axiom. Auf den einzelnen Unterstützungsfall heruntergebrochen, der bei der Roten Hilfe eingeht und von ihrem Bundesvorstand befürwortet wird, bedeutet dies, dass jede*r (falltechnisch positiv beschiedene) Antragsteller*in den auf politischem Vertrauen gebauten Support der RH erhält (mit allem, was dazu gehört), von sich aus aber ebenfalls solidarisch sein muss - der Roten Hilfe als Organisation gegenüber, aber auch ihrem*seinem politischen Umfeld und allen anderen gegenüber, die die gleichen oder ähnliche Erfahrungen mit dem bundesrepublikanischen Repressionsapparat gemacht haben oder noch machen werden. Und diese auf gegenseitiger Hilfe und wechselseitiger Unterstützung basierende Solidarität verlässt ganz bewusst das rein Materielle; Antragsteller*innen müssen nicht einmal zahlende Mitglieder der bundesweiten Organisation sein, um mit dem Regelsatz - der Übernahme von 50% aller Kosten - unterstützt zu werden: Sie wird zum allgemeinen politischen Gradmesser - für alle Beteiligten und während aller Phasen der in Stationen gegliederten Repressionsfälle.
 
Wird der Solidaritätsbegriff noch weiter aufgeschlüsselt und damit ganz allgemein anwendbar gemacht auf systemantagonistische oder systemkritische Regelverstöße gegen die Kontroll- und Disziplinargesellschaft, die staatlicherseits repressiv zu ahnden sind und sanktioniert werden müssen, dann umschließt er folgende Bereiche:
 
Solidarität ist zunächst die Zusammenarbeit zwischen politisch aktiven Menschen, die von staatlicher Repression betroffen sind, und roten Helfer*innen aus der bundesweiten Organisation.
 
Sie findet - bezogen auf diese Zusammenarbeit - in möglichst gleichberechtigter Weise statt, auch wenn die (erfahrenen) roten Helfer*innen selbstverständlich oftmals über einen gewissen Wissensvorsprung verfügen (hinsichtlich des von ihnen beackerten Repressionsthemas).
 
Sie findet darüber hinaus statt zwischen Personen, die - zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten - ähnliche oder gar gleiche Situationen der Benachteiligung erfahren haben (im Sinne von: politischer Unterdrückung).
 
Und sie ist eingewoben in eine allgemeine, von Betroffenen und Unterstützer*innen geteilte Aufhebungsperspektive; und das funktioniert selbstverständlich nur über die gemeinsame, kollektivistische Herbeiführung eines grundlegenden, eines fundamentalen Wandels der gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen kapitalistische Produktionsweise stattfindet.
 
Und diese Leitmotivik muss auch bei der Politischen Prozessführung durchgehalten werden; das sind die von staatlicher Repression Betroffenen der Roten Hilfe schuldig. In concreto heißt dies, dass sich ein wegen der „Begehung politisch linksmotivierter Straftaten“ angeklagter Mensch, der es in Absprache mit der Roten Hilfe auf einen („Erfolg versprechenden“) Gerichtsprozess ankommen lässt, permanent den inneren und äußeren Bedingtheiten dieses komplexen Solidaritätsfluidums zu vergewissern hat.
 
 
 
Aktion - Reaktion - Bestrafung/Verurteilung
 
Im Idealtypus, bei dem politisch-polizeiliche Prävention und Präemption vernachlässigbare Entitäten bilden, durchläuft ein (von einem Gerichtsprozess „krönbarer“) Fall, der vom Bundesvorstand der Roten Hilfe e.V. als unterstützenswert (im Sinne der Satzung) eingestuft werden soll, dieses grob gerasterte klassische Schema:
 
Aktion: Die*Der von staatlicher Repression Betroffene macht etwas, das von irgendwelchen Helfer*innen, Verwalter*innen und Legitimationsbeschaffer*innen der so genannten freiheitlichen demokratischen Grundordnung (fdGO) als „politisch linksmotivierter Straftatbestand“ deklariert wird.
 
Reaktion: Im derzeit in der BRD installierten, auf exekutiven, judikativen und legislativen Terrains arbeitenden Repressionsapparat werden (verdeckte) Ermittlungen und Ermittlungsverfahren unterschiedlichster Art und Weise in Gang gesetzt, die letzten Endes auf den Punkt zu bringen haben, dass dieses staatlich zugeschriebene „politisch linksmotivierte Agieren“ einer Einzelperson sanktions- und disziplinierungsbewehrt ist, also aus dem bloßen, „immateriellen“ Überwachungsmodus herausgelöst werden muss.
 
Bestrafung/Verurteilung: Die*Der von staatlicher Repression Betroffene wird am Ende eines staatsanwaltschaftlich geführten oder richterlich beschlossenen Ermittlungsverfahrens auf der Basis der konkreten Anwendung von Paragrafen aus der Strafprozessordnung, aus den jeweiligen Landepolizeiaufgabengesetzen, aus dem Versammlungs-, Vereinigungs- oder Vereinsrecht mit einer in Tagessätze aufgeschlüsselten Geldstrafe sanktioniert oder mit einer Verurteilung zu einer Haftstrafe diszipliniert.
 
 
 
Der Politische Prozess
 
Ein gerichtsextern nicht mehr abwendbarer oder gar gewollter Prozess stellt also - innerhalb dieses dreigliedrigen Schemas - immer das letzte, juristisch umhegte Feld dar, auf dem sich noch vermittlungsinstanzlich bewegen lässt, bevor der Staat die*den „politisch linksmotivierte*n Straftäter*in“ bestraft oder verurteilt. Dass vor Gericht - in welchen Instanzen auch immer - bisweilen Einstellungen oder gar glatte Freisprüche „erwirkt“ werden können, ändert nichts an der Tatsache, dass die rechtsformal justierte Justiz bei Straftatbeständen, deren vermeintliche, nun angeklagte „Erfüller*innen“ eine „politische Motivation“ dahinter „aufscheinen“ lassen, einen unbedingten Verurteilungswillen an den Tag zu legen und die Definitionsmacht darüber zu bewahren hat, was als Gewaltmonopolaushebelung oder als Gewaltmonopollegitimierung definiert wird. Ein solcher Prozess wird dann zu einem Politischen Prozess - unabhängig davon, wie das Urteil am Ende ausfällt oder wie der*die jeweilige Richter*in ihn bezeichnet.
 
