Sonntag, 16. Juni 2013
Der Kampf der Arbeiterklasse gegen die Bourgeoisie ist notwendig, solange es die kapitalistische Gesellschaft gibt und darüber hinaus
Von den philippinischen Coca-Cola-Arbeitern zu lernen, heißt … siegen zu lernen
ANGRIFF DES FINANZKAPITALS AUF ARBEITERRECHTE NICHT NUR IN ANGEBLICHEN „HOCHLOHN“-LÄNDERN, SONDERN AUCH IN DEN ÄRMSTEN ENTWICKLUNGSLÄNDERN
von Jens-Torsten Bohlke
Kommunisten-online – In Davao kam ich im April und Mai 2013 als Urlauber an den Toren der dortigen Coca Cola – Fabrik vorbei und sah die dort angebrachten großen Spruchbänder des Protests der Arbeiter. Auf jenen Spruchbändern fordern die Arbeiter Lohnerhöhungen, Stopp des „Outsourcings“ (Ausgliederns von Betriebsteilen zwecks Lohnsenkung), Respektierung ihrer Rechte.
Das fortschrittliche Netzwerk Bulatlat veröffentlichte online folgende Hintergrundinformationen zu diesem landesweiten Arbeitskampf der philippinischen Arbeiter bei Coca Cola, welcher vor allem durch Streiks und Arbeitsniederlegungen geführt wird.
Outsourcing-Folgen im „Billiglohnland“
Die täglich für den US-Konzern Coca Cola schuftenden Arbeiter erleben die schlimmsten Arbeitsbedingungen im drangsalierenden Arbeitsregime der Red System Agency, die sich im Eigentum von Coca Cola befindet und dafür sorgt, dass die Milliardenprofite der Eigentümer von Coca Cola ständig schneller ansteigen. Die Gewerkschaft Kilusang Mayo Uno (KMU), mit welcher unsere größte belgische Gewerkschaft ACV-CSC seit Jahrzehnten enge solidarische Beziehungen unterhält, organisierte den Arbeitskampf bei Coca Cola in den Philippinen. Immer wieder beteiligten sich Tausende Arbeiter am landesweiten Streik gegen den US-Multi und brachten die Produktion in den Fabriken von Coca Cola in den Philippinen zum Erliegen.
Es geht darum, dass immer mehr jahrzehntelange Stammarbeiter von Coca Cola an jene Red System Agentur (im Besitz des Multis) ausgegliedert werden, um dort für weniger Lohn und entrechtet als Fahrer, Transportarbeiter oder sonstige Arbeitskräfte noch stärker als zuvor ausgebeutet zu werden. Im Arbeitsvertrag mit dem US-Multi Coca Cola erkämpften sich diese Arbeiter zumindest einige für sie grundlegend wichtige Rechte auf besseren Lohn und verbesserte Arbeitsbedingungen, die ihnen durch Überstellung an jenen scheinbaren Subunternehmer Red System Agentur genommen werden sollen. Dies ist ein Trick des Coca Cola -Managements, um „die Lohnkosten zu senken“, wie es im derzeit modernen und üblichen neoliberalen Sprachgebrauch weltweit so „schön“ heißt.
Outsourcing-Folgen z.B. bei Continental in Deutschland
Natürlich kennen wir diesen fiesen Trick auch in den EU-Ländern bestens, denn mittlerweile praktizieren ihn so gut wie alle multinationalen Konzerne und das gesamte Großkapital. Beim Reifenhersteller Continental in Deutschland wurden schon vor ca. 20 Jahren durch Gründung einer betriebseigenen Zeitarbeitsfirma Tausende Stammarbeiter entlassen und dann für etwa wie den halben Tariflohn sowie betrogen um den Sozialplan von Continental wiedereingestellt, um dieselbe Arbeit wie zuvor „bei gesunkenen Lohnkosten“ zugunsten einer Steigerung der Extraprofite der Continental besitzenden wenigen superreichen Finanzkapitalistenclans zu verrichten. Die opportunistisch verseuchte Führung der damaligen IG Chemie unternahm schlicht nichts bis wenig, um die grundlegenden Interessen und Rechte dieser mit üblem Lohnklau konfrontierten entrechteten Arbeiter und oft auch zahlenden Mitglieder dieser Gewerkschaft zu vertreten, was nur eines der vielen Beispiele für den hohen Grad an Korruption bei den Gewerkschaftsbossen in Deutschland ist und bleibt.
