Freitag, 11. Juli 2014
Umweltschutz-von-unten-Newsletter
************www.umwelt-und-emanzipation.de.vu**************
DARF GERNE WEITERGELEITET WERDEN ... GANZ ODER TEXTWEISE
*************Verfasst von: Jörg Bergstedt***************
Ex-Gentechnikfilz ...
Neu: Umweltschutz-von-unten-Newsletter am 7.7.2014
Hallo,
der Gentechnik-Newsletter ist tot –es lebe der
Umweltschutz-von-unten-Newsletter. Das hat mehrere Gründe. Zum einen
ganz persönliche: Die jahrelange Kampagne gegen die Agrogentechnik
mit den Recherchen hinter den Kulissen der Seilschaften, mit
Vorträgen, Seminaren und mehr, dazu die vielen Aktionen, ein halbes
Jahr Knast, die Anfeindungen aus Gentechniklobby und
Umweltschutz-Eliten gleichzeitig – all das schlaucht. Ich mag
Wiederholungen nicht. Daher musste ich im letzten Jahr mit dem
Schwerpunkt auf das Thema aufhören, bevor ich ganz ausgebrannt war.
Welch Glück, dass es mit dem zweiten Grund zusammenfiel.
Zum zweiten nämlich können die direkten Aktionen an und um Felder
mit gentechnisch veränderten Organismen ebenso deutschlandweit ruhen
wie die gegen die Infrastruktur. Denn Felder gibt es im Moment
nicht, und vom AgroBioTechnikum über die BioTechFarm bis zu
Förderprogrammen der Marken BioSicherheit oder ForPlanta ist alles
eingestellt. Ohne Aussicht auf Profit aber passiert in dieser
Gesellschaft nicht mehr viel. Das ist kein Ruhekissen.
Kapitalist_innen und Eliten bleiben immer in den Startlöchern, stets
zum Sprung bereit, wenn Posten, Einfluss oder Profit in Aussicht
stehen. Trotzdem ist es richtig, die Kraft und die Erfahrungen nun
für andere, genauso wichtige Themen zu nutzen.
Der dritte Grund ist mir aber der wichtigste. Ich fand es immer
falsch, das Thema Agrogentechnik aus dem Kontext herauszureißen. Ist
Massentierhaltung gut, wenn sie gentechnikfrei geführt wird? Fällt
der Regenwald umweltfreundlicher um, wenn hinterher gentechnikfreies
Soja angebaut wird? Die Verkürzungen, die hinter der Idee
gentechnikfreier Landwirtschaft standen und stehen, sind fatal.
Darum möchte ich aus dem Gentechnik-Newsletter einen erweiterten
Newsletter zu Fragen des emanzipatorischen Umweltschutzes machen.
Dazu passend habe ich ja auch die Veranstaltung „Macht macht Umwelt
kaputt“ im Angebot und schon einige Male gemacht. Demnächst gibt es
da auch einen Mitschnitt der Veranstaltung am 2. Juni auf Schloss
Tonndorf. Die Hälfte des Filmmitschnitt ist schon hochgeladen und
unter www.projektwerkstatt.de/filme zu sehen. Die andere Hälfte
folgt nach dem Klimacamp 11.-13.7.
Also … dieses ist das letzte Mal ein Newsletter zu Gentechnik – und
die Ankündigung des Newsletters „Umweltschutz von unten“. Passend
dazu auch schon ein paar Infos zu Umweltthemen …
Ich hoffe, wir lesen, hören und sehen uns … vielleicht schon am
kommenden Wochenende, wo das erste Klimacamp dieses Jahres startet
(in Hohenmölsen, mit Demonstrationen in Weißenfels und an den
Tagebauen südlich Halle/Leipzig). Ich bin auf jeden Fall da … wer noch?