 
 
Der repräsentativdemokratisch verfasste Rechtsstaat
 
Dem Paschukanisʼschen Diktum folgend, dass das Recht in einem so genannten Rechtsstaat wie der BRD die Interaktionsform einer vorausgesetzten negativen Vergesellschaftung durch das Kapital darstelle, es also kein warenproduzierendes ökonomisches Verhältnis ohne das Rechtsverhältnis geben könne, muss die Besonderung der Justiz, die ihr Unabhängigkeit und Objektivität innerhalb des bürgerlichen Akkumulationsregimes zu sichern habe, zurückgewiesen werden. Die Judikative - als eine der drei Gewalten, die als massive Säulen das schwere Gebäude der inneren (und äußeren) Sicherheit der BRD zu stützen haben -, hat aufgrund der gegenseitigen Durchdringung von kapitalistischer Produktionsweise und bürgerlichem Recht, das konstitutiv für sie ist, zwar auch die Aufgabe, die ins Totalitäre umkippende Herrschaft eines verselbstständigten abstrakten Allgemeinen gegen die Individuen abzufedern, aber ihre regulative Funktion besteht letzten Endes doch darin, die theoretischen und praktischen Beschleuniger*innen grundlegenden Wandels zu bremsen, zur „Rückkehr“ zu zwingen, zur Kooperation (im staatlichen Interesse) zu animieren oder aus dem Verkehr zu ziehen. Und dabei arbeitet sie - parallel zu einer fortschreitenden, autoritär imprägnierten Verrechtlichung von staatlicher Repression - eng mit den polizeilichen Ermittlungsbehörden zusammen, deren Beamt*innen (als offizielle Träger*innen des staatlichen Gewaltmonopols) mit faktischer, auch empirisch belegbarer Straffreiheit „belohnt“ werden.
 
 
 
Die Politische Prozessführung
 
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass theoretische und praktische Beschleuniger*innen grundlegenden Wandels, die vor Gericht landen und sich dort, auf äußerst unsicherem Boden, zu präsentieren haben, ihre Prozesse politisch, also solidarisch zu führen haben. Kein politischer Aktivismus ist - egal, wo und zu welchen Zeiten er stattgefunden hat -, jemals ohne irgendeine Art von (staatlich definierter) Regelübertretung, Gesetzeswidrigkeit, strafrechtlicher Relevanz ausgekommen. Welche*r an den weit reichenden Zugriffsmöglichkeiten des Staates vorbei systemantagonistischen oder systemkritischen Widerstand zu organisieren und zu konkretisieren beginnt, die*der muss damit rechnen, ins Visier des Repressionsapparates zu geraten. Und einen solchen gibt es in nahezu jedem nationalstaatlich umrahmten Land; er hat nur unterschiedliche Ausprägungen, unterschiedliche Mittel, unterschiedliche Fokussierungen und unterschiedliche Methoden. Davon allerdings hängt dann die Feinjustierung politischer Prozessführungsmodalität ab; in der Konfrontation mit einem politischen System, in das staatlich und damit auch rechtsformal die Todesstrafe oder alle Formen von Folter als Mittel der Aufstandsbekämpfung und -liquidierung implementiert wurde, muss vor Gericht politisch anders agiert werden als in einem Land, in dem das Organisieren und Konkretisieren diverser Aufhebungsperspektiven maximal mit mehrjährigen Haftstrafen geahndet wird; aber die grundsätzliche Ausrichtung, die grundsätzliche Haltung vor Gericht bleibt bestehen:
 
Politische Prozessführung bedeutet das Einnehmen einer mutual- und reziprok-solidarisch konfigurierten Vermeidungsperspektive; in ihrem Verlauf sind bestimmte Strategien zu vermeiden, die in ihrer jeweiligen Darbringungsform vom Gericht, von dem*r Richter*in, von der Staatsanwaltschaft als wie auch immer geartetes Zusammenarbeitsangebot der*s Angeklagten gedeutet werden muss. Zu diesen Strategien, die nicht im Entferntesten etwas zu tun haben mit einem „aus der direkten Not geborenen“, im politischen Zusammenhang abgesprochenen „taktischen“ Vorgehen, das durch präzise, offensive Verwirrung das staatliche Institutionenensemble Justiz ohne jegliche Abstriche für eigene politische Zwecke ausbeutet, gehören unter anderem folgende Essenzen:
 
Verrat: Auch wenn die meisten Rezipient*innen dieses Textes wohl davon ausgehen dürften, dass Verrat als Selbstrettungsstrategie an Bedeutung verloren hat, so spricht der Ablauf einiger politischer Prozesse der letzten Jahrzehnte doch eine andere Sprache. Verrat hat ja nicht nur zwei Seiten - also die eine Seite ist ganz grundsätzlich der Verrat „an der (politischen) Sache“; und die andere Seite ist das Verraten anderer Menschen, die die „politisch linksmotivierte Straftat“ begangen haben sollen, für die nun der*die Verräter*in vor Gericht steht -, er muss auch - bezogen auf diese „Zweiseitigkeit“ - weiter gefasst werden. Und dann greifen eben doch einige Angeklagte zu diesem Mittel. Beispielsweise ist Verrat bereits, das individuelle Begehen einer grundsätzlich legitimen politischen Aktion, deretwegen mensch angeklagt wurde, aus der konkreten Festnahmeaktion heraus diffus oder unbestimmt anderen vermeintlich oder mutmaßlich Beteiligten zuzuschreiben, die im Zuge dessen ermittlungsbehördlich festgestellt werden können.
 
Distanzierung: Eng gekoppelt an diesen weit reichenden Verrats-Begriff ist das Mittel der Distanzierung. Auch sie hat zwei Seiten, auch wenn hier tatsächlich „gesplittet“ werden kann. Mensch kann sich vor Gericht - im Angesicht der*des Richterin*Richters und der*des Staatsanwältin*Staatsanwalts - grundsätzlich von der verhandelten politischen Aktion, deren physischer Teil sie*er in irgendeiner Weise geworden war, distanzieren und als wirkmächtige Aussage beispielsweise zum Besten geben, doch niemals einen Gegenstand in die Hand zu nehmen, um diesen in die Richtung der Zusammenkunft des politischen Gegners zu werfen; sie*er kann sich aber gleichzeitig damit einverstanden erklären, es politisch sinnvoll zu finden, mit anderen zusammen eine Nazidemonstration anzugehen (ohne dabei en détail auf die Straßenverkehrsordnung zu achten). Warum hier in der BRD immer wieder zum Mittel der Distanzierung gegriffen wird, ist nicht nachvollziehbar; seit mehreren Jahrzehnten ist empirisch belegbar, dass Distanzierungen vor Gericht keinen Einfluss auf die gerichtsprozessuale Festlegung des jeweiligen Strafmaßes haben; im Gegenteil: Oftmals „heften“ die Gerichte oder die Staatsanwaltschaften an das Distanzierungsmodul eine negative Sozialprognose; welche*r sich vor Gericht mit Inbrunst von einer bestimmten politischen Aktion „distanziert“, an der sie*er vor einigen Monaten noch begeistert teilgenommen hat (was teilweise staatlich auch noch dokumentiert und bezeugt werden kann), die*der neigt zur „Sprunghaftigkeit“ und damit zur „Verführbarkeit“. Und geht in drei Monaten vielleicht wieder mit auf eine Anti-Nazidemonstration, bei der eine Straße blockiert wird.
 