Outsourcing-Folgen z.B. in deutschen Supermärkten
Oder nehmen wir mal das Beispiel der in die Hunderttausende gehenden „Mini-Jobber“ in den bekannten Großmarkt- und Supermarktketten wie „real“. Vor ca. 10 Jahren arbeiteten dort Stammarbeiter im Tariflohn von 18 Euro brutto pro Stunde. Sie wurden vor einigen Jahren entlassen und durch Zeitarbeiter ersetzt, die die Arbeit für ca. 9 Euro brutto pro Stunde erledigten. Um den Ausbeutungsgrad noch weiter zu erhöhen, wurden die Zeitarbeiter ebenfalls ersetzt, und zwar durch sog. Billiglöhner in „Werksverträgen“ eines Subunternehmers, welcher nur noch 6-8 Euro Stundenlohn brutto zahlt. Wobei wir Kommunisten auch wissen, dass mittlerweile „modern“ ist, diese Stundenlöhne bei diesen prekär beschäftigten Arbeitern zwar offiziell auszuweisen gegenüber den Behörden und in den Buchhaltungen, bei den „Mini-Jobbern“ jedoch oftmals weniger an Bruttolohn ankommt. Diese „Mini-Jobber“ sehen sich in ihrem Elend dazu gezwungen, in mafiös zu nennenden Syndikaten, – Firmen kann man diese Unternehmen nicht mehr nennen -, ihre Schindereien zu verrichten. Im Gegensatz zu den Philippinen tun sich allerdings die „deutschen Michels“ bisher schwer daran, sich zusammenzuschließen und gemeinsam gegen das Lohndumping zu wehren.
Lohndumping ist Teil des gesetzmäßigen kapitalistischen Konkurrenzkampfes um Höchstprofite für das Finanzkapital
Wie wir sehen, geschehen ähnliche Dinge selbst in einem ausgewiesenen Billiglohnland wie den Philippinen, wo ein Monatslohn von umgerechnet 100 Euro für einen vollzeitbeschäftigten Industriearbeiter für die Finanzkapitalistenclans noch „zu hoch“ ist und mit allen Mitteln versucht wird, diesen Lohn zu drücken, um die Milliardenprofite der Besitzer von Coca Cola rascher ansteigen zu lassen. Ist es die Gier jener Kapitaleigentümer, die kein Ende kennt? Karl Marx und Friedrich Engels wiesen wissenschaftlich nach, dass es hier nicht um schlechte Charakterzüge wie Gier von gewissen gewissenlosen Elementen unter uns Menschen geht, sondern Konkurrenzdenken und Konkurrenzkampf gesetzmäßig grundlegende Bestandteile der bürgerlichen Gesellschaft, des Kapitalismus in all seinen Entwicklungsstadien ist.
Der Kampf der Arbeiterklasse gegen die Bourgeoisie ist notwendig, solange es die kapitalistische Gesellschaft gibt und darüber hinaus
Wie der Kampf der Coca Cola – Arbeiter in den Philippinen zeigt, muss die gewerkschaftlich sich organisierende Arbeiterklasse keinesfalls derartige Gesetzmäßigkeiten des Kapitalismus zum eigenen Nachteil hinnehmen, sondern ständig und dauerhaft den Klassenkampf zur Wahrung der errungenen Rechte und zur Erkämpfung weiterer Rechte im eigenen Klasseninteresse als organisierte Arbeiterklasse führen. Seit März 2013 stehen die philippinischen Coca-Cola-Arbeiter im Arbeitskampf gegen den US-Multi. Mehrheiten wie 262 von 267 Gewerkschaftsmitgliedern pro Betrieb stimmten für Streikmaßnahmen, was mit völligem Lohnverlust an den Streiktagen für die Arbeiter in den Philippinen sowie drohender Aussperrung und drohendem Arbeitsplatzverlust verbunden ist. Die Massenarbeitslosigkeit in den Philippinen ist dermaßen hoch, dass über 10% der arbeitsfähigen Bevölkerung im Ausland als Billiglöhner arbeitet, um mit Geldüberweisungen in die Heimat die eigenen Familien vor dem Hunger zu bewahren. Unter diesen harten Lebensbedingungen führten diese Arbeiter ihren Kampf vor Ort.