Gruß aus der Projektwerkstatt, Jörg
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WIDERSTAND, AKTIONEN, PROJEKTE
SOMMERCAMPS 2014
11.-13. Juli im mitteldeutschen Braunkohlerevier: Klimacamp
Die Tagebaue südlich von Halle und Leipzig sind etwas vergessen. Es
gibt nur wenig Protest. Wir wollen das ändern. Vom 11. bis 13. Juli
soll es drei Tage lang Aktionen geben. Der Freitag (11.) ist mehr
regional gedacht, aber auch schon offen für alle. Es gibt dort ein
Programm mit Workshops und Vorträgen – alles in Hohenmölsen (siehe
www.klimacamp.eu).
Samstag und Sonntag sollen dann mit Aktionen und Besichtigungen der
Tagebaue sowie der betroffenen Orte gefüllt sein. Das bietet die
Chance für alle, die von weiter weg kommen, z.B. entlang der
Stromtrasse Richtung Süden (entlang der Grenze zwischen Thüringen
und Sachsen, dann durch Bayern bis kurz vor Augsburg). Denn der
Strom der dort fließen wird, kommt aus den Braunkohlekraftwerken,
die hier südlich von Halle und Leipzig die Landschaft zerfressen,
das Grundwasser verdrängen, die Luft mit Feinstaub, CO2 und vielem
mehr belasten. Um 11 Uhr ist für alle, die Sa/So kommen, in
Weißenfels der Auftakt mit einer Demo gegen die geplante
Braunkohlestromtrasse durch den Thüringer Wald bis nach Bayern.
Danach geht es zu den Tagebauen und nachmittags zum Imbiss in Röcken
im Pfarrgarten bei der Nietzsche-Gedenkstätte (mit Führung, wenn
erwünscht – auch die Gedenkstätte würde dem Tagebau weichen müssen.
Abends ist ein Workshop zu alternativen Energien angesetzt. Im
Mittelpunkt bleiben aber vor allem Aktionen, Besichtigungen der
riesigen Braunkohlelöcher und Begegnungen mit den Betroffenen vor
Ort. Übernachtungsgelegenheiten mit Isomatte/Schlafsack sind
unbegrenzt vorhanden. Anmeldung und Infos über die Internetseite (wo
nicht alle Programminfos eingefügt wurden – also nicht irritieren
lassen).
Weitere Camps in diesem Sommer
• 26.7.-3.8. in Borschemich am Tagebau Garzweiler: Klimacamp 2014
(http://klimacamp.ausgeco2hlt.de)
• 6.-10.8.in Asendorf bei Nienburg: Aktionscamp gegen Tierfabriken
(http://aktionscampgegentierfabriken.blogsport.de/)
• 8.-17.8. in Potsdam (FreiLand, ): 4in1-Kongress zum Umweltschutz,
Tierrechten und direkter Aktion (http://tbk.mobi/)
• 9.-16.8. bei Kiel: Campen gegen Atomkraft
(http://www.antiatomcamp.nirgendwo.info/)
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MEHR PROJEKTE
Ankündigung des Films "Aufstieg und Fall der AgroGentechnik in
Mecklenburg-Vorpommmern"
Ca. im Herbst soll der Film über die Seilschaften in und den
Widerstand gegen die Agrogentechnik am Beispiel
Mecklenburg-Vorpommerns fertig werden. Es ist der zweite Versuch,
die schon über ein Jahr alten Aufnahmen zu einem Film
zusammenzubringen. Der erste scheiterte am Versagen der Technik. Nun
soll es in der neuen Filmschneideecke der Projektwerkstatt wieder
vorangehen. Ein Ankündigungstrailer ist schon zu bestaunen – aber
das ist nicht mehr als der Anfang:
www.youtube.com/embed/MVGB4PLqtfk. Um in Zukunft besser und
schneller auch Filmprojekte verwirklichen zu können, braucht die
Filmschneideecke in Saasen noch einige technische Verbesserungen.