Reue: Reue ist nochmals weit reichender, auch „emotionaler“ als die Distanzierung, weil sie gar keine Abschwächung zulässt, also immer einen dauerhaften, entsolidarisierenden Riss erzeugt. Reue ist das vor Gericht zum Besten gegebene, „tiefe Bedauern über etwas, was nachträglich als Unrecht, als [moralisch] falsch empfunden wird“. Damit trifft die Person - in Absprache mit dem*der hinzugezogenen Anwalt*Anwältin - eine unumkehrbare Entscheidung, die einer Unterstützung durch die Rote Hilfe gänzlich entgegensteht: Ich habe eine „politisch linksmotivierte Straftat“ begangen oder massiv unterstützt, die ich im Nachhinein als falsch empfinde! Wählt jemensch die Reue als probates Mittel zur Herabsetzung des Strafmaßes, so ist hier - im Gegensatz zur Distanzierung - wenigstens empirisch belegbar, dass dies Auswirkungen auf den Urteilsspruch des Gerichts haben wird. Reuige Angeklagte kommen relativ häufig mit einem Freispruch oder mit einer Einstellung davon, weil ihre Sozialprognose „positiv“ gewendet werden kann; sie haben damit ihre staatskritische oder gar -negierende Attitüde zugunsten eines staatstragenden Anspruchs aufgegeben. Welche*r einmal reuig ist, ist es immer! Tief empfundene Reue ist das Äquivalent zu den staatlich durchdeklinierten Repressionsmodi: Überwachung/Kontrolle - Abschreckung - Machtdemonstration - Delegitimierung - Schuldzuweisung - Vereinzelung - Anpassung/Disziplinierung.
 
Entschuldigung: Auch die (emotionalisierte) Entschuldigung gehört zum „Vermeidungskanon“. Auch sie hat mehrere Ebenen, die aber alle keine Option im Sinne der Satzung der Roten Hilfe e.V. sein können. Entschuldigung hat immer eine lineare, einspurige Zielgerichtetheit, muss aber von ihrem Objekt nicht „angenommen“ werden; die bloße Bekundung (vor Gericht) eines „Es tut mir Leid, dass ich…“ reicht schon aus; das Gericht jedenfalls nimmt dann - in fast allen Fällen - stellvertretend für die „Geschädigten“ diese Entschuldigung an. Wichtig ist noch - auf die Mehrschichtigkeit dieser Strategie zurückgekommen -, bei welcher oder bei wem sich entschuldigt wird. Das kann ein Polizeibeamter sein, das kann ein Nazi sein, das kann ein*e Filialleiter*in eines Supermarktes sein, dessen*deren Laden geplündert wurde, usw. Und die Entschuldigung kann, in Kombination mit Verrat, Distanzierung oder Reue, stellvertretend ausgesprochen werden: Für Einzelne und deren „politisch linksmotivierte Straftaten“; oder für eine bestimmte Weltanschauung, für einen bestimmten Systemantagonismus, für eine bestimmte sozialrevolutionäre Bewegung, für eine bestimmte politische Gruppe, die für eine bestimmte Aktion verantwortlich zeichnet, usw. Nichts von alledem hat - aus der Sicht der*s Angeklagten - etwas in einem Politischen Prozess zu suchen. Abgesehen davon, dass die staatliche Schuldzuweisung dann legitimiert wird (Ich ent-schuld-ige mich für etwas, das ich in einem politischen Kontext anderen Personen oder Sachen „angetan“ habe oder das anderen beziehungsweise anderem „angetan“ wurde), ist der Gerichtssaal der allerletzte Ort, an dem solche Vermittlungsinstanzen (scheinbar diskursförmig) aufgebaut werden sollten. Die Rote Hilfe e.V. jedenfalls ist dann wieder aus dem Spiel…
 
Direkte Kooperationsangebote: Auch das kann es in Politischen Prozessen, bei denen immer (verdeckt oder offen) Mitarbeiter*innen der Staatsschutzabteilungen der Kriminalpolizeien im Publikum sitzen, geben, indem Angeklagte mit Nachdruck signalisieren, über den jetzigen Prozess hinaus nicht abgeneigt zu sein, auch weiterhin mit sich anbietenden Behörden zu kooperieren und deren Kampf gegen so genannte linksextremistische Kräfte, in deren Indokrinationsstrudel mensch geraten sei, tatkräftig zu unterstützen.
 
 
 
Politische Prozessführung ist in idealtypischer Ausprägung aber auch eine hochgradig selbstermächtigende Offensivstrategie, bei der die*der Angeklagte - immer in Rücksprache mit politisch vertrauenswürdigen Anwält*innen und der jeweils involvierten Anti-Repressionsstruktur - versucht, im von staatlicher Herrschaft durchdrungenen Prozesssaal die eigenen, nicht verhandelbaren politischen Standpunkte (am besten in einer starren, vor Ort vorgetragenen politischen Erklärung) zu verdeutlichen und nichts zur „Sache“ zu sagen. Denn diese „Sache“, die dort vor Gericht verhandelt wird, ist immer die Sache der „anderen“, des Staates, der Justiz oder gar des politischen Feindes (sollte jener direkt klageführend sein). Hier soll Menschen etwas „politisch Linksmotiviertes“ nachgewiesen oder untergeschoben werden, das nicht mit den derzeit geltenden, multipel wirkenden Rechtsnormen und Rechtsformen d`accord geht, im Verständnis der Angeklagten aber legitim ist. Und genau darum geht es dann bei der politischen, solidarischen Prozessführung: Die Quintessenz hat das eigene Legitimitätspostulat zu sein, das dem staatlich kolportierten, freiheitlich demokratisch gegrundordneten Legalitätsnarrativ entgegengesetzt wird; politisches, theoretisch fundamentiertes, in herrschaftsfreien Diskursräumen austariertes Aktivsein bewegt sich - je nach Radikalitäts-, Emanzipations- und Militanzgrad - fast immer auf einem von der Strafprozessordnung, den Landespolizeiaufgabengesetzen, vom Versammlungs-, Vereinigungs- oder Vereinsrecht nicht umhegbaren Feld, das zivilgesellschaftlich/sozial bewegt beackert wird. Gelingt der Coup, dass vor Gericht gezeigt werden kann, dass der hier verhandelte und an einer Einzelperson durchexerzierte „Fall“ seine Berechtigung hat, seine Legitimität besitzt und in einen größeren (meta)politischen Zusammenhang gesetzt werden kann, dann hat die offensive politische Prozessführung ihre Aufgabe erfüllt - auch zur Zufriedenheit der Roten Hilfe e.V., die selbstverständlich mit dafür Sorge tragen muss, dass sie keine Menschen vollumfänglich unterstützt, deren unsolidarisches, also verräterisches, distanzierendes, reuiges, entschuldigendes oder kooperierendes Verhalten auf den „Bühnen der Jurisprudenz“ im Nachgang dazu führt, dass andere Personen, die dem konkreten Zugriff der staatlichen Ermittlungsbehörden oder der Gerichte oder der Staatsanwaltschaften bisher entrinnen konnten (aus welchen Gründen auch immer), mit Strafbefehlen, (verdeckten oder offenen) Verfahren, Anklagen oder Zeug*innenvorladungen überzogen werden und der Staat (hier vermittels des judikativen Arms) tiefe Einblicke in linke oder linksradikale Strukturen erhält. Einblicke, die er braucht, um systemstabilisierende Repression und autoritären Kriminalisierungsprotektionismus noch durchschlagender zu gestalten…