Statt 8-Stunden-Arbeitstag 12-18-Stunden-Schufterei bei unsicher werdendem Lohn im prekären Arbeitsverhältnis („Werksvertrag“)
Die philippinischen Arbeiter müssen weitaus härter schuften als Arbeiter beispielsweise in Belgien. Es gibt in den Philippinen weder eine 8-Stunden-Zeitbegrenzung für die tägliche Arbeitszeit noch gesetzliche Überstundenregelungen. Die Transportarbeiter in den Niederlassungen von Coca Cola, die die LKW beladen, schuften von 6 Uhr früh bis 18 Uhr, d.h. so lange das Tageslicht dort währt, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Das nennt sich 12-Stunden-Normalschicht bei Essenspause von maximal einer halben Stunde und zurechtweisenden Erklärungsmaßregelungen im Fall jeder Minute einer „Extrapause“.
Klo und Waschbecken ist kein Menschenrecht bei Coca Cola
Die Gesundheits- und Sicherheitsstandards bei Coca Cola in den Philippinen sind katastrophal. So lautet eine Forderung der Arbeiter, dass der US-Multi endlich mal Toiletten und Waschbecken zur Verfügung stellen möge. So etwas ist bei diesem ein Nahrungs- und trinkbares Genussmittel herstellenden Konzern kein selbstverständlich dort Beschäftigten zu gewährendes Menschenrecht.
Coca Cola’s Farce vom „Betriebsarzt“ – eine Verhöhnung der Arbeiter
Die „Betriebskliniken“ helfen Arbeitern mit fieberhaften Erkrankungen nicht, sondern schicken sie zurück an die Arbeit und zum Boss, dem der betreffende Arbeiter dann zu erklären hat, warum er in die Klinik und nicht zur Arbeit gekommen ist. So werden auch kranke Arbeiter dem vollen Leistungsdruck ausgesetzt. Und der Konzern streicht noch Subventionen ein, weil er sich scheinbar „sozial“ gibt, was schon verhöhnend gegenüber den eigenen Arbeitern des Unternehmens ist.
Weniger Aufträge – keine Arbeit – kein Lohn – oder „Der Unternehmer trägt das Risiko, der Arbeiter hat die Folgen im Risikofall zu tragen“
Bei den Fahrern der LKW von Coca Cola will der US-Multi durch deren „Umsetzung“ in jene konzerneigene Red Systems Agency erreichen, dass das volle Umsatz- und Verkaufsrisiko diesen Fahrern mit aufgebürdet wird. So arbeitet ein Fahrer zumeist 18 Stunden, um die gesamte Getränkeladung auszuliefern. Er bekommt statt seinem Tariflohn von jener Red Systems Agentur 80 Euro pro Auslieferungsfuhre, von denen alles zu zahlen ist. Dabei wird er nicht an jedem Arbeitstag angerufen, um zur Arbeit zu erscheinen. Wird weniger verkauft und fallen weniger Lieferungen an, steht der Fahrer bei Coca Cola ohne Lohn da.
Korrupte Behörden in Kungelei mit Firmenbossen und Todesschwadronen
Die Stammbelegschaft von Coca Cola hatte sich ein 13. Monatsgehalt sowie eine kostenlose Reismahlzeit pro Arbeitstag erkämpft. Dies entfällt, wenn der Arbeiter nicht mehr für Coca Cola, sondern formell bei gleicher Arbeit für die Red Systems Agency arbeitet. Steuern, Beiträge für die „Betriebsklinik“ und weitere Extras werden vom Lohn der Arbeiter abgezogen. Gewerkschaftsmitglieder werden gefeuert und nicht von der Red Systems Agency eingestellt. Seit Juli 2012 versuchen jedoch die an Red Systems Agency ausgegliederten Arbeiter von Coca Cola, deren Zahl sich ständig weiter erhöht, eine eigene Gewerkschaft zu gründen, die dann eine kollektive Tarifvereinbarung mit der Leitung dieses Unternehmens aushandeln kann. Bei den korrupten Behörden wird nun heftig dafür gestritten, dass diese Behörden anerkennen, dass es sich bei den Arbeitern der Red Systems Agency um dort beschäftigte Arbeiter und somit eine eigenständige Belegschaftseinheit handelt. Genehmigt dies eine Behörde auf Provinz-Niveau, wie im Januar 2013 in einem Fall geschehen, dann kippt die Regierungsbehörde landesweiter Ebene durchaus mal eben diese Entscheidung einen Monat später und stellt fest, dass diese Arbeiter der Red Systems Agency eben doch weiterhin zu Coca Cola auch vom Vertragsverhältnis her zählen würden.