Von www.projektwerkstatt.de/gesucht (Sachspendensuchliste der
Projektwerkstatt) stammt der Ausschnitt dazu:
• RAM-Bausteine für Computer: vor allem DDR2 ab 2 GB
(1066/800/667/533 non-ECC, un-buffered)
• RAM-Bausteine für Notebooks, vor allem DDR2 ab 1,5 GB mit 800er
Taktung und DDR1 ab 1 GB (PC 2700, 333mhz, 2,5 Volt)
• Weitere gesuchte RAMs siehe www.projektwerkstatt.de/gesucht
• Prozessor für AM3-Sockel (z.B. AMD Athlon II, Sempron 1xx-Serie,
AMD Phenom II)
• Festplatten für S-ATA- oder IDE-Anschluss) ab 100 GB
• Flachbildschirme mit VGA- oder DVI-Anschluss
Freispruch für Feldbefreiung in Frankreich
Es stand bei Zeit-Online am 14.5.2015: „Im Berufungsprozess um die
Zerstörung von 70 gentechnisch veränderten Rebstöcken auf einem
Versuchsfeld im Elsass hat das Berufungsgericht in Colmar alle 54
Angeklagten freigesprochen. Die Genehmigung für diese Versuchsfeld
durch die Pariser Regierung sei "illegal" gewesen, stellte das
Gericht am Mittwoch fest. Daher sei die Zerstörung der Rebstöcke im
August 2008 kein Delikt gewesen.“ (siehe
http://www.zeit.de/news/2014-05/14/frankreich-eu-agrar-gentechnik-justiz-umweltschuetzer-nach-zerstoerung-von-gen-rebstoecken-freigesprochen-14164414)
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NEUES AUS DEN GENTECHNIK-SEILSCHAFTEN
Kein Themenzentrum Gentechnik auf den DLG-Feldtagen 2014
Letztes Mal (2012, weil es nur alle zwei Jahre stattfindet) stand da
noch das fette Werbezelt, wo ich Filmaufnahmen machen wollte, aber
alle wegliefen. Dieses Jahr war nichts mehr im Programm angekündigt.
Auch hier also ein Verlust an Infrastruktur der Gentech-Lobby.
Seilschaften zwischen Bauernfunktionär_innen und Bonzen
Nicht mehr ganz frisch, aber trotzdem nachgereicht … Topagrar
vermeldete am 18.9.2013: „Wie die Agrar- und Ernährungswirtschaft
mit der Interessenvertretung in Spitzenverbänden und in der Politik
verknüpft ist, soll eine aktuelle Studie der Grünen verdeutlichen.
Dipl.-Ing. agr.Veikko Heintz hat dazu eine Netzwerkbetrachtung
angefertigt.“
http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Gruenen-Studie-ueber-die-Vernetzung-von-Agrarwirtschaft-und-Agrarpolitik-1248049.html).
Die Studie steht unter
http://www.topagrar.com/dl/4/2/6/3/6/0/Studie_Bauern_und_Bonzen.pdf.
Einsamer Kämpfer: Rehberger
Hat eigentlich jemand was von Kerstin Schmidt gehört? Oder
Karl-Heinzkogel, Uwe Sonnewald & Co? Nicht mehr viel los da … doch,
einer kämpft noch: Horst Rehberger, Hans Dampf in allen
Gentechnikgossen. Sein letztes Meisterwerk: Ein Brief am 10.6.2014
im Schadenersatzprozess wegen dem zerstörten gv-Weizenversuchsfeld
in Gatersleben. Muss mensch selbst lesen, hier die schönsten Zitate:
„Anlass fur den anhängigen Rechtsstreit ist die dreiste Anmaßung der
sechs Beklagten, irn Wege des Faustrechts und damit in krimineller
Art und Weise das Gnindrecht der Forschungsfreiheit der
Wissenschaftler des Klägers im Falle des
Winterweizen-Freisetzungsversuches außer Kraft zu setzen und dabei
auch einen großen materiellen Schaden anrichten zu dürfen. Keiner
der Beklagten ist selbst ein studierter Biologe oder gar
Wissenschaftler. Die Beklagten bilden sich vielmehr ein, indem sie
Ammenmärchen glauben und Angstparolen folgen, besser als jeder
Wissenschaftler sach- und fachkundig Fragen der Gentechnik
beurteilen zu können und sich deshalb über Recht und Gesetz
hinwegsetzen zu dürfen.“
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WEITERE NACHRICHTEN ZUR AGROGENTECHNIK
Datenbank zu GVO in Europa
Nur wenige gentechnisch veränderten Pflanzen dürfen in Europa
angebaut werden – und das auch nicht in allen Ländern. Ganz anders
sieht es auch bei der Zulassung für den reinen Handel oder von
Lebensmitteln und Futtermitteln. Da gibt es jede Menge zugelassene
Sorten, nicht nur etliche landwirtschaftliche Pflanzen, sondern z.B.