Hausdurchsuchungen in Leipzig am 27. April


29.04.18
burg.1In den frühen Morgenstunden des 27.4. fanden in Leipzig zwei Hausdurchsuchungen statt – eine im Süden, eine in einem Hausprojekt im Westen. Die Beschlüsse richteten sich gegen zwei Einzelpersonen, von denen eine in dem Hausprojekt wohnt. Der Vorwurf bezieht sich auf gemeinschädliche Sachbeschädigung.
Zum Vorgehen der Polizei einige Anmerkungen:
1. Zwischen dem richterlichen Beschluss zur Hausdurchsuchung und der Durchführung lagen ca. 4 Wochen.
2. Es wurde nicht an der Haustür geklingelt. Die Polizei verschaffte sich mit einem Schlüsseldienst Zugang und klingelte erst in der Etage, in der sie die betroffene Person vermutete.
3. Im Hausprojekt wurden neben dem Privatzimmer der beschuldigten Person auch Gemeinschaftsräume durchsucht.
4. Beschlagnahmt wurden Laptops, Handys, Klamotten, sowie weitere Speichermedien (CDs, MP3-Player). Außerdem wurden explizit pinke Farbe und Tannenbaumkugeln gesucht.
Die lange Dauer zwischen der vorgeworfenen Tat und der Durchsuchung (6 Wochen) könnte bedeuten, dass die Organe keine Kapazitäten hatten oder dass sie sich gut auf die Durchsuchung vorbereitet haben. Wir können eine Überwachung der Telekommunikation oder Observationen nicht ausschließen. Unseres Wissens nach ist es zumindest ungewöhnlich, dass auf den Vorwurf einer Sachbeschädigung mit Hausdurchsuchungen reagiert wird.
Aus dem Beschluss geht weiterhin explizit hervor, dass davon ausgegangen wird, dass weitere Personen involviert waren, nach denen wahrscheinlich auch aktiv gesucht wird.
Im Rahmen dieser Ermittlungen kann es durchaus zu weiteren Hausdurchsuchungen kommen. Räumt daher eure Zimmer/Wohnungen auf und informiert euch nochmal über das richtige Verhalten im Ernstfall. Grundsätzlich gilt: Keine Aussagen bei Cops und Staatsanwaltschaft!
Sollte es bei euch oder eurem Umfeld zu Hausdurchsuchungen kommen, meldet euch umgehend beim EA und/oder Rote Hilfe, kommt in die Sprechstunde (freitags, 17:30-18:30).
Solidarität mit den Betroffenen von staatlicher Repression!
United we stand!
Rote Hilfe Leipzig

Özgür Aslan kommt am 30.April 2018 endlich aus dem Knast


27.04.18

129Özgür Aslan wurde im Jahr 2013 auf Antrag der deutschen Behörden aufgrund seiner legalen politischen Aktivitäten von Österreich nach Deutschland ausgeliefert, wo er in einem  politischen Prozess nach §129b vom dem OLG Stuttgart zu 4 Jahre und 9 Monate verurteilt.
Er führte diverse  Hungerstreiks gegen seine Auslieferung  und "gegen Aufzwang von Anstaltskleidung und willkürliche Maßnahmen"

Zwei TIKKO Kämpferinnen gefallen


27.04.18
tikkoAm 23. April sind zwei Guerillakämpfe in einem Gefecht der maoistischen TIKKO (Arbeiter- und Bauernbefreiungsarmee der Türkei) in einem Gefecht mit Kräften der faschistischen Armee im Alibogazi-Tal in der Provinz Dersim, Nordkurdistan (Osttürkei), gefallen, während eine dritte Guerillakämpferin schwer verwundet und von den Staatskräften verschleppt wurde. Die verwundete Guerillakämpferin ist jetzt im Krankenhaus der Stadt Dersim, aber sie ist immer noch nicht identifiziert.
Nach Angaben lokaler Quellen sind die Namen der beiden gefallenen Guerillakämpferinnen:
Gül Kaya (Kampfname: Nergis)
Hasret Tanriverdi (Kampfname: Cigdem)
Morgen wird Gül Kaya in der Stadt Antep (Gaziantep) in der Nähe der syrischen Grenze beerdigt werden.
Dies ist das erste Gefecht der TIKKO-Guerillas im Gebiet Dersim seit Ende 2016, als zwölf Guerillakämpfer der Organisation während schwerer Gefechte mit den Staatskräften im Alibogazi-Tal zu Märtyrern wurden.
Jeder, der für die Befreiung des Volkes von Anatolien fällt, ist unser Märtyrer!
Guerillakämpfer sind unsterblich! Es lebe der Volkskrieg!
https://maoistdazibao.wordpress.com/2018/04/26/zwei-tikko-kaempferinnen-gefallen/

Bir Mayis – Erster Mai

Bildergebnis für erster mai türkei
Zum anstehenden 1. Mai, dem internationalen Kampftag der Arbeiterklasse, wird hier eine deutsche Übersetzung des bekannten türkischen revolutionären Liedes Bir Mayis (Erster Mai) veröffentlicht. Wer sich das türkische Original anhören möchte, dem sei der  Link zur Aufnahme von Bir Mayis der revolutionären türkischen Musikgruppe „Grup Yorum“ empfohlen. Hier der deutsche Text:

Erster Mai

1.
Die Tage bringen heute mit sich
Unterdrückung, Gewalttätigkeit und Blut.
Das wird aber nicht so bleiben.
Die Ausbeutung kann nicht fortdauern.
Ein ganz neues Leben kommt
Zu uns und in die anderen Länder.

1. Mai, 1. Mai
Das Fest der Arbeiter und Werktätigen.
Das Fest auf dem ruhmreichen Wege der Revolution
vorwärtsgehender Völker.

2.
Eine funkelnd neue Sonne geht auf
auf dem Gipfel der Berge.
Ein glückliches Leben erblüht
am Horizont des Kampfes.
Die glücklichen Tage meiner Heimat
bringt der kommende Tag mit sich.

1. Mai, 1. Mai
Das Fest der Arbeiter und Werktätigen.
Das Fest auf dem ruhmreichen Wege der Revolution
vorwärtsgehender Völker.
(Übersetzung aus dem Türkischen)