„Christliche Gewerkschaften“ nennen sich „Freie Gewerkschaften“ dort
Das Management von Red Systems Agency beobachtete genau, wer von den Arbeitern sich da bei den Behörden wofür einsetzte. Während im Januar 2013 noch 121 LKW von gewerkschaftlich organisierten Fahrern besetzt wurden, waren es nach Februar 2013 nur noch 62 solcher LKW. Gegen etliche gewerkschaftlich organisierte Arbeiter erhob die Red Systems Agency vor Gericht konstruierte Anklagen und Anzeigen, um die fristlose Kündigung durchzusetzen. Eine korrupte Gewerkschaft wurde reichlich mit Geldern ausgestattet, um mit wirklich fett zu nennenden Geldprämien Mitglieder der kämpferischen KMU-Gewerkschaft zu sich zu locken.
Der Kapitalismus im heutzutage bekannten Mafia-Gewand
Einer der Gewerkschaftsführer, Avelino: „Während Coca Cola sich ständig als umwelt- und kundenfreundlich in der Fernsehwerbung darstellt und dafür Millionen Pesos ausgibt, sind wir Arbeiter unser grundlegenden Rechte auf gerechte und lebenssichernde Löhne, Gesundheits- und Sicherheitsstandards, Organisations- und Versammlungsfreiheit beraubt worden. Wir haben alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft, aber offenkundig arbeiten die Arbeitsbehörden, die Firmenleitungen und die von ihnen geführte korrupte Föderation der Freien Arbeiter gemeinsam lediglich am Vorenthalten unserer Rechte uns gegenüber, wobei sie rechtliche Vorgänge durch ungesetzliche Maßnahmen ersetzen.“
Arbeiter werden öffentlich aktiv
Auch Arbeiter meldeten sich öffentlich zu Wort. Sie wiesen darauf hin, dass der Streik ihr letztes Mittel ist, um sich zu wehren und auch die Öffentlichkeit und die Kunden von Coca Cola darauf aufmerksam zu machen, dass es um ihren Leben sichernden Lohn, weitere Leistungen, die Versammlungs- und Organisationsfreiheit für sie geht, was die Menschen ringsum mit unterstützen sollen. Die veränderten Arbeitsbedingungen innerhalb und außerhalb der Fabriken seien nicht mehr zumutbar.
Der breit unterstützte Streik der gesamten Belegschaft brachte den Sieg
Bulatlat vermeldete am 24.Mai in einem Artikel, dass der gewerkschaftlich geführte Streik bei Coca Cola letztlich den Erfolg brachte. Die Arbeiter kehrten an ihre Arbeitsplätze zurück. In der Verlautbarung der KMU-Gewerkschaft heißt es, dass die Gewerkschaft wachsam bleibt und kontrolliert, dass der US-Multi Coca Cola seinen eingegangenen Verpflichtungen nun auch nachkommt.
Korrupte Beamte weisen zurück, dass gestreikt wurde
Bulatlat fragte auch bei den korrupten regierungsamtlichen Arbeitsbehörden nach. Dort wird bestritten, dass bei Coca Cola jemals gestreikt worden ist. Es handle sich lediglich um Aussöhnungsgespräche dort, die Erfolg gebracht hätten.
Knüppelpolizei gegen Streikposten – auch dies kennen wir alle
Am 21. Mai, als einige Streikposten der Coca Cola – Arbeiter von Polizisten blutig niedergeknüppelt worden waren, äußerte der Gewerkschaftsführer Fernando Avelino: „Wer mit Coca Cola – Produkten zu tun hat, erinnere sich bitte an diese Arbeiter, die Tag und Nacht schuften und ihren Schweiß und ihr Blut vergießen, um diese Produkte zu liefern. Wenn Du Dein Glas Coke trinkst und Deinen Durst stillst, dann erinnere Dich an sie, die nach ihren Rechten dürsten, die nach Gerechtigkeit dürsten, die die Arbeiter sind, welche nach ihrem Leben dürsten.“
Gerichtsurteile zur Streikbrechung – auch dies kennen wir alle
Der gewaltsamen Beendigung der Streikblockade bei Coca Cola durch die Arbeiter ging ein Gerichtsbeschluss voraus, welcher forderte, binnen 72 Stunden die Streikblockaden einzustellen und die gewerkschaftlichen Streikposten abzuziehen. In den Gewerkschaften kamen sofort Erinnerungen an ähnliche Situationen bei Nestlé auf, welche in Morden an Gewerkschaftsaktiven durch Todesschwadronen im Auftrag der Konzernleitung ihr blutiges Ende fanden. Fabriktore wurden zu Kasernentoren, besetzt mit schwerbewaffnetem Militär oder Polizei. Gegen Schlagstöcke, Gummigeschosse, Wasserwerfer usw. ist die einzige Waffe der organisierten Arbeiter ihre Einheit und die Solidarität und Unterstützung durch die gesamte Nachbarschaft und die Menschen ringsum in der Region. Bei Coca Cola endete der Streik insgesamt nicht so blutig wie einst bei Nestlé, denn am zweiten Tag innerhalb der 72-Stunden-Frist unterzeichnete die Firmenleitung eine Vereinbarung mit den Gewerkschaften. Das war ein „Durchbruch“, wie Herminigildo Marasigan (KMU) sagte. Die Streikenden konnten ihren Streik als einen siegreichen Streik beenden.