auch Zierblumen. Die Propagandaseite pro Agrogentechnik
(ursprünglich mal von kritischen Verbraucher_innenverbänden
gegründet, aber dann sanft eingekauft) namens „Transgen“ bietet ein
Abfrageformular, mit dem sich herausfinden lässt, was alles
zugelassen ist oder war. Die Datenbank findet sich unter
www.transgen.de/zulassung/gvo/. Eine Infoseite beim Umweltbundesamt
Österreich informiert ebenfalls:
www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/gentechnik/zulassungen/.
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TERMINE
Seminare und Veranstaltungen in der Projektwerkstatt
• 14.-16.11. in der Projektwerkstatt in Saasen (Kreis Gießen):
Anti-Knast und Anti-Psychiatrie
Knast und Zwangspsychiatrie sind die härtesten Unterdrückungsformen
des Staates und die letzte Drohung der Verhaltensnormierung. Daher
ist die Auseinandersetzung mit ihren Strukturen, Wirkungsweisen und
Zielen ein wichtiges Feld der Kritik von Herrschaft.
• 21.-23.11. in der Projektwerkstatt in Saasen (Kreis Gießen):
Artgerechte oder keine Tierhaltung
Tierrechtler_innen wollen gar keine Tierhaltung. Ökolandwirt_innen,
Kleinbäuer_innen und Tierschützer_innen kämpfen hingegen für eine
artgerechte Unterbringung - vor dem Schlachten oder während der
Nutzung. Wer hat Recht? Oder beide? Oder keine_r? Was spricht für
das eine und was für das Andere? Wo sind die Widersprüche und Lücken
in den Argumenten? Wir wollen sowohl die Idee artgerechter
Tierhaltung, vegetarischer Ernährung und tiernutzender
Kreislaufwirtschaft auf Biohöfen untersuchen als auch veganes Leben,
die Postulierung von Tierrechten und die Behauptung, Nahrungsmittel
könnten ohne Tierleid produziert werden.
• 19.-21.12. in der Projektwerkstatt in Saasen (Kreis Gießen): Sich
einmischen – Akten und Pläne studieren, mitreden und protestieren
vor Ort
Kreativer und widerständiger Protest ist gut. Das dürfte
inkompatibel sein mit dem Versuch, sich ständig mit den Herrschenden
und Privilegierten zu verbinden, um kleine Vorteile zu ergattern,
aber damit das Ganze selbst zu unterstützen. Es bedeutet aber nicht,
zu den Strukturen des herrschenden Systems ohnmächtigen Abstand zu
halten. Ganz im Gegenteil: In den Kochtöpfen der Macht herumrühren,
genau hinzugucken, Interessen zu demaskieren, Vorhaben frühzeitig
und genau zu kennen, verbessert die Handlungsmöglichkeiten. Darum
soll es gehen: Die vorhandenen Beteiligungs- und
Handlungsmöglichkeiten im Rahmen des bestehenden Systems
kennenzulernen, um sie – neben der direkten Aktion – optimal nutzen
zu können, z.B. Akteneinsichtsrecht, Verwaltungsklagen gegen
Planungen und Behördenentscheidungen, Bürger_innenbeteiligung bei
Bauvorhaben, nach Immissionsschutzrecht usw.