Arbeiter gegen Faschisten

Am Dienstag versammelten sich 1400 Arbeiter von Opel in Thüringen um gegen geplante Sparmaßnahmen zu protestieren. Opel ist eine Tochterfirma des französischen Konzerns Peugeot, welcher in den letzten Jahren drastische Sparmaßnahmen in seinen Werken in Großbritannien und Frankreich durchsetzte. Das deutsche Werk soll nun folgen und gerüchteweise sollen bis zu 7700 Arbeiter entlassen werden.
Der Opel-Chef bemüht sich zu schlichten und tischt das alte Märchen auf, dass die Interessen der Kapitalisten die gleichen wären wie die der Arbeiter. Der Welt am Sonntag sagte er: "Je schneller wir zu einem Ergebnis kommen, mit den Investitionen beginnen und ein neues Auto bauen können, desto besser ist das für das Unternehmen und für die Beschäftigten"  Doch an anderer Stelle macht er deutlich inwiefern die Interessen der Arbeiter und der Kapitalisten zusammenpassen. Er sagt: „Wir brauchen Zugeständnisse von den Arbeitnehmervertretern, sodass wir gemeinsam zu tragfähigen Ergebnissen kommen“, das heißt, die Arbeiter sollen verzichten für die Profite der Bonzen. Der Verzicht wird dann damit gerechtfertigt, dass sonst überhaupt keine Arbeit an den drei Opel-Standorten in Deutschland stattfinden könne „Wir können die Investitionen für ein SUV auf einer modernen, elektrifizierbaren Plattform für Eisenach nur dann freigeben, wenn wir wettbewerbsfähig produzieren können. Die Bedingungen dafür sind bislang nicht erfüllt.“ Und schlechter bezahlte Arbeit sei immerhin besser als gar keine.
In diesem Kampf wollte auch der Faschist Björn Höcke mitmischen und versuchte sich, gemeinsam mit einigen Anhängern der AfD, an der Protestkundgebung zu beteiligen. Dort stieß er mit seinem „Alternativen Arbeitnehmerverband Mitteldeutschland“ kurz „ALARM“ auf wenig Begeisterung. Die Kollegen und einige Vertrauensleute drängten ihn unter „Auf Wiedersehen“ und „Haut ab“ Rufen vom Kundgebungsplatz und machten deutlich was sie von den Faschisten der AfD halten. Auf Twitter brüstet sich Höcke trotzdem damit die AfD stehe an der Seite der Opel-Arbeiter.
Dies reiht sich ein in mehrere Versuche der Faschisten, in der Arbeiterklasse Fuß zu fassen, vor allem in der Arbeiteraristokratie. So stellten sich im März Faschisten bei der Betriebsratswahl bei Daimler auf. Diese Versuche der Faschisten sind nichts neues, sie tun so als stünden sie an der Seite der Arbeiter. Fordern eine „patriotische Wirtschaft“ die sowohl Arbeitern und Kapitalisten dient. Das ist ein Kernelement des Faschismus, der Korporatismus. Wenn wir uns ihre Floskeln egal ob von der AfD, der faschistischen angeblichen Arbeitervertretung „Zentrum Automobil“ oder die Forderungen des Opel-Chefs anschauen, dann stellen wir fest, dass sie alle das gleiche sagen, nur in anderer Form. Sie alle beschwören eine angebliche Gemeinsamkeit zwischen den Interessen unserer Klasse und denen der Kapitalisten. Fest steht, sie alle dienen der Bourgeoisie und keiner von ihnen dient unserer Klasse. Dass auch die DGB-Gewerkschaften hinter dem Konzept des Korporatismus stehen – nur das es bei ihnen Sozialpartnerschaft heißt – sollte jedem zu denken geben der die DGB-Gewerkschaften für potenzielle Verbündete im Kampf um Befreiung hält.

Lasst unsere Leute wissen, dass die Roten da sind!

Diese Woche wurde auf Maoistdazibao angekündigt, dass die dritte Ausgabe der Roten Post erschienen ist. Im folgenden Dokumenterien wir das dort erschienene Vorwort. Bisher keine Rote Post in der Hand gehabt? Wer die Zeitung haben will, Kritik oder Anmerkungen hat, meldet sich am besten unter: rotepost@gmx.de. Nehmt diese Ausgabe der Roten Post in die Hand und tragt sie weiter. Verbreitet sie. Lasst unsere Leute wissen, dass die Roten da sind!

Vorwort der dritten Ausgabe der ROTEN POST:
Liebe LeserInnen,
Vor uns steht eine sehr intensive Periode. Der Aufruf der Genossen des Revolutionären Aufbau zu einem bundesweiten Aktionstag zur Unterstützung des Volkskrieges in Indien, mit dem Ruf zur Unterstützung des Kampfes der politischen Gefangenen in Indien, ist eine sehr wichtige Sache. Es zeigt, wie sich die revolutionäre Bewegung in diesem Land verbindet mit dem Kampf der „Verdammten dieser Erde“. Nicht, um sich mit fremden Federn zu schmücken, sondern um Aktionen durchzuführen, die einen tatsächlichen Widerhall haben in der öffentlichen Meinung in Indien selbst.
Dann haben wir auch den Ersten Mai vor uns. Ein Erster Mai, der vor allem im Zeichen der 200 Jahrfeier der Geburt von Karl Marx stattfindet. In der BRD und auf der Welt werden die Kommunisten diese Kampagne entfalten. Sie werden es tun als eine Kampagne. Und das ist ein großartiges Ding.
Die Kommunisten überwinden mit festen Schritten die Zerstreuung der internationalen kommunistischen Bewegung und agieren immer mehr als eine Faust. Für uns hier in der BRD wird in diesem Sinne der Erste Mai auch ein Zeichen sein. Auf der einen Seite diejenigen, die auf ihr „unabhängiges Königreich“ bestehen, das heißt, das Zirkelwesen verewigen wollen, und auf der anderen Seite diejenigen, die das Rote wollen. Diejenigen, die die Vorhut der Klasse sein wollen. Diejenigen, die die Rekonstitution der Kommunistischen Partei in diesem Land wollen.
Die Aktivitäten im Mai sind nur ein Vorbote dessen, was im Juni kommen wird. Im Juni wird auf „deutschem Boden“ eine internationale Feier stattfinden, an der Genossen der ganzen Welt teilnehmen werden. Es wird eine Feier sein, die zeigen wird, wie die Kommunisten als eines stehen. Sie wird in der Tat beweisen, dass trotz Hexenjagd der Reaktion, trotz der untergrabenden, schwarzen Rolle des Opportunismus und Revisionismus, vor allem durch die Spitzel des rechten Liquidatorentums, noch einmal gezeigt wird, dass die Kommunisten in Formierung wissen, die rote Fahne hochzuhalten. Als eine Herausforderung und Kampfansage gegen die Ausbeuter und Unterdrücker.
Nehmt diese Ausgabe der Roten Post in die Hand und tragt sie weiter. Verbreitet sie. Lasst unsere Leute wissen, dass die Roten da sind.
Heraus zum Ersten Mai!
Entfalten wir mit all unserer Kraft die Kampagne zur Feier der 200 Jahre des Geburtstages unseres Gründers Karl Marx!
Proletarier aller Länder, vereinigt euch!

Es lebe der 200. Jahrestag der Geburt von Karl Marx!