Coca Cola – Arbeiter feiern öffentlich ihren Sieg gegen den US-Multi
In Laguna, einem Stadtteil der philippinischen Hauptstadt Metro Manila, hielten 500 Arbeiter von Coca Cola abends am 22. Mai 2013 eine große Danksagungsveranstaltung für die vielen Unterstützer ab. Am folgenden Tag marschierten 200 Arbeiter und Unterstützer triumphierend durch Laguna. Coca Cola hat 23 Fabriken in den Philippinen.
Was ganz konkret erreichten die Arbeiter durch diesen Arbeitskampf?
- Arbeiter der Red Systems Agency bekommen gleiche Bedingungen wie die von Coca Cola.
- 15.000 Pesos (300 Euro) Finanzhilfe werden allen Arbeitern ausgezahlt.
- 9000 Pesos Reiszuschuss werden allen Arbeitern ausgezahlt.
- Beide Auszahlungen erfolgen vor 15. Juni 2013.
- Am 22. Mai um 19 Uhr wird die Gewerkschaft die Streikpostenkette auflösen.
- Beide Seiten verpflichten sich, keine Folge-Aktionen gegeneinander einzuleiten.
Für den Arbeiter viel erreicht – Für das Finanzkapital eben „peanuts“
Gewerkschaftsführer Avelino kommentierte dieses Ergebnis: „Die erreichten Zugeständnisse sind zwar nur ein magerer Teil der gesamten Profitmasse des multinationalen Coca Cola – Konzerns, dessen Profit sich insgesamt auf 86.174.000,00 Dollar oder 3,447 Milliarden Pesos beläuft, bei einem offiziell erklärten Wachstum von 6% im letzten Quartal 2012. Und dieser kleine Betrag wurde mit einem Streik erkämpft. Ohne den Streik hätte sich Coca Cola nicht gezwungen gesehen, dies den Arbeitern zuzugestehen.“
Dieser Sieg durch Streik stärkt auch das Klassenbewusstsein
Er sagte weiter, die Arbeiter würden ihren Grundsätzen treu bleiben und wachsam bleiben, auf das Coca Cola die Zugeständnisse in voller Höhe leistet. „Der Kampf für unsere Rechte steht nicht still bei diesem historischen Sieg. Wir werden unsere Kräfte mit denen der anderen Arbeiter in den anderen Fabriken vereinen, wo unsere Kollegen dieselben Arbeitsbedingungen und die kapitalistische Unterdrückung durchmachen. Dies gerade jetzt, wo wir wieder einmal die Stärke des Streikmittels erprobt haben.“
Eine Lehre, die wir in Europa dringend nötig haben
KMU-Führer Marasigan sagte, dass sich bewiesen hat, dass nichts unmöglich ist, wenn die Arbeiter sich vereinen, um ihre legitimen Rechte zu verteidigen. Dank des entschlossenen und breit unterstützten Streiks „wurde der Staat und wurden die Kapitalisten gezwungen, die bereits früher erfochtenen Rechte der Arbeiter anzuerkennen und ihnen Folge zu leisten.“
Quellen:
Fotos: vom Verfasser
http://bulatlat.com/main/2013/05/24/what-prompted-coke-workers-to-strike/
http://bulatlat.com/main/2013/05/24/coke-workers-share-outpouring-of-happiness-successfully-conclude-three-day-strike/
http://www.kilusangmayouno.org/home?page=1
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