• 21. Dezember bis 1. Januar in der Projektwerkstatt in Saasen
(Kreis Gießen): Werkeln, Gespräche und Sortieren in den Bibliotheken
der Projektwerkstatt
Das kabrack!archiv ist eines der größten, unabhängigen und
politischen Archive des Landes. Schön sortiert nach Themenfeldern
werden Bücher, Flugschriften und Medientexte gesammelt. Sie sind für
alle Menschen zugänglich - besonders wertvoll für alle, die an
politischen Projekten werkeln und die Projektwerkstatt auch dafür
nutzen. Rund um Weihnachten wollen wir, wie schon 2012 und 2013,
gemeinsam neue Materialien einsortieren und auch die im vergangenen
Jahr noch nicht geschafften Bereiche endlich einrichten (z.B.
Antifa, Gender/Feminismus, Krieg/Militarismus/Imperialismus). Wer
will mitmischen? Egal ob für einen Tag oder länger ... herzlich
willkommen!
• 26.-28.12. in der Projektwerkstatt in Saasen (Kreis Gießen): Den
Kopf entlasten: Kritik anti-emanzipatorischer Positionen in
politischen Bewegungen
In kurzen Vorträgen Workshops und Diskussionen werden Prinzipien
vereinfachter Welterklärungen benannt und dann Beispiele
vorgestellt, über die jeweils auch kurze Debatten möglich sind.
Abschluss ist eine 8-Punkte-Liste für skeptisches Denken. ++ Mehr
Infos & Anmeldung
Infos, Anmeldung & mehr: www.projektwerkstatt.de/termine
Projektwerkstatt, Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen-Saasen
Tel. 06401/903283 ++ Feste Anmeldung bitte bis 3 Tage vorher!
Wer kommt, kann vielleicht mal hier gucken:
www.projektwerkstatt.de/gesucht. Denn wir suchen Sachspenden für die
Projektwerkstatt.
Die nächsten Veranstaltungstouren
Es soll auch mit „Touren“ weitergehen – jeweils gern als Mischung
von Ton-Bilder-Schauen, Workshops und Trainings (siehe auch Liste
mit neuen Themen im nächsten Absatz). Wer Lust hat, einen Abend oder
Tag zu organisieren, sollte sich melden …
In Planung:
- Ende September/Anfang Oktober durch Niedersachsen Süden (Anfragen
bisher: Direct-Action-Training auf einem Bauernhof irgendwo zwischen
Oldenburg und Ostfriesland; Vorträge in Buchholz und Hildesheim)
- Mitte Oktober durch Sachsen, bislang stehen: 14.10. in Döbeln
(Näheres folgt) Vortrag und Diskussion "Macht macht Umwelt kaputt"
++ 15.10. in Höckendorf (Sachsen, Näheres folgt): Ton-Bilder-Schau
"Monsanto auf Deutsch - Seilschaften zwischen Behörden, Forschung
und Gentechnikkonzernen"
- Anfang November durch den Süden (Anfragen bisher:
Direct-Action-Training auf einem Bauernhof im Allgäu)
Wer hat Lust auf weitere Veranstaltungen?
Ob in nächster Zeit oder dann wieder im Winterhalbjahr: Wer Lust auf
eine Abendveranstaltung, ein Training/Seminar oder etwas anderes
hat, darf sich gerne schon mal melden.
Neben „Monsanto auf Deutsch“ (was ja ein bisschen ausgeleiert ist),
gibt es drei neuere Themen, die auch gut passen, wo „Monsanto auf
Deutsch“ schon gelaufen ist:
• Ton-Bilder-Schau „Die Mischung macht's - erfolgreiche Strategien
des Widerstandes am Beispiel der Agrogentechnik“
Seit 2004 starteten Gentechnikkonzerne und Lobbygruppen eine neue
Kampagne zur Durchsetzung ihrer Profitinteressen und zur Anlage von
Feldern mit manipulierten Pflanzen. Ab 2005 entwickelte sich - wie
schon Mitte der 90er Jahre - eine spannende Mischung des
Widerstandes: Feldbefreiungen, Feldbesetzungen, Aktionen vor
Konzernzentralen und -versammlungen, Recherchen hinter den Kulissen,
brisante Veröffentlichungen und viele informative Veranstaltungen.