Am 5. Mai vor 200 Jahren wurden der Arbeiterklasse und allen Unterdrückten auf der ganzen Welt einer der größten Revolutionäre aller Zeiten geschenkt: Karl Marx wurde geboren. Er war derjenige, der allen Unterdrückten dieser Welt zum ersten Mal eine neue und mächtige Waffe gab: den Marxismus. Sein ganzes Leben widmete Marx dem Kampf gegen die alte Ordnung und dem Sturz der Bourgeoisie, um mit der Diktatur des Proletariats – der letzten Klasse der Geschichte – den Kommunismus zu erreichen.
Von Anfang an war Marx ein Verfechter der revolutionären Gewalt, zum Sturz der Herrschaft der Bourgeoisie und ihrem unterdrückerischen und ausbeuterischem System. Wie er es sagt: „Die Gewalt ist der Geburtshelfer jeder alten Gesellschaft, die mit einer neuen schwanger geht.“ Was ihn auch zu dem Schluss kommen ließ, dass sich die arbeitenden Klassen ihre Emanzipation auf dem Schlachtfeld erkämpfen müssen. Doch noch immer gibt es eine Menge Leute, die diese Wahrheiten verleugnen wollen und damit Marx und seine Lehre als ganzes angreifen. Doch Marx war nicht Bücherwurm, nicht Humanist, nicht bloßer Ökonom, sondern Revolutionär und Kämpfer bis zuletzt. Wer von denen die heute versuchen seine Leistungen zu schmälern und zu verfälschen haben tatsächlich die Härten durchlebt unter denen Marx seine revolutionäre Arbeit entfaltete? Verbannung, Zensur, ein Leben in erbitterter Armut im Exil, trotz alledem schwörte Marx niemals seinen Zielen und Prinzipien ab.
Und nur wer sein Leben lang nicht den Kampf gegen falsche Standpunkte und die Verfälschung des Marxismus erhoben hat kann ernsthaft leugnen, dass es sich dabei um einen erbitterten Kampf handelt. Um einen Kampf bei dem es für die Revolutionäre letztlich um ihre Existenz als Revolutionäre geht. Jenen die ihn schon zu Lebzeiten als bürgerlichen Wissenschaftler abstempeln wollten entgegnete er: „Was mich nun betrifft, so gebührt mir nicht das Verdienst, weder die Existenz der Klassen in der modernen Gesellschaft noch ihren Kampf unter sich entdeckt zu haben. Bürgerliche Geschichtsschreiber hatten längst vor mir die historische Entwicklung dieses Kampfes der Klassen und bürgerliche Ökonomen die ökonomische Anatomie derselben dargestellt. Was ich neu tat, war 1. nachzuweisen, daß die Existenz der Klassen bloß an bestimmte historische Entwicklungsphasen der Produktion gebunden ist; 2. daß der Klassenkampf notwendig zur Diktatur des Proletariats führt; 3. daß diese Diktatur selbst nur den Übergang zur Aufhebung aller Klassen und zu einer klassenlosen Gesellschaft bildet.“ (Marx: „Brief an Joseph Weydemeyer) So zerschlug er die bürgerlichen Lügen über seine Arbeit, die noch heute versucht werden gegen ihn zu wenden und den Marxismus abzustumpfen zu einer reinen geschichtlichen oder wirtschaftlichen „Besserwissertheorie“. Marxismus heißt die Anerkennung der Notwendigkeit Diktatur des Proletariats, ob es einem gefällt oder nicht.
Das „Manifest der Kommunistischen Partei“, einer der Meilensteine die Marx zusammen mit seinem Kampfgefährten Friedrich Engels schuf, feiert in diesem Jahr seinen 170. Geburtstag. Dieses Meisterwerk enthält schon einige der wichtigsten Prinzipien des Marxismus. Zwar sind einige der Meinung, dass es eine zu alte Sprache hat doch an seiner prinzipiellen Bedeutung hat es nichts verloren. Eines der marxistischen Prinzipien das bereits im Manifest seinen Ursprung findet ist der proletarische Internationalismus. An diesem halten die proletarischen Revolutionäre der ganzen Welt am 200. Jahrestag der Geburt von Karl Marx fest und feiern gemeinsam dieses großartige Ereignis. Mitten im Herzen der Bestie des deutschen Imperialismus, der gerade seine Aggression gegen die Völker der Welt ausweitet, der gerade erst eine der größten Hexenjagden gegen die Revolutionäre und kämpfenden Massen in seiner jüngeren Geschichte entfacht hat, feiern die Revolutionäre aus der ganzen Welt dieses großartige Jubiläum und erheben die Fahne des Marxismus noch höher und rufen dem Imperialismus zu: Wir stehen zusammen und das macht uns unbesiegbar!
Die Revolutionäre der Welt lassen damit auch den Geist der von Marx geführten Internationalen Arbeiterassoziation – der I. Internationale – wieder aufleben. Den Geist sich als eine Klasse auf der ganzen Welt, mit einem Kampf und einem Ziel – dem Kommunismus – zusammenzuschweißen. Verbunden durch eine gemeinsame feste prinzipielle Grundlage gehen sie damit in festen Schritten auf eine erneute Vereinigung der weltweiten revolutionären Bewegung entgegen. Die Feier des 200. Jahrestages der Geburt des großen Karl Marx wird die Revolutionäre der ganzen Welt noch gestärkter wieder an ihre Arbeit gehen lassen. Bestärkt in dem Wissen, dass ihre Genossen überall auf der Welt kämpfen und bestärkt in dem Wissen, dass die Massen überall auf der Welt nach Befreiung, nach dem Kommunismus streben.
Abschließend muss wiederholt werden, was Mao Tse-tung über den Marxismus sagte:
„Die Wahrheit des Marxismus mag tausende von Prinzipien enthalten, aber letzten Endes können sie in einem Satz zusammengefaßt werden: „Rebellion ist berechtigt“. Jahrtausendelang war behauptet worden, daß Unterdrückung berechtigt sei, daß Ausbeutung berechtigt sei und daß es unberechtigt sei zu rebellieren. Dieses alte Urteil wurde erst mit dem Aufkommen des Marxismus umgekehrt. Das ist ein großartiges Verdienst. Durch Kampf lernte das Proletariat diese Wahrheit kennen, und Marx zog die Schlußfolgerung daraus. Entsprechend dieser Wahrheit leistet man Widerstand, kämpft man, ringt man um den Sozialismus.“ (Mao Tse-Tung: „Rede auf einer Versammlung zur Feier von Stalins 60. Geburtstag“)
Diese Zusammenfassung des Marxismus beschreibt im Kurzen die Leistung, die Karl Marx vollbracht hat, wie er den radikalsten Bruch mit der herrschenden Ordnung vollzogen und verkündet hat. Wie er zum ersten Mal in einheitlicher Form das zuvor Undenkbare aussprach und nieder schrieb: Eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung. Darum erheben die Unterdrückten und Ausgebeuteten der ganzen Welt besonders in diesem Jahr wieder die Parole, die den Marxismus in einem Satz zusammenfasst: Die Rebellion ist gerechtfertigt!
Proletarier aller Länder, vereinigt euch!
Feiert den 200. Jahrestag der Geburt des großen Karl Marx!
Die Kampagne anlässlich des 200. Jahrestags von Karl Marx wird von Genossen aus der ganzen Welt durchgeführt. Im Rahmen hiervon wird am 30. Juni eine große Feier stattfinden. Mobilisierungsaktionen, Konzerte und andere Aktivitäten für die Kampagne kommen bald.
Bleibt am Ball, folgt den Nachrichten zur Kampagne und kreist euch den 30.6. rot im Kalender ein!