Mit Erfolg: 2012 gab es kam noch Felder und die großen Konzerne
kündigten ihren Abgang aus Deutschland an – und der Sommer 2013 wird
wahrscheinlich ganz ohne gv-Pflanzen ablaufen. Da lohnt sich der
Rückblick: Was macht solche Widerstandsstrategien aus? Und was lässt
sich daraus für andere Kampagnen und Aktionen lernen - z.B. für den
Widerstand gegen Atom oder Kohle, Tierfabriken oder Schlachthöfe,
Nazis oder Sozialabbau, Militär oder Repression. Fotos, kurze Filme
und ausgewählte Anekdoten machen die Ton-Bilder-Schau zu einer
rasanten Erinnerung an vergangene Protestjahre. Dann folgen Thesen
für eine entschlossenere Protestkultur auch zu anderen Themen. Am
Ende besteht die Gelegenheit zur Debatte, Entwicklung eigener Ideen
und für konkrete Verabredungen …
• Vortrag und Diskussion "Macht macht Umwelt kaputt"
Herrschaft bedeutet die Möglichkeit, Abläufe und Verhältnisse so
regeln zu können, dass andere die negativen Folgen erleiden müssen.
Umweltzerstörung basiert regelmäßig auf diesem Prinzip: Industrie
und ihre Staaten graben in armen Regionen nach Energiequellen und
Rohstoffen, transportieren schiffeweise Nahrungsmittel oder Holz zu
sich und kippen den Müll wieder in die Peripherien zurück. Städte
nutzen das Umland als Baufläche, Straßentrassen oder für Müllhalden.
Die Natur zählt nichts, weil die Menschen in ihr still sind oder
still gehalten werden. Wer Umwelt dauerhaft schützen will, muss
daher die Machtfrage stellen. Doch was geschieht tatsächlich?
Umweltverbände setzen auf Staat, Umweltpolizei, Gesetze und Firmen,
um die Welt grün zu halten. Diese Schüsse gehen nach hinten los -
schon seit Jahrzehnten. Nötig ist eine Umweltschutzstrategie, die
die Menschen ermächtigt, ihr Leben wieder selbst zu organisieren -
ohne Hierarchien und Privilegien. Nur ein Umweltschutz von unten ist
ein wirksamer Umweltschutz. Infoseite: www.umwelt-und-emanzipation.de.vu
• Vortrag und Diskussion "Den Kopf entlasten: Kritik
anti-emanzipatorischer Positionen in politischen Bewegungen"
Monsanto ist schuld. Nein, die Bilderberger. Quatsch, der
Finanzkapital macht alles kaputt. Hinter allem stecken zwei
Bankersfamilien. Europa wird immer mehr amerikanisiert. Geht doch
gar nicht, weil Deutschland ohnehin von den USA besetzt ist. Oder
gar nicht existiert ... So oder ähnlich klingen viele
Erklärungsmodelle für die Ursachen empfundener Missstände. Was sie
gemeinsam haben: Sie vereinfachen, verkürzen komplexe
Herrschaftsanalysen und spielen mit den Mitteln des Populismus.
Statt Menschen zu eigenständigem Denken und kritischem Hinterfragen
anzuregen, wandeln sie Ohnmacht oder Empörung in billige Zustimmung
- zwecks politischer Beeinflussung, Sammeln von AnhängerInnen und
WählerInnen oder auf der Suche nach dem schnöden Mammon in Form von
Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Vor allem aber können sie gefährlich
sein, wenn plumpe Feindbilder und verkürzte Ursache-Wirkungsketten
zu einem Hass gegen Bevölkerungsgruppen führen, denen die Schuld für
das Böse auf der Welt zugeschoben wird - der Antisemitismus ist nur
ein Beispiel dafür, die Folgen sind bekannt.
Im Vortrag (bzw. Workshop) werden Prinzipien vereinfachter
Welterklärungen benannt und dann Beispiele vorgestellt, über die
jeweils auch kurze Debatten möglich sind. Abschluss ist eine
8-Punkte-Liste für skeptisches Denken. Infoseite:
www.kopfentlastung.de.vu
Weitere Themen unter www.vortragsangebote.de.vu.
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MATERIALIEN
Neue DVD "Die Mischung macht's!" ... Richtwert 7 Euro
Professioneller Mitschnitt der Veranstaltung "Die Mischung macht's -
erfolgreiche Strategien des Widerstandes am Beispiel der
Agrogentechnik" (3.4.2014 in Bayreuth, Referent: Jörg Bergstedt ).
Er enthält gut 1,5 Stunden spannende Rückblicke auf den Aufstieg und
Fall der Agrogentechnik Deutschland. Seit 2013 gibt es kein Feld mit
GVO mehr: Was macht solche Widerstandsstrategien aus? Und was lässt
sich daraus für andere Kampagnen und Aktionen lernen - z.B. für den
Widerstand gegen Atom oder Kohle, Tierfabriken oder Schlachthöfe,
Nazis oder Sozialabbau, Militär oder Repression. Fotos, kurze Filme
und ausgewählte Anekdoten machen die Ton-Bilder-Schau zu einer
rasanten Erinnerung an vergangene Protestjahre. Am Ende folgen
Thesen für eine entschlossenere Protestkultur auch zu anderen Themen.
Die DVD kann auch öffentlich vorgeführt werden. Der Kauf beinhaltet
die Aufführrechte für alle nicht-kommerziellen Veranstaltungen. ISBN
im SeitenHieb-Verlag 978-3-86747-068-1 (108min)
Neues Buch „Gentechnik und Macht“
Nummer 5 und 6 der kleinen Bücher zu Theoriethemen sind erschienen –
und eines heißt „Gentechnik und Macht“. Es ist ein kleines Büchlein
mit Texten und Zitaten zum Zusammenhang von Herrschaft und
gentechnischer Manipulation an Nutztieren und -pflanzen. Im
Mittelpunkt steht die Kritik an Saatgutkontrolle, Patenten und
Ingenieursmethoden im Sozialen. Ebenso beleuchtet werden die
spendenorientierten Strategien von Umweltverbänden, Grünen und
anderen, die auf Herrschaftsanalyse und deshalb in gefährliche
Argumentationen abrutschen. Das Büchlein hat 64 Seiten und kostet 3
Euro.
Unter den ersten vier der Buchreihe waren zudem schon zwei zu
Themen, die eng mit „Monsanto auf Deutsch“ verbunden sind und auch
jeweils 3 Euro kosten.
• Den Kopf entlasten: Sog. „Verschwörungstheorien“: Woher kommen
sie? Was bewirken sie? Und was ist von ihnen zu halten?
11.9., Bilderberger, BRD GmbH, das böse Finanzkapital, Chemtrails,
Zinsen - das und mehr taucht auch in politischen Debatten immer
wieder in Form verkürzter Weltanalysen auf. Das Büchlein erklärt die
Funktionsweise solcher Mythen, was an ihnen nützlich und was
gefährlich ist. Etliche vereinfachte Welterklärungen werden
vorgestellt und gezeigt, wo sie fälschen oder vereinfachen.
Gegenbelege sind aufgeführt. Zum Schluss gibt es Tipps zum
skeptischen Denken.
Ab 3 St.: 2,50 Euro, ab 10 St.: 2 Euro. Quadratisch 15x15cm, 76 S..
ISBN 978-3-86747-064-3
• Macht und Umwelt: Über den Zusammenhang von Herrschaft und
Umweltzerstörung
Texte und Thesen zur Verknüpfung von Herrschaft und
Umweltzerstörung. Es zeigt sich, dass machtförmige Verhältnisse
gleichzeitig die Voraussetzung wie auch das Mittel der
rücksichtslosen Aneignung von Rohstoffen, Land und allen anderen
Lebensgrundlagen ist. Natur und Mensch sind die Faktoren, die zum
Zwecke von Herrschaftsausbau und -sicherung sowie ständigem Profit
ausgebeutet werden.
Ab 3 St.: 2,50 Euro, ab 10 St.: 2 Euro. Quadratisch 15x15cm, 64 S.