Organisationskomitee (BRD) der Feier anlässlich der 200 Jahrestags

Proteste auf Sizilien, Kreta und Zypern



IMI-Analyse 2018/11



Das Mittelmeer als Aufmarschgebiet für die Luftschläge in Syrien

von: Jacqueline Andres | Veröffentlicht am: 28. April 2018



In der Nacht vom 13. auf den 14. April 2018 führten Frankreich, Großbritannien und die USA mehr als 100 Luftschläge auf mind. drei Ziele in Syrien durch, die – wie es offiziell heißt – mit dem Chemiewaffenprogramm des Landes in Verbindung standen. Dazu zählten das Barzeh Forschungs- und Entwicklungszentrum in Damaskus, das Him Shinshar Lager und der Him Shinshar Bunker.1 Gerechtfertigt wurden diese Luftschläge als Präventivmaßnahme gegen einen erneuten Einsatz von Chemiewaffen gegen die syrische Bevölkerung. Noch bevor die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen ihre Untersuchungen abschließen konnte, machten u.a. die USA, Großbritannien und Frankreich Assad als Verantwortlichen aus und bombardierten die besagten Orte.
Normalisierung von „humanitär begründeten Repressalien“?
Während die Bundesregierung die Luftschläge als erforderlich und angemessen einstufte, bezeichnete der Wissenschaftliche Dienst der Bundesregierung den Angriff als völkerrechtswidrig. Er verwies zudem darauf, dass die Luftschläge, die gemeinsam mit der ebenfalls völkerrechtswidrigen Bombardierung der syrischen Luftwaffenbasis Schairat durch die USA nach einem der syrischen Regierung zugeschrieben Giftgaseinsatz im April 2017 einen neuen Trend herauszubilden scheinen und Auswirkungen auf die zukünftige Auslegung des Völkerrechts mit sich bringen könnten. So könnte diesen eine „gewohnheitsrechtsprägende Bedeutung“ zukommen und zu einer Normalisierung solcher rechtswidrigen Militärschläge führen:Ob sich mit den Militäreinsätzen von 2017 und 2018 gegen Chemiewaffeneinrichtungen in der Zukunft ein neuer Ausnahmetatbestand vom Gewaltverbot für Fälle von ‚humanitär begründeten Repressalien‘ herausbilden wird, ist nicht gänzlich auszuschließen.“2
Logistische Knotenpunkte auf Mittelmeerinseln
Nach Angaben des US-Generals Kenneth F. McKenzie Jr. wurden die eingesetzten Raketen u.a. aus dem Roten Meer, dem nördlichen persischen Golf und aus dem östlichen Mittelmeer abgefeuert. Aus dem letzteren starteten drei SCAT-Raketen von der französischen Fregatte Languedoc und sechs Tomahawk-Raketen von dem Angriffs-U-Boot John Warner der US-Marine. Weitere Angriffe erfolgten durch die jeweiligen Luftwaffen – von zwei US-amerikansichen Langstreckenbombern B-1 Lancer (19 Luft-Boden-Marschflugkörper), von britischen Mehrzweckkampfflugzeugen des Typs Tornado und Typhoon (8 Storm Shadow Raketen) und von französischen Kampfjets des Typs Rafele und Mirage (9 SCALP-Raketen). Doch die Logistik dieser Bombardierung ermöglichten auch zahlreiche US- und NATO-Strukturen im europäischen Raum. Wie mit Hilfe von internetbasierten Flugverfolgungswebsites recherchiert und durch David Cenciotti auf theaviationist.com3 zusammengetragen wurde, nutzten die USA für die Vorbereitung und die Durchführung dieser Luftschläge u.a. Sizilien (Naval Air Station Sigonella) und Kreta (Naval Support Activity Souda Bay), während Großbritannien auf den britischen Stützpunkt Akortiri auf Zypern zurückgriff.
Sizilien
In der Nacht vom 12. auf den 13. April führten mindestens drei auf Sizilien stationierte Seefernaufklärungs- und U-Boot-Jagdflugzeuge (P8-Poseidon) des US-Militärs Erkundungsflüge unweit der syrischen Küste aus.4 Zudem überflog eine aus Sigonella gestartete Drohne des Typs RQ-4 Global Hawk nur wenige Stunden vor den Luftschlägen die Küstenregion von Libanon und Syrien. Nach Einschätzungen Cenciottis konnte dieser Einsatz, der höchstwahrscheinlich zur Bildaufklärung (IMINT) und zur Erfassung und Analyse anderer elektronischer Signale (ELINT) diente, als Vorbote der darauf folgenden Militärschläge verstanden werden. Anschließend bewegte sich die Global Hawk Richtung Nordägypten, wo gegen Mitternacht ein US-amerikanisches Aufklärungsflugzeug des Typs RC-135V dazu stieß. Dieses verfügt über eine technische Ausstattung für die elektronische und die Fernmeldeaufklärung (COMINT). Es schien, so Cenciotti, als würden die beiden Flugzeuge nach abgeschlossener Aufklärungsmission nun „Platz für die Kampfflugzeuge“ machen. Nach den Luftschlägen startete erneut eine Global Hawk von Sigonella, um den entstandenen Schaden auszuwerten (BDA- Battle Damage Assessment).5
Zur Kommunikation zwischen den US-amerikanischen Militäreinheiten nutzen die USA das seit 2017 aktivierte Satellitenkommunikationssystem Mobile User Objective System (MUOS) auf dem Gelände der Naval Radio Transmitter Facility bei Niscemi, welches wiederum dem rund hundert Kilometer entfernten Militärstützpunkt Sigonella unterstellt ist.
Seit 1957 sind US-amerikanische Soldat_innen dort stationiert – aktuell liegt die Zahl bei rund 3.600 Soldat_innen. Die Funktionen der Basis werden stetig ausgebaut – insbesondere ihre Aufgaben im Bereich der Aufklärung und Kommunikation nehmen mit den neu installierten Strukturen zu. Seit 2017 ist das MUOS aktiv, welches die Datenübertragungskapazität des vorherigen Kommunikationssystems um ein zehnfaches erhöht und eine zuverlässige Kommunikation aller Einheiten des US-Militärs weltweit ermöglicht. Das MUOS ist wesentlich für die Übertragung der mit Drohnen und Aufklärungsfliegern gesammelten Daten. Voraussichtlich noch im Jahr 2018 wird das Aufklärungssystem Alliance Ground Surveillance der NATO in Sigonella aktiviert. Es besteht aus fünf Global Hawk Drohnen mit einer Reichweite von je 16.000km und einer Hauptkontrollstation (Main Operating Base – MOB) in Sigonella, sowie aus mehreren mobilen Steuerungsstationen, die überall eingesetzt werden können. Im Juni 2017 erhielt der italienische Rüstungskonzern Leonardo, ehemals Finmeccanica, den Auftrag, das NATO AGS Logistics Information System (ALIS) zu stellen und somit die Zuständigkeit für das Management und die Instandhaltung der MOB sowie für die Ausbildung und Einstellung des dazugehörigen Personals zu erhalten. Für die Übertragung der von den eingesetzten Drohnen gesammelten Daten und Bildern liefert Leonardo den Wide Band Data Link, der die Kommunikation zwischen der Bodenstation und den Drohnen ermöglicht.6 Das AGS ist ein wichtiger Bestandteil der bedeutsamen Erneuerung der NATO-Aufklärungs- und Überwachungsstrukturen (ISR).7 Zuletzt wurde am 20. April 2018 General Phillip A. Stewart zum Kommandeur der NATO Alliance Ground Surveillance Force, die dem Allied Command Operations unterstellt ist, ernannt.8 Zudem soll in Sigonella die Satellitenbodenstation SATCOM gebaut werden, welche als Schwesterrelaisstation der Militärbasis Ramstein fungieren wird und damit ebenfalls einen essentieller Datenhub für die Drohnenkriege darstellt.
Aus dem Hafen der sizilianischen Stadt Augusta legte am 12. April die USS New York Richtung Jordanien ab, um dort angrenzend an syrischen Gewässern an der Militärübung Eager Lion teilzunehmen. Bei den fiktiven Übungsszenarien ging es auch um einen Angriff mit Chemiewaffen.9 Es ist fragwürdig ob es sich hierbei um einen Zufall, oder um eine Drohung bzw. um einen flankierenden Einsatz der kurz danach erfolgten Luftschläge handelte.
Kreta
Von Souda Bay startete am 13. April 2018 das Aufklärungs- und Fernmeldeflugzeug Boeing RC-135 Richtung Naher Osten.10 Bereits am 9. April flog ein solches vom gleichen Stützpunkt aus in die Region. Laut Tyler Rogoway beeinhaltete ihr Einsatz vermutlich Fernmeldeaufklärung und die Erstellung eines elektronischen Lagebilds. Diese Informationen seien für die Routenplanung der später eingesetzten Kampfflugzeuge sowie der gelenkten Marschflugkörper essentiell.11 Aus Souda Bay hob in der besagten Nacht auch das Tankflugzeug McDonnel Douglas KC ab, um zwischen den Inseln Kreta und Zypern in die Operation eingebundene Militärflugzeuge zu betankten. Zudem flog ein Lockheed EP-3, welches Funksignale abhören (COMINT) und andere elektronische Signale erfassen kann (ELINT), von Sigonella Richtung Syrien ab.12
Souda Bay rückt als logistischer Knotenpunkt wie Sigonella immer mehr in den Fokus der NATO, der USA und der EU. Seit 1969 nutzen die USA ihren mittlerweile als Naval Support Activity (NSA) Souda Bay benannten Stützpunkt auf der Halbinsel Akrotiri unweit der kretischen Stadt Chania sowie den dortigen zivil-militärischen Flughafen „Ioannis Daskalogiannis“. Zu den Funktionen dieses Stützpunktes, wo rund 650 US-amerikanische Militärangehörige stationiert sind, zählen u.a. die Steigerung „der Kriegsfähigkeit […] durch die Versorgung, das Bedienen und das Unterstützen übergeordneter Einrichtungen und Dienste, die sich der Kampfbereitschaft und Sicherheit von Schiffen, Flugzeugen, Militäreinheiten und Personal widmen“.13 Darüber hinaus fungiert Souda Bay u.a. als Marinewaffendepot. Auch die geostrategische Lage Kretas, als südlichster Punkt Europas unweit der Kriegsschauplätze in unterschiedlichen arabischen Ländern und unweit des Schwarzen Meeres ist einer der entscheidenden Faktoren, die Souda Bay eine wichtig Rolle für Aufklärungsmissionen und US-amerikanische sowie multinationale Einsätze zuschreiben. Unweit des Stützpunktes Souda Bay befindet sich mit der NATO Missile Firing Installation einer der wichtigsten Raketenschießplätze in Europa, wo Boden-, Luft- und See-Bombardierungen, wie sie zum Teil in Syrien durchgeführt wurden, eingeübt werden.
Zypern
Die vier britischen mit Shadow Storm Raketen bewaffneten Kampfflieger starteten von der britischen Militärbasis Akortiri auf Zypern.14 Obwohl ihre Funkortung abgestellt war, konnte laut Cenciotti die Präsenz dieser Flieger durch ihren unverschlüsselten Funkkontakt mit zivilen Flugverkehrskontrollzentren, wie mit dem Athinai Control Centre (ACC) in Athen nachgewiesen werden.15 Seit der Unabhängigkeit Zyperns von der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien, behielt diese die Stützpunkte Akortiri, Episkopi sowie Dhekelia bei. Der Luftwaffenstützpunkt Akrotiri gilt als Großbritanniens wichtigste Basis für militärische Operationen im Nahen Osten. Sie spielt u.a. eine wesentliche Rolle für Aufklärungsmissionen und die Luftschläge in Syrien und in Irak.16
Proteste gegen die Einbindung der Inseln in den Krieg
Auf allen drei genannten Mittelmeerinseln fanden Proteste gegen ihre Einbindung in die völkerrechtswidrigen Luftschläge statt. Bereits am 13. April 2018 hatten bereits mehr als 4.000 Personen vor der US-amerikanischen Botschaft in Athen gegen die zu dem Zeitpunkt noch nicht erfolgten Luftschläge demonstriert. Auf Kreta fand wenige Tage später ein anti-imperialistischer und anti-militaristischer Aktionstag in Chania und in Heraklion statt.17 Zu den treibenden Kräften hinter den Protesten zählt v.a. die kommunistische Partei KKE, die sich gegen die Nutzung von Stützpunkten in Griechenland für den Krieg in Syrien wehrt. Auch vor dem britischen Militärstützpunkt Akrotiri demonstrierten mehr als 350 Menschen – viele von ihnen stehen laut der Zeitung The Guardian der KKE nahe. In Italien demonstrierten am Samstag, den 21. April 2018 hunderte Menschen vor dem hauptsächlich von den USA genutzten NATO-Militärstützpunkt Sigonella gegen die Bombardierung Syriens und für eine Demilitarisierung Siziliens. 18 In all den aufgezählten Protesten richtete sich die Kritik auch an die jeweilige Regierungen, die sich zwar offiziell nicht an den Luftschlägen beteiligten, jedoch diese durch die zugelassene Nutzung der dortigen NATO-, US- oder britischen Stützpunkte logistisch ermöglichten.
Anmerkungen
1 News Transcript. Department of Defense Press Briefing by Pentagon Chief Spokesperson Dana W. White and Joint Staff Director Lt. Gen. Kenneth F. McKenzie Jr., defense.gov, 14.04.2018
2 Thomas Wiegold: Luftangriff auf Syrien: „Bewaffnete Repressalie im humanitären Gewand“, augengeradeaus.net, 20.04.2018
3 David Cenciotti: Everything We Know (And No One Has Said So Far) About The First Waves Of Air Strikes On Syria. theaviationist.com, 14.04.2018
4 Tim Ripley: US Navy ramps up surveillance off the Syrian coast, janes.com, 12.04.2018,
5 Cenciotti: 14.04.2018
6 Leonardo wins the bid for the logistic and support services for NATO’s Alliance Ground Surveillance Programme, leonardocompany.com, 21.06.2018
7 George I. Seffers: From Eyes in the Skies to Data on the Ground, afcea.org, 01.04.2018
8 Stewart Assigned Commander of NATO Alliance Ground Surveillance Force, afcea.org, 20.04.2018
9 Salvo Catalano: Da Augusta partita una nave militare statunitense diretta in Giordania, sabato protesta a Sigonella, meridonews.it, 17.04.2018
10 Cenciotti: 14.04.2018
11 Tyler Rogoway: Air Strikes Targeting Syrian Military Sites Appear To Have Begun (Live Updating), thedrive.com, 09.04.2018
12 Cenciotti: 14.04.2018
13 Commander, Navy Installations Command Naval Support Activity Souda Bay: Mission and Vision, cnic.navy.mi
14 Cyprus government criticised after use of RAF base in Syria strikes, theguardian.com, 15.04.2018
15 Cenciotti: 14.04.2018
16 Ebd.
17 Οι μαθητές της Κρήτης : EE και ΝΑΤΟ σας ξέρουμε καλά για κέρδη και πετρέλαια σκοτώνετε παιδιά, prismanews.gr, 18.04.2018
18 Protesta a Sigonella contro guerra in Siria: in centinaia verso la base, lasicilia.it, 21.04.2018