ISBN 978-3-86747-060-5
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Der neue Newsletter
Das Thema Agrogentechnik soll nicht verschwinden, aber im Kontext
von Umweltfragen, Alternativen in der Landwirtschaft usw. betrachtet
werden. Daher bleibt der Verteiler zur Gentechnik erhalten und
bekommt fortan den neuen Umweltschutz-von-unten-Newsletter. Wer das
nicht will oder, falls noch nicht für den Newsletter angemeldet,
kann sich an- oder abmelden– per Formular auf
www.biotech-seilschaften.de.vu oder Mail an saasen@projektwerkstatt.de.
Kabrack!archiv – wer hat Lust z.B. auf den Bereich zu Gentechnik???
Die Bibliotheken und Themensammlungen der Projektwerkstatt gehören
zu den umfangreichsten unabhängigen und selbstorganisierten
Bewegungsarchiven. Hier stehen über 20.000 Bücher, ein besonderer
Schatz aber sind etliche Kopien, Flugblätter, Zeitungstexte,
unveröffentlichte Manuskripte zu vielen politischen Themen. Richtig
gut nutzbar wären die aber nur, wenn sie wenigstens ab und zu
ergänzt, durchsortiert und neue Infos eingeaktet werden. Und darum
geht es: Wer hat Lust, an diesem Archive mitzuwirken? Das Ganze ist
thematisch sortiert. Das macht es möglich, einen konkreten
Themenbereich zu übernehmen, d.h. zu sortieren, zu gestalten, neue
Materialien zu beschaffen, eventuell auch zu erfassen und mehr (also
z.B. Gentechnik oder Landwirtschaft, Medizin, Umwelt-NGOs,
Energiewende, Anti-Atom, Verkehr oder noch andere Themen … es sind
viele da drin!!!). Bibliotheken und Archive würden dann zu einer
bunten Kooperation mehrerer Leute, die einzelne Themen oder Bereiche
übernehmen – vom Einsortieren über das Organisieren weiterer
Materialien bis zur Gestaltung von Regalen, bei Interesse auch gerne
den angrenzenden Flächen (mal eine Sitzecke, eine Hängematte, ein
Schreibtisch …). Ein paar Einblicke bietet die Seite
www.projektwerkstatt.de/kabrack - die Seite wartet auf eine
Überarbeitung im Zuge neuen Schwungs im Archiv. Also los … wer Lust
hat, eine Themenecke zu übernehmen, an einer mitzuwirken oder auch
über das „große Ganze“ des Archivs und der Raumgestaltung
nachzudenken, sollte sich melden – gerne auch mit Wünschen, an
welchen Themen Interesse besteht.
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P.S. Wie immer das Nachwort: Von der Broschüre „Organisierte
Unverantwortlichkeit“ und dem Buch „Monsanto auf Deutsch“ sind noch
genügend Bestände vorhanden. Bestellungen über das Infoformular auf
unserer Internetseite www.biotech-seilschaften.de.vu, unter
www.aktionsversand.de.vu oder in der Projektwerkstatt. Da andere
Verlage – teilweise mit erstaunlich widerlichen Unhöflichkeiten –
die brisanten Botschaften nicht verlegen wollten, wird „Monsanto auf
Deutsch“ wohl erstmal die einzige Enzyklopädie der
Agrogentechnik“mafia“ bleiben. Bestellseite www.aktionsversand.de.vu.
Und: In der Projektwerkstatt und anderen Aktionshäusern sind immer
wieder Sachspenden gefragt. Auf der Seite
www.projektwerkstatt.de/gesucht findet Ihr eine Liste. Wer was
Passendes übrig hat ... wir freuen uns!!!
--
Verfasst in der
Projektwerkstatt Saasen, 06401/90328-3, Fax -5, 01522-8728353
Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen-Saasen (20 km östlich Giessen)
www.projektwerkstatt.de/saasen
++ Tagungshaus ++ politische Werkstätten ++ Archive und
Bibliotheken ++ Direct-Action-Plattform ++ Bahnanschluß ++
ReferentInnenangebote ++ Sachspenden gesucht: Was gerade fehlt,
steht immer unter www.projektwerkstatt.de/gesucht ++
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